Fails & Flavors

Leadership neu gedacht: Zwischen persönlicher Entwicklung und Social Media Erfolg

Dominik Groenen / Boris Grundl & Christian Wolf Episode 55

Herzlich willkommen zu einer ganz besonderen Folge – diesmal mit Boris Grundl & Christian Wolf. In dieser Episode dreht sich alles um das Thema Leadership – und zwar aus zwei völlig unterschiedlichen Richtungen. Dominik Groenen begrüßt gleich mehrere Gäste: Boris Grundl, der mit jahrelanger Erfahrung und seinem eigenen Institut den klassischen Weg des Leadership-Coachings verkörpert, und Christian Wolf, der mit More Nutrition in nur wenigen Jahren eine der stärksten Marken im Bereich Ernährung aufgebaut hat.

Gemeinsam sprechen sie darüber, was einen echten Leader ausmacht, wie es gelingt, nicht nur sich selbst, sondern auch große Teams zu führen, und wie man aus eigenen Fehlern lernt. Christian erzählt offen von seiner Reise, von der Gründung über den massiven Aufbau seines Unternehmens bis hin zu den Herausforderungen mit öffentlichen Vorwürfen und Medien. Boris teilt seine persönlichen Learnings über Nähe und Distanz im Leadership und gibt spannende Einblicke in seine Transformation – sowohl persönlich als auch im Business-Kontext. Außerdem diskutieren die drei, wie sich das Führungsverständnis im digitalen Zeitalter verändert, warum Social Media Präsenz heute einen echten Unterschied macht und welche persönlichen Motivationen und Antriebe sie immer weiter nach vorne bringen.

Freu dich auf ehrliche Insights, spannende Geschichten und zahlreiche praktische Nuggets, die dich in deiner eigenen Führung oder im Business inspirieren werden. Viel Spaß mit dieser inspirierenden und tiefgehenden Folge!

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Dominik Groenen [00:00:17]:
Liebe Leute, herzlich willkommen zu 1 neuen Folge des Fates & Flavors Podcast. Ich bin mega, ja, ich bin einfach mega, mega happy. Wir werden nämlich heute eine Special Folge aufnehmen Und diese Special Folge ist deswegen eine Special Folge, weil wir zum ersten Mal in dem Bestehen von dem Fates & Flavors Podcast mit 3 Personen im Podcast sind. Und wie ihr sicher verfolgt habt, habe ich vor einigen Wochen mit dem lieben Christian Wolf eine Folge aufgenommen und das hat auf jeden Fall richtig viel Spaß gemacht und im letzten Jahr habe ich auch schon eine Folge mit Boris aufgenommen, mit Boris Grundl und mir ist die Idee gekommen, nachdem ich die Folge mit Christian aufgenommen habe, dass wir eine Special-Folge machen zum Thema Leader und Leadership, denn ich glaube unterschiedlicher könnten 2 Personen nicht sein. Auf der einen Seite Boris, der über viele, viele Jahre sein Training- und Coaching-Institut aufgebaut hat, der eine, würde ich mal sagen, sehr, sehr bewegende Geschichte hat. Und auf der anderen Seite auch Christian, der auch eine sehr bewegende Geschichte hat, aber das komplette Gegenteil ist, der nämlich sehr, sehr schnell innerhalb von wenigen Jahren, 2, 3, 4 Jahren, Mornotrition zu 1 der, ich würde jetzt mal sagen, in diesem Segment stärksten Marken aufgebaut hat. Und so ist mir die Idee gekommen eben hinzugehen und zu sagen, lasst uns doch einfach mal eine Folge zusammen machen. Lasst uns beide in den Podcast holen, nämlich Boris und Christian.

Dominik Groenen [00:01:50]:
Und ich habe dann beide angefragt und beide haben ja, sofort auch ja gesagt und haben gesagt, ey super Dominik, wir haben Bock da drauf. Deswegen liebe Leute, freut euch auf eine spannende Folge zum Thema Leadership und vor allen Dingen Leadership aus 2 ganz unterschiedlichen Perspektiven. Ihr für euch könnt dann, sag ich mal, die Nuggets euch da rausnehmen, die euch am besten gefallen oder die für euch und euer Leben, euer Business, euren Lebensweg am besten passen. Also an dieser Stelle nochmal viel Spaß. Genießt die Folge mit Boris und Christian. Und Peace out. Lieber Boris, lieber Christian. Ich freue mich erstmal, dass ihr euch nochmal die Zeit genommen habt.

Dominik Groenen [00:02:30]:
Dass wir eine Folge zusammen machen. Und die Folge hat für mich vor allen Dingen auch einen Hintergrund, weil beide Folgen bei mir mit euch jeweils einzeln doch was hinterlassen haben. Also, Boris, wir kennen uns jetzt schon viele, viele Jahre, Aber auch die Folge mit Christian war dann ja sehr tief und vor allen Dingen auch nochmal gesprochen die Themen so Kindheit und woher eigentlich sein Drive und seine Motivation kommt. Und dann habe ich gedacht, okay, wir haben 2 Lieder Und für euch beide ist das Thema Leadership ein riesen Thema. Bei dir, Boris, nimmt man das im Grunde genommen ja durch dein Institut und durch das, was du quasi verkörperst und bei Christian genauso. Und deswegen habe ich gedacht, lass uns doch mal eine Folge machen zum Thema Leadership und was es eigentlich heißt, ein Leader zu sein. Und das eine wäre für mich auch nochmal spannend in der Folge, das Thema Leader für sich selber. Also ich bin ein Einzelkämpfer, aber dann auch die Verantwortung zu haben, quasi ein ganzes Team mitzuführen und auch zu entwickeln.

Dominik Groenen [00:03:32]:
Ich glaube, das ist ja auch nochmal ein Thema. Deswegen würde ich gerne starten, Boris, mit 1 Frage und Christian, und zwar, was zeichnet euch als Leader aus? In einem Satz oder in 2 Sätzen?

Boris Grundl [00:03:49]:
Also ich führe Menschen in Verantwortung, ich befähige sie zur Verantwortung und das müssen sie dann mit Ergebnissen sichtbar zeigen. Also zweiter Satz, jeder in meinem Umfeld muss jedes Jahr mehr Verantwortung übernehmen und bessere Ergebnisse liefern. Dann bin ich ein guter Leader.

Dominik Groenen [00:04:10]:
Für dich Christian?

Christian Wolf [00:04:11]:
Bei mir ist es, dass ich versuche zu verstehen, was wollen die Menschen in ihrem eigenen Leben quasi irgendwie erreichen, weil nur wenn man den Egoismus der anderen befriedigt, funktioniert es auch quasi für ein selbst. Und dann bin ich, glaube ich, ganz gut darin zu erkennen, okay, in welchem Bereich quasi in unserem Netzwerk können sie ihr Potenzial entfalten und das dann irgendwie übereinander zu legen, damit sie dann einfach laufen können.

Dominik Groenen [00:04:37]:
Jetzt bist du ja auch, Christian, mach mal mit dir weiter. Du bist ja auch so in den letzten Wochen, letzten Monaten hat man sehr, sehr stark gemerkt, deine Präsenz auf LinkedIn. Man merkt, dass das eben auch eine strategische, glaube ich, Entscheidung einfach ist, mehr Content da zu machen. Jetzt gibt es ja einen Unterschied, eine Firma zu gründen und diese Firma mit 1 Idee oder 1 Vision zu starten, dann aber auf mehrere 100 Mitarbeiter hochzubringen und auch die Kompetenz zu haben, weil die bringt einem ja auch niemand in der Schule mit. Also da gibt es ja kein Fach Unternehmensführung oder wie führe ich Menschen. Wie ist dir das gelungen, dann sage ich mal auch so viele 100 Menschen von dieser Vision und von dieser, sag ich mal, Begeisterung mit More zu überzeugen?

Christian Wolf [00:05:23]:
Ich weiß ehrlicherweise gar nicht, ob das so ein großes, so eine große Fähigkeit ist, die ich mitgebracht habe. Ich glaube, Vieles passiert automatisch, sogar ohne dass mich Leute kennen, weil sie halt den Social-Media-Content verfolgen und dann zum Beispiel sagen, hey, wir wollen anfangen, mit euch zu arbeiten. Und diese Kultur und das, was dahintersteckt, vielleicht auch schon mitbekommen haben. Ich muss auch sagen, ich glaub, ich bin gar nicht so der Richtige, eine Firma mit 1000 Leuten zu führen. Weil diese Sachen, wenn du 7 verschiedene Management-Ebenen hast und ganz viele Reportings und Präsentationen und so weiter, wenn's quasi mit je mehr Leuten umso unpersönlicher werden muss, ist gar nicht so mein Game. Deswegen hab ich mir mittlerweile wieder ein kleines Team außerhalb aufgebaut, wo du wieder irgendwie nur, ich sag mal, 10 bis 20 Leute hast, wo du noch jedes einzelne Problem mitkriegst und quasi alles im Leben miterlebst. Und darin bin ich, glaub ich, ganz gut, weil es einfach, wenn es Leute sind, die mir Spaß machen, ich mich halt tatsächlich für die interessiere. Ich finde, du merkst bei Menschen ja relativ schnell, ob es diese typischen Netzwerker sind, Visitenkarten auszutauschen, oder ob's Leute sind, die halt wirklich Bock haben, quasi auf Menschen und viel mit Menschen Kontakt zu haben.

Christian Wolf [00:06:29]:
Und Wenn ich da quasi Gleichgesinnte finde, macht mir das einfach Spaß.

Dominik Groenen [00:06:33]:
Ich meine, das ist ja auch so ein Phänomen, was man oft hat, was du gerade gesagt hast, dass man sagt, okay, man hat eine Firma gegründet, gerade so am Anfang, man hat wenige Leute, dann ist es noch so ein bisschen verrückt, ein bisschen crazy, das ist viel intimer alles. Und irgendwann merkt man, okay, es nimmt jetzt eine Größe an, wo nämlich auch andere Verantwortlichkeiten damit verbunden sind, wo du gar nicht mehr so nah an den Leuten dran bist. Und auch gar nicht mehr, dann sage ich mal, vielleicht jeden Tag. Also ich behaupte jetzt sogar, du weißt manchmal gar nicht mehr, wie die Mitarbeiter heißen, die in deiner Firma arbeiten, ab 1 bestimmten Größe. Geschweige denn, du siehst die jeden Tag. Wie war das bei dir, Boris, und bei dem Aufbau von deinem Institut?

Boris Grundl [00:07:13]:
Wir müssen unterscheiden. Also ich habe ja die Idee, in Firmen etwas zu bewirken. Und dafür brauche ich eine Firma. Und was Christian beeindruckend schnell gemacht hat, dass er eine Firma hochgezogen hat mit 1 wunderbaren Idee und auf eine sehr besondere Art und Weise, die auch sehr modern ist. Also es ist auch so, dass ich so einen 59-Jährigen da hingucke und lerne, wie macht man das denn heute, weil ich finde es wirklich beeindruckend. Also habe ich eher ein Institut, das befähigt in Unternehmen was auszulösen. Also haben wir einen anderen Ansatz. Und in dem Kontext ist die Firma klein mit 20 Leuten, also mit 1 Schlagzahl, die überschaubar ist.

Boris Grundl [00:07:53]:
Aber selbst dort habe ich jetzt einen Angestellten, teilhabenden Geschäftsführer, der die Leute führt. Weil mein Blick geht zum Kunden nach außen und ich habe keinen Bock nach innen. Dann kann man berechtigt sagen, aber du kannst es ja. Dann sage ich, ich habe aber keine Lust. Meine Lust ist in Organisationen Transformationen auszulösen. Und wenn das das Ziel ist, brauche ich ein Back-Office, also eine Firma, die das macht. Am Anfang machst du es alleine und dann kommst du in eine Wahn, wirst vielleicht auch erfolgreich. Ich weiß es noch, 2015 hatte ich so einen Höhepunkt alleine, wo ich allein 2, 5 Millionen gemacht habe.

Boris Grundl [00:08:28]:
Und dann war ich im Krankenhaus und dann denkste, da war was falsch. Und dann denkst du, ich glaube, ich brauche Hilfe. Also aus dem Größenwahn hinaus bin ich dann mal erwacht, im Erfolg, und habe dann gedacht, okay, ich brauche eine Firma. Und dann hat es aber eine Weile gedauert, obwohl ich, und das muss man überlegen, ich bin Leadership-Experte, und habe dann nach innen geguckt und habe dann gedacht, scheiße, ich kriege es gar nicht so gut hin, wie ich es nach draußen verkaufe. Das war eben die Realität. Aber dann habe ich es hingekriegt. Und heute habe ich wirklich ein wunderbares Team. Aber es hat auch gedauert.

Boris Grundl [00:09:04]:
Nach außen, ich konnte das bei anderen. Und dann nach innen und das Verstehen außen innen, das hat eine Weile gedauert. Aber jetzt funktioniert es sehr gut. Also es sind unterschiedliche Ansätze und Projekte und beide stehen glaube ich für sich alleine.

Dominik Groenen [00:09:20]:
Wenn du jetzt Boris, ich meine du hast ja gerade selber gesagt, du bist derjenige, der von außen auf Unternehmen guckt und der sich mit dem Thema Leadership beschäftigt. Wenn du von außen jetzt so auf dieses Thema More guckst und Christian und auch das, was da so entstanden ist, wie würdest du das beschreiben und wie würdest du das so bewerten? Weil Ich meine, du hast jetzt einen anderen Weg und es wird tausende, Millionen Unternehmen da draußen geben, die andere Wege gehen oder die es auch anders gemacht haben. Aber was glaubst du, wenn du jetzt mit, du hast selber gesagt 59, jetzt da drauf guckst, was ist das?

Boris Grundl [00:10:01]:
Also zuerst mal haben wir ein wunderbares Phänomen, das ist das Internet. Christian ist da rein und hat das sofort verstanden. Ich alter Depp habe ein bisschen gebraucht, obwohl ich habe eine Entscheidung getroffen, bitte nicht lachen, weil ich habe noch gar nicht angefangen. Ich fange an jetzt der Social Media Marke zu werden. Startpunkt ist 1. Juni. Wir haben schon, ich habe von Christian gelernt, er hat gesagt, du musst erst mal 100 Videos machen, die raushauen, dann fängst du an zu verstehen. Ich habe gedreht, Christian, 96 stand heute.

Christian Wolf [00:10:30]:
Sehr gut.

Boris Grundl [00:10:31]:
Wir sind in der Pipeline.

Christian Wolf [00:10:33]:
Sehr gut.

Boris Grundl [00:10:35]:
Und das Tolle ist, ich mache ja schon Umsätze und da läuft richtig was rein, aber ich habe die Plattform einfach nicht verstanden. Was soll das? Also nehmen wir die Plattform, Das ist 1. Also der Zeitgeist. Und dann die Idee vom Christian. Und das muss man auch mal überlegen. Das sind so Sachen, die sind dann schnell erzählt. Also zu verstehen, wie die übermüssige Kohlenhydratzufuhr über Generationen hinweg schon ziemlich viel Mist ausgelöst hat. Machen wir es mal einfach.

Boris Grundl [00:11:09]:
Und dann die Idee, ich kann dann mit meinem Wissen, meiner Idee, meiner Historie, kann ich ein Change herbeiführen. Und das mache ich ganz smart. Ich gehe nicht an die Uni, studiere, hole einen Professortitel oder sonst irgendwas, sondern ich baue eine Community auf, ich weiß wie das Thema geht und ich war das eigene Labor, das hat er gemacht, Ich in my own lab und dann vorsichtig mit anderen. Es funktioniert, spread it. Und das interessante ist dann, alle die scheinbar die Hoheit haben, Professoren wie auch immer oder Medien oder sonst irgendwas, die kotzt es an. Warum? Weil man seitlich rechts sie überholt. Und dann haben wir das Phänomen, das da entsteht und die unterschiedlichen Diskussionen verstanden und das ist das Wunderschöne in der heutigen Zeit. Du kannst heute sagen, fuck you, the old ways.

Boris Grundl [00:12:05]:
Du musst dich hochdehnen, was weiß ich was alles machen, damit du über Ernährung reden darfst. Dann kommt 1, ey, I've got results, Es funktioniert. Komm, ich weiß, man könnte noch viel tiefer und so weiter. Ist ja alles gut. Aber das funktioniert und hat eine Community und darüber eine Wirkung und das sind eindeutige Ergebnisse. Und natürlich geht die Presse hin und nimmt dann ein Ergebnis, wenn da wieder eine Story von irgendjemand war, der irgendwas erlebt hat in diesem Rahmen, was ja eigentlich lächerlich ist. Und das ist für mich, wenn ich das so beschreibe, gerade ein wunderbarer Wandel, wie man heute mit 1 Idee durch die sozialen Medien einen Weg gehen kann, ohne sich hoch prostituieren zu müssen in den alten Wegen. Und das ist das, was ich beim Christian wahrnehme.

Christian Wolf [00:12:57]:
Ich finde das sehr spannend, wie du das beschrieben hast, weil das ist, ich habe lustigerweise heute Abend genau so einen Fall wieder, wo der Spiegel eine Frau interviewt hat und quasi meinte, ja, durch unsere Produkte ist ihre Essstörung quasi schlimmer geworden, wo sich dann unter dem YouTube-Video und auf Instagram die Frau gemeldet hat und gesagt hat, Moment mal, das wollte ich gar nicht so darstellen und ihr habt das total falsch instrumentalisiert. Woraufhin dann die Spiegel-Redakteure über Umwege versucht haben, die Frau als unglaubwürdig darzustellen und zu schreiben, so, ah, die ist gerade unter enormem psychischen Druck und so weiter, wo du einfach merkst, Diese Welt von denen zerbricht einfach komplett, dass sie nicht mehr diese Narrativkontrolle haben.

Boris Grundl [00:13:36]:
Es ist sehr, sehr genau beschrieben. Eine Aussage, die habe ich jetzt vom Ulf Poschardt, vom Weltchef, der hat ein neues Buch geschrieben, irgendwas mit Bullshit. Das ist

Christian Wolf [00:13:46]:
Shitburger-Tum, glaube ich. Das Shitbürgertum, glaube ich.

Boris Grundl [00:13:47]:
Und das ist echt gut. Also, das ist wirklich gut. Dort beschreibt er, früher hat man an Universitäten das Denken gelernt. Heute lernt man, wie man denken soll. Ja. Und ich meine, ich bin ja selber 1, ich hatte ja erst Schwierigkeiten. Heute feiere ich das Netz. Heute.

Boris Grundl [00:14:08]:
Okay? Warum? Und dann sagt die Anonymität, ich weiß dann, Peterson sagt dann, jeder sollte seinen Pass reinhalten müssen, bevor er was sagt. Ist okay. Aber ich habe verstanden, im Netz kriegst du ungespiegelt das, was Leute denken. So, jetzt kann man sagen schlimm, nicht schlimm oder wie auch immer und wir müssen verstehen, dass das Bewusstsein des Netzes sich gerade entwickelt und dass es kein Feind oder sonst irgendwas ist, sondern dass wir diese Zeitenwende gerade verstehen und wir sagen ja, okay online, offline und so weiter, das wird verschmelzen. Und wir alle haben hoffentlich auch offline... Also ich bin bis jetzt nur eine Offline-Marke. Christian ist eine Online-Marke, so kann man das ja lernen. Und dann kann ich sagen, jetzt lerne ich von ihm hoffentlich, wie ich eine Online-Marke werde.

Boris Grundl [00:15:01]:
Und ich habe natürlich ein Back-Office, das funktioniert. Und das verschmilzt ineinander. Es ist kein Widerspruch, es ist noch ein Widerspruch scheinbar, weil man sagt, die Medien machen was mit einem. Heißt ja, ich bin zu blöd, zu entscheiden, was ein Medium mit mir macht.

Christian Wolf [00:15:16]:
Und die Medien haben oftmals doch so das Gefühl, dass sie quasi, sie können Menschenzusammenhänge nicht erklären, weil die wären ja zu doof, die zu verstehen. Und ich muss sagen, natürlich gibt es viel Bullshit, der im Internet behauptet wird, aber ich habe über die letzten Jahre schon sehr erlebt, dass wenn man lernt, wie man Argumente am Ende quasi auch logisch simpel erklärt, dass man es schaffen kann, einen sehr, sehr großen Teil an Menschen zu erreichen und dass die Menschen dann im Durchschnitt nicht so dumm sind, als ob sie quasi Argumentationsketten nicht verstehen können. Also da ist so eine... Es gibt auch einfach eine sehr große Hochmut quasi in den typischen Medienhäusern, die sagen ja, die Gesellschaft, die ist quasi zu dumm, das zu verstehen, deswegen dürfen wir ihnen nur die Teile geben, die quasi in unserem Narrativ passen und nicht die Gegenargumente behandeln, weil sonst könnten die ja verwirrt werden. Und das ändert sich zu Glück alles.

Boris Grundl [00:16:02]:
Ja. Und die Hilflosigkeit merkt man im Aufschrei und auch im Angriff.

Dominik Groenen [00:16:08]:
Wenn man jetzt nochmal so auf, sag ich mal, jemanden guckt, der so eine Firma führt, dann ist es für mich auch immer so ein Thema, dass man sagt, irgendwie muss derjenige ja auch irgendwie nett sein. Also was heißt nett sein? Aber er muss die Kompetenz mitbringen, Menschen an sich zu binden und Menschen zu begeistern. Jetzt ist mir bei dir, Christian,

Boris Grundl [00:16:28]:
und

Dominik Groenen [00:16:29]:
ich finde das immer so spannend, ja auch ein Thema aufgefallen, dass das, was außen kommuniziert wird, was völlig anderes ist, wie das, was Menschen erleben, wenn sie mit dir arbeiten. Also, draußen erfährt man, find ich, oft immer so, na ja, irgendwie arrogant, vielleicht auch ein bisschen abgehoben, so was, ja, also halt ein anderes Bild. Aber immer mehr, wenn man so hinter die Kulissen und auch so ein paar Kommentare und Beiträge guckt, dann ist es so, ey, der Typ ist einfach richtig nett so. Und der ist jetzt nicht irgendwie, ähm, ja, irgendwie so, wie er nach außen erscheint. Woher glaubst du, kommt das? Also Was ist das, äh wie so ein Bild entsteht?

Christian Wolf [00:17:11]:
Ich glaub, ich weiß nicht mehr, wer das gesagt hat, aber es gibt so eine schöne Darstellung, das ja und ich war das ja bei weitem nicht immer, ne, ich würde sagen, ich war früher ein sehr schwacher Mann, aber ein starker Mann ist ja jemand, der ein Monster sein kann, aber es meistens nicht einsetzt. Und, ähm, ich glaube, ne, wenn's halt darum geht, wenn, ich mache ja sehr viel, beispielsweise Reaction-Content, wo's darum geht, okay, da musst du halt Argumentationen sinnvoll bis zum Ende durchführen. Das wirkt dann manchmal unsympathisch, wenn man nicht auf eine emotionale Shishi-Ebene eingeht, sondern die Dinge so benennt, wie sie sind. Und ganz ehrlich, wenn mir jemand zu dumm argumentiert, bin ich wie im Netz, auch wie ich mit meinen freunden bin und sag ey das ist halt einfach ein dummkopf sollen das sympathisch finden oder nicht aber es ist mir halt echt ziemlich egal und gleichzeitig ist es aber auch so dass das das natürlich bei bei leuten die einem normal im leben begegnen absolut nicht so wäre weil wieso auch also man Man ändert ja oder man hat ja ein unterschiedliches Verhaltensweisen, je nachdem, welchen Kontext man auch mit 1 Person hat. Und ich hab halt von meiner Mutter ne gewisse Erziehung mitbekommen. Das fängt bei den Basics an, wie du die Tür aufhältst und gibst viel Trinkgeld und so. Das ist halt das, was man im Echtleben quasi kriegt. Aber gleichzeitig ist es mir wichtig, dass man jetzt beispielsweise in Diskussionen nicht irgendwie sagt, oh, das wirkt vielleicht unsympathisch, deswegen kann man eine Diskussion nicht zu Ende führen.

Christian Wolf [00:18:35]:
Weil ich finde, Diskussionen sind so das Beste, was es geben kann.

Boris Grundl [00:18:38]:
Mhm.

Dominik Groenen [00:18:41]:
Wenn du, Boris, jetzt mal so zurückguckst und frage, würde ich dann hinterher auch so an Christian geben, so an deine ganze Laufbahn. Was war so für dich das größte Learning oder der größte Fail im Hinblick auf das Thema ich führe mein Unternehmen? Also gibt es einen Fail, gibt es einen Punkt wo du gesagt hast, Mensch da hast du, sag ich mal, wirklich, ja, hast du daran zu knabbern gehabt, beziehungsweise hast du auch einfach einen Fehler gemacht?

Boris Grundl [00:19:09]:
Ja, eine Menge.

Dominik Groenen [00:19:11]:
Was war das? Nenn mal ein.

Boris Grundl [00:19:12]:
Ich will sie nicht alle erzählen, sonst verliere ich alle Autorität. Nein, das größte Thema ist das Thema Nähe und Distanz. Das heißt führen über Nähe und führen über Distanz. Uns ist klar, je näher wir Leuten sind, umso mehr vernetzen wir uns. Und dann haben wir ein Bonding und dann sind wir ein Team. Wir sind wie verschwört und dann läuft es. Das ist Nähe und das ist ja auch wichtig. Dann kriegen wir Informationen, wir kriegen mehr, wir kriegen das Herz, alles richtig.

Boris Grundl [00:19:40]:
Aber wenn man dann weitergeht, merkt man irgendwann mal, wenn man Leute entwickeln will, muss man sie manchmal über ihre Grenzen bringen. Das heißt, der schöne Satz ist, was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch, der uns zwingt, das zu tun, was wir könnten. Zwingt, nicht einlädt und so weiter. Jetzt kommen wir auf die Distanzebene. Das heißt, ich gehe zurück. Und Leadership ist so ein bisschen auch zurückgehen und sagen follow me. Also muss ich jetzt eigentlich lernen, dass ich sage, ja was alter, ist es jetzt Nähe oder ist es Distanz? Jetzt entscheide ich. Es ist beides.

Boris Grundl [00:20:15]:
Also was mache ich? Bin mal nah, mal distanziert und dann muss ich einfach verstehen, dass es eine Transformation im Bewusstsein gibt. Und aufpassen, die ist nicht Distanz oder Nähe, die ist distanzierte Nähe. Die Logik sagt, verarschen kann ich mich selber. Was soll das jetzt sein? Das Bewusstsein sagt, ey geil Alter, das ist was. Ich rieche irgendwie, das könnte es sein. Und es ist so, wenn man jung ist und dann, bei mir war es ja ein Unfall, ich bin ja zu 90% gelebt, ich brauche 10 mal mehr Energie wie jeder andere am Tag. Jeden fucking Tag. Aufstehen mal 10, immer mal 10.

Boris Grundl [00:20:59]:
Und dann war mir immer relativ schnell klar, ich brauche Hilfe. Und Leadership ist eigentlich Hilfe kriegen von anderen für die Ideen, die da sind. So, das hat aber gedauert. Und dann fängst du an zu graben und nähe und bitte, bitte, bitte, bitte. Und dann merkst du aber, Wenn du so nah und so nett und so lieb bist, dass die Leute, ja sie machen es, aber irgendwie ist nichts. Dann bist du distanziert und dann sagen sie, okay funktioniert ein bisschen besser, aber jetzt mögen sie dich irgendwie nicht. Und dann kommt die distanzierte Nähe und dann merkst du auf einmal, wow, es läuft. Und man kann Charisma auch beschreiben als ein Mensch, der über Nähe und Distanz die distanzierte Nähe gefunden hat.

Boris Grundl [00:21:42]:
Er ist gleichzeitig nah und distanziert. Das muss man erstmal verstehen. Also wenn ich euch beide anschaue. Dominik, bist du jemand, der noch extrem über Nähe kommt? Beim Christian merke ich, 1 der mal über Nähe kam, aber in seinen Erlebnissen und der hatte Erlebnisse, was ich nur gelesen habe, innerlich auch mal gemerkt hat, boah, das geht mir auch zu nah und so weiter, ich muss auch in eine höhere Distanz. Und der jetzt, aus meiner Empfindung, diese distanzierte Nähe wirklich richtig hinkriegt. Und da entsteht ein unglaubliches Charisma.

Dominik Groenen [00:22:23]:
Wie war das Thema, Christian, jetzt so zum Schluss, weil du gesagt hast, du hast dich dann ja mit Absicht auch dagegen entschieden. Also du hättest ja auch sagen können, du bleibst noch drin, du bleibst noch weiter der CEO. Es gibt ja auch Modelle, wo man sagt, du, pass auf, es kommt jetzt irgendwie bei euch was CWC, aber kommt eine Company rein und du bleibst noch im Driverseat. War das ein Stück weit der Punkt, dass die Nähe nicht mehr so möglich war zu dem Team und auch zu dem, was ansteht?

Christian Wolf [00:22:52]:
Man muss der Transparenz halber sagen, das ist mir aber auch ganz wichtig, ich war nie, also auf dem Papier war ich sowieso nie quasi CEO-slash-Geschäftsführer, auch wenn ich quasi entschieden habe, eigentlich, wohin wir gehen. Aber es war intern eigentlich eher immer so das Ami-Modell. Ne? Wo Wenn du quasi auf Ami-CEOs schaust, ist das ja viel mehr Entscheidung über Vision. Dann hast du quasi einen COO, der eigentlich der typische deutsche CEO ist, der quasi die ganze Struktur baut. Und so hatten wir das auch immer, auch mit verschiedenen Personen. Ich hatte einen Mitgründer, der quasi die ganze Struktur, Arbeitsverträge, das ganze Zeug gemacht hat. Dann gab's bei dem CBC-Management eben genauso. Und damals war's eine gewisse Überforderung auch.

Christian Wolf [00:23:35]:
Ich glaube, ich hätte diesen Schritt auch nie gewagt, hätte ich diese Überforderung nicht gespürt. Aber du bist ja in so einem Trott drin, wo ich mich morgens aufgeplanten hatte, quasi von 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr Calls. Und das war einfach super nervig irgendwann. Aber mir ist es gar nicht aufgefallen, weil es war halt normal. Und du kommst ja nie an den Punkt, wo du sagst, nee, komm, jetzt ändern wir mal die ganze Kalenderstruktur. Wir machen maximal 3 Stunden Calls am Tag. Und ich hab wieder mehr Kreativzeit, weil du stoppst das ja dann nicht einfach. Aber durch diesen, ich sag mal, Breaking Point, wo ich dann einfach diese Überforderung gespürt habe und von einem auf den anderen Tag quasi alles gelassen habe, das hat mir dann im Nachhinein jetzt betrachtet so die Möglichkeit gegeben zu sagen, okay, wie würde ich mir das denn wieder aufbauen, sodass es mir wieder mehr Spaß macht? Und das war durch diese situation wahrscheinlich eine der positivsten erfahrungen jetzt im nachhinein die ich hatte aber man muss sagen je besser es läuft desto mehr fühlt sich bei mir sowieso immer an als ob gerade alles hinten runter fällt also doof gesagt, als ich wieder angefangen habe, hatte ich ja relativ wenig, in Anführungszeichen, erstmal wieder zu tun.

Christian Wolf [00:24:40]:
Und man fängt an mit irgendwie ein, 2 Social-Media-Videos am Tag und so weiter. So, jetzt schaust du irgendwie aktuell auf moore drauf und siehst oh mein gott im leh x wird ja das 30 prozent wachstum online okay sieht ja alles quasi super aus aber genau dann fühlt sich eigentlich so kaotisch an wie jemals zuvor weil du quasi 100 möglichkeiten hast 700 leute die quasi wieder neue ideen haben wurde weiß okay wir müssen eigentlich gerade das noch machen und das und international und hier und da Und man hat quasi immer das Gefühl, nicht hinterherzukommen. Das find ich immer so spannend, dass die Phasen, wo's am besten läuft, sich am schlimmsten anfühlen, weil man immer das Gefühl hat, der Situation nicht gerecht zu werden. Und so ist es auch grad wieder.

Dominik Groenen [00:25:16]:
Was war so für dich der Moment, wo du gesagt hast, okay, irgendwie du hast dich selber hinterfragt oder du hast irgendwie, sag ich mal, falsche Entscheidung getroffen als quasi Kopf? Weil was ja schon, was ja schon, sag ich mal, einem klar wird, ist, du bist das Gesicht. Also wenn man jetzt sagen würde, was ist Moa, dann fällt ja schon auf, Moa ist Christian. So mit seinem Gesicht, mit seinem Account, mit seinem Herz, mit seiner Vision, mit allem, was dahinter steht. Und ich hatte letztens beobachtet, dass es gab irgendwie ein Interview, glaube ich, mit dem Philipp bei OMR, mit dem, ich glaube, CEO. Hockey. Genau.

Christian Wolf [00:25:51]:
Genau, mit Hockey, ja.

Dominik Groenen [00:25:53]:
Wo du ja selber auch gesagt hast, du bringst jetzt eine Person, dessen Gesicht man eigentlich so nicht kennt. Also ich würde jetzt mal behaupten, niemand da draußen hat ihn vorher, wenn er nicht vielleicht recherchiert hat, richtig wahrgenommen, außer man guckt ins Impressum oder in irgendeinen Handelsregisterauszug. Ähm Und du bist halt dieses Gesicht. Und, ähm, gab's irgendwie so ein Fail, wo du gesagt hast, okay, da ist dir irgendwas hinten rübergefallen? Ähm

Christian Wolf [00:26:16]:
Das passiert täglich, ne? Ich glaube, die schlimmste Situation ist aber eigentlich, wenn du das Gefühl hast, dass du eigentlich nicht etwas Falsches gemacht hast, aber das Ergebnis der Realität dir sagt, es ist falsch. Also so, als ich zum Beispiel Shitstorms hatte Und es ist eine Situation, wo ich mich ganz klar daran erinnere, da hat mir jemand einen Vorwurf gemacht und ich wusste, richtig geil, ich kann den Vorwurf so perfekt widerlegen, weil ich noch die WhatsApp-Sprachnachricht hab und ich screenrecorde die jetzt einfach und poste die in meine Story. Und so in der Sekunde, wo ich das gepostet hatte, hatte ich richtig dieses Gefühl von, ey, das Ding habe ich gewonnen, weil ich den Beweis habe. Und dann war aber das Feedback der Realität, nee, wir wollen dir das gerade nicht glauben. Und es wurde dann gesagt, die WhatsApp-Sprachnachricht muss fake sein, weil der Hintergrund bewegt sich in der Aufnahme, wo ich mir dachte, okay, das kann man ja googlen, das bewegt sich einfach beim iPhone durch diesen Gyrosensor halt, das Muster. Aber das, das, das waren tatsächlich die schwierigsten Situationen, wenn du das Gefühl hast, ne Moment mal, eigentlich ist total offensichtlich, jemand macht mir einen Vorwurf und ich kann den einfach entkräften und dann ist aber das Ergebnis nicht das, was du erwartest. Das, das waren ehrlicherweise die schlimmsten Momente, Weil dann ist halt so, Moment mal, ich wüsste nicht mal, wenn ich noch mal in die Situation komme, ob ich anders handeln würde. Wenn mir jemand einen Vorwurf macht, ich kann den entkräften, will ich den ja entkräften.

Boris Grundl [00:27:31]:
Aber vielleicht ist es schlauer, sich zurückzuhalten. Aber Das fühlt sich

Christian Wolf [00:27:32]:
auch wieder falsch an. Das find ich ganz, ganz schrecklich.

Dominik Groenen [00:27:35]:
Mhm. Wenn du heute, ähm, Christian, noch mal more gründen würdest, ne, und sagen würdest, pass auf, heute ist noch mal Tag 1, mit den ganzen Learnings, die du gemacht hast, mit allem, wo du durchgegangen bist, Ähm, was wären als Gründer die Punkte, wo du sagst, okay, die würdest du definitiv anders machen?

Christian Wolf [00:27:54]:
Ich glaube, du musst früher realisieren, so ein bisschen, in welchen Teilen du auch Das haben wir vorhin angesprochen, als eine Sache, die wir nicht machen, aber ich glaube, in manchen Sachen musst du es machen, dieses typische Medienbehörden-Spiel spielen. Wenn ich z.B. Auf den Erik von Bitpanda schaue, der hätte Bitpanda niemals aufbauen können, wenn er sich nicht mit der Politik gutgestellt hätte, mit den Behörden, mit den Regulationen usw. Egal, ob manche Regulationen vollkommen Hanebüchen sind. Im Finanzbereich, wenn dich da eine Behörde killen will, bist du tot. Wir haben dann noch das Glück, dass am Ende der Endkunde entscheiden darf und wenn es dumme Regulationen gibt, dann kann der Kunde das halt am Ende entscheiden. Aber trotzdem weiß ich nicht, ob manche Kämpfe, die wir da quasi die letzten Jahre getragen haben, nicht besser hätten verhindert werden sollen oder gar nicht erst eingegangen werden sollen, und man sich quasi einfach hätte zurücknehmen sollen. Ein ganz simples Beispiel, das ist immer mein Lieblingsbeispiel, Vitamin D-Mangel.

Christian Wolf [00:28:46]:
Wenn du zum Arzt gehst, kriegst du diagnostiziert einen Vitamin D-Mangel. Und du würdest mich fragen, was soll ich dagegen nehmen? Wäre die inhaltlich richtige Antwort Vitamin D. Ich darf sie aber nicht geben, weil Vitamin D-Mangel eine Krankheit ist. So. Intrinsisch bin ich halt die Person, die dann sagt, naja, ich sag's halt trotzdem, weil's halt richtig ist. Rechtlich ist es trotzdem verboten. Und vielleicht wäre es da halt sinnvoller gewesen, manche Kämpfe nicht einzugehen, weil du dich halt dann mit solchen Organen wie der Verbraucherzentrale oder beispielsweise auch Foodwatch anlegst und wir alle wissen, Bei 1 NGO wie Foodwatch gehen jetzt nicht gerade die intelligentesten, hochkompetentesten Personen hin und machen da ihre Karriere, sondern es ist meistens eben die geballte Mittelmäßigkeit, die dann eben mit Ahnungslosigkeit dann auch noch solche Kampagnen fährt. Gut, wir sind jetzt halt in der Situation drin, das heißt ich muss halt die Exposen für den Blödsinn, den die machen.

Christian Wolf [00:29:32]:
Aber vielleicht wäre es schlauer gewesen, denen ein bisschen, wie sagt man, dem ein bisschen Honig ums Mund zu schmieren und von Anfang an zu sagen, ihr seid ja so toll und ihr macht so wichtige Arbeit, oh mein Gott, ihr seid ja so kompetent. Und wahrscheinlich würden die dann nur positiv über uns berichten, weil Ihnen das noch niemand gesagt hat.

Boris Grundl [00:29:47]:
Christian, du glaubst doch nicht selbst, dass ich das glücklich machen würde.

Christian Wolf [00:29:52]:
Nee, wahrscheinlich nicht, aber es wäre wahrscheinlich schlauer.

Boris Grundl [00:29:55]:
Es wäre ein Hauch von Politik.

Dominik Groenen [00:29:59]:
Und Christian, vielleicht so im Hinblick auf den Aufbau der Firma und ich sag mal Mitarbeiter, Aufbau von Mitarbeitern, Auswahl, das Finden von Talenten, würdest du da irgendwas anders machen oder sagst du, nee, ich würde es nochmal genauso machen wie am Anfang, weil das ja letzten Endes auch durch, sag ich mal jetzt, den Verkauf, beziehungsweise auch das, was jetzt passiert, ein Stück weit die Bestätigung liefert. Ähm Dass das

Christian Wolf [00:30:28]:
Ich glaub, du hast immer Trade-offs, ne? Der Trade-off bei mir ist, ich halte halt sehr lange an Personen fest und ich glaube, ich sehe sehr viel Potenzial in Personen. Und ich weiß, dass der Trade-off ist, dass du dann halt manchmal in Personen Zeit investierst, die es halt ausnutzen oder die es am Ende einfach nicht erfüllen. Oder quasi, solange du sehr eng an der Person bist, funktioniert es, aber sobald du quasi weg bist, nicht mehr, weil sie nicht diese intrinsische Persönlichkeit hat, wenn jemand nicht draufschaut, dann selbstständig zu arbeiten. Ich muss aber sagen, ich bin mit dem Trade of fine. Zu sagen, dafür hab ich Glück bei den Personen, wo's funktioniert. Ähm, und, ne, ich muss auch sagen, ich hatte generell sehr viel Glück, dass die Personen, die das in den letzten Jahren sehr ausgenutzt haben oder einen Hintergang haben, vielleicht an 1 oder 2 Händen abzählbar sind, was bei der Anzahl an Menschen ja schon hohes Glück ist. Ich glaube, wenn man sich dessen einfach bewusst ist, also, sich selbst einfach so ein bisschen wie PC-Charakterspiele zu sehen. Ich bin zum Beispiel ein extrem chaotischer Typ, das heißt, ich brauch immer ganz viele Leute, die hinter mir aufräumen und quasi Projekte übernehmen.

Christian Wolf [00:31:30]:
Ich kann sehr viel anstoßen, aber lass dann auch Sachen fallen, weil mir wieder 10 neue Ideen kommen. Sich da einfach sehr viel Gedanken zu machen, wen braucht man sich rum und welche Trade-offs gibt man ein, das ist, glaub ich, fast das Wichtigste. Und sich nicht irgendwie fertig zu machen dafür.

Dominik Groenen [00:31:46]:
Fällst dir schwierig, dich dann von 1 Person zu trennen, mit der du in die du so viel, sag ich mal, ja, vielleicht einfach Hoffnung, Effort und auch irgendwie so den Glauben da reingesteckt hast, dann das Gespräch zu führen und zu sagen, du pass auf, mein Lieber oder meine Liebe, hier ist die Reise jetzt zu Ende und führst du die Gespräche oder macht das dann jemand anders?

Christian Wolf [00:32:05]:
Ja, kann ich auch gar nicht gut, deswegen versuche ich es meistens weiter und im Zweifelsfall, es gibt auch bis heute Leute, die ich zahle, wo es halt einfach so ist, aber das ist dann so.

Boris Grundl [00:32:16]:
Darf ich eine Frage stellen, weil ich finde es gerade hochspannend. Christian, investieren in Menschen und dann kommt manchmal das Messer. Caesar hätte gesagt, auch du mein Sohn Brutus. Und ich finde das spannend, weil er sagt, Trade-offs, passt für mich, so und so viel, die und die. Wie gehst du wenn das Messer kam und wenn das Messer reinkam und wenn es wehgetan hat? Rennst du, sagst du, okay, gehört dazu, rennst du weiter oder guckst du dir die Verletzungen an? Weil wir heutzutage feststellen, dass High Performer, weil sie immer weiter rennen, manchmal gar nicht Zeit haben, die Verletzungen, also die Messer, die sie gekriegt haben, zu verarbeiten. Die poppen dann irgendwann mal später hoch. Und Christian hatte echt ein enormes Tempo. Deswegen wollte ich einfach mal die Awareness darauf richten.

Boris Grundl [00:33:02]:
Wie ist es für dich?

Christian Wolf [00:33:05]:
Ich muss sagen, ich hab auch Sorge vor dem Zeitpunkt, wenn das Wachstum mal nicht mehr so ist. Deswegen versuch ich einfach aktuell dafür zu sorgen, dass es weiterhin so ist. Dass man, wie du schon so schön sagst, gar nicht erst in die Möglichkeit kommt, zu viel darüber nachzudenken. Aber was mir sehr geholfen hat generell dabei ist, es gibt von Sam Harris so eine lange Podcast-Episode zu freiem Willen. Und ich glaube, wenn man das Thema einmal logisch durchdacht hat und an dem Punkt ist zu sagen, hey, freier Wille, so wie wir ihn kennen, existiert eigentlich gar nicht. Dann ist ja eigentlich nur noch, wenn man mitkriegt, dass eine Person einen hintergeht, die Annahme, hey, wenn ich die gleiche Genetik, das gleiche Umfeld hätte, hätte ich's wahrscheinlich auch gemacht. Das heißt natürlich nicht, dass die Conclusio dann ist, ich lass die Person in meinem Leben, sondern ich versuche halt solche Leute quasi rauszukriegen oder halt auf Distanz zu halten oder Systeme zu schaffen, dass das nicht mehr passieren kann. Aber ich habe relativ wenig Ratsch quasi, dass ich dann irgendwie natürlich ist man wütend auf eine Person, aber nicht so, dass ich dann ins Bett gehe und mir denke, oh mein Gott, was ein böser Mensch, sondern eher, okay, wie kann ich sicherstellen, dass das nicht noch mal passiert?

Boris Grundl [00:34:07]:
Es ist ein cooler Move, was Sam auch eben sagt, dass dann Vergiftnis eigentlich von alleine kommt. Da hast du gar nichts mehr mit zu tun. Und was er dann auch in der Podcastfolge gesagt hat, was mich so beeindruckt hat, dass du eben dein Glück, deine Erfüllung innerhalb diesem scheinbaren Nicht-Existenz des freien Willens, kann man ja darüber diskutieren, dass das die eigentliche Aufgabe ist. Und es ist einfach ein cooler gedanklicher Move.

Christian Wolf [00:34:32]:
Ich bin ja froh, dass es gibt selten Menschen, die Sam Harris kennen und das Recht nicht den Text zu freien Wöhnen.

Boris Grundl [00:34:41]:
Es gibt eine Gegenthese, die heißt 50-50. Das heißt, wir haben 50 Anlagen, wo wir nichts machen können und 50, die wir prägen können. Das wäre jetzt das komplett Gegenmodell, aber Sam und seine Frau ja auch, die sind ja erstmal da drin. Aber da geht es auch nicht darum, ist es richtig oder falsch. Es geht nur darum, gedanklich denen zu folgen, wirklich zu folgen bis zum Ursprung des Gedankens und dann aufs eigene Leben zu schauen. Und deswegen finde ich es immer so, ist es jetzt so oder ist es nicht so oder sowas. Mensch Junge, geh mal den Weg des Blickes bis zum Anfang und schau mal, was du lernen kannst. Und das, Sam, ein großer.

Dominik Groenen [00:35:24]:
Boris, wenn du so auf dich guckst und ich meine bei mir, bei dir fällt mir ja auch auf, du hast dein Institut aufgebaut, Du hast auch eine sehr enge Bindung zu deinen Mitarbeitern. Du hast viele tausende Menschen, die zu deinen Seminaren kommen. Unabhängig jetzt mal davon, dass du ein Experte bist und dass du dich über Jahrzehnte jetzt mit Leadership beschäftigst. Was glaubst du ist der Hauptpunkt, warum Menschen deine Nähe suchen?

Boris Grundl [00:35:51]:
Also es sind 2 Ebenen. Also man braucht ja Social Proof. Und du kannst ja, es gibt ja so wahnsinnig viele Coaches. Und Was mich immer nervt, wenn du keine Ergebnisse lieferst zu dem, was du sagst. Und das ist natürlich unterschiedlich. Bei Christian nehme ich mal weg, was er sagt oder denkt, guck dir mal die Success-Stories an. So, dann hast du Social Proof, Punkt. Punkt.

Boris Grundl [00:36:17]:
Und was mich so nervt, an den ganzen Leuten, die rumschreien und sagen, was man besser machen sollte, ist, hast du es denn bewiesen in deinem Leben? Und das wird euch jetzt nicht mehr auffallen, ich mache es noch einmal klar, Ich bin zu 90 Prozent gelähmt. Das heißt, für mich ist jeder Tag ein Riesenaufwand bis zum Rollstuhl, 2 Stunden. Und trotzdem habe ich jetzt ein bisschen was hingekriegt. Wie geht das? Und Da fragen sich viele Leute, die Leute jammern heute bei dem, bei dem, bei dem, bei dem. Und da ist 1, der eigentlich so ein Handicap hat, 3 Jahre Sozialhilfeempfänger war, heute, also Ich muss schon lange nicht mehr arbeiten. Wie geht das? Ich habe die und die und die Probleme und da sehe ich einen. Scheiße. Und dann fragen sich die Leute, okay, Manche rennen auch weg und sagen, boah.

Boris Grundl [00:37:17]:
Es ist ja so, wenn du am Boden liegst, ganz unten bist und du fängst an dich hoch zu rappeln, dann gucken alle hin und sagen, toll, toll wie du es machst, ist ja fein. Dann überholst du die rechts und auf einmal bist du da oben. Glaubst du die sagen jetzt noch fein, jetzt erinnerst du sie, dass sie ihre Träume verraten haben, ihnen nicht gefolgt bist und jetzt bist du eine Bedrohung.

Christian Wolf [00:37:45]:
Das spannende ist, das noch zu addieren, ich hab auch das Gefühl, es gibt aber dann noch eine Ebene drüber. Also wenn, ich hab das mal als Beispiel, da hat irgendjemand über den monster CEO geredet ne und wenn die leute auf so 1 ebene sind wo die sowieso unerreichbar sind dann ist nicht mehr schlimm weil dann ist man nicht nah genug dran dass quasi der neid existiert aber quasi das mittelfeld das ist tödlich.

Boris Grundl [00:38:05]:
Es ist so weißt du wenn du wenn du ausstärkst und so wenn du bei den anderen bist und ein bisschen aufstärkst, da ist ja ganz nett. Aber wenn's dann ein bisschen besser wird, dann versuchen sie, sich hier runterzuziehen. Und wenn du dann den Durchbruch hast, so wie er gesagt hat, wenn du über den Wolken bist, dann sagst du, ich hab's ja gewusst. Aber das Zwischenfeld, bis dein Flugzeug über den Wolken ist, ist nicht leicht und da bist du auch manchmal alleine. Und man merkt, wenn man Menschen trifft, die das durchhaben, die haben es durch. Und woran erkennst du sie? Die feiern Erfolge von anderen. Die feiern das Schöne am Leben. Die feiern ab, wo Dinge funktionieren.

Boris Grundl [00:38:42]:
Und sie müssen nicht mehr irgendwo hingehen und sagen, ja der hat ja nur Glück, der blablabla. Die feiern das Leben, die feiern das Gelingen, die feiern die Erfolge. Daran erkennst du sie.

Dominik Groenen [00:38:54]:
Wenn man sich jetzt mal so anguckt, ich meine, ich sage jetzt einfach mal eine neue Generation von Gründern, beziehungsweise ich empfinde auch mittlerweile so die Phase Gründen ist halt irgendwie cool, hip, ja, also oftmals sind es halt Leute, die irgendwie in der Uni sind oder die sich mit Absicht auch dagegen entscheiden und sagen, du pass auf, ich gehe eben jetzt nicht den Weg, sondern ich gründe jetzt ein Startup und ich glaube, dass das auch ein Thema ist, was auch in Deutschland oder in Europa halt auch ankommt, hinzugehen und zu sagen, Mensch, pass auf, ich entscheide mich konkret dafür. Was glaubt ihr, basierend so auf eurem Hintergrund, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man heute, ich spreche jetzt nicht von vor 5 Jahren, vor 10 Jahren, sondern die man heute mitbringen muss, zu sagen, okay, das Ganze wird ansatzweise auch ein Erfolg, was ich mir da vorstelle. Christian, wenn du jetzt mal so zurückguckst.

Christian Wolf [00:39:49]:
Ich muss sagen, ich glaube, Informationen sind ja überall zugänglich im Internet. Aber es geht eigentlich darum, wie findest du die richtigen? Früher war es ja eher, wie findest du Informationen? Heute ist es ja, wie unterscheidest du zwischen Informationen? Ich glaube, es ist super sinnvoll, sich so ein Basisnetzwerk aus A, quasi Argumentationsgrundlagen anzulegen, also wie funktionieren Strohbandargumente und so weiter. Also quasi so Basic-Sachen. Plus Evolutionsbiologie und Verhaltenspsychologie und so was. Das find ich extrem spannend. Weil wenn du einfach nur auf die Welt blickst und mal raus lässt, was die Leute über die Welt sagen und quasi mehr, wie tickt die Welt einfach, dann kannst du halt in der Realität Riesen quasi Deltas Ausnutzen auch sage ich jetzt mal. Als ich zum Beispiel weg von Social Media war, habe ich gesehen, da wurde bei Moa angefangen nicht mehr das Wort abnehmen zu nutzen. Sondern es wurde so drumherum gedruckst.

Christian Wolf [00:40:41]:
So, wohlfühlen. Das heißt sein. So, ich dachte mir so, Alter, wenn ich jetzt nochmal an mich zurück erinnere, ich wollte früher einfach abnehmen. So, und ich wollte jemanden, der mir einfach, der das Thema nicht in Watte packt, sondern einfach sagt, Jo, guck mal her, du hast das Problem, wir wissen, wie es geht, mach das und es wird funktionieren. Ähm, und das ist aber quasi erstmal in der normalen Medienkommunikation nicht akzeptiert, weil alle sagen, nee, das, vielleicht triggert das irgendjemand und so weiter. Aber am Ende ist das halt die harte Realität, wenn Menschen das wollen, dass sie das auch quasi angesprochen haben wollen. Und solche Dinge ist man sich halt bewusst, wenn man sich mit diesen Themen wie Verhaltenspsychologie, Evolutionsbiologie und so weiter einfach beschäftigt. Und das ist, glaub ich, interessant, ne? Weil dann kannst du immer gucken, okay, welche Bedürfnisse gibt es, welche Bedürfnisse werden aktuell nicht gut gedeckt? Kann ich sie vielleicht besser decken und kann ich das Leuten quasi so einfach wie möglich machen? Das ist für mich so die größte grundlage

Dominik Groenen [00:41:33]:
glaubst du eine weitere grundlage ist auch das thema das was du ja gemacht hast wo boris gerade dran ist was in der vergangenheit ich aber bei vielen unternehmern nicht sehe das thema personal branding

Christian Wolf [00:41:45]:
ja also ich glaube halt wenn man also mit personal branding ist ja immer nur das ist so ein bisschen wie Marketing, das ist immer so gut wie das Produkt, was du hast, über das du redest. Und ich glaube, es ist schon sehr wichtig, erstmal ein paar Beweise zu erarbeiten und dann zu sagen, ich mache Personal Branding, weil mich juckt nicht der 700. Text von irgendeinem auf LinkedIn zu lesen, der jetzt vor hat, mal eine Agentur zu gründen. Sondern erstmal auch ein paar Beweise zu haben für das, was man tun kann. Und das muss ja nichts Großes sein. Es reicht ja, wenn du sagst, okay, ich bin Fitnesstrainer und ich habe in meinem Umfeld schon 20 Leuten geholfen, die vielleicht genau eine besondere Nische haben. Aber ich hab halt die Beweise und kann dann darüber reden. Weil ich finde, heute ist es fast schon ein bisschen abstrus teilweise, dass jeder eine Personal Brand haben will, aber keiner weiß eigentlich, wozu.

Christian Wolf [00:42:30]:
Und dann zu sagen, okay, ich erarbeite mir vielleicht ein paar Beweise und rede dann darüber und baue beides auf, das dann in Kombination auf jeden Fall.

Dominik Groenen [00:42:38]:
Ja. Und ich find auch manchmal spannend, dass es halt später passiert. Also, ich nehm immer Wen ich auch richtig cool find, ist der Johannes von Snox. Wenn man sich anguckt, was er mit Snox aufgebaut hat, da war ja nicht am Anfang Personal Branding und und und, sondern er hat halt die Company aufgebaut, er hat im Grunde mega Job gemacht und ist dann hingegangen und hat gesagt, okay, er ändert im Grunde seinen Fokus. Was ich cool find und krass. Ich finde, auch das ist ja

Christian Wolf [00:43:03]:
Auch im OS-Bereich, wenn du dir anschaust, wer quasi kanäle sind die schnell durch die decke gehen da kommt halt irgendwie du hast in die 10 jahre lang business influencer und dann kommt ein alex vermose und räumt quasi innerhalb von einem jahr alles auf weil er halt herkommt sagt jungs während ihr halt irgendwelche 2000000 coaching buden gebaut habt habe ich halt was für 100 Millionen gebaut und jetzt bauen wir halt eine Private Equity Company. Ja klar, okay, dann, wieso sollte ich mir denn den Content von jemand zweitklassigem anschauen, wenn es halt auch jetzt ihn gibt?

Dominik Groenen [00:43:29]:
Total. Wie ist das bei dir, Boris, wenn jetzt, sage ich mal, ein 20-Jähriger zu dir kommt oder ein 20-Jähriger und sagt, hier, ich habe ein cooles Produkt, ich will eine E-Commerce-Company gründen oder was auch immer. Was wären so deine Tipps oder was würdest du ihm raten, wenn du quasi sein Leadership Coach bist?

Boris Grundl [00:43:51]:
Das erste ist warum. Deep why. Warum, warum. Weil wenn du erstmal Bestätigung willst, jetzt nimm mal an, du bist ein junger Mensch, hast ein bisschen viel Testosteron und so weiter, ist ja normal, gehst da in die Muckibude. Warum wollen wir Männer mehr Muskeln haben als wir brauchen?

Christian Wolf [00:44:12]:
Damit andere Männer uns auf die Schulter klopfen.

Boris Grundl [00:44:14]:
Ja, ja, genau. Erstmal, dass die Frauen sagen, oh das sind die besten Gene und die anderen Jungs sagen, ich hätte das auch gern. Ist also relativ einfach. Ist ja okay. Aber wenn dir bewusst ist, dass Bestätigung, erstmal primäre Bestätigung, dein Motiv ist, dann sagst du, oh hip, ich hab ein Startup. Zu mir kommt 1 und sagt, ich habe einen Investor von 1000000 gefunden, da bin ich schwar. Da sage ich, fuck, 1000000 rein, jetzt muss ich gucken, dass die Million wieder rausgeht und da muss ich noch gucken, dass ich cool Geld mache und so weiter. Da geht mein schwäbisches Hirn los, wo ein anderer feiert, ey 1000000.

Boris Grundl [00:44:47]:
Es gibt ja Leute, die feiern die Hochzeit. Da sage ich, ey, ist okay, ihr habt euch, super. Lasst uns in 20 Jahren feiern. Wenn du deine Alte noch cool findest und ihr auf dem Hintern haust, dann feiern wir. Das ist halt der Schwabe. Und was Christian in wahnsinnig schnellen Worten, aber deswegen alle Zuhörer, hört euch jedes Wort genau an, sagt, der forstet mal kurz ganz genau durch das Internet, wie es geht, auch als er Hormosis gerade gesagt hat, liefert, Wisst ihr habt etwas, nicht ihr wünscht euch etwas. Prüft es und wenn ihr es geprüft habt, bei euch und bei anderen Und jetzt schreit in die Welt raus und jetzt geht in die Welt raus und sagt, ihr braucht es alle. Und wenn du es so rummachst, ist es immer stark.

Dominik Groenen [00:45:42]:
Ja, mega. Ja, finde ich cool. Also, ja, ich fand es war auf jeden Fall eine richtig, richtig coole, spannende Folge. Und ich hab auf jeden Fall den Vibe auch zwischen euch gespürt, weil man gemerkt hat, dass da auf jeden Fall auch eine Tiefe drin ist. Vielleicht noch mal zum Abschluss eine Frage, die jetzt gar nicht so sehr auf das Leadership-Thema geht, aber wir haben die separat auf jeden Fall schon besprochen. Woher kommt dieser, also jeder, Also ihr beide habt ja eure Geschichte. Christian hat seine, wo er auch gesagt hat, in der Kindheit gab es bestimmte Situationen, die ihn auch überhaupt dazu gebracht haben und diesen Antrieb auch ausgelöst haben, wo er heute ist, ja, und die ihn auch so ein Stück weit vielleicht gar nicht ruhen lassen, in Anführungsstrichen. Und bei dir genauso, Boris.

Dominik Groenen [00:46:38]:
Woher würdet ihr sagen, ähm Ist das heute immer noch so? Also, lässt euch das immer noch nicht ruhen? Oder könntet ihr jetzt auch sagen, weil ihr könntet auch beide sagen, ey, passt auf, alles ist super, ich hab ne Firma verkauft, ich hab ne super Firma aufgebaut, ab morgen chill ich. Und äh, tu mir den ganzen Stress jetzt gar nicht mehr an. Aber ähm, ist es auch so ein Stück weit das, was so in der Vergangenheit liegt?

Christian Wolf [00:47:03]:
Ich muss sagen, ich war ja in der Situation, als ich aufgehört habe, und wo ist das ja grad das Thema angesprochen mit der Bestätigung. Und deswegen, ich versuch das auch immer so nüchtern, egoistisch wie möglich auszudrücken, wieso ich quasi auf Social Media zurückgekommen bin, weil mir hat auch einfach diese Bestätigung gefehlt. Und wenn Menschen das sagen, dann klingt das irgendwie immer so, als ob es was Böses wäre, sowas zu sagen, aber es geht ja nur die Frage, okay, wie kriegt man dann diese Bestätigung? Ich weiß halt, okay, wenn ich guten Content mache, dann kriege ich diese Bestätigung und dann fühle ich mich auch gut, weil ich quasi den Beweis aus der Welt habe, dass ich irgendwie was mache, was halt useful ist und was halt irgendwie geil ist, was ich besser kann als andere. Punkt. Und wenn ich das aber nicht mehr habe, fand ich diese Situation ganz schrecklich, mit 27 einen Punkt zu sein, dass man quasi weiß, okay in 2 Jahren muss ich sagen, ja früher war ich mal krass. Es ist so, wie die Leute, die im Alter dann sagen, ja früher habe ich echt mal 200 Kilo Bankdrücken gemacht oder die Leute sagen, ja ich wäre fast mal in die erste Bundesliga gekommen, aber dann, ja, meine Knieverletzung. So das Gefühl, jeder zweite Mann auf der Straße hat diese Story. Ja, ich wäre auch auf jeden Fall in die Bundesliga, aber dann Knieverletzung.

Christian Wolf [00:48:09]:
Und das finde ich, das fühlt sich halt oder würde sich und hat sich damals schrecklich angefühlt. Und bei mir ist es immer diese Diskrepanz aus. Ich weiß, ich habe jetzt zum aktuellen Zeitpunkt Selbstbewusstsein, aber weil ich halt die Beweise aus der Realität kriege, dass das, was ich gerade mache, gut ist, und ich weiß, wenn ich die nicht mehr kriegen würde, dann hätte ich dieses Selbstbewusstsein nicht mehr. Aber ja auch zu Recht, weil ich es ja nicht mehr gut machen würde. Das ist ja dann auch irgendwie logisch. Ähm, ja, und deswegen, das treibt mich bis heute an. Aber ich seh das auch gar nicht als negativ, sondern das ist halt

Boris Grundl [00:48:43]:
so das Spiel, was ich spiele. Ja, Boris? Ja, das Faszinierende ist das Thema der Unterschied zwischen Erfolg und Erfüllung. Und Ziele setzen und erreichen macht dich einfach erfolgreich. Und das ist geil. Und da kriegt man Bestätigung und da kriegt man auch Geld. Also ich weiß noch, ich war ja 3 Jahre Sozialhilfeempfänger. Und dann wurde ich angestellt und da habe ich sechsstelliges Jahresgrad gehabt. Und jetzt bin ich, ich weiß nicht, seit 10 Jahren monatlich in der Liga.

Boris Grundl [00:49:17]:
Und da kann man darüber reden, hin oder her, schön, nicht schön, ist nicht so wichtig, weißt du, wenn du die Kohle hast, kannst du sagen, Kohle ist nicht wichtig. Gehabt zu haben, befreit vom Haben-Wollen. Und da kannst du ja auch sagen, man hat da so wahnsinnige Uhren oder nicht, oder wie auch immer, und kann dann Statussymbole und so weiter. Ja. Und dann sagen alle, ja wenn ich da wäre, dann würde ich und so weiter und so fort. Alles Bullshit. Du musst da hinkommen und dann reden wir, wer du bist, wenn du es machst. Also Bestätigung, Ziele setzen und erreichen, ja.

Boris Grundl [00:49:46]:
Und nicht von wegen Ego. Wie willst du ein Altruist sein, wenn du kein starkes Ich hast? Das geht nicht. Also ist eine Phase im Leben Ich. Ziele setzen, erreichen, geil. Und jetzt kommt dann aber. Dann stellst du irgendwann mal fest, du hast dann das erreicht, ein Ziel, und dann feierst du das irgendwie, aber irgendwie kommt auch ein Loch. Und dann fragst du dich, warum kommt das Loch nach dem Ziel? Dann sagst du, okay, ich muss wieder ein neues Ziel setzen. Aber das ist nicht die Antwort.

Boris Grundl [00:50:19]:
Die Antwort ist, ich habe mehr Erfüllung erhofft in dem Ziel, als da war. Deswegen das Loch. Und dann kommst du irgendwann mal, okay, Ziele machen auch Erfüllung, aber nicht eine richtig tiefe Erfüllung. So, und dann geht dann die Forschung weiter. Ich rese halt seit 59 Jahren, ist doch klar. Und dann ist mir mal klar geworden, also wenn ich eine Idee bin, die größer ist als ich, dann habe ich tiefe Erfüllung. Bei mir ist es der Satz, ich bin die Möglichkeit, anderen zu Wachstum, Kraft und Größe zu verhelfen. Ich bin die Möglichkeit, anderen zu Wachstum, Kraft und Größe zu verhelfen.

Boris Grundl [00:50:58]:
So und dann haben wir ein Emissionstatement, Markenkern, wie auch immer, in 1 Persönlichkeit, in der Persona. Und dann setzt du dir den Satz da oben hin und dann merkst du, boah, jeden Tag, wenn ich das mache, geht es mir gut. Und dann merkst du, Erfüllung und Erfolg haben auch nichts miteinander zu tun. Weil jedes Mal, wenn ich in diesen Satz sende, geht es mir wahnsinnig gut und der Erfolg kommt dann auch mit. Also würde ich da 2, ich würde nicht einfach nur sagen, Geld ist nicht alles und so weiter. Das sagen alle Leute, die kein Geld haben. Geld entspannt erst mal richtig. Und auch die Anerkennung dafür und so weiter ist richtig toll.

Boris Grundl [00:51:37]:
Erfüllung ist für mich heute, einfach, ich mach die Augen zu, da ist Raum, da ist Ruhe und da ist so eine stille Freude. Und nicht, ich muss dir jetzt jemand zeigen. Weißt du, der Fehler ist, dass du andere denken machen willst, dass du glücklich bist. Was ist das für eine Scheiße? Was ist das für ein Bullshit? Und dann gehst du hin und überlegst, die anderen sehen mich gerade nicht glücklich, dann machst du irgendeinen Kack, dass die denken, dass du glücklich bist. Und Alter, wenn du aufstehst und einfach sagst, lieber Gott, ich bin geboren worden, ich habe keine Schmerzen, wie geil ist das denn? Dann hast du es. Und ich bin mir sicher beim Christian, meine Tochter hat mir schon ein Enkel geboren. Ich komme mir manchmal vor, ich bin eigentlich ein Anfänger.

Dominik Groenen [00:52:22]:
Ich fange gerade an,

Boris Grundl [00:52:24]:
jetzt rede ich ihr wie Methusalem.

Christian Wolf [00:52:27]:
Ich fände es lustig den Satz, den du gesagt hast, dass du quasi anderen die Möglichkeit bietest zu wachsen. Das kann ja vielleicht für jemanden Außenstehenden so ein bisschen klingen wie, ne, oh, er stellt sich quasi als Altruist da. Aber eigentlich, ne, ich finde, es hat auch ein sehr egoistisch positives Gefühl, wenn man quasi weiß, okay, man hat ganz viele Leute sich rum, die quasi eben im eigenen Traum aufgehen. Also, das fühlt sich ja einfach geil an. Das klingt immer so doof, aber wenn man quasi weiß, okay, man selbst ist dafür mitverantwortlich, dass ganz viele Leute einen rum quasi aufgehen können, oder man ermöglicht ihnen auch andere Sachen und so weiter. Wenn man das sagt, klingt das für Leute immer so, ah der macht das, weil er so tut, als ob er quasi ganz nett zu anderen ist, aber nee Digga, das fühlt sich einfach geil für einen selbst an.

Boris Grundl [00:53:12]:
Das ist super. Du kannst das richtig provokativ machen. Nehm mal Mutter Teresa. Mutter Teresa hat gemerkt, ihr geht das Herz auf, wenn sie sich Arme kümmert. Das kann man ja sagen, das war der größte Egoismus aller Zeiten. Und dann springen dir die Leute aber mit Kratzen ins Gesicht. Aber wenn du das feststellst, dass du auf der Welt bist, mit deinen Stärken an und zu dienen, ist es Egoismus? Ist es Altruismus? Find's selber raus.

Dominik Groenen [00:53:43]:
Alright, super. Also, Boris-Christian, vielen, vielen Dank nochmal. Also, mir hat's auf jeden Fall richtig Spaß gemacht und war auf jeden Fall cool. Ich hatte irgendwie so ein Gefühl und habe gesagt, ich würde gerne mal mit euch beiden sprechen zu dem Thema und deswegen freut es mich umso mehr, dass ihr auch einen Vibe hattet und dass das echt eine coole Folge war. Danke. Und ja, vielen, vielen Dank nochmal für eure Zeit, die ihr euch genommen habt. Gerade auch bei dir, Christian, nochmal jetzt kurz vor der Geburt. Also nochmal alles Gute von Herzen und dir natürlich auch, Boris.

Dominik Groenen [00:54:12]:
Und ja, erstmal eine schöne Restwoche noch. Danke.

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