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Fortschritt statt Perfektion: Nick Haasmann über Kaizen und sportlichen Herausforderungen
Euer Gastgeber Dominik Groenen hat heute einen besonderen Gast: Nick Haasmann. Nick ist nicht nur ein 14-facher Judo-Staatsmeister, sondern auch Gründer des NH-Systems und Mitgründer des Galaxy Fitness Clubs. In dieser Episode teilt Nick seine einzigartigen Einblicke und Erfahrungen, die von seiner intensiven Karriere als Profisportler bis hin zu seinen innovativen Trainingsmethoden reichen, mit denen er Menschen hilft, ihre Fitnessziele zu erreichen.
Nick diskutiert die Wichtigkeit von kontinuierlichem Fortschritt, basierend auf dem Prinzip des Kaizen, und zitiert dabei Einstein, um die menschliche Unvernunft zu verdeutlichen. Er spricht über seine vielfältigen Herausforderungen und Rückschläge, einschließlich schwerer Verletzungen wie Kreuzband- und Schulterverletzungen, und wie er sich mental und physisch davon erholen konnte. Dabei spielt das "Growth Mindset" eine zentrale Rolle in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung.
Des Weiteren gehen Dominik und Nick auf Themen wie Gesundheitsbewusstsein, die kritische Betrachtung gesellschaftlicher Trends in Bezug auf Adipositas, und die Balance zwischen Arbeit und Erholung ein. Sie beleuchten auch die Rolle der Genetik und Epigenetik im Sport und Alltag, und wie Daten und wissenschaftliche Methoden genutzt werden können, um individuelle Gesundheitsziele effizient zu erreichen.
Nick schildert, wie ihm der Sport und seine daraus gewonnene Resilienz geholfen haben, und gibt wertvolle Ratschläge basierend auf seiner eigenen Lebensphilosophie und praktischen Erfahrungen. Sein Idealbild eines erfüllenden Moments – umgeben von Natur, guten Menschen und Sonnenschein – bietet einen Einblick in seine positive und ganzheitliche Lebensweise.
Seid gespannt auf eine tiefgründige und inspirierende Episode, die euch neue Perspektiven und wertvolle Tipps für euren eigenen Lebensweg bieten wird. Bleibt dran!
Socials' von Nick Haasmann:
Website: https://www.nickhaasmann.com/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/coachnickhaasmann/
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Dominik Groenen [00:00:01]:
Willkommen zu Fates & Flavors, wo wir das Scheitern feiern und den Geschmack des Erfolges entdecken. Tauche eine inspirierende Geschichten und wertvolle Erkenntnisse, die dein Leben verändern werden.
Nick Hassmann [00:00:17]:
Immer diese Prinzipien waren so Leitlinien für mich, roter Faden, wo ich mich nach vorne gehandelt habe und wo sich immer mehr herauskristallisiert hat, was möchte ich im Leben und das ist Menschen helfen, ein besseres Leben zu leben.
Dominik Groenen [00:00:31]:
Liebe Leute, herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Fails and Flavors Podcast. Ich bin Dominik Gröhn, euer Host und ich freue mich heute tierisch auf diese Folge. Wir haben heute einen außergewöhnlichen Gast, dessen Namen in der Fitness- und Gesundheitswelt für Spitzenleistung steht. Nick Haßmann. Nick ist 14-facher Judo-Staatsmeister, Gründer des NH-Systems und des NH-Training Clubs, sowie Mitgründer des Galaxy Fitness Clubs. Mit seiner beeindruckenden Karriere als Athlet und seiner Leidenschaft für Fitness hat Nick innovative Trainingsmethoden entwickelt, die weit über den klassischen Ansatz hinausgehen. In dieser Episode sprechen wir über Nicks Weg vom Spitzenathlet zum gefragten Gesundheitscoach, seine einzigartigen Trainingsansätze und wie er Menschen dabei hilft, ihre Fitnessziele zu erreichen und ein gesünderes Leben zu führen. Und natürlich sprechen wir mit Nick auch über Herausforderungen, Rückschläge und schwierige Situationen in seinem bisherigen Leben, die er sowohl persönlich als auch sportlich, beruflich gemeistert hat.
Dominik Groenen [00:01:41]:
Freut euch auf spannende Einblicke und wertvolle Tipps von Nick Haßmann. Viel Spaß und peace out. Super Nick, ich freue mich, dass du zugesagt hast und dass du auch Zeit hattest und wir heute eine hoffentlich spannende Folge aufnehmen. Also von daher erst noch mal vielen, vielen Dank, dass du in den Podcast gekommen bist.
Nick Hassmann [00:02:05]:
Danke Dominik, vielen Dank, dass ich dabei sein darf. Cool.
Dominik Groenen [00:02:09]:
Ich habe in der Intro schon so ein paar Sachen, Nick, erzählt bzw. Zusammengefasst und mache das in der Regel immer so, die Sachen, die ich über die Person finde und die Sachen, die ich im Grunde genommen so ein bisschen öffentlich finde, die packe ich dann immer zusammen und bin erstmalig auf Instagram auf dich aufmerksam geworden und habe mich natürlich dann ein bisschen mit dir beschäftigt. Vor allen Dingen auf der einen Seite mit deiner, sag ich mal, Laufbahn oder kann man es Karriere nennen im Judo-Bereich.
Nick Hassmann [00:02:45]:
Ich sage immer, mein vorheriges Leben.
Dominik Groenen [00:02:48]:
Dein vorheriges Leben. Und dann aber vor allen Dingen auch so ein Stück weit die Trainingskonzepte oder Coachings, die du entwickelt hast. Aber vielleicht kannst du ja mal ein bisschen was zu dir sagen und zu deiner ersten und zweiten Karriere.
Nick Hassmann [00:03:03]:
Ja genau, kurz nochmal vielen Dank, dass ich da sein darf. Kurz zu mir, ich bin 30 geworden letztes Jahr und bin halb aus Südafrika, weil meine Mutter ist Südafrikanerin, mein Vater ist Österreicher. Viele wissen es nicht, aber es ist ein Funfact, meine Großmutter ist dunkel. Also kann man politisch sagen, ich bin meine Mutter, meine Großmutter ist schwarz. Das ist mal so ein Behopener für viele und viele glauben das nicht. Ich bin in Wien geboren und in meiner ersten Lebenshälfte war ich Profisportler und also nicht nur in der ersten Lebenshälfte, eigentlich in den ersten 80 Prozent meines Lebens. Also ich habe mit drei bis vier Jahren begonnen mit Judo und habe 2019 meinen letzten Wettkampf bestritten. Das war vor fünf Jahren.
Nick Hassmann [00:03:43]:
Ich habe relativ früh retired, also aufgehört, aus verschiedensten Gründen, aber zu denen komme ich dann gleich. Genau, habe das gemacht, sehr, sehr professionell, habe einige Verletzungen leider erlitten, aber pain leads to purpose, also mein Schmerz hat dann dazu geführt, was ich heute mache und darf halt noch viel mehr Menschen, nicht nur mir egoistischerweise helfen, sondern viel mehr Menschen mein Wissen und meine Erfahrung teilen und dadurch Leben verbessern. Und das ist so die kurze Einleitung, die ich oft habe, wenn ich irgendwo, ich bin auf kein Netzwerk gewähnt, außer ich bin eingeladen, aber wenn Leute mich fragen, was machst du, Nick, so wie du jetzt, sage ich, okay, die kurze Antwort ist, ich verbessere Leben. Dann schauen die meisten Leute so und die längere Antwort ist, ich bin sozusagen externer CEO für Gesundheit und Leistungsfähigkeit für Menschen. Ich bin verantwortlich für das, was passiert mit deinem und in deinem Körper und welche Richtung es geht, aber das Gegenüber ist immer der COO, also der Operating Officer, das heißt der, der das Operative machen muss, das Fahren des Fahrzeugs. Ich bin das GPS-System, das dir sagt, wo kommst du hin, was ist dein wirkliches Ziel, auch wenn es am Weg, wird es Hindernisse geben, wie Umleitungen oder Stauumfahrungen, wenn man es bildlich spricht. Und ich sage, wie kommt man dann schnell vorbei und wie kann man das effektiv in deinen Alltag integrieren vor allem, ohne irgendwelche... Ich sage oft so, das ist wie eine Beziehung.
Nick Hassmann [00:05:04]:
Warum sollte ich eine Beziehung starten, wenn ich nicht fest davon überzeugt bin, dass die zu Ende gespielt wird sozusagen und nicht, ich starte eine Diät, damit ich einen Endpunkt habe. Und da komme dann ich ins Spiel und krempel das Leben von nicht nur erfolgreichen Menschen, sondern von Menschen einfach, die wissen wollen oder sehen wollen, was ist möglich mit dem menschlichen Körper. Kann sein, besserer Schlaf, kann sein, keine Schmerzen, kann sein, ich will Profisportler werden, komplett. Ich habe schon alles betreut, von bis. Genau, und das ist so, was ich aktuell mache.
Dominik Groenen [00:05:38]:
Vielleicht mal so ein bisschen zurück. Also du hast gesagt, du bist letztes Jahr 30 geworden. Also bist du 1993 geboren.
Nick Hassmann [00:05:47]:
Genau,
Dominik Groenen [00:05:50]:
28. Dezember. Ich bin auch im Dezember geboren, 23.12. Bist du auch noch auf Steinbock?
Nick Hassmann [00:05:55]:
Ja, genau.
Dominik Groenen [00:05:56]:
Ja, okay, ich auch. Und wie kommt man dazu, sag ich mal so professionell Judo zu betreiben? War das irgendwie schon in der Familie oder wie bist du dazu gekommen?
Nick Hassmann [00:06:13]:
Genau, wie gesagt, mein Vater war 1984 in Los Angeles bei Olympia als Judo-Kämpfer. Das heißt,
Dominik Groenen [00:06:19]:
das hat mich
Nick Hassmann [00:06:19]:
schon in die Wiege gelegt sozusagen. Und dann habe ich das gemacht, ausgeführt und war eigentlich bis 2012 relativ unerfolgreich im Wettkampfsport. Im Training war ich immer einer der Top-Talente, die es gegeben hat in Österreich. Also wirklich, ich mag von mir selber nicht so in hohen Tönen reden, aber ich habe von Olympia, sehe ich, habe alles Mögliche schon geschlagen. Also jeden Gegner, den es gibt, habe ich geschlagen im Training. Nur mein Vater war mein Trainer, da ist ein bisschen mentale Hürden gewesen oder sehr emotionale Hürden auch, hat sehr viel nicht zusammengepasst und irgendwann, sagt man auf Deutsch, ist einem der Knopf aufgegangen. So irgendwann war es mir eigentlich egal und ich habe mein Mindset geschiftet von einem Fixed Mindset, dass ich eventuell eine schlechte Genetik hatte, weil ich war relativ dünn für meine Größe und vielleicht war das nicht so gut und vielleicht war ich schmerzempfindlicher und ich dachte, ich habe ein Fixed Mindset und irgendwann habe ich dann Dr. Carol Dweck's TED Talk gesehen und habe gesagt und ein bisschen mit Epigenetik mich beschäftigt, damit man halt für alle, die es nicht wissen, so Genetik sind die Karten, die wir von unseren Eltern bekommen, also unser Bauplan sozusagen und Epigenetik ist, was machen wir damit mit diesen Karten? Jeder hat eine andere Strategie.
Nick Hassmann [00:07:32]:
Eine andere Analogie ist noch mal ganz kurz, Genetik ist das Piano mit den Tasten, Epigenetik ist der Pianist und der kann was anderes spielen. Also nur kurz zu dem. Und dann dachte ich mir, wie schaffe ich es, aus diesem Ding rauszukommen? Es gibt Menschen, die können das und dann habe ich diesen Ted-Talk gesehen und dachte mir, okay, ich bin jetzt einfach ein anderer Mensch. Ich bin einfach mit Growth-Mindset gesegnet und alles kann ich zum Besseren ändern und ich habe alles selbst in der Hand. Und das war so der Startschuss rückblickend betrachtet, dass meine fixe Haltung, dieses Negative in meinem Kopf sein, ich bin sehr introvertiert und sehr mit mir selbst beschäftigt und mit meiner Umwelt observierend, habe sehr, sehr viel observiert und war nie im Außen, sondern immer im Innen eigentlich bei mir Und irgendwann, wie gesagt, habe ich dann gedacht, Nick, bist einfach jetzt ein anderer Mensch. Du bist einfach positiv, hast ein Growth Mindset, du kannst alles selbst ändern, du hast alles selbst in der Hand. Und das war so der Startschuss. Und dann, das Lustige war, 2013, ich war zu dem Zeitpunkt der erfolgreichste Judo-Kämpfer in Österreich, von einem Nichts sozusagen.
Nick Hassmann [00:08:36]:
Mit 18 Jahren habe ich dann den Herren-Staatsmeister-Titel geholt in Österreich bis 73 Kilo, also das höchste, was es in Österreich gibt. Und dann ein Jahr darauf habe ich, weil ich war noch jung, ich war 20, U21 Staatsmeister, U23 Herrenstaatsmeister, bester Kämpfer in der Saison in ganz Österreich und mit der Mannschaft. Also alle fünf Titel, die es in Österreich gibt, in einer Saison geholt. Ich habe einen einzigen Kampf verloren im ganzen Jahr und der war mir zu verschulden, aber egal. Und dann war das Problem, ich war im Nationalteam sehr jung und habe in Rom einen Wettkampf bestritten und zwar Weltcup. Das war 2015, Valentinstag. Und Ich war super motiviert, gerade auf meiner Siegesträne und es war alles top und es hat gut funktioniert. Dann hatte mein Flug acht Stunden Verspätung von Rom nach Wien.
Nick Hassmann [00:09:27]:
Ich war natürlich müde, bin zurückgeflogen und bin direkt ins Training, vom Flughafen direkt ins Training, ohne Pause, ohne ich wollte, ich war jung und super motiviert. Und rückblickend betrachtet, kompletter Fehler. Im Judo ist ja so, dass man spart, also Sparring macht, so Testkämpfe und es sind mehrere Paare, die auf der Matte gleichzeitig sind, wie im BJJ sieht man oder im Boxen ist es nicht so, aber beim Training schon. Und ich hatte 73 Kilo, habe gegen einen 73 Kilo Schweren gespart, aber neben mir waren zwei Leute mit 100 Kilo und die habe ich von hinten nicht gesehen. Der hat den geworfen und ist mir seitlich mit 200 Kilo in mein Knie. Und dann dachte ich, okay, ich weiß nicht, ob ich das sagen darf, aber ich habe mir was gedacht. Und dann habe ich mir gedacht, okay, jetzt ist sicher irgendwas kaputt. Da hatte ich noch nie so richtig große Verletzungen.
Nick Hassmann [00:10:16]:
Und zu dem Augenblick wusste ich einfach, es ist, irgendwas ist vorbei. Und habe mich schon in der Zeit mit Ernährung, Training und dem Körper und so weiter beschäftigt, aber nur sehr spezifisch für meinen Sport und komplett nur auf den Sport hingedrimmt. Dann habe ich mich verletzt, bin gleich, weil ich so nervös war, aufgestanden, habe gesagt, hey, ich war es schon, ich kann schon weitermachen. Dann ist das Adrenalin runtergegangen und ich bin zusammengeknickt und mein Knie ist aufgegangen und war komplett kaputt.
Dominik Groenen [00:10:45]:
Aber krass, durch dieses quasi Paar, andere Paar, was dort Auspairing gemacht hat, hast du quasi dann da eine Verletzung.
Nick Hassmann [00:10:56]:
Wie ein Autounfall, wo du stehen bleibst und dir seitlich einer reinfährt und du kannst nichts dafür. Was mir dann auch zu denken gegeben hat nachher, warum ich, warum das, warum das und dann dachte ich mir, Nick, hey, du bist Growth Mindset, lass das Beste draus machen. Es wird irgendwas, einen Grund haben. Und dann habe ich eine Magnesiresonant-Tomografie, also ein MRT-Bild machen lassen natürlich Und am MRT-Bild ist sichtbar gewesen, dass mein Kreuzband noch hier ist. Das heißt, alle dachten, Gott sei Dank, Kreuzbandriss war nicht, das ist nur Seitenband und Meniskus bisschen Schaden. Das lässt sich richten in sechs bis acht Wochen. Da kannst du wieder kämpfen bei der Staatsmeisterschaft. Dann hätte ich das zweite oder dritte Mal Staatsmeister werden können und meine Siegeslehre fortsetzen.
Nick Hassmann [00:11:39]:
Und ich dachte, ja, passt, das geht sich aus. Nach fünf Wochen Physiotherapie und alles Mögliche, Schmerzen des Todes, es hat nichts funktioniert, gar nichts. Sagt mein Arzt, hey, nichts schaut nicht gut aus, wir sollten noch ein MRT-Bild machen. Am zweiten MRT-Bild hat sich herausgestellt, mein Kreuzband war nicht mehr da und war kaputt, ist in eine andere Richtung angewachsen in den Wochen. Er hat gesagt, das passiert eins von 100.000 oder einer Million Mal. Also es passt gar nicht, dass das nicht sichtbar ist. Ich habe gesagt, okay, dachte ich mir wieder, warum sechs Wochen verschissen, warum, warum hinher und habe mich dann operieren müssen. So, Dann heißt es beim Kreuzband normalerweise, dass es sechs bis neun Monate dauert.
Nick Hassmann [00:12:21]:
In etwa neun Monate, bis man wieder so weg zu Sports kommt, so langsam. Nach sechs Monaten hat man eine Schiene, wo das Kniegelenk ab und auf beugbar ist. Und irgendwann sollte man 90 Grad und laufen können nach sechs Monaten. Und bei mir ist nach sechs Monaten auf einmal in die falsche Richtung gegangen und es wurde weniger vom Winkel. Es wurde immer steifer mein Knie. Und dann sage ich zu meinem Arzt, zu meinem Behandelten, der sehr gut ist, sage ich, hey, Andi, Irgendwas passt nicht schon wieder. Also ich habe einfach weniger Beweglichkeitsradius in meinem Knie und es wird immer schlechter, was passiert. Dann haben wir gecheckt und er hat gesagt, hey Nick, ich bin zu emotional bei dir.
Nick Hassmann [00:12:56]:
Lass mich dich zu meinem Mentor geben nach Deutschland, der auch Dirk Nowitzki und so weiter operiert hat. Also der hat dann so ganz große Kapazitäten, der nur vorderes Kreuzband operiert. Dr. Jürgen Eichhorn, für alle da draußen, ich weiß nicht, ob er noch operiert, aber ist halt mit Abstand der Beste gewesen auf dem Weltgebiet. Und er sagt, Nick, ganz klar, du hast Atrophibrose. Was heißt das? Für alle, die es sehen, ich habe da am Handgelenk auch so eine, auf meiner Hand so einen kleinen Knochen. Mein Körper bildet anscheinend Weichgewebe sehr schnell und verknöchert das Ganze. Und das ist meinem Knie passiert und das ist wie, man sagt, wie verklebt sozusagen.
Nick Hassmann [00:13:32]:
Und das war auch irgendwie außerhalb dessen Norm. Und dann bin ich schon wieder zurückgekommen und wurde operiert und hab mir wieder gedacht, okay, Growth Mindset, du hast jetzt ein Jahr gebraucht, du wirst zurückkommen. In diesem Jahr habe ich schon re-gesearcht, was kann ich natürlich machen, wie kann ich so schnell wie möglich back to sports, was für Supplement gibt es, was für Ärzte weltweit, ich wollte alles probieren, wirklich alles. Und dann bin ich zu ein paar Trainern aufmerksam geworden, einer in Deutschland, Wolfgang, Und habe dann dort Ausbildungen gemacht und gelernt, weil ich zeitgleich irgendwas machen wollte, mich beschäftigen, ich hatte viel Zeit und natürlich mich nur auf meinen Körper fokussiert. Aber der einzige Sinn war aus egoistischer Sichtweise, ich wollte so schnell wie möglich an die Weltspitze kommen. Und dann bin ich relativ schnell wieder zurück nach dieser Verletzung, fast vor ein Jahr, komme ich ins erste richtige Training, trainiere, steige auf die Matte beim letzten Sparring in den letzten 30 Sekunden. Ein Typ nimmt sein Bein oder stellt mir das Bein, also so eine Fege-Technik, ich steige auf und alle Bänder reißen im Sprunggelenk. Das Synthesmoseband und das hält Schien- und Wadenbein zusammen.
Nick Hassmann [00:14:39]:
Und ich dachte mir, na, das waren die größten Schmerzen meines Lebens. Ich fahre gerade zweigleisig, dass die Leute das missen, aber das ist so 2015 war mein Kreuzbandriss, 2016 der Comeback, dann 2016 die Synthesmosebandriss, dann 2017 mein Bandscheibenvorfall, 2018 in der Schulterverletzung und so weiter. Es war jedes Jahr dann etwas. Und immer wieder zurückgekämpft und immer wieder zurückgekämpft. Gleichzeitig habe ich aber immer mich verbessert im schneller wieder zurückkommen. Weil jetzt war es schon relativ normal diese Verletzung. Rückblickend betrachtet, vielleicht war es so ein negativer Energiegedanke dorthin, weil ich mir gedacht habe, es ist besser, wenn ich verletzt bin, weil dann kann ich nichts verlieren im Wettkampf. So rückblickend, wenn ich das jetzt weiter betrachtet habe, vielleicht habe ich da Energie hingeschickt, weil ich mich schon in dieser Rolle dann nicht wohl gefühlt habe, hört sich blöd an, aber du bist in Sicherheit in Unsicherheit irgendwie.
Nick Hassmann [00:15:36]:
Und in dieser Zeit habe ich halt so viel Schmerz und Negativität irgendwie in mir erlitten, dass ich gesagt habe, ich muss das rausgeben und habe Menschen betreut, die einfach fitter werden wollen, weil das, was ich gelernt habe von meinen Mentoren, hat super funktioniert, hat super viel Geld gekostet. Also eine große sechsstellige Summe habe ich da investiert und habe da sehr, sehr viel gelernt. Und dann zeitgleich ist immer mehr geworden. Und 16, 17 habe ich dann schon 40, 50 Stunden Coachings gegeben offline vor Ort in einem Studio, das ich dann damals auch geplant habe, wo ich gerade auch sitze. Also wir hatten ein kleineres Studio, jetzt sitze ich im großen Studio, was ich auch mitgeplant habe und mitgegründet und hat so gut funktioniert, dass es immer mehr geworden ist. Und irgendwann hatte ich 250 Kunden und dachte ich mir, okay, wie bringe ich das jetzt alles unter den Hut? Vormittags Judo-Training, dann Kundenbetreuung, dann Abends wieder Training, dann eventuell noch Freundin und das und hin und her, wie geht sich das aus? Hab da aber sehr viel positiven Zuspruch bekommen und irgendwie positive Energie, die ich jetzt lange nicht gehabt habe, weil es war so eine 4-5-jährige Negativkette an Ereignissen, die mich immer wieder, weil es ja Fails and Flavors heißt, irgendwie so zurückgeworfen haben. Aber dieses gebündelte Negativität habe ich versucht, irgendwo anders loszuwerden oder zumindest in gleichem Ausmaß Positivität zu bekommen, dass sich das irgendwie austariert. Und habe immer mehr fast obsessiv im positiven Sinne, was ich noch immer bin, in diesem Bereich, alles rund den Körper, mich versucht zu verbessern.
Nick Hassmann [00:17:03]:
Und ich war auch sehr, sehr oft, also ich war so acht bis zehn Mal in Tokio durch den Sport und habe da sehr viel japanische Mythologie und habe sehr viel gelernt, auch chinesische Medizin, ayurvedische Medizin, Honsu-Medizin, also japanische Medizin. Das hat mich sehr interessiert. Was kann man machen mit dem Körper? Wir haben nur einen Körper, die wenigsten kennen sich aus. Ich wollte alles wissen rund den Bereich, der relevant ist. Jetzt nicht in Verletzungen, sondern normale Menschen, unter Anführungszeichen, die ihr Leben verbessern wollen. Und dann bin ich auf einen Begriff gekommen, der heißt Kaizen. Kaizen ist eine japanische Managementmethode sozusagen, kommt eigentlich von Toyota, heißt die kontinuierliche Veränderung zum Besseren. Übersetzt heißt es Veränderung zum Besseren.
Nick Hassmann [00:17:48]:
Und das war auch so ein zweites Ding. Ich agiere sehr viel nach Prinzipien, seitdem ich diese Grundwahrheiten für mich entdeckt habe, sozusagen. So Prinzipien, die immer wieder beständig bleiben, weil Methoden ändern sich, egal in welchem Bereich. Methoden ändern sich jedes halbe Jahr heutzutage. Prinzipien bleiben aber beständig. Immer diese Prinzipien waren so Leitlinien für mich, roter Faden, wo ich mich nach vorne gehandelt habe und wo sich immer mehr herauskristallisiert hat, was möchte ich im Leben. Und das ist Menschen helfen, ein besseres Leben zu leben, die nicht wissen, mein Traum war immer, ich gehe als Sportler zu einer Person und die hilft mir in allen Bereichen und das hat es nie gegeben. Und ich bin sehr rational, weil ich sehr observierend war, kann man das nicht in Daten? Jedes Business funktioniert mit KPIs.
Nick Hassmann [00:18:34]:
Wie kann man das systematisieren? Wie kann man fünf Leute betreuen, ohne Fortschritt zu sehen? Weil das Schlimmste als Sportler ist, wenn du jetzt 100 Meter Läufer bist, weißt du, wenn du elf Sekunden läufst und ich zehn, bin ich besser. Punkt. Aber beim Judo war es nicht greifbar. Es war so, warum habe ich meinen gegen den verloren, warum nicht gegen den, warum gewinne ich gegen den, warum nicht gegen den. So es war für mich nicht greifbar richtig und da habe ich versucht so Step by Step irgendwie Systeme zu integrieren. Ja und Fast forward jetzt 12, 13, 14, 15 Jahre habe ich ein System entwickelt, das heißt N-Edge System. Das betrachtet fünf kritische Bereiche. Der erste Bereich ist Schlaf und Erholung.
Nick Hassmann [00:19:13]:
Der zweite ist Training und Bewegung. Der dritte ist Ernährung und Supplements. Der vierte ist Mindset und Stressmanagement. Und der fünfte ist Lebensstil, Umweltgifte und Epigenetik. Und in diesen fünf Bereichen habe ich zusammengefasst in einen Energy Score. Das habe ich mir abgeschaut von Porsche. Porsche hat einen 111-Punkte-Check und da weiß der Mechaniker sofort beim Gebrauchtwagen, hey, was ist kaputt am Auto? Und so weiß ich sofort bei meinem Kunden innerhalb von 5 Minuten, hey, wie viele Punkte hast du gesamt von 100? Da kann jeder bis 100 zählen hoffentlich. Und dann, wie viel hast du in den Unterpunkten in diesen 5 Bereichen, jeweils 20 Punkte.
Nick Hassmann [00:19:49]:
Und so können wir ganz schnell, mein nächstes Prinzip, das ich erfunden habe, heißt Tau, testen, analysieren und optimieren, was besser wird. Und das überliegende Prinzip ist Kaizen und deswegen, ich teste zuerst, z.B. Bei dir Dominik, was ist dein Grundproblem, dann erfrage ich da viel mehr, analysiere ich dein Sachverhalt und dann optimiere ich in Kaizen-Manier zum Besseren, zum nächsten Schritt. Und das war so auch dieses Growth Mindset Kaizen, diese ganzen Grundprinzipien haben mich immer über Wasser gehalten und jeder möchte sein Leben irgendwie verbessern. Und ich sehe das Leben wie auf einem Zahlenstrahl in verschiedensten Bereichen, in meinen fünf Teilbereichen. Ist man auf der ganz rechten Seite, ist man ein Formel 1 Auto oder Rallye Wagen, der komplett hohe Anforderungen an sich selbst hat oder ist man ganz links ein rostiges Fahrrad. Je nachdem, wo man sich befindet, wo man sich selbst eingliedert in diese Anforderungen, muss man halt andere Dinge dafür tun und besser optimieren. Das heißt jetzt nicht, dass schlecht oder besser ist, aber jeder Mensch hat halt andere Prioritäten.
Nick Hassmann [00:20:54]:
Und so dachte ich mir, ich muss etwas systematisieren, dass ich jeden helfen kann. Und mein Ziel war, dass ich wirklich das irgendwann skalieren kann und vor 15 Jahren war noch keine Idee von oder vor 12 Jahren von Artificial Intelligence und so große skalibre Systeme, aber schon langsam mit Hilfe der Daten, die ich gesammelt habe, über letzten 20.000 Coachingstunden und tausenden Menschen betreut, kristallisiert sich immer schöner ein Bild heraus, was wirklich funktioniert und was nicht funktioniert. Und ja, das ist das, was ich aktuell mache. Das war jetzt so ein kurzer Überblick von den letzten zehn Jahren.
Dominik Groenen [00:21:28]:
Vielleicht nochmal, Nick, wenn man jetzt, also Wenn man jetzt mal betrachtet, welche Phase du durchgemacht hast im Profisport, dann hätte es ja auch in eine andere Richtung gehen können. Also, dass du vielleicht nicht, ja, also du hast dann dieses Growth Mindset entwickelt. Was hat dir in dieser Zeit diese Stärke gegeben? Was war das, was dich so Weil es gibt wahrscheinlich viele, die nach so vielen Verletzungen auch eingeknickt wären. Und die dann gesagt haben, du pass auf, ich hänge meine Karriere A an den Nagel, aber B knicke ich vielleicht auch ein oder ich verfall in Depressionen oder in was auch immer. Was war das, was du glaubst, was dich da so hat, ja einfach, also Woher kommt diese Positivität?
Nick Hassmann [00:22:21]:
Der größte Segen und der größte Fluch bei mir gemeinsam ist, diese intrinsische Motivation an Sachen festzuhalten. Mein größtes Ziel in meinem Leben war einfach Olympische Spiele. Und das habe ich nicht geschafft. Und dann dachte ich mir, wenn das mein größtes Ziel war und ich 25 bin, wie kann ich mir selbst anmaßen mit 25? Man lebt das Leben vorwärts, aber kann es nur rückwärts betrachten. Das heißt, man lebt das Leben jeden Tag nach vorne, aber man kann es erst rückwärts bewerten auch. Und vielleicht dachte ich, und das habe ich auch hier stehen, das ist, hier habe ich es irgendwo, für alle, die es nicht sehen, Sai Weng Shi Ma, Das ist ein Sprichwort aus China, der alte Mann und das Pferd. Kann man gerne mal eingeben, also ich paraphrasiere es jetzt schnell mal, dass ich keine Fehler mache. Es geht ein Pferd und wegen diesem Pferd dachten alle, der junge Mann, der das betreuen muss, muss nicht in den Krieg ziehen und alle waren neidisch.
Nick Hassmann [00:23:16]:
Im Endeffekt hat dieses Pferd den Krieg verloren. Das heißt, auf Farsi, also auf Persisch gibt es ein Sprichwort, das heißt, this too shall pass. Das wird auch vergehen. Vergehen die positiven Sachen? Ja, der Sonnenuntergang mit den Liebsten wird auch vergehen. Deine geliebten Eltern werden auch gehen müssen. Du wirst gehen müssen. Auf der anderen Seite, alles was schlecht ist, wird auch vergehen. Das heißt, man sollte nicht bewerten, man sollte das irgendwie wertfrei sehen und erst rückwirkend bewerten, weil man weiß es nicht.
Nick Hassmann [00:23:44]:
Wenn wir uns jetzt ein Auto kaufen, ein schnelles, so wie Paul Walker, dachte er sich, boah, dieser Carrera GT Porsche ist ein cooles Auto und das war eigentlich sein Tod. Das heißt, man kann es vorher nicht bewerten.
Dominik Groenen [00:23:54]:
Ja, ja, ja. Absolut.
Nick Hassmann [00:23:55]:
Und für mich ist es so, Olympia war irgendwie mein größtes Traum im Leben. Jetzt relativiert sich alles, weil ich sehe, was für Menschen neben mir zeitgleich waren und wie weit unter Anführungszeichen ich jetzt bin und wo die noch immer stehen. Und das Zweite ist, ich glaube, ich kann so viel Schmerz einstecken, dass ich so am Tiefspunkt war, dass ich mich ändern haben müssen. Und für manche ist das nicht so wichtig gewesen und deswegen müssen sie sich nicht ändern. Es gibt nur vier Gründe, warum sich Menschen ändern. Einer davon ist, sie bekommen genug Kontext. Der zweite ist, sie bekommen genug Inspiration. Und für mich war es, ich hatte genug Schmerz.
Nick Hassmann [00:24:32]:
Und dieser Schmerz ist also am Boden sein, den Lebensraum aus den Händen zu gleiten, spüren und sehen, sich zu denken, okay, Nick, wenn nicht jetzt, wann dann? Du musst dich ändern, du musst etwas ändern. Und da war dieses analytische Denken Und ich habe so lange analysiert an mir, was ist das größte Problem? Und diesen Pain habe ich zu meinem Purpose gemacht und habe diese Negativität und dieses Intrinsische in etwas Extrovertiertes gemacht und helfe Menschen. Ich rede sehr wenig eigentlich, aber über meine Themen sehr viel. Und auch Menschen sagen immer, wenn ich dann im Business-Context mit ihnen spreche. Ich bin so ein bisschen ein anderer Mensch, so privat und dann im Business-Context, zwei verschiedene Persönlichkeiten. Weil da bin ich so drinnen und ich möchte alles auf der Welt, meinen Gegenüber, wenn das Gegenüber dieselbe Energie aufbringt, helfen. Weil ich mir so etwas damals selbst gewünscht hätte.
Dominik Groenen [00:25:27]:
Gibt es noch den Moment, wo du zurückdenkst und immer mal wieder an dieses, sag ich mal, damalige Lebensziel denkst, also Olympia, weil es klingt ja so, du kommst jetzt auch aus, also du hast selber gesagt, dein Vater, der war eben auch Profi, Profisportler und dadurch ist wahrscheinlich ja auch letzten Endes, hast du das ja von zu Hause ein bisschen mitbekommen, gibt es das immer noch, dass man dem so ein bisschen hinterherhängt und sagt, ja, warum ich, warum ist mir das passiert, warum habe ich diese Verletzung Oder bist du durch die Entwicklung, die du jetzt quasi in deiner zweiten Karriere gemacht hast, so dadurch, dass du sagst, everything happens for a purpose? Also, Das ist, also es passiert aus einem Grund, den wir, wie du gerade schon richtig gesagt hast, erst rückblickend manchmal verstehen, aber vielleicht musste das so passieren, damit du jetzt einfach so einen Impact hast auf mehr Menschen einfach, die du erreichst. Weil ich meine, du hättest auch weiter deine Profikarriere machen können als Sportler, Aber mit dem, was du jetzt tust, erreichst du ja einfach viel mehr Menschen und hast eben auch oder hast einfach die Chance, einen Impact auf ja Zehntausende von Menschen einfach zu erreichen. Oder mehr.
Nick Hassmann [00:26:47]:
Genau, was auch mein Ziel ist. Und du hast vorhin schon gesagt, und das sage ich nochmal, sei es wegen Schimard, der alte Mann und das Pferd, kann jeder gerne diesen kleinen Essay oder den Vers durchlesen. Ich bin da lang hinweg drüber. Natürlich denke ich manchmal, wenn ich Leute, die mit mir in derselben Schulklasse waren oder im selben Alter und die kenne ich und wie Kleinkinder aufgewachsen sind, die sehe ich im Fernsehen jetzt in Paris und ich denke mir, nicht gut, dass sie auch in Paris kämpfen können und in Tokio und, Rio war ich ein bisschen zu jung, aber in Tokio und in Paris, sag ich mal. Okay und dann? Willst du eine Sekunde tauschen mit diesen Menschen? Hört sich jetzt schlimm an, aber ich habe den richtigsten Absprung nicht nur selbst gewählt, sondern er wurde für mich gewählt. Aus einem, glaube ich, übergeordneten Grund und aus einem viel wichtigeren Grund. So wäre ich für mich selbst, und ich war sehr mit mir selbst beschäftigt, so wäre ich wahrscheinlich mein Leben lang mit mir selbst beschäftigt gewesen und hätte nie das Außen gesucht und anderen Menschen geholfen. So habe ich müssen, weil das ist nicht der Olympioniker, der vielleicht das und das, sondern er war nicht bei Olympia.
Nick Hassmann [00:27:51]:
So ist es ehrlich, aber ich war sicher Top 5 weltweit in dieser Zeit, hätte ich es auf die Straße gebracht. Sagen zwar viele von sich, aber ich kann also können sehr viele bezeugen. Und es ist einfach, ich war, wenn es mir gut ging, meine Frequenz und wenn alles gut war, war ich fast unschlagbar auf der Matte. Es war so, war dann alles egal und das war cool. Und wenn ich diese Energie bündeln kann jetzt in dem Metier, das ich jetzt habe, habe ich einen hundertmal mehr Impact. Und es geht trotzdem irgendwie Impact hier zu lassen. Und ja, irgendwie wird das in irgendeiner Phase und Form zurückkommen, wenn ich nicht nur mir helfe, was automatisch passieren wird. Je mehr wird man auf dieser Welt verändert und verbessert und gibt, desto mehr kommt von allen Richtungen, sei es jetzt finanziell oder energetisch oder wie es jeder nennen will, Karma oder alles Mögliche, kommt dann einfach zurück.
Nick Hassmann [00:28:48]:
Und ja, da bin ich eigentlich dankbar, dass alles so passiert ist.
Dominik Groenen [00:28:54]:
Wie war das damals? Also du hast jetzt beschrieben, wie du damit umgegangen bist und wie du dich auch entwickelt hast. Wie war das, sag ich mal, im Umfeld? Also angefangen von vielleicht Teamkollegen, Trainern, Familie. Wie hast du das damals wahrgenommen? Oder wie war da die Sicht oder auch so das Verhalten der Person?
Nick Hassmann [00:29:20]:
Man sieht natürlich schon auf solchen Zeitpunkten, wer zu dir steht und wer nicht. Kann man aber auch nicht übel nehmen an manchen Menschen, weil jeder ist nur ein Mensch und jeder lebt dieses Leben zum ersten mal und zum letzten Mal und zum einzigen Mal. Deswegen bewerte ich das gar nicht mehr. Zum darlebigen Zeitpunkt habe ich mich schon oft alleine gelassen gefühlt, aber ja, habe ich jetzt gar nicht mehr so. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich gar nicht so viel im Außen nachgedacht habe, wer wie was denkt. Das sind eher so diese Konkurrenten, die vielleicht froh waren, dass ich nicht gekämpft habe.
Dominik Groenen [00:29:58]:
Eine Frage vielleicht nochmal, die mich einfach nur persönlich noch interessiert. Du hast ja gesagt, du bist 28. Dezember geboren, Sternzeichen Steinbock. War das immer schon so, dass du auch so ein Stück weit Eigenbrötler bist und mehr für dich? Weil ich kenne das von mir. Das ist so lustig. Ich habe zwei Brüder
Nick Hassmann [00:30:15]:
und Der jüngere Bruder von
Dominik Groenen [00:30:16]:
mir, der ist im Mai geboren und war immer schon so, dass der einen relativ großen Freundeskreis hat und auch viel, so sage ich mal, Verbindung pflegt. Und ich war immer so ein Stück weit für mich alleine. Also ich würde jetzt mal behaupten, Ich habe nie einen großen Freundeskreis gehabt und ich habe auch nie richtig Freunde gehabt. Ich habe vielleicht mal Bekannte gehabt, aber es gab nie den Moment, wo ich gesagt habe, okay, ich habe jetzt einen großen Freundeskreis. Wie war das bei dir? War das ähnlich so ein Stück weit? Ja, genau so. Ich war
Nick Hassmann [00:30:46]:
immer auf der Straße und war in der Schule und das und das. Irgendwann ist es lustig, wenn man dann zurückschaut und halt konstant im Kaizen-Manier sein Leben zum Besseren modelliert und sein Glück selbst in der Hand hat und sein Glück es selbst Schmied ist und dann rückwirkend einfach nicht das Ziel im Auge hat, sondern den Weg als Ziel sieht und einfach daran Spaß hat am Ackern, am bei sich selbst sein. Es wird im Leben schwierig werden und ich habe diese schwierige Zeit schon hinter mir. Natürlich wird auch noch eine kommen irgendwann, wird aber auch vergehen. Aber ich hatte schon wortwörtlich eine Million Mal bin ich am Rücken gelegen und bin dann wieder aufgestanden und hab wieder weiter gemacht und bin wieder gefallen und hab wieder weiter gemacht und wieder gefallen und wieder weiter gemacht. Und das wird mir nie wieder wer nehmen Weg nehmen können und das bin ich unendlich dankbar für den Sport, weil ich sehe es in meinem Umfeld, Menschen, die vielleicht zuerst den Karriereweg eingeschlagen haben und sind jetzt 30, vielleicht erfolgreich und jetzt fangen sie in Sport, in Training an und kippen rein, Hybrid und Running und BJJ und das und das. Ich habe das so ein bisschen hinter mir und ich denke mir, okay, cool, wenn ich kann. Und so, ich glaube, Joe Rogan hat es mal gesagt, it's better to be a warrior in the garden than a gardener at war.
Nick Hassmann [00:31:58]:
Und so ist es für mich so ein bisschen. Ich bin lieber ein Warrior im Garten. Alles cool. Wenn es muss, dann muss, aber es soll nicht so sein.
Dominik Groenen [00:32:09]:
Würdest du behaupten, du hast das gerade so kurz angeschnitten, dass durch diese, sage ich mal, schwierige Phase, wo du durchgegangen bist, dich eigentlich heute auch, ich sag mal, nichts wirklich aus der Ruhe bringen kann oder nicht zurückschlagen kann. Das heißt also, egal welche Situation kommt, du hast so viel Selbstvertrauen, dass du schon einfach sagst, okay, es wird nicht so sein, dass es nie eine schwierige Situation mehr gibt, aber du handelst die anders und du weißt, dass du da durchkommst, weil du so eine krasse Phase auch hinter dir hast. Oder hast du teilweise immer noch Situationen, wo du sagst, okay, du kommst da irgendwie, die dich da irgendwie in die Knie zwingen oder sowas?
Nick Hassmann [00:32:49]:
Gibt es natürlich auch. Also ich bin auch nur ein Mensch und mich bringt schon einiges natürlich in die Knie, aber man sieht mit jedem Mal baut man ein bisschen einen stärkeren Panzer auf. Und je rationaler man das betrachtet und je mehr ich in diesen Themen drinnen bin und meinen Menschen, die von mir Rat wollen, entwickle ich mich auch weiter und mache Research und was sind Studien und was kann man da machen. Und dann entwickle ich mich weiter und teste natürlich die Sachen im Vorfeld. Und da sind Dinge, wenn ich wirklich einen Rückschlag habe, dann zum Beispiel atme ich mal, lasse das über mich ergehen und viele sagen, ja, und jetzt Gott sei Dank haben wir auch anderen Kontext wie unsere Eltern. Unsere Eltern oder die Generation vor uns sogar, du bist auch ein bisschen älter, und noch eine Generation, die hatte nicht den Kontext und diesen Wissenstand, den wir heute haben, zum Beispiel mit inneres Kind Arbeit oder mit toxischen Beziehungen und mit lauter so Dingen. Das ist ja jetzt zwei Klicks entfernt und man kann sich da reinlesen, wenn man möchte. Und das geht es.
Nick Hassmann [00:33:43]:
Möchte man sich zum Besseren ändern? Was ist besser? In allen Bereichen besser. Ein besserer Mensch, ein besserer Liebhaber, ein besserer Partner, ein besserer Bruder, Freund, alles Mögliche. Besserer Mensch, alles Mögliche. Und man ist auch nur circa 10 Stunden entfernt, besser zu sein als 95% der Menschen. Nur die meisten Menschen wollen nicht 10 Stunden in einem Thema verbringen. Und das mache ich sehr gerne. Wenn ich was habe, und das sagen auch alle Menschen mich, wenn ich was habe, dann bin ich so zwei Wochen in dem mit drinnen und mache so tief das Rabbit Hole wie möglich und das reicht mir dann. Dann bin ich wahrscheinlich 95 Prozent durch oder 80 Prozent und weiß da den grundlegenden Dinge.
Nick Hassmann [00:34:19]:
Und so war das auch mit Rückschlägen umzugehen. Eine Technik, die ich zum Beispiel anwende aktuell ist nicht, also alles zuzulassen. Okay, ich will ja Schmerz empfinden, ich will alle Gefühlsebenen empfinden. Die Frage ist, ändert es was oder ist es relevant in der Zukunft? Wahrscheinlich nicht. Es ist ein Wimpernschlag und wir sind weg. Wie gehe ich mit diesem ganzen Ding Es gibt sehr größere Rückschläge. Zum Beispiel Mein Halbbruder sitzt im Rollstuhl, hat ein neues Herz, kann sehr schwer sprechen und ist zwei Jahre älter als ich, hat bis er elf, zwölf Jahre alt war, war ein besserer Sportler als ich, dann habe ich den Gen-Effekt entdeckt und bin rapide bergab gegangen. Mit 14 Jahren, haben sie gesagt, wird er nicht länger als 14 Jahre leben, er ist zwei Jahre älter als ich.
Nick Hassmann [00:35:06]:
Es gibt immer, auch bei ihm, es gibt Schlimmere. Es gibt diesen, ich glaube Nik Vujicic heißt der, der hat keine Arme, keine Beine. Es gibt immer diese schlimmere Option. Meine Mutter ist aus Südafrika, ihr geht es gut, weil sie hier ist, aber den Geschwistern und allen dort nicht so gut. Dann gibt es Menschen aktuell, wir wissen es in Kriegsgebieten, es geht immer schlechter. Wir sind alle, wenn wir alleine im Podcast sitzen können, sind wir Lotto-Millionäre, die auf der Weltebene gesehen, wir haben keine Probleme und deswegen will ich die Probleme, die ich hatte, in dem Ausmaß den Menschen abnehmen und versuchen, nicht abnehmen, aber meine Weisheiten, auch wenn ich nicht so alt bin, aber ich habe das Leben sehr schnell durchlebt, versuchen weiterzugeben und so gut wie möglich zu helfen. Weil die meisten beschäftigen sich nicht mit sich selbst und ich beschäftige mich mein ganzes Leben mit mir selbst, notgedrungen.
Dominik Groenen [00:35:55]:
Was, also wenn du jetzt mal heute auf, ich sag mal in Anführungsstreichen, deinen Business guckst oder deine Passion, der du jetzt nachgehst, dann hast du gesagt, geht es dir darum, das Leben von Menschen positiv zu verändern. Das heißt, also du bist eine Art Mentor, Coach und Begleiter, der einfach, wenn ich bestimmte Themen habe, sei es jetzt gesundheitlich, Mindset, wo du einfach unterstützt und supportest?
Nick Hassmann [00:36:27]:
Ja, ich mache das so datengetrieben. Also meistens kommen die Menschen auf mich zu. Ich bin nicht für Commitment und Compliance zuständig, sage ich immer. Ich bin das GPS-System, das wirklich gut sagt, wo du hin möchtest. Wenn du sagst, du möchtest aber keine Autobahn fahren, du möchtest eine Seeroute fahren an der Küste, sage ich, okay, können wir machen. Ist zwar wahrscheinlich nicht das effizienteste, aber wir können das umstellen. Und ich suche immer den Weg, egal ob Training, Ernährung, Supplements, Schlaf, Darmgesundheit, alles Mögliche, der für dich in einer aktuellen Situation machbar und in den Alltag integrierbar ist und das langfristig. Und ich sage dir jetzt nicht, wenn du Veganer bist, hey, iss nur Fleisch und umgekehrt, sondern ich sage das, was aktuell zu deinem Umfeld am besten ist.
Nick Hassmann [00:37:09]:
Und das aber datenbasiert, wissenschaftlich und praxiserprobt, was funktioniert. Und meistens weiß das Gegenüber gar nicht so richtig genau, was das eigentliche Problem ist. Und ich bin mit meinem Score und meinen Tools daran, dass wir, es ist nicht brainwash, das hört sich nämlich schlecht an, sondern so mehr Kontext über diese ganzen Dinge geben. Weil Ich glaube, bin fest davon überzeugt und auch Studien belegen das, dass der Mensch sehr viel unterbewusst und bewusst in Plus-Minus-Listen abwiegt. Das heißt, wenn jetzt ein kleines Kind eine Herdplatte sieht, denkt es sich in der Plus-Seite, ah, es leuchtet rot, ich mag das angreifen, schauen was passiert. In der Minusliste gibt es gar nichts, bis es den ersten negativen Kontext damit macht und man drauf greift. Safe. So und dann das zweite Mal ein Erwachsener, der Alkohol trinkt, denkt sich in der Plusliste, ah cool, ich bin ein bisschen angetrunken, ich bin ein bisschen lustiger, es schmeckt mir ganz gut, ich komme runter, was soll schon sein.
Nick Hassmann [00:38:09]:
Meine Minusliste bei Alkohol sind 4 Millionen Punkte, wo ich weiß, wissenschaftlich, dass die nicht gut sind. Bei mir ist keine Gefahr, dass ich Alkohol trinke, zum Beispiel. Und wenn man mehr Kontext hat in diesen Bereichen, dann wiegt man da schneller ab. Und ich habe so viel Kontext, weil ich mich nur damit beschäftige mit diesen ganzen Themen. Ich habe eine Videoplattform gebaut, über hunderte Stunden von in die Tiefe Videos, die aber leicht verständlich zurück, also wiedergegeben sind und macht das Tag ein Tag aus, Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen als externer CEO oder Sparring-Partner und sie können mir jederzeit eine Frage stellen diese Themen, müssen das selbst durchführen und Erfolg gibt halt Recht, das ist gut und mein, es ist eine Win-Win-Situation, weil wenn meine Kunden erfolgreich sind, das heißt ihre Ziele so schnell und einfach wie möglich erreichen, dann sprechen die das weiter und sagen, hey, geh zu Nick, wenn das und das dein Problem ist, dein Budget passt, weil dann wird dir die helfen können. Und das ist so meine Arbeitsweise, wie ich das mache. Mein Ziel ist immer, kommt halt vom Sport, diese Zielerreichung. Ich möchte, ich muss nutzvoll sein.
Nick Hassmann [00:39:15]:
So, ich wurde damals, und das kann ich halt jetzt auch sagen und das geht ja auch Fails and Flavors, so erziehungstechnisch sehr oft bewertet für das, was ich geschaffen habe und wie nützlich ich war als Mensch und nicht für das, was ich bin. Mit dem muss ich aktuell umgehen lernen, aber hat auch viele Vorteile, weil ich bin nützlich und ich werde bewertet von meinen Kunden extern für das, was ich schaffe. Und ich schaffe sehr viel und versuche sehr viel zu schaffen. Das ist eher ein interner Kampf mit mir, aber hat ja auch Vorteile. Und wenn man seine Nachteile zum Vorteil macht, es gibt nicht auf der Welt nur Vorteile oder nur Nachteile. Deswegen ist es rein eine Betrachtungssituation und eine Sichtweise Perspektiven-Shift, den man annehmen muss und den man sich annehmen muss.
Dominik Groenen [00:40:00]:
Ich glaube, das, was du gerade gesagt hast, nochmal so ein Stück weit dieses, wenn ich, wenn ich etwas tue, dann bin ich gut oder ja, wenn ich etwas erreiche, dann kriege ich dafür die Wertschätzung. Also wenn ich so ein bisschen bei mir mal so an meine Reise denke, dann habe ich immer, seit ich eigentlich denken kann, die Herausforderung, dass ich immer das Gefühl habe, dass man nicht genug ist. Also egal, was man tut, das kann jetzt privat sein, Das kann jetzt beruflich sein, dass man einfach hingeht und sagt, okay, ich habe jetzt ein Arbeitspensum oder ich habe auch ein Ziel erreicht. Und aber trotzdem kommt man sich vor, als wenn man nicht genug ist. Und das, was dann eben noch dazu kommt, ist so ein Stück weit, Wenn man die Ziele erreicht, dann ist das so ein Stück weit wie so ein Film, der einfach nur durchläuft, weißt du? Also man erreicht dieses Ziel und dann ist ein Haken dahinter und dann ist man irgendwie so ein Stück weit, ja gut, und was kommt jetzt, Weißt du? Also ich glaube gerade in unserer heutigen Zeit ist es ja oft so, wir sind halt sehr sehr, also sehr sehr schnelllebig unsere Zeit und wir sind sehr getrieben von allem möglichen Und ich glaube, was bei mir zum Beispiel immer so ein Thema war, ist, ah, ich bin nicht genug und wie du gesagt hast, also ich werde immer dann, sage ich mal, oder vererte mich selber auch ein Stück weit für das, was ich vielleicht erreicht habe oder was ich gemacht habe, aber gar nicht so sehr für das, was ich eigentlich bin. Und ich glaube, das ist halt auch ein Riesending, gerade in unserer heutigen Gesellschaft.
Nick Hassmann [00:41:38]:
Man kann das aber nicht trennen, weil das, was du bist, ist dadurch, was du erreicht hast. Und ich bin lieber bewertet für, hört sich blöd an, aber für Leistung, weil ich das gewohnt bin und weil ich damit umgehen kann, als für das, was ich bin. Weil für das, was ich bin, kann ich oft nichts dafür. Und das war im Sport oft das Problem, dass Menschen von Trainern applaudiert worden sind oder gratuliert haben, bravo das, das, das. Aber eigentlich geht es den relativen Wachstum. Wenn einer 6-Pack hat und dann 8-Pack, ist nicht so cool, wie wenn einer 150 Kilo Übergewicht hatte, drogenabhängig und alkoholsüchtig und danach einfach ein gesundes Leben führt. Das ist von der relativen Improvement viel bemerkenswerter für mich. Und das geht's.
Nick Hassmann [00:42:22]:
Wie kann man sich von seiner Baseline aus verbessern? Jeder hat andere Genetik, jeder hat andere Voraussetzungen auf dieser Welt. Wenn du in Indien irgendwo in den Slums geboren wirst, hast du von Grundvoraussetzungen einfach ein bisschen schlechter. Punkt. Wenn du zwei Meter groß bist, ein Sprichwort, das mir ein Mentor, oder nicht ein Sprichwort, ein Satz, den mir ein Mentor gelehrt hat, auch im Sportkontext, ich war kurz in Miami, Florida, bei Basketball, bei den Florida Gators zuständig auch. Und er sagt, Nick, im Sport ist es so, Genetik entscheidet, wer nicht Weltmeister wird. Nicht wer Weltmeister wird. Wenn wir zwei mit unserer Hautfarbe werden, sehr wahrscheinlich nicht 100 Meter Läufer die Besten auf der Welt werden. Sehr wahrscheinlich.
Nick Hassmann [00:43:04]:
Heißt aber nicht, wenn ich zwei Meter groß bin, dass ich der beste Basketballer wäre. Wenn ich aber 1, 50 Meter groß bin, werde ich sehr wahrscheinlich nicht der beste Basketballer weltweit sein. Wenn ich zwei Meter groß bin, werde ich sehr wahrscheinlich nicht der beste Tourner werden. Aber nur weil ich 1, 50 Meter groß bin, heißt das nicht, dass ich der beste Tourner bin. Also so hat man es in den Punkt schon rübergebracht. Und so muss man einfach mit seiner Genetik umgehen lernen, mit seinen Grundvoraussetzungen, seinen Stärken stärken und einfach konstant den Weg dorthin leben. Und dann eine große Vision, ein Warum irgendwie suchen, daran festhalten, weil Direction ist fast wichtiger als Speed. Also in welche Richtung man geht, in welchem Themenbereich man ist, wo man Impact haben kann, mit welchem Menschen man sich umgibt, ist viel wichtiger, als wie schnell man etwas macht.
Nick Hassmann [00:43:53]:
Weil wir sind, wie du gesagt hast, in einer schnelllebigen Instagram, Dopamin-heavy Society und Umfeld und man muss damit umgehen können. Und was ich oft zu meinen Geschäftsführern sage, deswegen sage ich auch CEO und KPIs und datenbasiert, die meisten Menschen wollen ein besseres Leben. Keiner hat ein zu gutes Leben. Ich würde keinem behaupten, der sagt außer Sarkastisch, hey ich habe ein zu gutes Leben. Ein besseres Leben zu haben, ist natürlich eine Komponente das Körperliche. Einen besseren, gesünderen, langlebigeren, verletzungsfreien, krankheitsunanfälligeren, robusteren Apparat und Organismus zu haben. Dazu gehört ein besserer Schlaf und mehr Energie, weil keiner hat einen zu guten Schlaf und keiner hat zu viel Energie. Das zu erreichen, musst du dich kümmern drum.
Nick Hassmann [00:44:43]:
Wie kümmert man sich drum? Indem man Kennzahlen festlegt, damit man schaut, ob man in die richtige Richtung geht. Hast du deine Kennzahlen im Griff? Und was für Kennzahlen, sagen die meisten? Du weißt deine E-Mail-Posteingänge, du weißt dein Konto hoffentlich, du weißt, wenn du Geschäftsmann bist, hoffentlich deine Kennzahlen im Business-Kontext, Aber kennst du deine persönlichen? Kennst du deine Hormonwerte? Kennst du deine Körperfettwerte? Kennst du deine Herzratenvariabilität, deine VO2 Max, die wichtig ist, wie lange du lebst? Kennst du diese Daten? Nicht so akribisch vielleicht einmal im Monat oder täglich wie manche overmeasuren, aber kennst du sie? Geht es in die richtige Richtung? Machst du die richtigen Taten dafür? Und wie gesagt, wir haben nur einen Körper und ich bin in einer Branche, ich kann nur sagen, ich liebe es einfach, weil es ist das Wichtigste für mich. Wir haben nur einen Körper.
Dominik Groenen [00:45:31]:
Aber der Vergleich, der passt ja zu 100%. Ich kann das jetzt Business Seite gut beurteilen, dass KPIs alles sind. Also wenn du eine Firma heute gründest, dann fängst du an, du machst deinen Businessplan, deine KPIs, du hast verschiedene Szenarien, ja, ein Worst Case, ein Middle Case, ein Best Case und und und. Du planst das alles und am Ende des Tages, wie du schon sagst, also angefangen von Wohlbefinden, Körper, ja, dann muss man sich halt auch die Frage stellen, wie habe ich da meine KPIs im Griff, weil das im Grunde genommen ja die Voraussetzung dafür ist, dass ich überhaupt meine Performance bringen kann, wenn ich morgens aufstehe und mich mit Business beschäftige.
Nick Hassmann [00:46:11]:
Genau, das sind halt zwei Sprüche. Ein Gesunder Mensch hat viele Wünsche, ein Kranker hat eine. Und Gesundheit ist alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Und das wird mir klar, weil ich das erlebt habe. Und deswegen will ich das manche gar nicht erleben müssen. Und in der ersten Lebenshälfte, die meisten erfolgreichen Menschen, es shiftet gerade, aktuell Gott sei Dank, egal ob durch Social Media und Hype, aber es ist ein guter Hype, Richtung Positiv, Fitness, Gesundheit, Longevity, es shiftet in diese Richtung, weil zum ersten Mal in der Geschichte, ist vielleicht auch interessant für dich, haben wir mehr Menschen, die früh sterben wegen Adipositasrate, wegen Überfettung, als Hunger. Zum ersten Mal in der Geschichte sterben mehr Menschen, weil sie zu viel essen oder zu falsch, als zu wenig. Und das ist ein alarmierender Shift-Wechsel oder Paradigmenwechsel.
Nick Hassmann [00:47:05]:
Und ja, das sind Sachen, wo ich versuche aufzuklären, zu helfen. Ja, ich war sehr, sehr lange jetzt offline und hinter den Kulissen sozusagen. Und seit letztem Jahr habe ich ein bisschen mehr gemacht in der Außenwelt, jetzt wird noch mehr kommen. Und ich hoffe, dass ich in Zukunft so vielen Menschen möglich, die es wirklich wollen, ein besseres Leben zu haben, helfen kann.
Dominik Groenen [00:47:27]:
Ich glaube, das, was du gerade nochmal gesagt hast, Also wenn du halt irgendwie Krankheit hast oder bist krank oder du hast irgendwie jetzt etwas, was dich halt gesundheitlich beschäftigt, dann hast du wie gesagt nur dieses eine Ziel, nämlich gesund zu werden. Und ich kann mich an eine Zeit erinnern bei mir, Das war so krass. Also man ist ja oft dann so, wenn man irgendwie eine Firma gründet oder wenn man in einer Sache sehr tief ist, dass man dann eben nicht so richtig auch eine Reißleine hat. Also man arbeitet locker 60, 70, 80, 90 Stunden am Wochenende und, und, und. Und ich hatte dann so eine Phase, wo wirklich sich alles nur den Job und nur die Firma gedreht hat. Und ich habe dann irgendwann auch gemerkt, so ein richtig, also
Nick Hassmann [00:48:11]:
so ein
Dominik Groenen [00:48:11]:
Erschöpfungssyndrom einfach. Und dann habe ich halt einfach gemerkt, dass das Ganze eben auch so weit ging, dass ich zum Beispiel so eine Reizüberflutung erfahren habe. Also ich sitze zum Beispiel im Auto, bin Auto gefahren, und ich war nicht in der Lage, mich während des Autofahrens noch zu unterhalten, geschweige denn Musik zu hören. Also es hat mich komplett überfordert einfach. Und was habe ich dann gemacht? Ich habe probiert, dann halt einfach zu verstehen, was passiert mit mir da und bin dann wirklich von Arzt zu Arzt gelaufen. Aber keiner konnte dir helfen. Jeder hat gesagt, ja okay, Sie sind überfordert, zu viel Stress, fahren Sie mal in Urlaub, machen Sie mal zwei Wochen Urlaub. Und du denkst so, alles klar.
Dominik Groenen [00:48:54]:
Das eine, beziehungsweise die zweite Sache, du denkst, okay, der verschreibt dir jetzt irgendetwas, so die bildliche Wunderpille, die nimmst du und dann ist alles wieder gut. Und das ist aber nicht der Fall. Und dann fängst du halt auch an, Werte zu verändern, dein eigenes Leben zu überdenken und eben auch so ein Stück weit zu überdenken, okay, ist das, was du tust und das Pensum und auch diese einfach Aufopferung, ohne auf den Körper zu achten, ohne sich Ruhephasen zu nehmen, dann einfach gesund. Und ich glaube, ähnlich wie du das beschrieben hast mit deiner Extremsituation, sind manchmal solche Extremsituationen halt auch gut, einfach auch sein Leben grundlegend zu verändern. So und heute...
Nick Hassmann [00:49:37]:
Du müsst vor allem, das ist, sorry, dass ich unterbreche, das ist der eine Grund, du hast es erst gemerkt, du wusstest ja vorher theoretisch, dass der Körper nicht unwichtig ist.
Dominik Groenen [00:49:46]:
Total.
Nick Hassmann [00:49:46]:
Er war einfach mit Priorität nicht so hoch, weil da hat er das Leben aufgezeigt an den Spiegel. Hey Dominik, mach das, sonst wird es schlechter werden. Und da will ich aufklären, einfach mit Kontext, mit Information für die Leute, dass sie vorher schon genug Kontext haben und gar nicht in diese Position kommen. Aber die meisten müssen in irgendeine Position kommen, sonst wird sich nichts ändern. Und dann fängt meistens so dieser positive Lifecycle an von diesem ganzen Bereich und Themen.
Dominik Groenen [00:50:10]:
Ja und vor allen Dingen sich jetzt heute auch bewusst, sage ich mal, Dinge zu machen und zu sagen, okay, gerade, sage ich mal, wenn man jetzt im Business-Kontext das sieht, dass man sagt, du pass auf, wenn ich jetzt mal 15 Uhr irgendwie alle stehen und liegen lasse, dann ist das auch okay, ja, ich kümmere mich mich selber, ich nehme eine Auszeit, ich kümmere mich Dinge, die dann irgendwie mir mal gut tun und das kann ein Spaziergang sein oder was auch immer. Also das sind ja manchmal auch Kleinigkeiten, die man in den Alltag integrieren kann, aber dass man das dann eben auch macht, ohne sich schlecht zu fühlen.
Nick Hassmann [00:50:40]:
Genau, in den Alltag integrieren und es kommt immer auf diese Dinge an, also erstmal ein Ding, auch ein Prinzip, das ich anwende, immer Consistency over Intensity. Progression vor Perfektion. Wenn wir heute gemeinsam einen Podcast machen würden und wir würden 24 Stunden Podcast machen, wäre es nicht so cool, wie wenn wir 24 Tage lang jeden Tag eine Stunde Podcast machen. Safe. Heute 24 Stunden eine neue Sprache lernen, du wirst morgen alles vergessen. Jeden Tag 24 Tage eine neue Sprache lernen, du wirst das verstehen. Er ist immer wieder dafür. Und dann kommt es darauf an, nie im Leben, was du einmalig tust.
Nick Hassmann [00:51:15]:
Es kommt immer auf die Konstanz an, was du täglich tust und in deinen Alltag langfristig integrieren kannst. Und das ist so ein großes Credo von mir und ein großes Prinzip, weil nur die Dinge, ich habe mir viel vorgenommen, jeder nimmt sich viel vor. Ich habe ein Fitnessstudio da mit 3000 Mitgliedern und habe schon seit ich zwei Jahre bin, beobachte ich Menschen, die ins Fitnessstudio ein- und ausgehen und bei den wenigsten geht es auf der Folge. Deswegen steht ganz nett in meinem Studio, stop exercising, start training. Hör auf, dich zu bewegen, fang an zu trainieren. Weil Training ist die Durchführung eines strukturierten Planers zur Leistungssteigerung. Du willst dich verbessern. Warum machst du es sonst? Wenn du es nicht aber testest und deine KPIs im Griff hast, wie willst du wissen, ob du dich veränderst? Und immer wieder dasselbe tust.
Nick Hassmann [00:51:58]:
Einstein hat schon gesagt, wenn du immer wieder dasselbe tust und einen anderen Outcome erwartest, bist du wahnsinnig. Und deswegen für mich, die meisten Menschen sind wahnsinnig, weil sie immer wieder dasselbe tun und glauben, es kommt irgendwas anderes dabei raus. Egal ob körperlich oder in der Beziehung oder immer, egal wo.
Dominik Groenen [00:52:12]:
Ja, absolut. Was ist das, wenn du jetzt so an deine Kunden denkst oder die Menschen, die du bis jetzt so begleitet hast, was ist das, wo du sagst, okay, wenn du abends im Bett liegst oder am Wochenende irgendwie dann einfach mal vielleicht Zeit für dich hast, was dich wirklich glücklich macht und was dich erfüllt. Ist es dieser positive Impact und positiv, Menschenleben zu verändern oder was ist es für dich?
Nick Hassmann [00:52:47]:
Kaizen ist schon so meine größte Lebensphilosophie, auch mein alter Ego, so was ich jetzt bin aktuell auch. Die Veränderung zum Besseren in allen Bereichen. Es muss Fortschritt, weil Stagnation, also Stillstand ist Rückschritt und Rückschritt ist Tod. Und das heißt, kein seines Leben. Und Veränderung zum Besseren, in welchem Bereich auch immer, wie langsam, wie schnell das geht, ist komplett egal. Egal ob bei mir persönlich, bei meinem näheren Umfeld oder bei meinen Kunden, Egal wo, es muss Fortschritt in Sicht sein. Und was mich persönlich glücklich macht, sehr, sehr wenig. Also ich brauche Sonne, irgendwie genetisch bedingt wahrscheinlich und nicht nur genetisch, sondern jeder Mensch braucht Sonne, auch wenn viele aktuell Angst vor der Sonne haben, was egal, aber ist ein anderes Thema.
Nick Hassmann [00:53:29]:
Aber Wir brauchen Sonne, sonst gibt es kein Leben. Das zweite ist, ich brauche positive Frequenz und Menschen mich, die mir das Gute tun. Aber ich liebe es auch alleine zu sein, weil es ein Unterschied, ob man, das habe ich auch da stehen als zweites, ist free versus alone. Ist man einsam alleine oder ist man frei? Man kann im Stadion mit einer Million Menschen sein und sich einsam fühlen. Man kann mit seinem Ehepartner oder Ehepartnerin im Bett liegen und sich einsam fühlen. Oder man ist alleine irgendwo komplett in der Dunkelheit und man kann sich verzeihen. Und das ist halt die Richtweise. Es spielt sich alles im Kopf auch ab.
Nick Hassmann [00:54:05]:
Und deswegen ist die Veränderung zum Besseren. Ich frage sehr, sehr oft, also das Prinzip, das nächste, was ich den Zuhörern kurz mitgebe, ist das First Principles. Das ist wahrscheinlich bekannt worden durch Elon Musk. Aber so lange nachzufragen, wieso, warum, weshalb, bis es keine, bis man das nicht mehr fragen kann. Und meine Idee war, wie kann ich alles runterbrechen auf ein Grundprinzip, einen Glaubenssatz, eine, ja einen Glaubenssatz kann man fast sagen, wo nichts schlechtes dabei ist. Und das ist für mich Kaizen. Die Veränderung zum Besseren. Das kann in beide, in alle Richtungen sein und das ist so, an was ich stark glaube und was ich mein Leben gerade hin optimiere und versuche alle meinen Kunden auch und alle meinen Menschen.
Nick Hassmann [00:54:46]:
Weil wenn man sich einfach den Growth Mindset, Fortschritt, egal wie man es nennen möchte, Kaiseren hingibt, dann kann es nicht schlechter werden, weil es geht Verbesserung und ich finde das ist das Wichtigste und das macht mich glücklich, wenn ich Fortschritt sehe in Energie, wo ich reingehe und ja, was ich noch brauche ist mich kreativ, körperlich oder irgendwie zu entfalten und zu verwirklichen, also egal in welchem Bereich. Ich koche sehr gerne, ich mache gerne Videos und Fotos, Ich trainiere sehr gerne, ich drehe gerne mit, ich habe mit Leuten kreative Gedanken, bin aber auch gerne bei mir. Wenn ich es auf drei Dinge runterbrechen müsste und jeder Déjà-vu-Moment, den ich im Kopf gespeichert habe, wo ich sage, Wenn das jetzt das Leben wäre und ich müsste einschlafen danach, wäre es wahrscheinlich eine Mischung aus Natur mit Sonne, nach einem Training, bei einem guten Essen mit Menschen, die mir positiv gestimmt sind. Das ist glaube ich so das heilige Quartett oder so. Wenn das, das habe ich schon ein paar mal in meinem Leben gehabt, wenn das wäre, könnte ich sagen, okay, mach die Augen zu, wenn es sein müsste und es funktioniert alles.
Dominik Groenen [00:55:58]:
Okay, mega Nick. Also erstmal vielen, vielen Dank für deine Zeit. Es war auf jeden Fall sehr spannend, sehr inspirierend. Und vor allen Dingen auch spannend, so ein bisschen die Schilderung zu hören, so erste Karriere und dann jetzt so ein Stück weit auch das, wo du dich hin entwickelt hast oder auch noch weiterentwickelst. Also von daher finde ich das sehr spannend und erst nochmal herzliches Dankeschön für deine Zeit und für deine Teilnahme.
Nick Hassmann [00:56:28]:
Vielen, vielen Dank, dass ich da sein darf. Ich hoffe, Ich habe deinen Zusehern oder auch allen anderen Zusehern, die vielleicht auch nicht auf deinem Kanal sind und den abonnieren sollten, Mehrwert gegeben oder ein bisschen inspiriert und ein bisschen mehr Kontext im Rahmen gegeben.
Dominik Groenen [00:56:42]:
Ja, spannend. Also, wir werden auf jeden Fall auch nochmal deine Kanäle verlinken. Und vielleicht nochmal eine Frage, Nick, wenn jetzt jemand da draußen ist, der sagt, okay, pass auf, finde ich total inspirierend, würde mich gerne einfach mal näher mit dir austauschen. Gibt es einen klassischen Weg? Gibt es irgendwie wie so einen Welcome Call oder wie machst du das grundsätzlich, wenn es jetzt Leute gibt, die sagen, es ist in der Regel immer dann so?
Nick Hassmann [00:57:11]:
Genau, es gibt so, einfach auf nickhaasman.com, also N-I-C-K, Haasman, doppel A-Doppel N-Doppel N, Da klickt man sich einfach durch, schaut ob es generell gefällt, kurze ein Bewerbungsformular ausfüllen, dass ich generelle Daten habe. Es geht aber auch über Instagram eine DM schreiben. Da ist wieder wichtig, Consistency, wenn ich nicht sofort antworte, dann sehe ich, ob die Menschen das wirklich wollen. Dann zwei, dreimal schreiben ruhig, dann sehe ich, ob die Menschen das wirklich wollen. Und dann kurz eine Bewerbung, es kommt zu mir und meinem Team, der Erstcall ist immer auch mit mir, weil ich den Menschen beobachten möchte und herausfiltern, können wir, wollen wir zusammenarbeiten, wie kann ich helfen und ja.
Dominik Groenen [00:57:48]:
Okay, cool. Also perfekt, also Nick, nochmal von Herzen danke und dir alles Gute und einen schönen Abend noch.
Nick Hassmann [00:58:00]:
Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021