
Fails & Flavors
Fails & Flavors
Die mentale Stärke von Jonas Deichmann: Wie man trotz Rückschlägen das Ziel erreicht
In dieser inspirierenden und spannenden Episode führt Gastgeber Dominik Groenen ein faszinierendes Gespräch mit Jonas Deichmann, einem außergewöhnlichen Abenteurer und Extremsportler. Jonas hat sich durch seine atemberaubenden Weltrekordtouren einen Namen gemacht, darunter spektakuläre Routen von Alaska nach Feuerland und vom Nordkap nach Kapstadt. Bekannt als der deutsche Forrest Gump, hat Jonas sich selbst mit einem einmaligen Triathlon um die Welt übertroffen und 120 Ironman-Distanzen in ebenso vielen Tagen bewältigt.
In diesem Gespräch teilt Jonas seine Beweggründe, seine mentale Stärke und die Herausforderungen, denen er sich auf seinen Reisen stellt. Er erzählt von seinen Anfängen im Extremsport, dem Mut, seine Träume zu verfolgen, und der Wichtigkeit, sich ehrgeizige Ziele zu setzen. Außerdem gibt er Einblicke in seine persönlichen Erfahrungen und was ihn antreibt, immer wieder neue Grenzen zu überschreiten. Hören Sie zu, wie Jonas über seine Reise vom Leistungssportler zum erfolgreichen Abenteurer und Unternehmer spricht und wie er die Parallelen zwischen Sport und Unternehmertum zieht.
Freut Euch auf mitreißende Geschichten sowie lehrreiche und wertvolle Einsichten in die Welt des Extremsports und lasst Euch von Jonas Deichmanns bemerkenswerter Geschichte inspirieren.
Du möchtest Gast bei Fails&Flavors sein?
Unser PARTNER und Sponsor: Boris Grundl
Jetzt das kostenlose Führungskräfte und KI Webinar von Boris Grundl + Buch sichern!
Instagram @failsandflavors
Folgt Dominik Groenen auf LinkedIn
Folgt Fails&Flavors bei LinkedIn Fails&Flavors
Website https://www.dominik-groenen.com/
Du möchtest Gast bei Fails&Flavors sein? ...
Dominik Groenen [00:00:01]:
Willkommen zu Fates & Flavors, wo wir das Scheitern feiern und den Geschmack des Erfolges entdecken. Tauche eine inspirierende Geschichten und wertvolle Erkenntnisse, die dein Leben verändern werden.
Jonas Deichmann [00:00:17]:
Also bei Abenteuer und Extremsport ist es per Definition dabei, dass man sehr viele Rückschläge hat. Ansonsten hat man sein Ziel nicht hoch genug gesteckt. Das ist ganz einfach. Also wenn alles ein Walk in the Park ist, dann habe ich mir halt keine ehrgeizigen Ziele gesetzt. Das ist ganz einfach.
Dominik Groenen [00:00:36]:
Liebe Leute, herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Fates & Flavors Podcast. Ich bin Dominik Grön, euer Host und heute haben wir einen ganz besonderen und spannenden Gast, der vor allen Dingen im letzten Quartal 2024 das eine oder andere Titelblatt gefüllt hat in Deutschland und in Tageszeitungen. Heute haben wir eine absolute Legende des Extremsports zu Gast, Jonas Deichmann, der Mann der Grenzen sprengt, Rekorde bricht und sich selbst immer wieder neu herausfordert. Jonas ist kein gewöhnlicher Triathlet oder Radfahrer, er ist der deutsche Forrest Gump, bekannt für seine Weltrekordtouren von Alaska nach Feuerland, vom Nordkap nach Kapstadt und seinem einmaligen Triathlon die Welt. Er hat im letzten Jahr 120 Ironman Distanzen hintereinander absolviert in 120 aufeinanderfolgenden Tagen. So was hat noch nicht gegeben, er hat damit den Weltrekord gebrochen und hat das in Deutschland gemacht. Yolas hat bewiesen, dass das Limit wirklich nur im Kopf existiert. Wir sprechen über die härtesten Momente seiner Abenteuer, was es bedeutet alleine durch Sibirien oder Mexiko zu reisen und warum er sagt, ich mache es, weil ich es kann.
Dominik Groenen [00:01:50]:
Macht euch bereit für eine inspirierende Reise, inspirierende Einblicke, unglaubliche Geschichten und vielleicht auch ein paar Fails hinter den Erfolgen und Rekorden von Jonas Deichmann. Viel Spaß, genießt die Folge und peace out. Jonas, ich freu mich. Also, ich bin hab mich die letzten Tage auch schon gefreut auf die Folge, weil du mich vor allen Dingen im letzten Quartal 2024 auf jeden Fall begleitet hast, inspiriert durch meinen Bruder, der mich auf dich gebracht hat. Von daher freue ich mich, dass wir die Folge heute machen.
Jonas Deichmann [00:02:23]:
Hallo Dominik, freut mich auch, für heute dabei zu sein und bin gespannt.
Dominik Groenen [00:02:28]:
Ja, cool. Vielleicht Jonas, das, was du, sag ich mal, jetzt im letzten Jahr gemacht hast oder geleistet hast, ist ja auch durch die Presse gegangen. Auf dem einen oder anderen Titelbild ist das Thema auch kommuniziert worden. Aber für diejenigen, die vielleicht mit Jonas Deichmann und nichts anfangen können, vielleicht kannst du einfach mal ganz kurz ein paar Worte zu dir sagen.
Jonas Deichmann [00:02:53]:
Sehr gerne. Also ich bin Abenteurer und Extremsportler. Ich habe mein ganzes Leben lang viel Sport gemacht, komme auch vom Leistungssport. Und ich habe noch einmal ausländisch studiert und nach dem Studium zwei Jahre im Softwarevertrieb in München gearbeitet. Dann habe ich 2017 meinen ersten Fahrradweltrekord aufgestellt, Eurasien so schnell wie möglich durchquert, also vom Atlantik in Portugal in die russische Pazifikküste. Dann wollte ich mehr davon, habe mich damit selbstständig gemacht, habe dann weitere Fahrrad Weltrekorde aufgestellt für die Panamericana Alaska nach Feuerland, dann quer durch Europa und Afrika und dann habe ich umgesattelt auf den Triathlon einmal rund die Welt. Das war eine 120-fache Ironman-Distanz und bin dann durch die Atria geschwommen, 460 Kilometer, und dann durch Sibirien im Winter geradelt und dann durch Mexiko gerannt. Und jetzt letztes Jahr hab ich dann Wollte ich mal wissen, was machbar ist, und hab 120-mal die Ironman-Distanz in 120 Tagen gemacht.
Jonas Deichmann [00:03:49]:
In der Nähe von Nürnberg, der Originalstrecke der Challenge Rot, die weltgrößte Triathlon-Veranstaltung. Das war ein Riesenerfolg. Ich lebe jetzt, wenn ich nichts solche Projekte mache, einfach von der Vermarktung, von dem ganzen Leidenschaft zum Beruf gemacht. Also von Sponsoren. Ich halte viele Vorträge, also Motivations Keynotes, habe verschiedene Bücher geschrieben, auch zwei, drei Spiegel Bestseller. Das aktuelle ist Weil ich es kann über meine 120 Tage. Es gibt
Dominik Groenen [00:04:15]:
einen Netflix Film und War eins meiner Weihnachtsgeschenke im Jahr 2024. Mein Bruder hat mir das Buch nämlich geschenkt.
Jonas Deichmann [00:04:22]:
Ja, das freut mich natürlich. Ja, genau. So ist mein Leben aktuell. Ich bin auf der einen Seite natürlich vor allem Abenteurer und Extremsportler und auf der anderen Seite auch Unternehmer,
Dominik Groenen [00:04:32]:
in dem ich von der Vermarktung lebe, damit ich so noch noch viele, viele Jahre auch schöne Projekte machen kann. Vielleicht, Jonas, so ein bisschen mal, wie du wie du groß geworden bist. Du hast jetzt kurz erzählt, du hast immer viel Sport gemacht. Wie muss man sich das vorstellen? Der Jonas, der, sage ich mal, jetzt irgendwie so die ersten Schuljahre verbracht hat, erste Klasse, weiterführende Schule. Wie ist so deine Kindheit gewesen?
Jonas Deichmann [00:05:00]:
Also in meiner Kindheit, ich habe immer Sport und Abenteuer gemacht. Mit meinem großen Bruder und meiner kleinen Schwester. Mein großer Bruder war immer mein bester Trainingspartner für alles. Und ich komme aus einer abenteuerlichen Familie. Mein Opa ist zum Beispiel irgendwann ausgewandert und wurde dann Schlangenfänger in Westafrika. Da bin ich auch ein paar Mal zu Besuch gewesen. Das hat mich natürlich auch geprägt in der Kindheit. Mein Opa war immer derjenige, der seinen eigenen Weg geht.
Jonas Deichmann [00:05:27]:
Also ich wollte jetzt kein Schlangenfänger werden, aber mein Opa hat den Mut gehabt, etwas komplett anderes zu machen. Das fand ich unglaublich spannend. Ich habe verschiedene Sportarten ausprobiert, bin dann irgendwann beim Radfahren hängen geblieben, bin Rennradrennen gefahren in der Jugend und habe dann, als ich Abitur gemacht habe, damit aufgehört, weil ich im Ausland studieren wollte. Ich habe dann in sieben verschiedenen Ländern studiert. Bachelor und Master in International Business. Da bin ich die weite Welt gekommen. Ich habe zuerst in Schweden mein Bachelor gemacht, dann Auslandssemester in Brasilien, Singapur, Dann Dänemark, Spanien, Indien. Und dann habe ich eine Weltreise auf dem Fahrrad gemacht, weil ich einmal die Welt sehen wollte, hatte kein Geld.
Jonas Deichmann [00:06:07]:
Also machen wir es auf dem Fahrrad. Und das waren so die ersten Schritte. Und dann bin ich jetzt vor mittlerweile 7, 8 Jahren dann auch die Leidenschaft zum Beruf gemacht.
Dominik Groenen [00:06:18]:
Wenn du jetzt einfach mal an diese vielen sehr extremen Momente einfach denkst, kam früh der Punkt, wo du in irgendeiner Art und Weise auch mit dem Thema zu kämpfen hattest, okay, das, was du dir in den Kopf gesetzt hast, hat jetzt nicht geklappt. Ich sage mal, egal ob es eine Distanz ist oder ob es irgendwie ein Thema ist, also worauf ich hinaus will ist, wie früh bist du schon damit in Berührung gekommen, vielleicht auch mal Rückschläge oder auch Situationen in Kauf zu nehmen, die jetzt nicht so, sag ich mal, verlaufen sind, wie du dir das vielleicht im Kopf vorgestellt hast?
Jonas Deichmann [00:06:56]:
Also bei Abenteuer und Extremsport ist es per Definition dabei, dass man sehr viele Rückschläge hat. Ansonsten hat man sein Ziel nicht hoch genug gesteckt. Das ist ganz einfach. Also wenn alles ein Walk in the Park ist, dann habe ich mir halt keine ehrgeizigen Ziele gesetzt. Das ist ganz einfach. Ich habe meine großen Ziele im Abenteuerbereich, im Studium ETC immer erreicht, aber der Weg dahin war natürlich von vielen Rückschlägen auch geprägt. Und das war von klein auf, also meine erste Radreise, und dann bin ich irgendwo in der Wildnis und defekte oder Wetterumschwung, meine Lebensmittelvergiftung und so Sachen. Also da waren dann ständig Sachen dabei, wo ich Widerstände hatte.
Jonas Deichmann [00:07:46]:
Und ich habe mich aber durchgekämpft und es hat irgendwie geklappt. Und das ist ja auch was, was einen prägt. Also ich werde ganz oft gefragt, wie kann man denn mentale Stärke trainieren? Und natürlich gibt es verschiedene Techniken, die man anwenden kann. Aber das Allerwichtigste ist, sich im Leben nicht einfach zu machen, also auf Herausforderungen zu rennen. Und an denen wächst man.
Dominik Groenen [00:08:07]:
Jetzt gibt es ja oft, sage ich mal, so den Vergleich zwischen Sport und Unternehmertum. Ich meine, du bist jetzt beides. Also Du bist auf der einen Seite Extremsportler und auf der anderen Seite hast du daraus dann quasi auch eine Company gemacht, wie du sagst, mit der du eben auch all das, was du tust, vermarktest. Würdest du sagen, dass dir das eben auch in vielen unternehmerischen Situationen geholfen hat? Also diese Stärke, die du durch den Sport entwickelt hast? Definitiv. Also die Grunderfolgsprinzipien,
Jonas Deichmann [00:08:40]:
der Mindset im Extremsport, im Abenteuer, das ist eins zu eins dasselbe vom Unternehmertum. Der Kontext ist ein anderer, aber die grundlegenden Prinzipien sind genau die gleichen. Es ist groß Träumen einer Leidenschaft folgenden, auch den Mut zu haben, an die Startlinie zu kommen. Also den Mut zu haben, für mich auf 120 Ironmans in 120 Tagen, so ein Projekt, was noch kein Mensch gemacht hat, den Mut zu haben, so etwas zu tun und davon fest daran zu glauben, ich kann das. Und das ist ja als Unternehmer genau dasselbe. Man kann auch einfach in einem bequemen Job bleiben und nichts verändern. Also auch erfolgreiche Unternehmer brauchen extrem viel Mut und brauchen den Glauben daran, ja, das kann ich, das klappt, auch wenn der Weg dahin steinig ist. Und dieser Umgang mit Rückschlägen, den man lernt, die Grundhaltung, da sind so viele Parallelen dabei.
Dominik Groenen [00:09:41]:
Das macht mich als Unternehmer stärker. Wenn du mal so zurückdenkst, gab es einen Punkt, wo du irgendwann mal gesagt hast, okay, ich spiele gedanklich damit, nicht weiterzumachen. Egal, ob es jetzt irgendwie eine Challenge ist oder ob es jetzt irgendwie eine Situation war, weil wenn man so ein bisschen die Challenge im letzten Jahr verfolgt hat. Ich habe dann morgens immer mit meinem Bruder habe ich das teilweise dann auf Instagram verfolgt. Und das, was aufgefallen ist, ist, dass du jeden Morgen mit einer Energie gestartet bist und quasi all das, was der Tag davor war, die Anstrengung, ja also frisch und munter bist du dann wieder irgendwie reingestartet. Also es war so wie weggewischt. Gab es diese Momente, wo du gesagt hast, ich meine Ich denke jetzt an 120 aufeinanderfolgende Tage. Und das ist ja vor allen Dingen auch das Besondere, in der Situation oder in anderen zu sagen, okay, nee, komm, ich mache jetzt nicht weiter.
Dominik Groenen [00:10:39]:
Ich breche jetzt bei Tag 68 ab.
Jonas Deichmann [00:10:41]:
Also im Moment, wo ich ans Aufgeben gedacht habe, bei irgendeinem einer meiner großen Projekte, den gab es nicht, muss ich ganz klar sagen. Denn dieser eine nächste Schritt geht ja immer und dann geht auch noch einer. Und das ist so die große Kunst bei diesen ultralangen Projekten, sei es im Sport, sei es im Business, im Privaten, ist erstmal ganz egal. Auf der einen Seite groß zu träumen, eine Vision zu haben, sich das auch zu visualisieren, das ist positiv. Aber im Tagesgeschäft auch herunterbrechen auf auf kleinen Etappen. Also ich sage mal ein guter Marathonläufer, der läuft 42 mal einen Kilometer in seinem Kopf. Und wenn ich einen Tag nach meinem fünften Ironman abends humpelnd zu Hause ankomme und mir tut einfach alles weh und ich denke mir, hey, hast jetzt fünf geschafft und 115 kommen noch. Ja, das ist geil, das ist ziemlich motivierend.
Jonas Deichmann [00:11:35]:
Aber so ist es ja nicht. Ich habe diese Vision im Kopf, aber im Tagesgeschäft, da konzentriere ich mich auf jetzt. Heute gehe ich ein bisschen schwimmen, dann gehe ich ein bisschen radeln, dann kommt noch ein kleines Läufchen und da geht es dann auch von einer Verpflegungsstation zur nächsten und irgendwann bin ich da. Und das ist so dieser Fokus aufs Jetzt. Und es ist unglaublich wichtig. Und das hilft mir auch dabei, mich in schwierigen Zeiten einfach den Glauben zu behalten, mich nicht davon entmutigen zu lassen, wie weit es eigentlich noch ist.
Dominik Groenen [00:12:07]:
Ist das so ein Stück weit auch zu sagen, okay, das, was heute vor mir liegt, stemme ich, händele ich und dem widme ich mich und gar nicht so sehr, was morgen ist. Also ich kann mir jetzt vorstellen, wenn du das so beschreibst, dann denkst du jetzt nicht in irgendeiner Art und Weise an das, was morgen da ist, egal ob es jetzt eine Challenge ist oder ob es jetzt irgendwie eine Etappe ist, sondern du bist im Grunde genommen dann an diesem Tag, in dem Moment, in der Situation bei der Sache und denkst jetzt nicht entweder an gestern oder an morgen.
Jonas Deichmann [00:12:43]:
Es ist ein Zusammenspiel. Ich habe natürlich auch meine großen Visionen, visualisier mir auch Highlights. Aber die sind erst mal positiv. Ich gehe davon aus, Best-Case-Szenario. Und Also bedingungsloser Optimismus. Aber im Tagesgeschäft, bei meinen Aufgaben, bei meinen Herausforderungen, da konzentriere ich mich auf das Jetzt. Und alles, was kommt, das läuft anders als geplant. Ich brauche natürlich die richtige Richtung.
Jonas Deichmann [00:13:13]:
Also ich muss schon in die richtige Richtung rennen, Aber der Weg dahin ist ja das Ziel auch und der verändert sich. Und wenn ich mich durch heute durchkämpfe, dann geht es mir morgen bestimmt wieder gut. Das ist so etwas, was auch der Extremsport lernt. Das weiß jeder Ultraläufer. Das weiß jeder, der mal mehrere Tage hintereinander sowas gemacht hat, dass vom Grundverständnis denken viele Leute wahrscheinlich, naja, wenn du jetzt zwei Marathons hintereinander läufst oder zwei Ironmans machst und du tust am nächsten Tag nochmal einen machen, dann wirst du nur müder und müder und müder. Das ist aber nicht so. Das ist zu einem gewissen Punkt, aber es kommt der Punkt, wo es wieder besser wird. Also es gibt ja auch so ein Runners High.
Jonas Deichmann [00:14:09]:
Das heißt, es kann vollkommen sein, wenn ich jetzt 70 Kilometer renne, dass es mir nach 40 Kilometern echt nicht gut geht. Mir tut alles weh, ich bin müde. Und bei Kilometer 60 bin ich frisch und munter und mir tut gar nichts weh und es läuft einfach. Und das weiß ich. Und die entscheidende Kunst ist fest daran zu glauben, dass heute auch so ein Tag ist und das jeden Tag aufs Neue.
Dominik Groenen [00:14:30]:
Heißt schon irgendwie dann, ja, jeden Tag sich, sag ich mal, in die Lage zu versetzen, zu sagen, das, was vor mir liegt, das absolviere ich heute an dem Tag und habe das Selbstvertrauen, dass es genauso funktioniert wie in der Vergangenheit.
Jonas Deichmann [00:14:49]:
Genau, oder besser.
Dominik Groenen [00:14:51]:
Oder besser, ja.
Jonas Deichmann [00:14:52]:
Also das heißt natürlich nicht, jetzt naiv zu sein. Ich habe bei meinen Projekten natürlich auch eine sehr gute Szenario- und Risikoanalyse. Sonst würde ich solche Projekte auch gar nicht überleben, muss ich ganz klar sagen.
Dominik Groenen [00:15:04]:
Das ist wichtig. Und habe auch Pläne für, was passiert, wenn X eintritt. Aber meine Grundhaltung ist erstmal, das wahrscheinlichste Szenario ist das Positive. Und daran glaub ich. Wenn du jetzt mal an so verschiedene Situationen denkst, wenn du solche, sag ich mal, ja, extremen Challenges hinter dich gebracht hast und die angegangen bist. Ähm, nimmst du dir dann davor auch Zeit, im Grunde genommen, so ein Stück weit dich mental einfach darauf vorzubereiten? Weil also das, was ja aufgefallen ist, auch bei der Challenge, dass du ein Team dich herum hast, dass du auch danach, sag ich mal, wenn so ein Tag vorbei ist, dann kommt eine Phase der Regeneration, wo es zumindest so wirkte, dass also nichts dem Zufall überlassen ist, sondern alles genauestens geplant ist. Ist das auch davor so, dass du dir dann konkret die Zeit nimmst, dich mental darauf vorzubereiten?
Jonas Deichmann [00:16:03]:
Definitiv. Also auf so ein richtig schwieriges Projekt muss ich mich auch mental und körperlich darauf vorbereiten. Das letzte Projekt war jetzt für mich auch so ein bisschen ein Sonderfall. Vorher habe ich immer Abenteuer und Leistungssport miteinander kombiniert. Jetzt die 120 Ironman-Distanz in 120 Tagen, das war ein Hochleistungssport. Und das bedeutet, ich mache das natürlich nicht in neun Stunden wie bei einer, sondern 14 pro Tag. Das heißt, es gibt keinen Puffer. Wenn ich mich an einem Tag eine Stunde länger brauche, dann heißt es, es geht auf Kosten des Schlafs.
Jonas Deichmann [00:16:30]:
Bin ich am nächsten Tag müde, bin wahrscheinlich auch nicht schnell, schlaf wieder wenig und ich bin sofort in eine Abwärtsspirale rein. Mit meinem Team habe ich immer gesagt, militärische Spezialoperationen, so muss das Ganze gemanagt werden, weil es geht einfach nicht, dass ich eine Minute verliere. Das geht von meinem Schlaf weg. Und ich brauche diese Regeneration. Und da ist Disziplin und Planung das letzte Teil. Ich muss trotzdem aber auch sagen, das ist nichts, was ich jetzt das ganze Jahr über habe. Also ich habe Phasen, wo es wichtig ist. Da bin ich unglaublich diszipliniert und plane bis ins allerletzte Teil, weil anders geht es nicht.
Jonas Deichmann [00:17:17]:
Aber auch ich brauche irgendwann eine Pause. Und das ist auch wichtig. Also auch Lockerheit und sich mal was gönnen gehört genauso dazu. Ich finde immer das fürchterlich, wenn der Wirtschaft sagt, das Leben ist ein Marathon. Das finde ich ganz fürchterlich, weil das bedeutet letztendlich, es gibt keine Pause, wenn man es mal genau darüber nachdenkt. Und ich sage immer lieber, das Leben ist eine Serie von Sprints. Und was ich damit meine ist, ein Marathon heißt ja auch erst mal, dass man immer auf einem irgendwie so bei 70 Prozent dahin grüßt. Und mit das Leben ist eine Serie von Sprints heißt, es gibt Zeiten, da gehe ich all in.
Jonas Deichmann [00:18:00]:
Das kann ein Sprint sein von einem Tag, das kann aber auch ein langer Sprint sein über Monate oder Wochen. Aber irgendwann kommt die Erholung davon. Und da kommt die Regeneration, wo ich es auch ein bisschen lockerer sehe, bereit zu werden für den nächsten Sprint.
Dominik Groenen [00:18:16]:
Jetzt hast du ja auch gesagt, du machst jetzt neben der, sage ich mal, neben diesen Projekten bist du halt auch so, dass du dann Keynotes gibst und Vorträge gibst. Was ist da für dich so wichtig, einfach zu vermitteln? Weil ich sage mal, wenn du dir dann die Zuschauer anguckst oder die Personen, die sich eben auch im Publikum befinden oder die vielleicht die zuhören, dann sind das ja nicht alles Extremsportler und sind ja auch nicht alles Personen, die diese Extreme, sag ich mal, ja einfach leben oder leben wollen, sondern es sind ja teilweise auch Unternehmer, vielleicht ganz normale Personen. Was ist so das, was du glaubst, ist der Kern dessen, was du so mitgeben kannst?
Jonas Deichmann [00:19:04]:
Also meine meisten Keynotes halte ich entweder auf Kundenevents oder jetzt bei einfach C-Level Meetings für Topmanagement oder Vertriebsschulungen. Natürlich auch klasse, Vertrieb ist immer Motivation, sind also meistens schon auch Leute, die motiviert sind, also die was erreichen wollen, die jetzt keine 120 Ironman-Distanzen hintereinander machen wollen, aber die grundsätzlich erstmal motivierte Menschen sind. Und ich vermittle neben guter Unterhaltung vor allem diese Haltungsthemen, also den Mindset. Da geht es jetzt nicht darum, wie trainiert man für so ein Projekt, sondern es geht darum, wie schafft man so was von der mentalen Ebene. Und da gibt's einfach Strategien, es gibt Techniken, Und die funktionieren, die kann man eins zu eins in die Businesswelt übertragen. Und am Ende, ich möchte, dass bei einer Keynote von mir die Leute einfach rausgehen und ein bisschen optimistischer sind. Das ist mir das Allerwichtigste. Also der Glaube an sich selbst, der Mut, den ersten Schritt zu machen.
Jonas Deichmann [00:20:20]:
Und wenn man das erreicht hat, dann passieren ganz tolle Dinge.
Dominik Groenen [00:20:25]:
Ich glaube, ich bin zum Beispiel ja auch Also ich bin jetzt 20 Jahre selbstständig, auch mit meinem Bruder zusammen. Wir haben verschiedene Firmen. Und es ist ja immer so, es gibt Phasen, wie du gerade beschrieben hast. Es gibt jetzt eine Phase, in der irgendwie alles gut läuft, wo du auch in einer guten Verfassung bist. Und dann gibt es eben auch Phasen, wo man vielleicht mal irgendwie einen Down hat. Und ich glaube, das, was am Ende des Tages wichtig ist, ist zu schauen, wie kann ich im Grunde genommen kurzzeitig vielleicht in so einer Phase sein und auch diese Situation annehmen? Weil ich glaube, es geht eben ja auch sehr viel auch bei dir Also ich habe mich im letzten Jahr sehr intensiv mit dem Thema Resilenz beschäftigt, also einfach die Widerstandsfähigkeit, die man von von Zeit zu Zeit einfach entwickelt über die Jahre. Aber es geht ja vor allen Dingen auch dann darum, einfach bestimmte Situationen anzunehmen. Und wenn ich jetzt mal auf dich gucke, dann ist es vor allen Dingen ja auch hinzugehen und zu sagen, okay, ich nehme vielleicht auch Situationen an, wo einfach mal eine Situation nicht gut läuft, wo ein Rückschlag da ist, wo vielleicht auch Schmerzen da sind.
Dominik Groenen [00:21:28]:
Also es geht ja nicht darum, die irgendwie wegzuwischen und die wegzudiskutieren, sondern einfach hinzugehen und zu sagen, okay, ich nehme auch diese Sachen an. Aber gerade so im Unternehmertum ist es ja oft so, dass du eben auch und ich denke vor allen Dingen auch an Corona. Also auch das ist ja so eine Phase, wo viele Branchen einfach vor neuen Herausforderungen gestanden haben und gesagt haben, okay, wie stelle ich mich jetzt ein? Und da merkt man halt einfach, wie wichtig ist dann das Thema Flexibilität, Kreativität und vor allen Dingen eben auch nicht in so eine Abwärtsspirale zu kommen. Weil ich glaube, wenn du da einmal drin bist, dann ist es halt
Jonas Deichmann [00:22:06]:
schwer rauszukommen. Definitiv. Also das sind genau die Punkte, die einfach wichtig sind. Und Ein Rückschlag ist ja vor allen Dingen auch eine Chance. Es ist eine Chance, daraus zu lernen und stärker daraus zu kommen, als vorher war. Und diese Akzeptanz von Situationen ist auch etwas, was unglaublich wichtig ist. Das ist, was wir Deutschen erstmal grundsätzlich, also natürlich kann man nie für alle sagen, aber wir sind prinzipiell im Großen und Ganzen eher ein Volk, was gerne auch mal jammert. Da habe ich lange genug in Südamerika gelebt, zu sehen, wie Südamerikaner was für eine Lebensfreude die haben, trotz Rückschlägen.
Jonas Deichmann [00:22:51]:
Und in Deutschland wird erst mal gejammert. Na ja, jetzt fahre ich Fahrrad und es regnet. Und na ja, wenn ich jetzt darüber jammere, dass es regnet, dann regnet es immer noch. Und ich bin auch schlecht gelaunt. Also akzeptiere ich das und mache das Beste daraus und freue mich. Und das ist etwas, was unglaublich wichtig ist. Du hast gerade Corona angesprochen, da habe ich einen Dreh rum die Welt gemacht. Und ich stand plötzlich vor geschlossenen Grenzen und bin nicht weitergekommen und bin dann im statt so schöne warme Südroute bin ich im Winter durch Sibirien geradelt.
Jonas Deichmann [00:23:22]:
Also das war definitiv nicht das, was ich mir vorher so schön geplant hatte. Aber der Punkt ist, Ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann. Also erst akzeptieren des Shit-Happens, so ist es jetzt. Und dann nicht über das große Ganze jammern, was ich nicht beeinflussen kann, sondern mich darauf konzentrieren, was kann ich machen? Welchen kleinen Schritt kann ich tun, einfach ein Stückchen näher in die richtige Richtung zu gehen? Und das ist unglaublich weh.
Dominik Groenen [00:23:58]:
Hat vor allen Dingen ja auch viel damit zu tun, einfach A, die Situation anzunehmen und sich auf das zu fokussieren, was ich kontrollieren kann. Und ich sag mal, nicht sich auf das zu fokussieren, was vielleicht gar nicht mehr in meiner Macht steht. Ja, also wie du jetzt gerade gesagt hast, also Wetter, Wenn es jetzt regnet, du kannst halt jetzt nicht irgendwie am Regen was ändern. Du kannst nur hingehen und sagen, okay, entweder ist dein Mindset oder es ist im Grunde genommen einfach der Zeitpunkt oder die Kleidung oder was auch immer. Aber jetzt hinzugehen und zu sagen, okay, das Thema Wetter oder Regen, Ich meine, wie du gesagt hast, das kannst du halt nicht beeinflussen. Also es liegt nicht in deiner Macht. Ist das bei euch eigentlich innerhalb der Familie auch ein Thema gewesen oder bist du so der einzige, der in diese Richtung extrem sport. Also ich meine, du hast deinen Opa angesprochen in einem anderen Bereich.
Dominik Groenen [00:24:53]:
Aber wenn du mal so an deine Geschwister denkst, gibt es dort eine ähnliche, ähnliche, sag ich mal, Passion für das Thema?
Jonas Deichmann [00:25:02]:
Definitiv. Also zum einen mein Vater macht mittlerweile mein Management und ist Teamchef bei mir, wenn ich jetzt ein großes Projekt habe. Also der ist da voll mit dabei. Und mein Bruder hat jetzt, wo ich die 120 Langdistanzen, 120 Tagen in Rot gemacht habe. Mein Bruder hat 74 mitgemacht. Damit ist er auch definitiv in den Top Fünf weltweit in Sachen, wie viele Langdistanzen man im Jahr macht. Und hat schon einige Projekte mitgemacht. Das ist definitiv auch eine Familienpassion.
Jonas Deichmann [00:25:34]:
Und das ist auch unglaublich wichtig. Zum einen, weil man sich natürlich gegenseitig auch weiterpusht und die Zeit miteinander verbringt. Und dann auch der Hintergrund, dass wenn ich eine verrückte Idee habe, da ist keiner in meiner Familie, der mich bremst. Im Gegenteil. Und das ist sowohl im Sport, also wenn man mit einem verrückten Projekt kommt, wie, ja, ich mache mal 120 Ironmans oder ich schwimme mal ohne Begleitboot durch die Atria, da würden die meisten Eltern sagen, was spinnst du jetzt? In meiner Familie ist es dann so, ja, das klingt erst mal machbar. Jetzt gucken wir mal an, wie das geht, und dann können wir dich unterstützen. Genauso aber auch außerhalb vom Sport. Wo ich mich selbstständig gemacht habe als Abenteurer, mittlerweile lebe ich da gut davon.
Jonas Deichmann [00:26:22]:
Aber das war am Anfang natürlich nicht so. Vor allem jetzt die Karriereaussichten. Wenn mich jemand fragt, wie es ist, professioneller Abenteurer zu werden, dann sage ich immer, ja, das ist der geilste Job der Welt, ich würde für nichts tauschen. Aber ich muss dir auch ganz klar sagen, ich bin einer von ganz, ganz, ganz wenigen, die da ein bisschen mehr als Existenzminimum mitverdienen. Und prinzipiell ist es nicht der Job mit der sicheren und guten Verdienstmöglichkeiten. Und daher würden die meisten Eltern sagen, du hast jetzt studiert und jetzt hast einen gut bezahlten, sicheren Job und kündigst den, was zu werden? Abenteurer? Und was ist mit deiner Altersvorsorge? Meine Eltern haben gemeint, Jonas, wenn das dein großer Traum ist, dann tu es. Wir können dich unterstützen.
Dominik Groenen [00:27:07]:
Ja, total. Also ich glaube, es ist natürlich, also ich kenne das auch, weil ich wie gesagt auch mit meinem Bruder oder ich habe zwei Brüder mit denen in der Vergangenheit und auch jetzt halt sehr viel auch beruflich macht. Und wie du sagst, also es ist natürlich ein Halt einfach. Es ist im Grunde genommen auch wirklich, glaube ich, etwas, was man so gar nicht beschreiben kann, vor allen Dingen in den Situationen, die jetzt nicht so gut laufen. Also ich glaube, wenn immer alles toll ist und alles gut ist, dann ist es auch schön, aber vor allen Dingen einfach auch in Situationen, wo das mal nicht so der Fall ist, wo man einfach sagt, okay, man hat einfach auch jemanden, der einem den Rücken stärkt und der einen im Grunde genommen auch besser denn jeder andere kennt. Also Ich glaube, das ist halt einfach auch ein Riesengeschenk, wenn man die Möglichkeit einfach hat, da einfach auch dann was gemeinsam zu machen. Und vor allen Dingen auch so gar nicht so sehr dann die Challenges, aber ich habe das auch bei dir beobachtet, wenn es dann so ein bisschen Regeneration oder so ging. Wenn du dann die Zeit irgendwie mit deinem Dad oder sowas verbringst und ihr dann da vielleicht auch diese Momente einfach genießt.
Dominik Groenen [00:28:10]:
Also das sind ja auch Dinge, die vergisst man nicht mehr. Also das eine ist ja die Challenge und das, was man damit bewirkt und was man macht, Aber das andere sind ja einfach diese Momente und die Zeit und ja auch irgendwie so die gemeinsamen Stunden, die man da verbringt.
Jonas Deichmann [00:28:25]:
Definitiv. Also es ist so ein großes Glück, das gemeinsam mit meiner Familie zu machen. Zu machen. Mit meinem Vater telefonieren wir praktisch jeden Tag. Er ist bei Challenges dabei, jetzt als Teamchef bei den 120 Tagen. Er war, wo ich dann vor anderthalb Jahren quer durch die USA geradelt und dann zurückgerannt bin. Da ist er in Rocky Mountains vorbeigekommen für zehn Tage und dann nochmal nach New York zum Ende. Der war beim Triathlon Die Welt in Mexiko und in Kroatien mit dabei und das ist unglaublich schön.
Jonas Deichmann [00:28:58]:
Ich sehe meine Familie jetzt nicht so oft und regelmäßig wie jemand, der jetzt in seinem Heimatort lebt und arbeitet, aber ich habe einfach Quality Time und wenn wir eine Woche zusammen auf einem Projekt sind, das ist am Ende für mich viel, viel mehr wert, als jetzt einmal die Woche zusammen Abendessen zu gehen.
Dominik Groenen [00:29:19]:
Total, absolut. Ich denke auch, ja, es ist einfach die Quality Time und dann nicht irgendwie, wie oft man sich sieht. Also ich glaube, das ist einfach das Wichtige. Und selbst wenn man sich dann vielleicht ein paar Wochen oder auch irgendwie zwei, drei Monate nicht sieht, dass man sagt, okay, aber wenn wir dann zusammen sind, dann ist es im Grunde genommen eben intensiv und eben auch was Besonderes. Vielleicht jetzt mal kurz zu dem Thema nochmal. Also ich kann mir jetzt vorstellen, einfach diese 120 Tage, jetzt steht man davor und sagt, okay, alles klar, jetzt startet das. Wie wichtig war dir die Me-Time an diesen Tagen? Weil also was man beobachtet hat, war ja so ein Stück weit, Du hast immer ein Team dich herum gehabt und du warst dann auch immer mit Leuten zusammen. Aber gab es so für dich auch den Moment, wo du sagst, ich brauche jetzt einfach mal meine 30 Minuten, meine 60 Minuten, wo ich frei erstmal jetzt von allen bin, wo ich alleine bin, wo ich so ein Stück weit auch Jonas alleine fühle und mit mir alleine bin.
Dominik Groenen [00:30:21]:
Wie wichtig ist so was für dich? Also die hätte
Jonas Deichmann [00:30:24]:
ich gern gehabt, aber dafür war keine Zeit. Ich habe vier Monate keinerlei Privatsphäre gehabt. Ich muss sagen, dass die einzige Zeit, wo ich komplett alleine war, das war abends nachts im Bett und unter der Dusche und auf der Toilette. Das waren die einzigen Minuten, wo ich komplett alleine war. Ansonsten war immer entweder jemand von meinem Team mich herum oder die Öffentlichkeit. Und das war was Also, gerade zum Ende hin, es wurde ein Riesen-Community-Event, ein paar Tausend Leute haben mitgemacht. Viele Leute haben ihren ersten Marathon mit mir gemacht, ihre erste Langdistanz. Und am Ende waren es dann schon so, die letzten zwei Wochen, das waren ja 200, 300 Mitläufer jeden Tag.
Jonas Deichmann [00:31:08]:
Und das war, wenn ich zum Pingeln angehalten habe, dann haben gleich fünf Leute mit mir angehalten, weil sie ihre Chance sehen, mir jetzt diese eine Frage zu stellen. Und also dann schon, Wenn man ein gewisses Level an Bekanntheit erreicht hat, ist es natürlich auch wunderschön und diese Begeisterung zu sehen. Aber es gibt auch manche Leute, die verstehen auch die Signale. Wenn ich eigentlich zeigen möchte, ist das jetzt irgendwie auch eine Grenze. Ich habe jetzt genug. Wenn du wirklich in der Öffentlichkeit bist, gibt es leider auch einige Menschen, die die Signale nicht verstehen. Und das sind Sachen, Ja, also wenn ich jetzt 14 Stunden Sport gemacht habe, mit mit nonstop Leuten mich rum und druble und dann mich verabschiede und schnellen Schrittes mit meinem Team Richtung Auto gehe, nach Hause zu kommen halb zehn abends, weil ich morgen eine Langdistanz habe, dann ist es eigentlich von der Körpersprache und allem selbstverständlich, dass es jetzt nicht jemand haben möchte, der vom Auto noch wartet, nochmal ein Autogramm zu bekommen. Und das ist dann irgendwo dann, wo es auch zu viel wird.
Dominik Groenen [00:32:13]:
Ja, absolut.
Jonas Deichmann [00:32:15]:
Meines ist klar, das gehört dazu und damit kann ich auch umgehen. Das war was, wo am Ende für mich mit die größte Herausforderung wurde.
Dominik Groenen [00:32:24]:
Hm, hm, klar. Ja, ich glaube, es ist dann einfach auch so dieses Man macht das dann so eine lange Zeit und man will dann einfach auch mal für sich einfach sein und will einfach so ein Stück weit, ja, vielleicht einfach diese Privatsphäre auch, ne, und wenn es dann nur ein paar Minuten einfach sind, ne, aber ich meine, das ist natürlich dann auch ein mentales Ding einfach. Würdest du, wenn du jetzt so zurückblickst auf deine Schulzeit, Entwicklung, also du hast gesagt, du hast dann studiert, hast ein paar Jahre, zwei Jahre im Softwarevertrieb gearbeitet. Würdest du, wenn du zurückblickst, irgendetwas anders machen? Nein, also das ist immer, ich finde es zu einfach, danach
Jonas Deichmann [00:33:13]:
immer zu sagen, ja was wäre wenn. Ich habe Entscheidungen getroffen und in meinem Leben und da waren auch Dinge natürlich dabei, die ich mir anders vorgestellt habe und die hätten rückblickend gesehen anders laufen können. Aber Ich sage immer, ich würde nur die Dinge bereuen, die ich nicht gemacht habe. Und ich bin in meinem Leben, ich habe Dinge einfach gemacht. Das heißt, ich fliege auch mal hin und stehe wieder auf. Da waren auch Manchmal auch einfach ziemlich doofe Ideen dabei, so rückblickend gesehen. Aber das gehört dazu, daran wachse ich. Ich hab aber, wenn ich einen Traum hatte, immer den Mut gehabt, es zu tun.
Jonas Deichmann [00:33:57]:
Und das ist das Entscheidende. Also ja. Kann ich ganz deutlich so sagen, ich würde nur die Dinge bereuen,
Dominik Groenen [00:34:05]:
die ich nicht gemacht habe. Würdest du, also wenn du so zurückguckst, was war für dich so das der Größte, weil du gesagt hast, es gab so ein paar Sachen, wo du vielleicht auch mal nicht so gute Entscheidungen getroffen hast. Kannst du dich so an ein, zwei Sachen erinnern, wo du sagst, okay, da hast du eine Entscheidung getroffen, die nicht funktioniert hat, wo du wirklich, sag ich mal einfach einen falschen Weg eingeschlagen hast oder eine falsche Entscheidung getroffen hast? Egal, ob es jetzt Projekt, persönlich oder sowas, gibt sowas? Also konkret?
Jonas Deichmann [00:34:39]:
Also projektbezogen sind Sachen, ich bin mal durch Afrika geradelt, habe da den Weltrekord aufgestellt und bin davon ausgegangen, dass ich überall abgepacktes Wasser kaufen kann. Und dann hat auch überall funktioniert, außer in der Sahara im Sudan. Da sind die Menschen einfach zu arm, es gibt keinen Markt, die sind zu arm, sich abgepacktes Wasser zu kaufen. Und ich hatte keinen Wasserfilter dabei. Das wäre jetzt so eine Entscheidung, die dann natürlich zwangsläufig bei einer Lebensmittelvergiftung endet. Das sind so Entscheidungen, wo man einfach sagt, das würde ich im Nachgang natürlich komplett anders machen. Aber es hat trotzdem funktioniert und ich habe mich da durchgekämpft. Und ansonsten gibt es natürlich immer auch Entscheidungen, wo ich sage, ja, hätte ich ein anderes Projekt machen können oder hätte mein Studium in einem anderen Land studieren können, als ich habe oder so weiter.
Jonas Deichmann [00:35:33]:
Aber am Ende muss ich sagen, ich bin da, wo ich jetzt mit 37 in meinem Leben bin, komplett glücklich und zufrieden und bin ja auch nur hier aufgrund von dieser Reise, die ich gegangen bin. Wenn ich irgendwo anders abgebogen wäre, dann wäre ich jetzt auch woanders rausgekommen. Daher auch mal falsche Entscheidungen und Rückschläge gehören dazu, weil die machen einen zu dem, der man heute ist.
Dominik Groenen [00:36:01]:
Wenn man, sag ich mal, jetzt so viele Jahre dieses extreme Leben führt und du hast ja auch gesagt, jetzt nicht nur sportlich, sondern dann ist es eben auch die Vermarktung. Ich glaube, ich bin irgendwo, bin ich auch darauf gestoßen, dass du jetzt nicht so den festen Wohnsitz hast, also mit feste Wohnung oder Haus, wo du sagst, okay, sondern du bist im Grunde genommen halt immer viel unterwegs. Es wirkt so, aber du kannst ja was zu sagen, dass du A, ja immer viel unterwegs bist und so ein Stück weit auch noch auf dieser Reise bist. Also worauf ich hinaus will ist, würdest du für dich sagen, dass du jetzt mit 37 schon angekommen bist oder dass du hingehst und sagst, okay, da ist noch mehr. Also da gibt es noch mehr, was Jonas jetzt in der Zukunft machen will oder wo er noch hin will, was er noch erleben will. Wie würdest du das einschätzen? Einschätzen?
Jonas Deichmann [00:37:02]:
Selbstverständlich bin ich noch nicht angekommen. Ich bin angekommen, wenn ich irgendwann unter der Erde liege. Das ganze Leben ist eine Reise. Ich werde alles tun, dass nie der Tag kommt, wo ich sagen kann, ich will jetzt nichts mehr erleben. Ich bin jetzt mit dem Status quo so zufrieden und orge mich vor mein Haus und schaue aus. Ich glaube, das ist jetzt mal überspitzt gesagt, aber Du verstehst, was ich sagen möchte. Ich bin unglaublich glücklich und zufrieden an dem Punkt, wo ich in meinem Leben bin. Ich kann meiner Leidenschaft nachgehen, mit tollen Leuten mich rum, kann davon leben.
Jonas Deichmann [00:37:43]:
Ich bin auch als Unternehmer erfolgreich. Das ist unglaublich schön. Das heißt aber nicht, dass ich jetzt in genau diese Situation verharren möchte, die nächsten Jahre, sondern das ganze Leben ist ja am Ende eine Reise und ein Abenteuer und der Weg ist das Ziel. Da werden auch in Zukunft wieder ganz neue, spannende Sachen kommen. Ich finde es auch schön, dass ich jetzt nicht weiß, was in zehn Jahren ist. Mhm.
Dominik Groenen [00:38:09]:
Ja, für viele ist es ja so ein Stück weit auch so ein Sicherheitsthema, dass die sagen, also ich muss jetzt irgendwie ein Haus haben, ich muss jetzt irgendwie eine Familie haben, bin verheiratet, hab meinen Job. Also es hat natürlich auch viel, gerade weil du vorhin so Deutschland angesprochen hast, hat natürlich auch immer viel so mit Sicherheit zu tun, dass man sagt, okay, es gibt irgendwie auch so ein Bild, was dann in irgendeiner Art und Weise halt vorgelebt wird oder was von der Gesellschaft auch so ein Stück weit kreiert wird. Also Ich will da gar keine Wertung reingeben, aber dass man sagt, okay, das ist jetzt im Grunde so ein Bild, wie es halt einfach sein sollte.
Jonas Deichmann [00:38:41]:
Definitiv. Das ist was, wo ich mich schon mein ganzes Leben lang auch frei gemacht habe von, sag ich mal, gesellschaftlichen, sozialen Das, was vorgelebt wird. Und das ist so Ja, ich möchte Es ist für jeden anders. Die meisten Menschen wollen nicht das Leben führen, was ich möchte. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Wenn jemand in seinem Heimatort glücklich ist, dort eine Familie gründen will, bei einer lokalen Firma arbeitet und darin aufgeht, ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Das ist keinerlei Wertung. Das Entscheidende ist, zu hinterfragen, mache ich das nur, weil es mir so vorgelebt wird? Nehme ich jetzt den selben Beruf, den mein Vater und mein Großvater gemacht haben, weil mir das halt immer so vorgelebt wurde oder weil ich das wirklich möchte, weil das meine Leidenschaft ist.
Jonas Deichmann [00:39:39]:
Das ist die große Frage und ich möchte selbstbestimmt sein beim Leben und Dinge frei entscheiden Und das ist was, was ich immer gemacht habe. Und das ist für mich unglaublich wichtig. Und die Sicherheit, ja, am Ende ist für mich das größte Risiko im Leben, irgendwann alt zu sein und zu denken, es gibt so viele Dinge, die ich nicht gemacht habe. Und das ist das größte Risiko. Die Sicherheit Ja, also, ich brauche kein Haus. Und Für mich die größte Sicherheit sind meine Fähigkeiten. Ich habe gelernt, selber für mich zuständig zu sein. Und wenn man irgendeine große Krise ist und ich das nicht mehr machen kann, was ich jetzt mache, dann finde ich einen anderen Weg, meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Jonas Deichmann [00:40:33]:
Und ich investiere, was ich jetzt verdiene und nicht brauche, diversifiziert. Also ich habe Investments, von denen ich irgendwann leben kann. Das ist meine Altersversorge. Und mehr brauche ich aber auch nicht.
Dominik Groenen [00:40:48]:
Ja, ja, absolut. Ja und ich glaube am Ende des Tages ist es natürlich auch so ein Thema, wie du gesagt hast. Es gibt natürlich viele, die dann sagen, okay, vielleicht hinterher, ich hätte jetzt gerne mal das gemacht oder das gemacht. Aber für mich, also bei mir war das zum Beispiel so, ich bin in sehr, sehr jungen Jahren bin ich, da bin ich meinen Eltern heute noch dankbar für, bin ich in die USA gegangen und habe ein Jahr ein Austauschprogramm gemacht mit 16 Jahren. Und da hat man halt einfach auch schon gemerkt, okay, da gibt's einfach mehr. Ich war damals irgendwie der Einzige bei mir in der Klasse, der das gemacht hat. Alle anderen, die sind dann sofort in die Ausbildung gegangen oder auf weiterführende Schulen. Und ich habe dann gesagt, ich will nach der zehnten Klasse erst mal irgendwie was sehen von der Welt.
Dominik Groenen [00:41:27]:
So war dann in den USA ein Jahr und habe dann irgendwie mit 16, ich kann mich noch ganz genau erinnern, bin ich da mit meiner Gastfamilie nach New York gereist und hab zum ersten Mal halt New York gesehen, die Freiheitsstatue. So, das sind natürlich so Themen, die einen dann total prägen und wo man auch sagt, okay, das ist krass, was dann irgendwie, ja, was es noch gibt, ne? Und das war für mich auch immer so was, ja, viel von der Welt zu sehen, viel zu reisen, egal ob es jetzt irgendwie die USA, Asien, Israel, also ich war in so vielen Ländern und für mich war das halt immer irgendwie eine totale Bereicherung, also Länder zu entdecken, Menschen kennenzulernen, andere Kulturen. Und ich glaube, wenn ich das nicht mehr hätte, dann würde mir halt auch was fehlen. Also das halt, auch wenn du beschreibst, also wenn du Mexiko oder sowas bist, also das ist ja unabhängig jetzt mal von der Challenge, die du machst oder von der sportlichen Aktivität, das Land, die Menschen, das, was man da erlebt, ist ja einfach auch ein, ja, ich habe das immer als Riesengeschenk erpunden.
Jonas Deichmann [00:42:23]:
Definitiv und Erlebnisse, das ist was, das kann einen keiner nehmen.
Dominik Groenen [00:42:28]:
Ja. Hast du für dich mal so überlegt, ohne jetzt genau zu planen die nächsten Jahre, aber was könnte so eine Reise sein, die du dann noch einschlägst, weil du bist jetzt 37 und irgendwann, also vermute ich jetzt einfach mal, ist dann ja auch die körperliche Verfassung vielleicht jetzt nicht mehr so, wie sie heute ist. Hast du da schon mal Gedanken dran verschwendet oder sagst du, nee, ich gucke einfach mal, was jetzt so im nächsten Jahr passiert?
Jonas Deichmann [00:42:58]:
Also ich muss ganz klar sagen, was ich mache, ich bin jetzt kein klassischer Leistungs-, kein klassischer Profisportler, wo dann einfach, ich bin jetzt 37, da wäre ich jetzt langsam an dem Punkt, wo ich halt, also wenn ich jetzt Tour de France fahren würde, dann wäre ich jetzt schon einfach schon vor ein, zwei Jahren an dem Punkt gewesen, wo ich nicht mehr mit den schnellsten mithalten kann. Bei der ultra Ausdauer, was ich mache, geht es ein bisschen länger. Also da gibt es durchaus noch Leute mit Mitte 40, die absolut Weltklasse sind. Und dann habe ich aber noch den Punkt, Ich bin ja Abenteurer und Leistungssportler. Ich habe immer beides miteinander verbunden. Und das letzte Projekt war jetzt Hochleistungssport. Von der Weltumrundung vorher ist es eher ein Abenteuer. Und solange ich mich neu erfinde, Projekte habe, die die Menschen interessieren, Kann ich das auch bis 60 noch? Man kann mit 60 noch die Welt segeln.
Jonas Deichmann [00:43:53]:
Also der Fokus wird einfach irgendwann immer mehr von Performance, von Leistungssport Richtung Abenteuer gehen. Und dann kann ich das aber noch locker die nächsten 30 Jahre machen. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Und ich habe natürlich mittlerweile einen ein bisschen längeren Planungshorizont, als es jetzt vor fünf Jahren der Fall war. Vor fünf Jahren war das ein kleines Ein-Mann-Unternehmen. Und da habe ich halt mal so überlegt, naja, ich würde jetzt mal gerne die Panamerika radeln. So sieht der Weltrekord aus. Okay, gehe ich von aus, kann ich ein bisschen schneller.
Jonas Deichmann [00:44:24]:
Ich habe ja immer eine gute Grundform und trainiere, mache ich auch zwei Monate spezielles Training für, buche meinen Flug, kaufe meine Ausrüstung und los geht's. Da kann ich ziemlich schnell so ein Projekt auf die Beine stellen. Mit dem Erfolg und der Bekanntheit mittlerweile hängt natürlich da ein bisschen mehr von dran. Mittlerweile gibt es bei den großen Projekten von mir ja auch immer ein Buch, es gibt einen Film, ich halte hinterher Vorträge, Es gibt Sponsoren. Das heißt, es gibt niemanden, der mir reinredet, was ich zu tun habe. Ich kann das frei entscheiden. Aber es hängen auch Leute von mir ab, die mir lieb sind und die genauso auch davon irgendwie leben und wo man, sag ich mal, Partnerschaften hat. Daher habe ich jetzt mittlerweile natürlich schon so ein zwei- bis dreijahres Horizont, zumindest bei den großen Projekten.
Dominik Groenen [00:45:16]:
Hast du zwischenzeitlich dann halt auch, also du hast jetzt gerade erwähnt, so da sind ja auch andere Menschen jetzt abhängig davon, die dann eben dich unterstützen. Was wäre, wenn jetzt, sage ich mal, das Buch oder wenn, sage ich mal, ein bestimmtes Thema nicht so ankommt, wie du dir das ausgemalt hast, oder sagst du, okay, kann auch passieren, stecken wir auch weg, oder ist das so ein Thema, wo du dann auch schon mal, ja, einfach persönlich, da hat ja jetzt gar nicht so sehr dann mit dem Team was zu tun. Aber das geht ja auch jedem, sage ich mal, jedem Unternehmer so, der Entscheidungen trifft. Der trifft die Entscheidung nicht nur für sich, sondern er trifft sie für die Firma, für seine Mitarbeiter, für die Familien, die dahinter stecken. Wie ist das bei dir?
Jonas Deichmann [00:46:01]:
Also als allererstes muss ich mal sagen, mit dem Erfolg, den man hat und der Bekanntheit, wird natürlich vieles im Leben einfacher. Und damit meine ich jetzt in der Vergangenheit, wenn ich ein Projekt gemacht habe, jetzt vor ein paar Jahren, da war das so, naja, du musst dann die Medien anrufen und hoffst, die finden die Story gut. Zu einem gewissen Grad kann man natürlich einschätzen, ob das funktioniert. Aber erst mal, du weißt nie, geht das jetzt auf Social Media viral oder nicht. Das weißt du nicht. Wenn du aber mal ein gewisses Level hast, dass du einfach auch, sag ich mal, in der Sportszene als Promi wahrgenommen wirst, du hast eine Social Media Reichweite, dann, naja, die berichten ja auch ein bisschen, weil ich es bin und es mache. Also es ist viel mehr planbar, dessen Projekt ein Erfolg wird. Und genauso habe ich ja die Medienkontakte.
Jonas Deichmann [00:46:54]:
Ich habe ein paar hundert Vorträge gehalten bei Firmen und da weiß ich, die mögen mich und wenn ich ein neues Projekt mache, dann kann ich da wieder einen Vortrag halten. Und mit der neuen Geschichte Ich habe eine Kern-Follower-Schaft, wo ich weiß, die kaufen mein Buch. Es ist deutlich planbarer geworden. Du weißt natürlich am Ende nie, wie groß der Erfolg wird. Aber das ist jetzt kein Projekt, das niemanden interessiert. Da habe ich zu viele Kontakte, Reichweite, ETC und weiß ja auch aus Erfahrung, was funktioniert und was nicht. Das viel größere Risiko ist natürlich, ich schaffe ein Projekt nicht. Und das ist Risiko jetzt natürlich deutlich geringer als bei einem Profisportler.
Jonas Deichmann [00:47:44]:
Ein Profisportler ist immer im Wettbewerb mit anderen, wo es dann diese hundertste Sekunde oder was auch immer geht. Das kann man nicht. Also manchmal ist einfach ein anderer besser. Das heißt, es ist nicht komplett, hängt von dir alleine ab. Bei meinen Projekten ist es die Erfolgschancen höher, weil es einfach selber von mir abhängt. Es gibt aber trotzdem Faktoren, natürlich 120 Ironmans in 120 Tagen, da kann es sein, ich habe einfach doch irgendeine Verletzung, ein Wehwehchen bei der Belastung oder ich habe auf dem Fahrrad einen Unfall oder ich kriege eine Erkältung, der Effekt ist zu groß, Herzmuskelrise, Entzündungsrisiko. Also es gibt Faktoren, wo das Projekt natürlich gefährdet ist. Und in so einem Fall ist es natürlich dann für alle, die dranhängen, auch doof.
Jonas Deichmann [00:48:35]:
Auch das kann ich ein bisschen mit Sponsoren und so natürlich abfangen.
Dominik Groenen [00:48:39]:
Ja, ich glaube, das, was du gerade gesagt hast, ist natürlich ein Thema, was bei allen Sporten dann irgendwie mitschwimmt. Also Verletzungen. Also egal, Ob jemand jetzt Profi im Radsport ist oder Fußballer oder was auch immer. Also das ist natürlich dann immer noch so ein Thema, wo man sagt, okay, wenn so was halt passiert, dann irgendwie ist es halt immer ein Risiko, was mitschwimmt, basierend auf dem, was man halt macht. Also
Jonas Deichmann [00:49:01]:
letztendlich ist es wie bei jedem Unternehmer auch, es ist ein kontrolliertes Risiko. Und die Garantie, dass es funktioniert, die hat man nie. Ansonsten ist es viel zu einfach. Und das Entscheidende ist aber, man kann schon sagen, das klappt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Was muss ich dafür tun, dass es funktioniert? Also man kann ein kontrolliertes Risiko eingehen und die Erfolgsfaktoren bestimmen und dann weiß man, das klappt höchstwahrscheinlich. Es gibt immer ein kleines Risiko, dass es schiefläuft.
Dominik Groenen [00:49:41]:
Super, Jonas, vielleicht noch eine abschließende Frage und dann sind wir auch schon am Ende. Also was mich noch interessieren würde ist, unabhängig von Sport, unabhängig von all dem, was du bis jetzt gemacht hast oder noch in der Zukunft machst, was ist noch etwas, wo du sagst, das würdest du dir gerne erfüllen? Also das ist etwas, wo du sagst, das ist ein persönlicher Traum oder ein persönliches Achievement, wo du sagst, okay, das will ich für mich machen, das mache ich jetzt nicht für irgendwie eine Challenge. Klar machst du die irgendwie auch für dich, ja. Gibt es so was, wo du sagst, okay, das ist irgendwie was, da würdest du gerne noch einen Haken hinter machen?
Jonas Deichmann [00:50:17]:
Ich habe tatsächlich auch eine Bucketlist, also eine Liste mit Dingen, die ich in der Zukunft noch machen möchte. Das sind größtenteils so Abenteuerprojekte. Eins, was, sage ich mal, für mich daher noch heraussticht, es gibt noch ein paar Weltumrundungen auf unterschiedliche Arten und Weisen, die ich machen möchte. Ich möchte einmal an den Südpol. Also nicht hinfliegen, sondern mit eigener Kraft.
Dominik Groenen [00:50:45]:
Okay, krass. Südpol. Okay, das ist mega. Ja. Okay, cool. Also Jonas, erstmal vielen, vielen Dank für deine Zeit. Ich weiß, dass du jetzt gerade auch, sag ich mal, nach der Challenge und auch durch dein Buch und jetzt am Jahresanfang wahrscheinlich einen busy Kalender hast, von daher Vielen, vielen Dank. Danke auch nochmal an Fabian Tausch, mit dem ich nämlich im letzten Jahr einen Podcast gemacht habe.
Dominik Groenen [00:51:07]:
Ich hatte ihn dann angefragt, weil ich gesehen habe, du warst bei ihm auch. Er hat gesagt, er fragt Jonas mal. Und dann kam deine E-Mail, wo du gesagt hast, klar Dominik, machen wir sofort. Das hat auf jeden Fall meine Woche gemacht. Die Nachricht. Okay, also vielen, vielen Dank nochmal Jonas. Und ich wünsche dir jetzt erst nochmal ein schönes Wochenende. Bleib gesund, viel Spaß und alles, alles Gute.