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Christoph Fahle: Coworking-Pionier und seine neue Vision
In unserer heutigen Folge von Fails & Flavors begrüßt unser Host Dominik Groenen den visionären Unternehmer und Coworking-Pionier Christoph Fahle. Christoph nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise durch seine Karriere – von den Anfängen des Betahaus bis hin zu den Herausforderungen und Erfolgen bei der Gründung seines neuen Projekts, OneCoworking.
Christoph erzählt, wie er den schwierigen Prozess des Rücktritts als Geschäftsführer von Betahaus bewältigt hat, gerade als seine zweite Tochter geboren wurde. Er teilt offene Einblicke in die Unsicherheiten, die mit Finanzierungsversprechen und dem drohenden Insolvenzrisiko einhergingen. Trotz dieser Hürden konnte er durch Sparmaßnahmen und Eventbuchungen das Unternehmen vor der Insolvenz retten, bevor es schließlich doch zu einer Restrukturierung kam.
In einem Dialog diskutieren Dominik und Christoph die Bedeutung von Insolvenzen als strategisches Instrument zur Restrukturierung und Erhaltung gesunder Unternehmensteile. Sie beleuchten, wie eine Insolvenz nicht das Ende, sondern ein Neuanfang sein kann. Außerdem erfahren wir mehr über Christophs Erfahrungen mit dem schnellen Wachstum von Betahaus und den Herausforderungen, die daraus entstanden. Er reflektiert über die Notwendigkeit eines starken Teams und wie das Unternehmertum einen ständigen Lernprozess darstellt.
Besonders inspirierend ist Christophs Erzählung von einer Konferenz in Taiwan, bei der Betahaus die Coworking-Bewegung inspirierte, sowie seine Ausführungen zur Marktentwicklung in Europa und Südamerika nach der Corona-Krise. Christoph spricht zudem über die Bedeutung des persönlichen Gleichgewichts, der Transparenz gegenüber Mitarbeitern und die zwingende Notwendigkeit, sich auch als Unternehmer Offline-Zeiten zu gönnen.
Wir schließen die Episode mit wertvollen Lektionen über Resilienz und Unterstützung, sowohl durch Teamarbeit als auch von der Start-up-Community. Christoph und Dominik ermutigen Gründer, offen über ihre Schwächen zu sprechen und eine Kultur der Unterstützung zu schaffen. Seid gespannt auf eine außerordentliche Folge voller Einsichten und inspirierender Geschichten!
Bleibt dran und vergesst nicht, unseren Podcast zu bewerten und eure K
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Dominik Groenen [00:00:01]:
Willkommen zu Fates & Flavors, wo wir das Scheitern feiern und den Geschmack des Erfolges entdecken. Tauche eine inspirierende Geschichten und wertvolle Erkenntnisse, die dein Leben verändern werden.
Christoph Fahle [00:00:17]:
Ja, wir hatten echt alle Daimler, Audi, also VW, also die Liste ist lang und die sind hier, am Anfang gab es ja auch nichts anderes. Später gab es ja Factory und dann die Corporate Innovation Spaces. Telekom Hubraum war auch die ersten zwei Durchgänge bei uns.
Dominik Groenen [00:00:36]:
Willkommen zurück zum Fails and Flavors Podcast. Ich bin Dominik Gröhn, euer Host, und heute haben wir einen besonderen Gast aus Berlin, Christoph Fahle. Christoph ist ein echter Pionier in der Coworking-Branche. Als Gründer von Beta House, einem der ersten und einflussreichsten unabhängigen Coworking-Spaces in Europa, hat er die Art und Weise, wie wir arbeiten, revolutioniert. Mit Standorten in Berlin, Hamburg, Barcelona, Köln und Sofia hat Beta House tausenden von Freelancern, Start-ups und Unternehmen flexible Arbeitsräume und eine lebendige Gemeinschaft geboten. Jetzt setzt Christoph mit seiner neuesten Unternehmung 1 Coworking neue Maßstäbe. 1 Coworking bietet eine einzigartige Mitgliedschaft, die es Unternehmen und Einzelpersonen ermöglicht, weltweit flexible Arbeitsräume zu nutzen. In dieser Episode sprechen wir über Christophs beeindruckende Reise als Serienunternehmer, die Zukunft der Arbeit, seine täglichen Herausforderungen und auch den schweren Weg durch die Insolvenz von Betahaus.
Dominik Groenen [00:01:34]:
Christoph, ich freue mich mega, dass wir die Folge aufnehmen und dass du auch sofort zugesagt hast, wir kennen uns jetzt schon einige Zeit. Also von daher Erst nochmal danke, dass du am Start bist.
Christoph Fahle [00:01:48]:
Ja, ey, lieben Dank für die tollen Worte hier beim Intro. Ich freue mich voll, dass wir das geschafft haben.
Dominik Groenen [00:01:56]:
Ja, das Lustige ist ja, du bist der erste Gast, den ich im Podcast habe, wo wir in der gleichen Branche sind aktuell. Also das ist ein bisschen auch eine Premiere.
Christoph Fahle [00:02:07]:
Ja, cool. Super. Da können wir vielleicht ein bisschen tiefer einsteigen dann in das Thema.
Dominik Groenen [00:02:13]:
Ja, ich habe lustigerweise Vor ein paar Wochen habe ich mit dem Sami gesprochen von Designfunktion. Kennst du die aus Nürnberg? Die sind halt auch so im New Work Bereich. Der hat auch ein relativ cooles LinkedIn-Profil unter dem Thema Mr. New Work oder alles, was damit zu tun hat. Und naja, wir haben so für September oder Oktober haben wir eine Folge geplant, aber somit bist du der Erste, der aus der Branche kommt.
Christoph Fahle [00:02:42]:
Okay, super, cool.
Dominik Groenen [00:02:45]:
Ja, erzähl vielleicht mal ein bisschen was. Ich habe ja kurz in der Vorstellung ein bisschen was zu dir erzählt, aber eher so businesstechnisch. Erzähl vielleicht mal so ein bisschen, wo du herkommst und was so dein Background ist.
Christoph Fahle [00:02:57]:
Ja, Also witzigerweise, ich sitze auch hier gerade bei meinen Eltern im Dachboden, weil wir die Kinder hier vorbeibringen und das ist im Ruhrgebiet, im schönen Gladbeck, da wisst ihr gleich, wo ich herkomme. Echt? Gladbeck, geil. Geißeldrama. Ich weiß nicht, wer alt genug ist, weiß das. Aber Kinder ins
Dominik Groenen [00:03:17]:
Ruhrgebiet, ey, ich bin in Dienstlagen geboren. Ich bin in Oberhausen aufgewachsen.
Christoph Fahle [00:03:20]:
Ohne Scheiß. Ja, krass. Das ist für uns sympathisch.
Dominik Groenen [00:03:25]:
Bis zum achten Lebensjahr habe ich in Oberhausen-Holten gewohnt. Meine Großeltern haben da gewohnt. Meine anderen Großeltern haben in Duisburg-Walsum gewohnt, also auch direkt die Ecke. Aber ich bin im Ruhrgebiet groß geworden. Ich habe auch einen großen Teil meiner Jugend hinterher im Ruhrgebiet verbracht, auch musiktechnisch, weil ich dann immer auf super vielen Konzerten und so im Ruhrgebiet war.
Christoph Fahle [00:03:51]:
Also Kinder des Ruhrgebiets. Ich hatte mal eine Hip-Hop-Band und da waren wir im alten Güterbahnhof in Mühlheim, waren wir eingemietet mit unserem Studio. Die Scheinriesen, das war eine super Zeit. Das war auch kurz vorm Studium. Deutschhip-Hop oder was? Ja klar, damals, Blumentopf und so, das war ja so die Zeit und da hatten wir, tatsächlich hatten wir eine EP gemacht und auch ein Label gesigned. War total spannend, Nur irgendwann, als es dann so Richtung Studium ging, war mir schon klar, dass ich jetzt nicht unbedingt in den Güterbahnhof
Dominik Groenen [00:04:24]:
kann. Das war lustig. Ich habe über Nevena, also A, eine sehr gute Freundin, aber auch eine Mitarbeiterin von uns, die hat so ein paar Folgen gehört und hat dann gesagt, ey Dominik, du musst unbedingt mal mit einem guten Freund von mir eine Folge machen. Und ich so, okay. Und sie so, ja, mit dem Danny. Und ich so, Danny, Danny, naja, auf jeden Fall sagt sie ja mit D-Bo. Und dann hat sie, und der war bei mir auf der Liste, und ich hab gesagt, ich würde super gerne mit ihm mal eine Folge machen, weil ich halt immer spannend fand, a, seinen musikalischen Hintergrund, aber auch die Business-Seite, ne? Naja, und dann hat sie ihm eine Nachricht geschrieben, Er hat sofort zurückgeschrieben und letzte Woche haben wir die Folge aufgenommen. Also, schön, du kriegst nochmal einen Debo.
Dominik Groenen [00:05:05]:
War eine mega Folge.
Christoph Fahle [00:05:06]:
Das muss ich mir auf jeden Fall angucken. Ja, auf jeden Fall, also, jetzt mal fast forward, wie bin ich eigentlich zum Coworking gekommen? Bin nach Berlin gezogen, 2000, hab dann in Berlin studiert, Politik und Medienwissenschaften und bin eigentlich erst mal so ein Partystudent gewesen, ne? Also immer ein bisschen zur Uni und ansonsten erst mal selbst entdecken. Und dann ist mir, habe ich aber irgendwie im Hauptstudium, habe ich dann so ein, das erste Mal haben wir so ein paar Sachen gemacht, die so entrepreneurial Charakter hatten. Ich habe dann zusammen mit einem Freund eine Art studentische Agentur gegründet. Wir haben Politikberatung auch gemacht, also der Valomar zum Beispiel, wenn ihr den kennt, das war so einer unserer Projekte, den wir damals mit der Bundeszentrale für politische Bildung gemacht hatten. Und da hatten wir schon so ein Büro am Hackischen Markt irgendwie für 3, 50 Euro. Ach mega. Und war schon irgendwie geil, dass man sich so treffen konnte, man konnte an was arbeiten.
Christoph Fahle [00:06:06]:
Das war vor der Start-up-Zeit. Berlin war noch nicht so bekannt jetzt für Start-ups. Wir waren, jeder hatte so Projekte. Und das war im Grunde der Prototyp von Beta Haus, weil als dann das Studium zu Ende ging, stand bei uns allen so auf der Agenda, was machen wir, wo mieten wir uns denn jetzt ein und machen weiter, also wo machen wir uns jetzt selbstständig? Und da ist voll schnell klar geworden, dass es nichts gibt. Und da wusste ich am Anfang gar nicht, dass das Coworking, der Begriff, der war auch noch nicht so bekannt. Das fing ja in den USA auch so 2007, 2008 an. Und wir dachten erst mal, ja, das gibt's noch nicht, müssen wir, haben wir jetzt erfunden und haben dann erst so im Laufe der Zeit gemerkt, dass da schon so eine Bewegung existiert, die so sich organisiert unter dem Namen Coworking. Und letztendlich ist daraus das Bethaus geworden.
Christoph Fahle [00:06:57]:
Es war aber nicht von vornherein klar, dass das ein Business ist. Also ich habe ehrlich gedacht, ich habe gedacht, dass ich da irgendwie so, dass wir das so aufbauen, dann vielleicht so ein halbes Jahr dafür brauchen und danach dieses geile shared Workspace haben, wo wir dann irgendwie was anderes machen können. Und dann ist das aber erstmal so richtig explodiert, weil auch, Ich weiß gar nicht, auf einmal kam das so von allen Seiten, dass alle auf uns geguckt haben, was Coworking angeht. Wir haben so jede Woche so Expeditionen da gehabt von irgendwelchen anderen Typen, die auch Coworking machen wollten, das sich bei uns mal anzuschauen, ne? Und dadurch sind dann auch die Standorte in, also in Hamburg entstanden, in Köln hatten wir auch kurz eine, da hat er dann schon recht früh wieder geschlossen. Und was ich immer krass fand, das habe ich damals nicht gewusst, Aber wir waren ein, schon, also als WeWork noch nicht existierte, oder also ein Jahr, bevor WeWork gestartet hatte, waren wir schon mit drei Locations in Barcelona, in Köln und in Hamburg am Start. Und war halt aber natürlich ganz anderer Ansatz, ne. Wir haben so, wir hatten jetzt nicht so, wir haben immer gedacht, vielleicht kann man das mit Franchise machen, aber wir hatten jetzt nicht so einen krassen Venture Case. Wir haben da irgendwie von Madeleines Onkel ein bisschen Kohle bekommen und jeder noch mal ein bisschen, weil das er sparte und den Rest haben wir immer irgendwie mit Crowdfunding gemacht und eher so gebootstrapped.
Dominik Groenen [00:08:24]:
Und die erste Location war dann in Kreuzberg?
Christoph Fahle [00:08:29]:
Die war in Kreuzberg am Moritzplatz, genau.
Dominik Groenen [00:08:32]:
Genau, richtig, weil die, die kenne ich auch. Und womit ich Beta Haus auch immer, also ich war auch ein paar Mal da und vor allen Dingen, wo ich das immer mit ein bisschen in Verbindung gebracht habe, war, es gab so eine Phase, wo ja super viele Corporates sich auch mit dem Thema Innovation Lab und sowas beschäftigt haben. Und mein Bruder und ich, wir haben ja auch einen relativ starken Background so im Insurance Bereich und ich kann mich daran erinnern, dass die Ergo zum Beispiel dann damals auch Mieter im Beta Haus war Und die das auch so ein bisschen so als Hub genutzt haben, weil die gesagt haben, ey, wir connecten uns, wir vernetzen uns a mit der Szene in Berlin, aber auf der anderen Seite eben auch so ein bisschen mit Talenten oder mit potenziellen Cases auch. Von daher weiß ich noch, dass eben gerade so Ergo und sicherlich auch ein paar andere dann gesagt haben, okay, wir sind im Beta-Haus und haben sich da halt eingemietet, so als Corporate.
Christoph Fahle [00:09:22]:
Ja, wir hatten echt alle, Daimler, Audi, also VW, also die Liste ist lang und die sind, Am Anfang gab es ja auch nichts anderes. Später gab es ja Factory und dann die Corporate Innovation Spaces. Telekom Hubraum war auch die ersten zwei Durchgänge, war bei uns. Und das war immer interessant, weil ich glaube, am Anfang hatten wir nicht unbedingt das Talent, so corporate Deutsch zu sprechen. Wir haben immer von unserer Vision erzählt, das ist auch vielleicht so ein Fail irgendwie gewesen. Ein Freund meinte mal, als die Telekom uns das erste Mal besucht hatte, sagt so, Mensch Christoph, die sind da mit den Koffern voller Geld reingelaufen und dann haben sie die wieder mitgenommen. Ja, der wollte halt, dass wir den Accelerator machen und irgendwie die habe ich nicht so richtig gesch… Weißt du, also die Anekdote ist, also es war wirklich so, der meinte so, ja, ich will hier gerne 40 Schreibtische mieten, was kosten die denn? Dann habe ich angeholt geschrieben, weil einfach der Preis verdoppelt, also im Verhältnis zu unserer Webseite. Dann meinte er, als ich zurückgeguckt habe, wieso hast du denn verdoppelt? Da habe ich gesagt, ja, weil ihr gecouplet seid,
Dominik Groenen [00:10:27]:
ihr müsst doppelt so viel bezahlen.
Christoph Fahle [00:10:30]:
Dann meinte er, warum denn? Ja, weil es ist nicht so gut, wenn ihr hier seid. Das stört so das Ökosystem so ein bisschen, da müsst ihr ein bisschen mehr zahlen. Und da war ich total erfronnt natürlich, dass ich so, ich hatte halt so Beratungsfees und so, also nachher habe ich es geschnallt, dass das nicht so rumgeht. Aber es war, Also jetzt ist es witzig, aber damals haben wir natürlich auch oft dann so ein bisschen verzweifelt, weil wir wussten, dass wir echt, wir wussten schon genau, was wir tun, aber wir haben nicht diesen Transfer so direkt umsetzen können, halt von vornherein richtig gute, große Projekte mit Corporates machen zu können.
Dominik Groenen [00:11:03]:
Und Betahaus habt ihr gestartet im Jahr?
Christoph Fahle [00:11:06]:
2008. Das waren so die ersten
Dominik Groenen [00:11:09]:
Okay, schon krass. Also Finanzkrise 2008. Eigentlich heftig schon, ne? Also wenn ihr jetzt überlegt, sind da jetzt 26 Jahre. Äh, 16 Jahre. Ja, genau.
Christoph Fahle [00:11:19]:
Also wir haben dann gegründet.
Dominik Groenen [00:11:21]:
Und wie war das damals, wie war das damals, St. Oberholz, also war das damals schon, kam die danach oder wie war das? Oder wart ihr davor?
Christoph Fahle [00:11:31]:
Ne, also wie man es nimmt, St. Owalds war ein Café, wo viele mit Laptop gesessen haben. Und das war für uns ein Beispiel, also da sind wir auch oft hingegangen, war so ein Beispiel, dass hier jetzt noch was fehlt. Es muss noch so eine Etage oben drüber gehen. Und wir haben auch Ansgar, schöne Grüße auch Ansgar, wir haben damals auch, also ganz lieber Freund auch von mir, wir haben damals auch als erstes Ansgar gefragt, ob er nicht unseren Coffee Shop machen möchte. Weil das war klar, dass man genau so einen Coffee Shop braucht, wenn man oben drüber dann noch fünf Etagen Büro hat.
Dominik Groenen [00:12:02]:
Ja, ja, ja, total. Und ich meine, gut, die Location ist halt auch krass. Ich habe ja ganz lange auf der alten Schönhauser gewohnt, fünf Jahre, sechs Jahre irgendwie. Das war im Grunde genommen so mein, mein Daily, mein Daily Rundgang, ne? Also Erst Circus Hotel gesessen und dann irgendwie sein Oberholz.
Christoph Fahle [00:12:18]:
Und deshalb war er abends noch.
Dominik Groenen [00:12:20]:
So das und dann irgendwie am Hackischen noch und von daher sein Oberholz ist halt auch einfach cool. Und ich meine, der Vibe ist halt auch einfach gut. Also und mittlerweile haben die ja darüber auch noch Etage. Also die haben ja ein bisschen was ausgebaut, ne?
Christoph Fahle [00:12:34]:
Ja, den musst du auch mal in den Podcast holen. Das ist eine wahnsinnige Story auch der Evolution. Ich hab
Dominik Groenen [00:12:39]:
den angeschrieben, also falls, falls ihr den Podcast hört, er soll sich mal melden. Ich hab ihn auf jeden Fall auf LinkedIn angeschrieben, aber er hatte noch keine Gelegenheit zu schreiben. Ja, ja, nice. Okay, und dann habt ihr Betahaus 2008 gegründet und dann habt ihr in Kreuzberg gestartet. Und wie war dann so die Anfangszeit? Also, Wie wurde das angenommen?
Christoph Fahle [00:13:03]:
Am Anfang war es mega schwierig, weil wir, weißt du, dieses Konzept, also ich sag mal so, die meisten Leute wollten einfach nur einen Schreibtisch haben und, also, einer unserer ersten Mieter hat dann irgendwie nach einer Woche oder so zwei, drei Wochen gesagt, Christoph, jetzt nehme ich mal aus den ganzen News-Community-Mails raus hier, ich will ja einfach nur arbeiten. Und ich war voll enttäuscht, weil wir da natürlich schon so ein bisschen vor hatten. Dann hat er sich aber zwei, drei Monate später wieder gemeldet, hat gesagt, sag mal, hier diese Sachen, die er immer so macht, ich weiß immer nie, wann die stattfinden, ich möchte auch mal mit zum Abendessen, zum Grillen. Dann habe ich gesagt, der muss sich den Newsletter eintragen. Und dann waren die halt auch mit dabei. Aber so, also ganz am Anfang war wirklich so, dass die Preisbereitschaft überhaupt nicht da war. Es war ja auch, wir haben 6, 50 Euro Miete bezahlt da, ne. Also das war halt auch nur deswegen möglich und dann waren wir eher so ein, so für Gründer schon ein Anlaufpunkt, weil die auch am Anfang natürlich kein Geld haben, aber bis halt so die Companies ihre Teamräume mieten konnten, das hat nochmal Jahre gedauert, bis auch das so angekommen ist, dass das eine Option ist.
Christoph Fahle [00:14:13]:
Wann war das? Ich würde sagen 2013, 2014.
Dominik Groenen [00:14:17]:
Okay, also 5 Jahre.
Christoph Fahle [00:14:19]:
Also wir waren definitiv zu früh und werden daran auch fast gescheitert.
Dominik Groenen [00:14:24]:
Ich meine, guck mal, das ist ja immer so, du kannst ja, wenn du ein neues Geschäftsmodell startest, entweder du bist zu früh oder zu spät, Also das ist eigentlich immer so, ne, die Gefahr so. Und wenn du richtig liest, dann hast du im Grunde genommen Lucky Shot, aber wie viele Dinge scheitern einfach, weil du entweder zu früh oder zu spät halt einfach deiner Zeit voraus bist, ne. Das ist halt einfach dann.
Christoph Fahle [00:14:46]:
Ja, ich meine, das ist halt so. Ich war immer so ein bisschen beleidigt, weil wir doch als Erste da waren und doch keine Milliarde Euro geraised haben.
Dominik Groenen [00:14:58]:
Und wann hat sich das dann so, also Wann habt ihr dann gemerkt, okay, das nimmt jetzt Fahrt auf, also das ganze Thema wird jetzt ein bisschen größer, das wird mehr angenommen und dass ihr euch dann auch so mit mehr Standorten und Expansionen beschäftigt habt?
Christoph Fahle [00:15:12]:
Ja, bei uns war das andersrum. Wir haben recht früh durch diese Medienbekanntheit, haben wir mit anderen Teams, also in Hamburg und in Köln, Standorte zusammen gegründet als Joint Venture. Und das war eigentlich der Fehler, darf ich sagen, das haben wir eigentlich gemacht, bevor unser Business Case richtig funktioniert hat. Aber weil wir so auf so einem Hype waren, weil die ganzen jeden Morgen, jede Woche, da ARD und ZDF quasi bei uns mit Kamerateam standen. Echt? Waren die? Ja, so super viele Storys. Die wollten natürlich Start-ups filmen, sind sie immer zu uns gekommen, weil es eine super Umgebung ist, wir hatten immer so Delegationen aus China oder aus irgendwo, die so Berlin besucht hatten, dann haben die immer für Innovationen Beethaus besucht. Und also lange Rede, kurzer Sinn, wir waren in so einem Hype und haben dann zusammen mit anderen quasi viele Locations eröffnet. Aber als wir dann, als 2013, 2014, waren auch einmal fast insolvent, 2011, war großes Glück, dass da irgendwie noch ein bisschen Kohle reingekommen ist.
Christoph Fahle [00:16:15]:
Und 2013, 2014 sind wir in ruhige Fahrwasser gekommen, aber da waren wir alle schon so durch, geburnt, dass alle erst mal so, puh, es läuft. Meine beiden Co-Faune haben ja erst mal Kinder bekommen, ich hab dann irgendwann unser Battle gemacht und da haben wir so ein bisschen auch den Zug verpasst, muss ich sagen. Weil dann ging eigentlich der Boom los, der erste Boom, sag ich mal, vom Coworking, den ich so bis zur Coronakrise sehe ich das so. Und Rework ist in die Stadt gekommen und so. Und ich glaube, da war eigentlich von uns aus, waren gar nicht so viele Aktivitäten. Haben wir erstmal eher so alles aufgeräumt, was wir so angezettelt hatten in den Jahren davor.
Dominik Groenen [00:16:52]:
Und wie groß war die Location von euch, also die in Berlin, also die am, am, am Holzblatt?
Christoph Fahle [00:16:58]:
Das war, ich glaube, dreieinhalb tausend, viertausend Quadratmeter, wenn ich jetzt nicht mehr richtig denke. Schon krass.
Dominik Groenen [00:17:02]:
Das war schon, das war schon, das war schon ganz groß, ne?
Christoph Fahle [00:17:06]:
Das war auch super. Wir hatten eine Holzwerkstatt hinten. Das war so richtig so alle Features, die ich mir so gewünscht hatte. Wir hatten eine eigene Küche, alles selber gemacht. Dann oben fette Eventspaces. Und wir hatten einiges Festival ins Leben gerufen, das jedes Jahr stattfand. Das war so voll Tech Open Air noch, People in Beta Festival. Also alles ausprobiert sogar.
Christoph Fahle [00:17:26]:
Kannst du jetzt auch danach noch sagen, was willst du anders machen? Nicht so viel.
Dominik Groenen [00:17:31]:
Nicht so viel, ja. Fokus, ne? Ja, genau. Fokus. Und dann, also du hast jetzt gesagt, 2011, da war das schon mal in der Situation, dass ihr da so ein bisschen in Schwanken gekommen seid. Was war da der Grund? Also woran lag das?
Christoph Fahle [00:17:46]:
Also das war eher so ein Handwerksfehler, wie sagt man, also einfach, wir hatten erweitert, eine Etage dazu gemietet und hatten dann für den Umbau eine gewisse Zeit eingeplant, alles voll Ecke auf Kante geplant und dann ist das aber, hat das drei, vier Monate länger gedauert. Aber wie wir das rausgefunden haben, dass das gefährlich ist, war so, dass der Steuerberater mich angerufen hat. Er hat gesagt, Herr Fahle, wir müssen mal reden. Und ich war gerade so, ich habe keine Zeit, übernächste Woche habe ich mal Zeit. Und er meinte, nee, morgen.
Dominik Groenen [00:18:17]:
Scheiße, der Steuerberater ruft an, bloß nicht.
Christoph Fahle [00:18:20]:
Ja, ich will, dass sie morgen in mein Büro kommen. Und das war so, wir hatten, das war, glaube ich, alle im Team waren mega überarbeitet. Und Der Einzige, der so gemerkt hat, dass wir so viel Geld verlieren, dass wir uns das nicht leisten können, war irgendwie der Steuerberater. Ich frage mich heutzutage auch, warum. Aber dann waren wir da, der hat gesagt, ich muss jetzt was ändern. Und dann haben wir halt Leute entlassen und haben Sparmaßnahmen durch umgesetzt und haben dann so gerade eben die Kurve gekriegt. Aber nur, weil eine riesen Eventbuchung reingekommen ist im Mai und dann war es aber auch ein guter. Also das war wesentlich, wir sind ja noch mal, wir sind ja dann einmal wirklich durch die Insolvenz gegangen.
Christoph Fahle [00:19:00]:
Und das war wesentlich krasser natürlich.
Dominik Groenen [00:19:03]:
Aber wart ihr zu dem Zeitpunkt, hattet ihr, also alles Bootstrapping, also ihr habt da nicht irgendwie zwei Elfinvestoren schon drin gehabt, sondern die, also du und deine Co-Founder, ihr wart quasi Shareholder und habt alles per Bootstrapping gemacht.
Christoph Fahle [00:19:19]:
Genau, ja. Darlehen im Dispo bei der Bank, das war es eigentlich.
Dominik Groenen [00:19:28]:
Und dann ging es bis 2018, ging es gut? Also habt ihr euch dann wieder berappelt und habt so ein Stück weit den Hype mitgenommen und, sag ich mal, auch so ein bisschen diese Welle, die dann entstanden ist?
Christoph Fahle [00:19:42]:
Wir haben eigentlich dann so 2017 rum hatten wir dann nochmal, haben alle, also, da haben wir uns, ich weiß nicht, ich würde mal sagen zwischen 2014 und 2017, war so ein bisschen Reorientierungsphase. Und dann haben wir angefangen, wieder neue Locations aufzumachen. Also Locations, da haben wir quasi wirklich vor der Corona-Krise hatten wir noch zwei weitere Mietverträge, die auch schon ready waren. Ein Location haben wir kurz vor der Corona-Krise eröffnet und da haben wir auch Geld eingesammelt, das Wachstum. Also da war schon so auf einmal so ein bisschen Schwung dahinter und das hat auch eigentlich ganz gut geklappt, weil bis dahin war ja auch Coworking voll am Boom. WeWork hatte dann den Börsendrama irgendwann, Aber sogar das hat eben keinen Abbruch getan, weil das ja hauptsächlich so Adam-Newman-Problem, so erschienen ist halt, ne? Und dann ging das eigentlich durch bis eben März, wenn ist denn die Corona-Krise angefangen? 22, ne? Oder März 2020. Und eigentlich schade, weil da mussten wir die Mietverträge wieder auflösen. Also heute fände ich gut, wenn wir die Standorte da dann bekommen hätten, doch noch.
Dominik Groenen [00:20:58]:
Und dann, und dann seit ihr 2021 habt ihr dann offiziell Insolvenz angemeldet? Genau.
Christoph Fahle [00:21:08]:
Also, das ist natürlich eine lange Geschichte, aber
Dominik Groenen [00:21:12]:
Aber wie kam es dazu? Also wie, also Corona hat 2020 also eigentlich war ja so die Hype-Phase, ich meine, weil wir haben ja selber auch 2018 gegründet, Eau Rougerie, und dann haben wir halt auch gemerkt, okay, das Thema ist halt irgendwie hot, ne? Leute finden das halt cool, Leute finden das spannend. Und dann, gut, Corona hat dann angefangen und wie kam es dann dazu bei euch?
Christoph Fahle [00:21:40]:
Wir hatten im Sommer 2019 eine neue Location eröffnet, die dann bis zu Beginn von Corona eigentlich so 50 Prozent ausgelastet war, was auch ungefähr der Plan war. Und dann ist die bei 50 Prozent Auslastung über die nächsten 18, Monate, 20, ich weiß gar nicht, wie lange das so gedauert hat, aber die ist einfach, hat jeden Monat irgendwie 30.000, 40.000 Euro gekostet. Und irgendwann
Dominik Groenen [00:22:08]:
… Also Verlust.
Christoph Fahle [00:22:11]:
Genau, genau, genau. Ja, also, entschuldigung, ich muss das, ist auch jetzt, ich muss sagen, diese Zeit ist auch so ein bisschen verbuddelt bei mir, weil es auch eine harte Zeit war, wo sich immer der, der, der, im Detail war es so, dass die Miete natürlich gestundet wurde, aber nicht erlassen. Und, und dann war da so ein Miet, so eine Stundung, die über 24 Monate anwächst, die aber für 9% Zinsen, das war auch erlaubt, irgendwie verzinst ist, wo du dann irgendwann nicht mehr erklären kannst, wie du das jemals zurückzahlen kannst. Was da interessant war, ist, dass wir tatsächlich mehrmals versucht, also da gab es, Ich war mir sicher, da wird es eine Lösung geben mit dem Vermieter. Im Nachhinein war es gut, wir sind durch eine Restrukturierung gegangen und konnten die ganzen alten Schulden dann auch loswerden. Aber die Sache war, dass wir den Standort gerne erhalten wollen, weil da wäre sonst nichts passiert. Und da gab es aber keine Möglichkeit, sich zu einigen, bis man eben am Ende dann die Insolvenz, den Insolvenzantrag gestellt hatte. Und
Dominik Groenen [00:23:17]:
habt ihr euch dann mit dem Vermieter einigen können oder war der dann auch nochmal gesprächsbereit oder?
Christoph Fahle [00:23:22]:
Ja, in gewisser Weise schon, aber da war bei uns schon, also da war jetzt auch eine große Möglichkeit, alles mal zu konzentrieren. Klar.
Dominik Groenen [00:23:31]:
Und zu bereinigen.
Christoph Fahle [00:23:33]:
Das war schon, aber das war, das ging irgendwie, ging echt, also Jede Woche sah das anders aus. Das war nie... Weißt du, so eine Strichstruktur Rügen ist ja auch nicht sicher, dass das am Ende klappt. Da musst du ja auch hart dran arbeiten, dass du noch weitermachen darfst.
Dominik Groenen [00:23:49]:
Und wer hat das bei euch gemacht? Habt ihr alle drei das gemacht oder hattest du den Hut da auf?
Christoph Fahle [00:23:57]:
Ja, wir haben das zu dritt gemacht. Wir hatten einen sogenannten Sachwalter. Der ist also meist selber noch in der Geschäftsführung bei einer Restrukturierung. Man gibt das nicht ab an den Insolvenzverwalter, aber man hat einen Sachwalter, der alles irgendwie da immer gucken muss, also muss immer gefragt werden. Und dann hatten wir einen Anwalt, eine Anwaltskanzlei, die uns da super durchgeführt hat. Also wirklich wöchentlich zwei Calls, war auch nicht billig, aber hat Sinn gemacht, weil es gibt so viele kleine Dinge, die man beachten muss, das schafft man nicht. Klar.
Dominik Groenen [00:24:27]:
Vor allen Dingen auch Stichwort persönliche Haftung und dieses ganze Ding, ne? Ich meine, das ist natürlich auch nochmal ein Thema, dass du da natürlich aufpassen musst. Also,
Christoph Fahle [00:24:36]:
das ist natürlich dann auch nicht so lustig. Ich muss sagen, ich bin im Nachhinein, es war schon irgendwie, also, so ein bisschen, es war eine mega harte Zeit, aber es war auch irgendwie, ich will das nicht missen, weil als Gründer fragst du dich immer, wo ist eigentlich der wirkliche Nullpunkt? Oder wo, weißt du, wo ist, so Erfolg kann man sich vorstellen, Misserfolg kann man sich, aber eigentlich schlechter vorstellen, was so eine Insolvenz ist. Und die Gefühle, wenn du die Angst hast, dass deine eigenen, weißt du, was ich esse jetzt, keine Ahnung, Eigentumswohnung nachher gefendet wird und sowas, das ist halt mega krass, weil dann denkst du halt ganz anders auf einmal.
Dominik Groenen [00:25:12]:
Und wie war das dann? Also wart ihr drei da schon eine Einheit oder, also habt ihr das unter euch ausgemacht oder hast du dann auch noch Außenstehende gehabt, die, sag ich mal, weil die eine Sache ist ja ein Business, ne, du bist dann irgendwie von morgens bis abends irgendwie im Office, probierst irgendwie einen Brand nach dem anderen zu löschen. Aber es gibt ja auch noch die private Seite. Wie bist du da damit umgegangen? Also wie war das da für dich?
Christoph Fahle [00:25:38]:
Na, also eine Sache, die... Also ich hab zum Beispiel Meine Frau, die wusste das so ein bisschen, aber die interessiert sich nicht so dafür, weil die das dann noch mehr stresst als mich. Und wenn die dann gestresst ist, bin ich halt noch mehr gestresst. Deswegen habe ich ja sie nur so grob up to date gehalten. Dann irgendwie meine Eltern, habe ich es überhaupt nicht erzählt, weil irgendwie die in dem Moment sowieso nicht geschnallt hätten, was das bedeutet. Die sind angestellt gewesen ihr Leben lang. Weil wenn wir eine Mutter hatten, hat man ein eigenes Geschäft gehabt. Und von daher, und mit Max und Madelene, die sind, wir sind ja auch in erster Linie froh.
Christoph Fahle [00:26:17]:
Also, das heißt nicht, dass es immer gut gelaufen ist zwischen uns, aber die Basis ist eine Freundschaft, auf der haben wir dann eine Firma gegründet. Und das hat sich aber bisher auch so erhalten. Also, in letzter Instanz kann ich mich immer auf die verlassen. Wir können uns streiten und so, aber es ist nie so, dass, also es gibt keinen Break. Also über die letzten 20 Jahre haben wir noch nie mit so einem richtigen Break-up gemacht. Wir haben zwar aufgehört, zusammenzuarbeiten, aber diese Beziehung, weißt du, das ist wie eine Beziehung, wo du ein Kind zusammen hast, Du kannst dich noch, du musst dich irgendwie noch drum kümmern. Und darauf kann ich mich auch bei denen verlassen und andersrum. Ja.
Dominik Groenen [00:26:54]:
Und wie war das in der Zeit? Was war dann für dich so, sag ich mal, so eine Energiequelle? Weil, ich meine, wenn man sich jetzt vorstellt, man geht durch diese Restrukturierung durch, also A ist es halt Kräftezerren, ne, B ist halt ja irgendwie auch so, die ganze Aufmerksamkeit liegt irgendwie so auf den Themen und ich meine, am Ende des Tages, wir hatten ja auch mal so eine Situation mit der ersten Firma, die ich mit meinen Brüdern gegründet habe. Und man wünscht sich ja immer, man lässt die Dinge zu Hause. Wenn man nach Hause kommt, lässt man die irgendwie vor der Tür, oder man kann die irgendwie im Büro lassen. Aber ich meine, machen wir uns nichts vor, das geht sowieso nicht. Also die Dinge sind ja in deinen Gedanken. Wie war das bei dir? Also was war für dich da so die der, der, die, die Energiequelle oder wo hast du dir da so Kraft hergeholt?
Christoph Fahle [00:27:42]:
Also ich, also als erstes habe ich, ich habe einfach einmal komplett überlegt und das dann auch angenommen, akzeptiert, was passieren würde, wenn das bis zur Privatinsolvenz passiert, geht. Also einmal zu wissen, weißt du, man ist noch gesund, weil die Kinder sind noch da, die Frau ist noch da. Aber einfach mal, ich weiß, wenn alles jetzt komplett schiefgeht, einmal kurz so, wie sagt man das, manifestieren, damit man weiß, dass man da keine Angst mehr vor hat. Weil sonst hast du ja nur Schiss, dass das passiert und dann kannst du ja nicht mehr klar denken. Und das hat total geholfen, weil ich eigentlich dann irgendwie damit, das war so eine Befreiung, weil das ist einmal alles durchgerechnet, wie unser Leben dann aussehen würde. Und auch das war mit meiner Frau besprochen, zum Glück war die auch da jetzt nicht so krass, also war fast auch interessant, war so, wie wäre das eigentlich, wenn das wirklich passieren würde? Scheiß auf alles. Und dann auf der Basis konnte man das dann, konnte, ja, hab ich dann irgendwie so das Gefühl gehabt, Das konnte ich dann auch richtig so jetzt pragmatisch alles angehen. Und die Angst war so, also das ist jetzt die vereinfachte Bedeutung, ich hatte schon natürlich viele schlaflose Nächte.
Christoph Fahle [00:28:56]:
Und ansonsten, also Sport, immer dann versuchen genug zu schlafen und gut zu essen. Also die Standards, ich hab zum Glück auch sonst,
Dominik Groenen [00:29:06]:
ja. Ich meine, ich finde das halt so krass. Guck mal, ich meine, du hörst halt immer, und ich meine, davon ist ja so ein Stück weit auch immer so, ich sag mal, die Startup-Szene geprägt. Wer hat wie viel eingesammelt? Geh es aber auf grüner Szene, deutsche Startups. Der hat das eingesammelt, der hat die Bewertung, der ist zum Unicorn geworden und dieses ganze Zeug. Und ich hatte letzte Woche zum Beispiel mit dem Finn, also schöne Grüße von ehemals Mowinga, Jetzt Sanity Group hatte ich eine Folge gehabt, die auch mega war, wo er auch so ein bisschen beschrieben hat, wie das damals bei Mowinga war. Ich meine, er ist ja extern dazu gekommen und war dann als Geschäftsführer und hat quasi das vorherige Management Team abgelöst. Aber der sagt halt auch, ey, du hast halt schlaflose Nächte, du nimmst Dinge halt mit nach Hause, ne, so.
Dominik Groenen [00:29:52]:
Aber oftmals ist es halt so, die Szene redet halt immer nur von den Dingen, die irgendwie cool sind. Aber je mehr man sich eigentlich auch mal in der Tiefe dann mit so Cases beschäftigt, ja, also Wie viele gibt es auch einfach, die halt wirklich am Ende des Tages da richtig krass am Hasseln sind. Und ich meine, machen wir uns nix vor, das sind ja auch persönliche Dinge. Ich weiß, dass bei mir damals, wie wir das hatten, ich hab teilweise... Also, ich hab erst mal richtig krasse Stressauswirkungen gemerkt. Also, ich hatte dann teilweise Schweißausbrüche. Ich habe, also ich will jetzt nicht sagen Panikattacken, aber ich habe einfach gemerkt, dass ich eine krasse Reizüberflutung habe. Also wenn ich zum Beispiel in den Flughafen reingekommen bin oder wenn ich im Auto gesessen habe, ich war dann einfach so überloadet, dass ich gesagt habe, okay, ich kriege das jetzt nicht mehr hin.
Dominik Groenen [00:30:41]:
Autofahren, Musik hören, telefonieren auch noch und wenn dann nur noch ein zusätzliches Geräusch kam, Also ich weiß, dass ich zu meiner Ex-Frau dann gesagt habe, ich sag du Katrin, ich kann jetzt im Moment nicht mehr zuhören. Ja, und sie hat in dem Moment das oft persönlich genommen, weil sie sich in dem Moment gar nicht so da reinversetzen konnte. Aber es war dann einfach dieses Thema Reizüberflutung, also wo man einfach gesagt hat, okay, es ist einfach, ich kann die Dinge nicht mehr aufnehmen, weißt du?
Christoph Fahle [00:31:12]:
Ja, das ist, ich meine, vor allem mit Kindern finde ich das, also wenn du zum Beispiel gerade ansprichst, das ist aber auch bei einem normalen Arbeitstag, der einfach nur stressig ist, dass du halt merkst, du bist gereizt da, du flippst eher aus und da sitzt deine Tochter, die ist zwei Jahre alt und wir haben da gar nichts dafür, ne? Und das ist schon krass. Aber das ist auch, da war natürlich jetzt, ich bin 44 und hab das Gefühl, ich überblick das, ich bin schon in so vielen Situationen gewesen, wo ich mich selbst dann kennengelernt hab, sodass ich das jetzt besser einschätzen kann, aber mit 27 oder so, dann gerade also in der Beethovens-Zeit, boah, sorry an alle Leute, zu denen ich scheiße war, weil ich gestresst gewesen bin, weil da habe ich damals überhaupt nicht gepeilt.
Dominik Groenen [00:32:00]:
Und ich meine, ich finde es halt auch immer so, ich unterhalte mich halt auch oft mit meinem Bruder darüber, also in den ganzen Jahren, wo man das macht, wie abgehärtet man einfach wird. Also mittlerweile, klar, du hast immer noch schwierige Situationen, jeden Tag immer wieder aufs Neue. Also Du stehst morgens auf, du hast Probleme, du gehst ins Bett, du hast Probleme, du hast irgendwie die ganze Zeit Probleme, ja? So Herausforderungen, du musst Dinge lösen, du musst Brände löschen, ja? Also alles. Also du hast immer irgendwelche Themen. Finanzamt, Mitarbeiter, Krankenkassen, immer ist eine neue Scheiße irgendwie, ne? So. Aber du entwickelst halt einfach so ein tiefes Selbstvertrauen, dass du weißt, du pass auf, A, du setzt dich sofort mit diesen Dingen auseinander Und du löst diese Probleme dann halt auch, weißt du? Also, dass man einfach sagt, ja egal, ob das jetzt irgendwie ein unangenehmes Gespräch ist oder ob das jetzt irgendwie ein Thema ist, wo du sagst, okay, ich habe ein bisschen Bauchschmerzen, wenn ich so zehn Jahre zurückdrehe oder 15 Jahre, da war man dann eher so ein bisschen wegschieben, Ja, lass den Brief lieber nochmal eine Woche liegen und tu das lieber nochmal irgendwie in die Schreibtischschublade. Und jetzt ist es so, dass man halt irgendwie so eine Mentalität entwickelt hat, dieses Thema wird jetzt sofort in dieser Sekunde halt gelöst. Und Ich finde das bei meinem Bruder dann auch immer so krass, weil ich merke dann immer auch sofort, wenn es irgendwie ein Thema ist, wo er sagt, okay, das muss man jetzt lösen.
Dominik Groenen [00:33:22]:
Und er ist auch so, er nimmt sofort sein Telefon in die Hand, der ruft denjenigen an, der löst das sofort und dann hast du so ein, okay, weißt du, so bisschen durchatmen. Schon einfach krass.
Christoph Fahle [00:33:38]:
Ich finde das, mir ist aber gerade so aufgefallen, als ich über die Beethaus-Zeit geredet habe, dass damals, also bei Beethaus waren wir ja immerhin zu dritt oder am Anfang zu sechst und dann zu dritt. Und das hilft unglaublich viel, solange man sich gut versteht, weil man sich gegenseitig auch entlasten kann. Das ist ja bei dir und deinem Bruder wahrscheinlich auch. Ja, safe.
Dominik Groenen [00:33:58]:
Ich hätte, Christoph, ganz ehrlich, Ich hätte schon tausendmal aufgegeben, wirklich. Wenn ich meinen Bruder nicht hätte. Also ich meine, ich bin wirklich, ich habe viel, viel, also ja, wir alle haben, glaube ich, so, jeder Gründer hat ja, sag ich mal so, sein Paket zu tragen. Viele Situationen, wo ich selber wahrscheinlich schon gesagt hätte, ey ne komm, ich hab keinen Bock mehr. Also ich schmeiß irgendwie hin. So und wo ich dann auch wirklich so Solo-Gründer dann echt beachtlich finde, weil du brauchst irgendwie einen Part, weißt du? Auch mit dem du offen reden kannst, weißt du, wenn mal Dinge irgendwie nicht so gut laufen, wenn du Ängste hast, wenn du irgendwie auch Dinge hast, wo du sagst, okay, du weißt jetzt nicht mehr, wie es weitergeht. Ja, also es geht ja manchmal auch einfach darum, offen über Dinge zu reden und ich merke halt immer, mir fiel das immer super, super schwer, weil die Leute, weil man natürlich irgendwie auch so ein Bild nach außen erhalten will, weißt du, so gegenüber Mitarbeitern, Investoren, Geschäftspartnern, Kunden, whatever so und da passt eben dieses Thema Schwäche zeigen, Ja, so, also die Leute, irgendwie ist die Erwartungshaltung, ja, okay, das ist jetzt irgendwie der Gründer und der Gründer muss auch stark sein und der Gründer, der muss auch derjenige sein, der irgendwie da mit der Fahne vorne läuft, ja. Aber auch zu gestatten oder auch mal zu sagen, ey, Ich bin ja auch nur ein Mensch wie jeder andere.
Dominik Groenen [00:35:18]:
Ja, so. Und man hat diese schwachen Momente und man hat auch einfach Themen, wo du sagst, ey, okay, ich weiß einfach nicht mehr, wie ich darauf klarkommen soll. Weißt du? Also alleine hätte ich schon tausendmal aufgehört. Wirklich.
Christoph Fahle [00:35:33]:
Ja, ja, genau. Also, das finde ich, also ich bin ja jetzt quasi Solo-Gründer bei 1 Coworking und das, da hat es auch, ich meine, ist auch cool. Natürlich, dann ist man halt viel schneller, wenn man Entscheidungen trefft. Also, man muss sich nicht so viel abstimmen, aber das ist echt so fett. Wollte ich unbedingt mal machen, nachdem dieser Bethoves-Erfahrung war, so am Anfang sechs Co-Founders, das war für mich schon krass, war ja so eine Konsensdemokratie Und jetzt einmal alles so nach eigener Idee. Und das finde ich fast, also wenn ich das so, finde ich das fast anstrengender oder schwieriger als die Insolvenz da mit zwei Co-Foundern. Gut, im Nachhinein ist ja alles gut gegangen, Deswegen kann man da jetzt irgendwie schön sich drüber nachdenken. Aber also Solo-Founder ist auch nochmal was anderes.
Christoph Fahle [00:36:23]:
Auch so.
Dominik Groenen [00:36:23]:
Was waren, was waren so die Dinge? Also vielleicht, also es ist dann so gelaufen, du hast dich dann irgendwann entschieden, nachdem ihr die Restrukturierung gemacht habt, dass du quasi rausgehst operativ?
Christoph Fahle [00:36:35]:
Ja, eigentlich noch anders. Ich hatte vor der Restrukturierung, bevor sozusagen, ich wollte eigentlich im Sommer zwei, was war denn das? Also Im Sommer vor der Restrukturierung wollte ich raus. Ich hatte Investoren. Die haben gesagt, Junge, wir machen das zusammen. Und dann kommt halt die Situation, dass wir nicht die Insolvenz rumkommen. Dann musste ich meinen Investor anrufen und hab gesagt, so Leute, sorry, ich kann jetzt hier keine Kohle von euch nehmen, weil ich bin da noch Geschäftsführer in der insolventen Firma. Und dann ist einer von denen abgesprungen und die anderen haben gesagt, na dann reden wir nach der Insolvenz. Und dann haben wir die Insolvenz nochmal durchgezogen und dann im folgenden Frühjahr, vor jetzt glaube ich drei Jahren, haben die dann, die zwei waren dann noch on board und haben gesagt, machen wir.
Christoph Fahle [00:37:23]:
Und dann halt 1 coworking quasi.
Dominik Groenen [00:37:27]:
Das heißt also, du hast dann irgendwann gesagt, okay, Also du hattest eigentlich unabhängig mal von der Restrukturierung, hast du im Kopf eigentlich für dich entschieden, okay, du willst irgendwie einen anderen, also ja nicht in fremden Bereich, aber in mehr, sag ich mal, Tech-basiertes Thema, weil BetaHaus per se jetzt ja nicht irgendwie ein Software-Case oder ein Tech-Case ist, sondern, ja, sag ich mal, Redesign.
Christoph Fahle [00:37:50]:
Ich hatte diese Idee oder diese Vision, war schon ein Urgedanke auch von Betos, dass wir so ein Netzwerk, am Anfang haben wir direkt gedacht, wir machen wie wir überall, wir machen überall Locations auf oder arbeiten mit Partnern zusammen. Und dann gab es mal eine Idee, so ein Beta-Haus-Passport zu machen, in dem man dann quasi überall andere Partner-Locations einchecken kann. Und dann hatte ich schon so während der Zeit so ein bisschen an so einem MVP gebastelt. Und als dann vor allen Dingen Covid vorbei war, oder während Covid in Gang war, war klar, dass das jetzt eher so ein Seitenprojekt war. Und dass das halt jetzt so wie so ein Urban Sports Club... Also Moritz ist auch einer meiner Business Angel von Urban Sports Club. Dass wir jetzt so einen B2B-Case machen und sagen, okay, die Companies, die Mitarbeiter arbeiten jetzt einfach zu Hause, viel Homeoffice und jetzt wird so ein Company-Angebot quasi gemacht, wo die Firmen ihren Mitarbeitern ein, zwei, drei Tage Coworking anbieten können. Und das war so, da habe ich gesagt, wenn ich das jetzt nicht mache, dann will ich mit 60 da sitzen und das total bereuen, weil ich habe es hier im Kopf und ich weiß auch, es wird so ein Service, also jetzt mal auf der Meta-Ebene, es wird einen Workspace-Marktplatz geben.
Christoph Fahle [00:39:01]:
Oder es gibt ein paar schon Ansätze, aber so wie Booking.com und so und das ist einfach unweigerlich. Was fragt man dir das Angebot? Das ist immer die Frage, wie und aus welcher Ecke kommt der und wie kann man den bauen? Und ich habe das jetzt so vor mir liegen, das muss ich einfach versuchen, denn ich kann ja nur scheitern, wenn es nicht und aber nicht machen geht, ist keine Option. Weil
Dominik Groenen [00:39:23]:
Und wie haben dann deine Mitgründer reagiert, wo du gesagt hast, hier, du wirst jetzt, also bist du nur Gesellschafter geblieben in der Company, aber bist dann operativ einfach raus?
Christoph Fahle [00:39:35]:
Also ich glaube, meine Zeit da ist auch zu Ende gegangen, so ein bisschen. Das war also, weißt du, so als Innovator immer neue Sachen, eine Werkstatt, neue Standorte. Ich bin auch so ein bisschen, also bin auch eine Quelle von Chaos natürlich in der Firma in dem Sinne. Und das kann positiv, aber auch negativ sein. Aber wenn man das dann quasi so konsolidieren will, dann, dann, dann muss du halt, ist, also wir waren, sind für uns da schon irgendwie einig gewesen, dass das auch mal schön ist, wenn die jetzt mal alleine weitermachen könnten, ne? Aber was jetzt eigentlich schön ist, das hat, das natürlich, jeder, das war dann schon, weißt du, Egal wie geil sich die Eltern verstehen, wenn die sich trennen, da gibt es immer so ein bisschen Stress. Bei uns war auch, war auf jeden Fall. Da muss man sich auch erst mal in neue Situationen gewöhnen. Wir haben dann schon, ich war ein paar Mal mega enttäuscht, aber unterm Strich hat er die Beziehung gehalten.
Christoph Fahle [00:40:30]:
Und jetzt ist es eigentlich schön, weil jetzt kann ich, jetzt habe ich voll Bock auch hin, also wo ich supporten kann, supporte ich auch bei BetaHaus und ich habe jetzt aber eine ganz andere Rolle und dies, also jetzt, weißt du, jetzt, dass ich echt auch einen Beitrag leisten kann, der richtig von allen Seiten so positiv ist, das ist schön, weil es gibt da immer Situationen, entweder will sich einer rein drängen oder will zu viel Einfluss noch, also weißt du, das ist ja mein Baby, ich habe das wirklich, also das ist so blöd, mein Leben, Ich habe da so lange gearbeitet, ich habe das als Erster, als einer der Ersten mitgegründet und das werde ich auch immer in meinem Kopf behalten und wenn ich irgendwas sehe, habe ich auch einen Kommentar dazu. Wenn da irgendwas… Klar,
Dominik Groenen [00:41:14]:
ja, ja, ist ja normal. Ist ja normal, Ja. Und was, also du bist dann raus bei Beta House und hast dann gesagt, okay, mit zwei neuen Angels gründest du 1 Coworking. Was waren so die Punkte, also du hattest dann ja, oder ihr hattet dann diese Restrukturierung hinter euch, gab es dann auch Angst, dass du sagst, okay, wenn nochmal irgendwie, also wenn das jetzt nicht klappt oder?
Christoph Fahle [00:41:42]:
War voll schwer aus Bethaus rauszugehen. Also ich habe mich da voll pushen, ich wusste, dass das Richtige ist, Aber das war immerhin, auch obwohl Restrukturierung, das war eine Firma, ich wusste ja, dass sie funktioniert. Mal unabhängig von dem Standort, den wir loswerden mussten. Und es war mega schwer, weil irgendwie gerade auch noch das zweite Kind gekommen. Also eigentlich so total bescheuert. Also im Januar bin ich, im Januar ist meine jüngste Tochter, die ist jetzt zwei, Heidi, geboren. Das war auch der Tag, wo ich da, also der Monat, wo ich aus dem, wo ich unterschreiben musste, dass ich als Geschäftsführer zurücktrete bei Betahaus. Also diese Unterschrift ist mir sehr schwer von den Händen gegangen.
Christoph Fahle [00:42:20]:
Weil ich hatte, das Geld war noch nicht auf dem Konto vom Funding. Also weißt du, das war alles so free falling. Das muss ich meine, jetzt eine Sache, die ich gelernt habe, ohne Scheiß, Also Geld ist erst da, wenn es da ist. So. Alles andere.
Dominik Groenen [00:42:35]:
Ist so.
Christoph Fahle [00:42:36]:
Jemand will investieren, jemand interessiert das.
Dominik Groenen [00:42:40]:
Selbst wenn jemand, also wie viele Fälle hast du schon selbst, die Unterschrift ist gelaufen, die sind zum Notar gegangen und die Kohle ist immer noch nicht geflossen.
Christoph Fahle [00:42:47]:
Ja, das auch.
Dominik Groenen [00:42:47]:
Was machst du dann? Gar nichts. Ja. Was machst du dann?
Christoph Fahle [00:42:49]:
Und ich bin, und das finde ich so krass, weil ich bin so ein extrem positiver Typ, wenn ich nur so die leichtesten Verdachten auf Erfolg sehe, ist das sofort am Start, also weißt du, so, dann wird was. Und wenn du das aber so auf Funding anwendest, das ist auf jeden Fall ein großer Fehler. Ist nicht gut. Du musst dann mega pessimistisch sein, ob die Kohle überhaupt jemals kommt und dann erst loslegen. Genau. Und das war mega schwer und da bin ich auch stolz auf mich, dass ich das gemacht habe, weil das mir nicht leicht gefallen und dann, aber dann ist die Neue auch dabei. Also ich dachte, also geil war, dass ich dann alleine erstmal war und dachte so, jetzt kann ich einfach machen, was ich will. Aber das halt dann, ich hatte halt irgendwie so Start-up-mäßig, habe ich 1000 Start-ups bei Betos an mir vorbeiziehen sehen und habe gedacht, ich weiß, was das bedeutet, wenn man so ein gefundete Start-up hat.
Christoph Fahle [00:43:41]:
Aber ich hatte kein, also viele Sachen waren mir echt, haben mich überrascht.
Dominik Groenen [00:43:47]:
Und wie war das, wie war das dann? Also ich meine deine Angels, also hast du in irgendeiner Art und Weise gemerkt, dass dir das so vom Ruf oder sag ich mal persönlich dann so ein bisschen geschadet hat, dieses Thema mit der Insolvenz, beziehungsweise so in die Situation, in die ihr da gekommen seid? Weil ich sag mal so generell A, die Berliner Szene, Start-up-Szene, alles, was damit zu tun hat?
Christoph Fahle [00:44:11]:
Also ich muss ehrlich gesagt sagen, also bei den Angels, die, also vielen Dank auch nochmal, Die haben am Anfang daran geglaubt, auch vor der Insolvenz. Und die haben dann einfach sich... Die haben dann weiter daran geglaubt. Und die fanden das dann echt auch ein Pluspunkt. Danach vor allem, nachdem wir es überstanden hatten. Und insgesamt in der Szene, also ich, das fand ich cool, dass du mega viel Support, zumindest bei uns, mega viele Leute, die das schon durchgemacht hatten, haben angerufen und gesagt, Alter, ich weiß, was du da gerade durchmachst, also Hut ab, das ist echt schwer. Und einfach viel, einfach positiv. Wünsche, dass wir das schaffen.
Christoph Fahle [00:44:55]:
Also Betas ist ja auch, wir haben ja auch ein riesen Netzwerk durch unsere ehemaligen Kunden und die existieren. Die waren auch alle, die haben alle natürlich, die sind alle dabei geblieben, ne, also das ist, hat ja, ist jetzt keiner ausgezogen, nur weil wir insolvent waren, ne, also und das, das war mega positiv, also da habe ich echt, Das ist eher so eine Auszeichnung, würde ich mal sagen. Das hätte ich nicht gedacht, ne?
Dominik Groenen [00:45:22]:
Ja, also ich finde das genauso. Und ich habe auch dem Finn, habe ich die Frage gestellt letzte Woche und gestern auch Raffi. Und Finn sagte dann auch, er hat dann ja Sanity Group gegründet und er sagte dann auch, das war dann eher so, also wie so ein bisschen Honor, weißt du? Ey, du hast jetzt da alles gegeben, du hast quasi das abgewickelt, ja, du hast auch diese Zeit da durchgezogen. Also das musst du ja auch erstmal so mental hinkriegen und du musst ja auch der Typ dafür sein. Ich meine, ich sag mal so am Ende des Tages irgendwie Gläubige anzurufen oder auch mit Insolvenzverwaltern zu sprechen, Sachverwaltern, Anwälten und so. Ich meine, da muss halt auch eine Persönlichkeit sein, die sagt, okay, ich stelle mich auch dieser Sache. So und wenn du dann mal einmal da durch bist, hast du ja einfach eine krasse Erfahrung einfach mitgenommen und bist da auch durch eine heftige Zeit durchgegangen. Und Das finde ich halt hier in den USA immer so heftig.
Dominik Groenen [00:46:17]:
Also hier merkst du halt einfach dieses Mindset, ja, also du musst das mindestens einmal hinter dir gehabt haben, sonst nimmt dich A niemand ernst, ja, und du hast auch gar nicht so diesen, nennen wir es mal so Reifegrad, weißt du, so irgendwie als Gründer oder Unternehmer irgendwie dann aktiv zu sein. Also ich finde, man merkt das schon, dass das dann
Christoph Fahle [00:46:37]:
Ich finde, also das mal mehr als Tool zu sehen, also genauso wie Funding ist auch ein Insolvenzen-Tool. Und das Emotionale, also bei Geld, ich muss sagen, ich finde das, wenn mir jemand Geld gibt, finde ich, ist immer eine emotionale Sache dabei. Ich habe Verantwortungsbewusstsein und das, manchmal stört das aber, also ist erst mal gut natürlich, aber manchmal stört das aber, verstärkt das den Blick auf Geld, dass das ein Tool ist, Ziele zu erreichen. Und das ist auch bei der Insolvenz so, da ist eine riesengroße Angst da, aber eigentlich ist das, bei uns war es halt ein Tool, die Firma gesund zu schrumpfen. Total. Ja, total. Und das an sich ist halt ein mega geiles Tool, dass das überhaupt gibt. Dass du dann sagen kannst, ich find das auch viel mehr, bei der Planinsolvenz, das wusste ich vorher nicht.
Christoph Fahle [00:47:24]:
Die Logik ist ja, dass wenn ein Teil der Firma gesund genug ist, weiterzumachen, dann gibt es gesetzliche Grundlagen, dass die Gläubiger quasi auf einen Teil ihrer Schulden verzichten müssen, weil ja so Arbeitsplätze gesichert werden können und das Gute weitermachen kann. Und das fand ich irgendwie gut, dass das eigentlich so auch definiert ist, weil ich dachte halt immer, dass das eigentlich da sofort Schluss ist, dass du dann den Laden zumachen musst. Und dass man da als Gründer auch einen gewissen Leverage hat in dem Moment.
Dominik Groenen [00:47:58]:
Ich glaube, das ist einfach auch die Unwissenheit, weil ich weiß, wie das bei uns damals war. Bei uns war das jetzt nicht so, dass wir das selber angemeldet haben, sondern das ist damals durch eine Krankenkasse passiert, weil wir dort eine offene Position haben. Und die haben dann quasi den Insolvenzantrag beim Amtsgericht gestellt. Und zunächst mal ist das ja erstmal alles komplett neu. Du kennst dich ja im Detail auch nicht damit aus. Klar, jetzt rückblickend hat man natürlich diese ganzen Themen und man sieht, wie du das jetzt gerade beschrieben hast, Man sieht eine Insolvenz eher als Vehikel und eher als Tool, ähnlich wie Funding. Aber wenn du halt mal am Anfang in so einer Situation bist, mit irgendwie Mitte 20 oder so, dann hast du natürlich noch gar nicht diesen Horizont, das so zu deuten oder auch so zu interpretieren. Und ich glaube, das ist halt auch einfach ein Thema, wo man reinwächst und was meiner Meinung nach halt auch viel, viel transparenter gespielt werden müsste.
Dominik Groenen [00:48:55]:
Ja, also dieses Tool, weil machen wir uns nichts vor, es ist eben ein gesetzlicher Rahmen, den man dann einfach bekommt oder den man auch ausnutzen kann. Und wenn das hinterher wie bei euch ist, ist es ja mega, weil ihr damit die Firma gerettet habt, ihr habt Arbeitsplätze gerettet. So klar hat der Gläubige da nur eine gewisse Quote, aber am Ende des Tages ist es halt so, dass man eben das Positive erhalten kann. Ja, das ist halt, was würdest du sagen, was waren so die größten Punkte, die du mitgenommen hast zu 1 Coworking dann? Also, wo du gesagt hast, okay, das sind Fehler gewesen, Dinge, die wir bei Beta House falsch gemacht haben Und die du quasi dann anders machst
Christoph Fahle [00:49:49]:
bei 1. Also ich zum Beispiel, das ist aber ein spezieller Case von Beta aus, glaube ich, weil ich weiß gar nicht, ob das vielen überhaupt so bewusst ist, dass wir organisch gewachsen sind, dass wir immer, in dem Sinne, wenn wir mal ein paar Tausend Euro Gewinn gemacht haben in einem Monat, dann haben wir die in den nächsten Monat in eine neue Fläche investiert Und so weiter und so fort. Und in dem Sinne waren wir, weil der Spielraum jetzt, neue Sachen zu machen oder mal zu expandieren, war nie besonders groß, also für große Schritte. Und das war, und jede Kleinigkeit war super hart erarbeitet. Als wir aus der ersten Location ausgezogen sind, bin ich am letzten Tag dahin gefahren, habe da noch so alte Möbelstücke gesehen. Ich habe gedacht, das gibt es doch nicht. Ich weiß noch genau, wie wir uns das kaum leisten konnten, dieses Regal da zu kaufen. Das nehme ich jetzt mit nach Hause.
Christoph Fahle [00:50:43]:
Das steht auch jetzt noch hier. Und habe diesen Wert, den das bedeutet, einfach mal, weil man alles erarbeitet hat. Gleichzeitig aber diesen Limit, dass man jetzt, wenn man eine neue Strategie oder eine Idee hat, jetzt nicht mal so exekuten kann, weil man nicht eben drei Leute anstellen kann, oder mal, ich weiß fast nicht, in eine Kampagne Geld investieren kann, weil das Geld nicht da ist. Und deswegen habe ich bei 1 Coworking die andere Seite dann natürlich erlebt. Da ist Funding da, stellst erstmal alle Leute an, hast den Plan und kannst den nun umsetzen. Und es war auch natürlich mega Spaß gemacht, aber wenn der Plan dann nicht funktioniert, dann ist halt auf einmal auch kein Weg weiter, weil du musst ja dann wieder Funding einsammeln. Während das dann bei so einer organischen Geschichte, das geht dann doch immer, also da ist ein bisschen smoother so, weil du halt nie dieses harte Cut-off so hast am Ende. Und das war halt, hatte ich nicht so antizipiert, wie hart das dann auch ist, dass so, wenn man den Mitarbeitern gegenüber transparent sein will, weil einige, wenn das Geld alles muss, dann müssen halt wieder Leute loswerden, wieder schlank zu werden.
Christoph Fahle [00:51:50]:
Und das war, das ist halt echt, fand ich echt, das hat also auch diesen Mindspace, die Bandbreite, die das dann so belegt. Und da du immer irgendwie im Funding-Modus bist oder irgendwie noch so eine zweite Marge, wie heißt denn das so, dass du noch so eine, also, dass du so Teilauszahlung bekommst, ne, je nach Leistung oder KPIs oder so. Und das, ich hatte eigentlich in der, eher so gedacht, geil, Coal ist auf dem Konto, jetzt machst du erst mal 12 Monate, aber das ist nicht so.
Dominik Groenen [00:52:22]:
Hast du, ich meine, jetzt kennst du ja einmal, sag ich mal, ein Team zu gründen, also ihr damals zu dritt, jetzt MetaHouse und jetzt 1 Coworking. Und jetzt 1 Coworking, hast du dann schon gemerkt, dass es dann einfach mehr auf deinen Schultern lastet und du dann einfach auch nicht mehr, sag ich mal, vielleicht dieses Band mit Gründern hast, dass dir da was fehlt?
Christoph Fahle [00:52:48]:
Ja, also mir ist klar geworden, dass ich Beterhaus nie alleine hinbekommen hätte. Also ich weiß nicht, das hört sich jetzt irgendwie auch vermessen an, weil das hört sich so an, Ich hatte eine Zeit, da dachte ich mir, wie geil wäre es, wenn ich das jetzt einfach alleine alles machen könnte bei Betahaus. Aber da bin ich so ein bisschen demütig geworden und hab dann so realisiert, dass ohne die Madeline, den Max und auch die anderen vorher weder nichts entstand. Entstanden. Und gleichzeitig glaube ich aber auch daran, also Solopreneur, so ist halt gut für eine Zeit, aber du brauchst, oder Vielleicht gibt es da Typen, ist ja auch viel Glück immer Gründer sein. Also kann ja auch auf einmal voll abgehen und irgendwie super, das kann ja auch in so vielen Faktoren, aber grundsätzlich ist das schon so, dass ich glaube, du musst halt irgendwie diesen perfekten Match als Co-Founder oder Mitarbeiter Number 1, also egal wie die Leute, die einem ganz nah stehen am Anfang heißen. Und das ist einfach fast so wie auf Tinder deine Ehefrau. Ich habe meine Ehefrau auf Tinder gefunden, ne? Aber ich habe die gefunden, da, ich weiß nicht, wie die das sagen, aber da war, also ich hab viel ausprobiert.
Dominik Groenen [00:54:08]:
Aber deine Frau ist Amerikanerin? Amerikanerin.
Christoph Fahle [00:54:10]:
Genau. Ja, krass.
Dominik Groenen [00:54:12]:
Eigentlich müsste es doch auch irgendwo hier hängen. Eigentlich müsste es auch irgendwo in Kalifornien hängen oder so und dann …
Christoph Fahle [00:54:19]:
Ja, warum, ohne Scheiß, also so kann passieren. So, ich glaube, ich würde, was mich, was mich ärgert, nee, ärgern nicht, aber ich bin, hab lange gebraucht, so zu reifen, irgendwie. Mit zwanzig war ich noch so ein bisschen zu ängstlich, die Sachen zu packen und in Silicon Valley zu ziehen, ne? Aber ich, also diese, dieser Gründer, dieses Gründertum oder auch, was ich jetzt, weil wir viel Zeit in den USA verbringen, einfach diese Art, das ist ja, als Deutscher denkt man immer, das ist oberflächlich, diese Positivity oder dieses Hey, how are you doing? Aber nach einer Zeit ist das einfach so eine Grundstimmung, die einen so ein bisschen aber auch so, ja, unterstützt, ja, oder ich glaube, gerade auch bei Entrepreneur. Also, was ich nicht zusammenbringe, ist halt diese krassen, diese Pitch. Manchmal finde ich schon, dass so amerikanische Pitches so ein bisschen, die gehen, da finde ich so, ich will lieber ein bisschen down to earth sein und das, Und nicht so krass übertrieben. Aber ich
Dominik Groenen [00:55:18]:
glaube, Christoph, das versteht echt keiner. Ich glaube, das Hauptthema, wenn ich mich irgendwie mit Deutschen unterhalte, und das versteht irgendwie keiner. Ich sage so, also wenn ich jetzt irgendwie in Starbucks gehe und mir dann Kaffee hole, und die sind nett, ja, und wenn ich in die Tür reinkomme, sagen die schon, good morning Nick. Ja und so, so. Ich meine, das ist mir völlig egal, ob es irgendwie oberflächlich ist oder nicht. Es gibt dir in dem Moment ja erstmal ein gutes Gefühl und du fühlst dich wohl. Ja, so und jetzt sagen die Leute immer, es ist oberflächlich. Aber das, ich empfinde das überhaupt nicht oberflächlich.
Dominik Groenen [00:55:48]:
Ganz im Gegenteil. Ich habe teilweise, wenn ich zu Starbucks gehe und ich sage zum Beispiel, ja, hier übermorgen fliege ich zurück nach Deutschland und ich komme dann wieder, dann erinnern die sich da dran. Und dann sagen die, ja, und wie war es in Deutschland und und und, wie war es mit deiner Tochter, weißt du? So, also das ist jetzt gar nicht oberflächlich, ganz im Gegenteil. Also ich finde, das ist immer so ein Pseudo, so eine Pseudo-Aussage, weißt du, dass das dann irgendwie oberflächlich wäre. Ich empfinde das überhaupt nicht so, ganz im Gegenteil. Und wie gesagt, nochmal, das Thema Freundlichkeit, wenn du irgendwo hingehst, ja, lass es dann oberflächlich sein, aber in dem Moment fühlst du dich ja gut und das gibt dir ein gutes Feeling, weißt du? Also.
Christoph Fahle [00:56:29]:
Ja, nee, also jetzt weiß ich das sehr zu schätzen und von daher so, wer weiß, vielleicht kommen wir noch mal irgendwann rüber. Mal gucken. Hätte ich schon Bock.
Dominik Groenen [00:56:38]:
Und jetzt bei 1 Coworking, du hast also dann quasi 2000, wann war das, 20? Hast du 1 gegründet?
Christoph Fahle [00:56:48]:
Die Fundingrunde war 22, was haben wir jetzt, 24?
Dominik Groenen [00:56:53]:
22. Ja, genau. Okay. Und jetzt hast du ja, sag ich mal, Restrukturierung von Beta House durch und ist es so, dass dann bei 1 alles tippitoppi, also
Christoph Fahle [00:57:06]:
andere Probleme. Nee, nee. Nee, irgendwas ist ja immer. Andere Probleme. Nee, also, das kann man ja sagen. Es gibt ja auch hier, das Thema Coworking oder Workspace, Plattform on Demand, das ist halt, von vorn, Es gab ja Hunderte von Plattformen, die das nach der Corona-Krise gemacht haben. Weil das wegen Homeoffice, Remote Work so offensichtlich erschien. Wir waren da ganz vorne mit dabei und hatten zum Glück schon natürlich einen guten Start, aber das Thema ist halt wesentlich komplizierter, als wir alle dachten und ich auch, weil du eigentlich, bei den Firmen ist es so, dass die alle noch so, die haben mega viel Officeflächen, die gerade noch leer stehen, ja, das heißt, die sind nicht super happy, jetzt da noch mehr irgendwie on demand dazu zu buchen.
Christoph Fahle [00:57:57]:
Und du hast gleichzeitig auch das Homeoffice, was relativ gut ist in Deutschland. Also, es gibt da verschiedenste Beispiele, so Lichtblicke in unserem Business. Also du hast halt so einen Wettbewerber aus Kolumbien, der hat halt ganz viele, da gibt's ganz viele Remote Worker, die für die USA arbeiten, also Südamerika grundsätzlich. Die haben aber alle zu Hause nicht genug Platz für ein Home Office und da läuft es super, weil die in den Coding Space gehen. Hier in Europa ist es so, erstmal ist alles langsam in Deutschland so, Back to Office ist auch ein Thema immer noch bei den großen Companies. Und was sich halt rausgestellt ist, dass so junge Companies, die halt fast, ja, hybrid oder remote anfangen mit kleinem Büro, die sind immer super offen für unser Produkt. Aber ich krieg's jetzt nicht, Aldi, Das oder Siemens verkauft. Und das ist halt hier schon ein Roadblock, das dauert halt noch Jahre.
Christoph Fahle [00:58:52]:
Und von daher haben wir da echt auch andere Wachstumszahlen uns gewünscht, als wir das jetzt gemacht haben. Und jetzt sind wir, also das Funding ist jetzt quasi vorbei. Wir sind jetzt profitabler, wir sind irgendwie, wir mussten halt alle unsere, also wir sind ein ganz kleines Team jetzt und haben unseren festen Kundenstamm und gucken jetzt halt so, wie ist jetzt das Timing, weil das wird sich schon irgendwann ändern Und diese Vision, dass die, dass die Companies halt ihren Workspace-Bedarf so zusammenstückeln, die haben vielleicht noch ein Headquarter, dann haben das, du bist ja auch in dem Business, dann haben die im Coworking-Space was, dann haben die ein paar Mitarbeiter in Lissabon oder in Bukarest und dann stückeln die, dann gibt's so eine On-Demand-Plattform für Meetingräume, für Tagespässe. Das ist schon noch weiter da, aber das dauert halt viel länger, bis das so richtig auch in, bis diese Verhaltensänderung reintritt, ne? Es gibt auch ganz wenige Plattformen, die so durchgekommen sind. Wir haben ja, Entschuldigung, ich muss sagen, Höhle der Löwen Beispiel war ja von Carsten, das, ja jetzt habe ich den Namen vergessen.
Dominik Groenen [00:59:58]:
Independent.
Christoph Fahle [00:59:59]:
Independent, Independent. Independent, ja, Independent. Mega krass Marketing gemacht und auch alles versucht. Auch gut, das Richtige. Ich habe immer gedacht, so geil, hier mache ich das Richtige. Und dann aber in der kurzen Zeit eben nicht genug Traction aufgebaut und Das ist halt so ein Beispiel, das geht vielen so.
Dominik Groenen [01:00:17]:
Auch Insolvenz glaube ich angemeldet. Auch Insolvenz glaube ich angemeldet, die Jungs. Ich hatte mit denen auch mal gesprochen, mit dem Carsten. Fand ich, also einen der Gründer, fand ich ganz cool, weil die dann hinterher auch so ein bisschen, sage ich mal, sich mit dem Markt ausgetauscht haben und überlegt haben, gibt es da noch irgendwelche Möglichkeiten Richtung Joint Venture oder kann man sich zusammen schließen oder so. Also ich fand es marketingtechnisch auch mal ganz cool. Also ich fand ihn auch als Person, also er hat das, also meiner Meinung nach auch ganz gut verkörpert so ein Stück weit. Also die Company hatte auch jemanden, der so ein Stück weit derjenige war, der da vorne an der Front ist. Also ich fand das, fand das, fand das auch ganz cool.
Dominik Groenen [01:00:54]:
Hört sich aber so ein bisschen an, dass es jetzt bei 1 so ist, dass es jetzt nicht das Ding ist, der Next Unicorn.
Christoph Fahle [01:01:01]:
Ja, also, fragt sich wann. Also in den nächsten zwei Jahren nicht, glaube ich. Nee, also, mal Spaß beiseite. Das ist, du, ich, du, es wird, also, das, dieses, das ist, ich denke mal so, wenn ich so Broker anschaue, also Immobilienmakler, dann denke ich immer, irgendwie haben die was mit Reisebüros gemeint. Und es wird auf jeden Fall, man braucht halt, man braucht eine geile Plattform, man braucht so einen kompletten Marktplatzüberblick, was gibt's, Es gibt so viele Optionen. Mittlerweile in Berlin gibt es über 100 Workspaces und wir helfen Kunden dabei, die richtigen Workspaces zu finden. Und das schaffst du nicht alleine. Und dass du jetzt das als so im Reisebüro-Style, Broker-mäßig, individuell, manually, also so im Personal-People-Business machst, das hört sich nicht so an, als würde das so bleiben.
Christoph Fahle [01:01:52]:
Deswegen, da setze ich schon drauf, dass quasi dieser Plattform, also wir bauen gerade eben den On-Demand-Marktplatz zur Plattform dass du einen kompletten Überblick bekommst und dass wir dann, wir sind so ein Hybrid, wir agieren dann auch als Broker, weil allein die Gespräche, die bringen, das ist so wahnsinnig lehrreich für uns auch mit den Kunden, dann immer nochmal direkt zu reden und versuchen das eigentlich aber so zu etablieren, dass du halt am Ende, dass wir sozusagen der zentrale Anlaufpunkt dafür werden, wenn einer ein Office braucht, Flex Office, die Grenzen verschwimmen auch zu nehmen. Also ich sag immer so witzig, also auf booking.com, da fragt auch keiner, ist das ein Bread and Breakfast oder ist das eine Pension oder ist das ein Hotel? Also es ist alles Flex Office. Also weißt du, so im Sinne, was ist Coworking? Das ist alles flexibles Büro von bis zu einem Jahr Laufzeit und das muss irgendwie abgebildet werden. Und da sehe ich schon echt, da habe ich auch richtig Bock, also bin ich halt auch noch excited. Und von daher, ich bin mal gespannt, wann und wie sich das dann umsetzen wird. Es gibt halt, guckt man natürlich immer nach USA, da gibt es auch Beispiele, die halt, du kennst das ja, da gibt es ja die Kollegen, die da auch, die auch echt gute Arbeit als Plattform leisten. Und mal schauen, wie, wo wir da am Ende auskommen, ne?
Dominik Groenen [01:03:17]:
Aber gab's irgendwann mal, Christoph, so jetzt, ich meine, jetzt hast du die Zeit Beta-House hinter dir, so, dann hast du jetzt 1 gegründet, ne, als Solo-Gründer. Gab's den Punkt, wo du gesagt hast, du pass auf, du suchst dir jetzt irgendwie einen Job, gehst ins Angestelltenverhältnis und machst irgendwie hier Head of New Work bei irgendeinem Konzern oder so? Oder sagst du, nee, könntest du dir das nicht vorstellen?
Christoph Fahle [01:03:40]:
Theoretisch ist das natürlich eine interessante Frage, Aber ich, also, ich glaube, also, ich würde, weißt du, ich, manchmal bereuche es oder finde ich es schade, dass ich niemals wirklich in einem Corporate oder dass ich nie auf der anderen Seite war, weil Ich weiß faktisch überhaupt nicht, wovon ich rede, wenn ich darüber rede, was Scheiße am Corporate-Job ist. Ja, von daher, so ich würde mal, also ohne Scheiß, ich würde mal hier so ein Praktikum machen. Also, wenn ich die Zeit, ich weiß nicht, ob das irgendwie möglich ist, aber einfach mal so ein bisschen mehr lernen darüber. Wir können
Dominik Groenen [01:04:15]:
ja hier nochmal einen offiziellen Bewerbungsaufruf machen. Also, wenn irgendwelche Corporates den hören, ihr könnt ja vielleicht mal irgendwie eine Praktikumstelle dem Christoph anbieten.
Christoph Fahle [01:04:24]:
Also, irgendwie so. Also, ich meine, das mal da jetzt Spaß beiseite. Ich, weißt du, selbst wenn ich jetzt sagen würde, boah, ich brauch mal ein bisschen Pause, ich will mal, also, ich, nach zwei, drei Monaten lieg ich da wieder, sitz ich da und denk mal, man müsste mal das versuchen. Oh, was ist eigentlich damit, ne? Und, und du kennst das ja selber wahrscheinlich Und das ist wahrscheinlich eher so ein lifelong Drang. Ich kann mir aber vor, also ich, das Thema, irgendwie zieht es mich zum Thema Coworking immerhin, ne? Ich finde das auch mega spannend, weil ich das von vorne bis hinten bis jetzt durchgemacht habe. Aber wäre auch mal geil, was ganz Normales, also so, keine Ahnung, irgendwie was Simples zu machen.
Dominik Groenen [01:05:07]:
Ja, ich meine, weil du, also ich glaube, die Überlegung ist ja auch gerechtfertigt, weil ich meine, du hast ja gesagt, du hast zwei Kinder, du hast eine Frau, also irgendwann ist es Natürlich auch, ich meine, wenn man irgendwie alleine ist oder eine gewisse Ungebundenheit noch hat, dann kannst du halt dieses Rollercoaster, kannst du die ganze Zeit halt machen, weil du irgendwie für dich damit klarkommst. Aber wenn du dann hinterher hingehst und sagst, okay, du hast dann eben auch Verantwortung, Irgendwann ist man natürlich auch an dem Punkt, wo man sagt, okay, irgendwie hätte man auch schon mal Bock auf, ich sag mal, ein bisschen mehr Sicherheit. Unser Eins ist ja oft so einfach immer 100% Risiko all in, weißt du, weil man einfach an die Sache glaubt und weil man dadurch natürlich auch ein krasses Commitment einfach entwickelt. Aber manchmal hat man dann auch so Momente, wo man sagt, okay, jetzt vielleicht mal nicht irgendwie 24-7 erreichbar sein und nicht im Grunde genommen sieben Tage die Woche on zu sein, wäre auch mal ganz geil, ne. Also ich finde, das ist halt immer so ein Thema, was halt auch echt das ganze, was viele unterschätzen, diese ständige, dieses ständige Onsein einfach. Also egal wo du bist, ob es Samstag ist oder Sonntag ist, klar kannst du jetzt irgendwie mit der Family zusammen sein oder auf der Couch liegen, Aber ja, das Thema ist immer präsent. So, da kommt eine E-Mail rein oder eine Nachricht rein. Was machst du automatisch? Ja klar, du kümmerst dich da drum, weil, wie du vorhin gesagt hast, das ist dein Baby, du hast das aufgebaut, das ist im Grunde genommen halt dein Leben, ne? Also.
Christoph Fahle [01:06:28]:
Ja, stimmt. Ja, also, ich bin immer, ich schwanke immer, ne? Also, wenn jetzt, ich hätte schon Bock, also, Betahaus hatte, glaube ich, irgendwann mal so, also, der Betahaus Berlin hat irgendwie 50 Mitarbeiter insgesamt, weil das wäre jetzt so 200 an allen Locations. Und dann, ich hätte jetzt schon, also, ich glaube, ich würde da schon nochmal so 5, 6, 7 Jahre investieren, mal so richtig zu skalieren, wenn der Markt das hergibt. Und Wahrscheinlich sage ich am Ende, boah, fuck, das Scheiße, das war aber jetzt so krass und ich will nicht mehr. Aber das kann ich, dann bekommst du halt zu dem Punkt. So das, da habe ich schon Bock drauf und da würde ich, da musst du mal immer aufpassen, mein Business Angel, auch Kinder, hat gesagt, ja, guck mal, dass du deine Kinder nicht, also in dem Sinne, die werden ja nur einmal 5, 6, 7, 8 und sind dann plötzlich 18 und ziehen sie aus. Das kann ich jetzt irgendwie nicht beurteilen, aber ich bild mir ein, da gibt es auch, kann man auch irgendwie, man muss sich ja nicht, weißt du, Man kann sich schon irgendwie ein paar Grenzen auch setzen. Also Wochenenden oder Urlaub.
Dominik Groenen [01:07:36]:
Wollte ich gerade sagen. Man muss ein Modell, glaube ich, für sich entwickeln, wo man dann einfach auch sagt, okay, auch für einen selber. Also das, was ich gemerkt habe, das eine ist natürlich dann für Family, aber auch für einen selber zu sagen, okay, es gibt einfach auch bestimmte Zeiten oder es gibt eben bestimmte Phasen auch, wo du sagst, okay, du bist jetzt mal offline, ja. Aber was ich merke zum Beispiel ist, wie schwierig das manchmal ist, das dem Umfeld mitzuteilen. Also wenn ich zum Beispiel, wenn ich jetzt sage, Freitag ist mein Day Off und ich bin Freitag nicht erreichbar, dann ist es halt einfach so, dass es halt Teil der Leute gibt, die akzeptieren das und respektieren das und die halten sich auch daran, die melden sich dann Donnerstagabend das letzte Mal und dann wieder Montagmorgen. Aber es gibt auch viele, wo man dann einfach denkt, das ist einfach schon vielleicht auch so ein Stück weit Ego. Du schickst heute eine E-Mail, du erwartest sofort eine Response. Du rufst jemanden an, der geht nicht dran, dann schickst du ihm eine Nachricht, bitte ruf mich zurück.
Dominik Groenen [01:08:30]:
Und automatisch entsteht auch so eine, also bei mir ist das zumindest so, so eine Erwartungshaltung. Man will den Dingen auch gerecht werden, weißt du was ich meine? So und das finde ich halt auch immer so ein bisschen diese Schwierige und auch diese Gefahr. Also ja, Ich bin auch wirklich ganz schlecht da drin, mein Telefon irgendwie auf stumm zu schalten oder also nicht stören, weißt du, weil ich immer dann denke, ja, du hast eine Firma, du hast eine Verantwortung, Leute verlassen sich auch auf dich, weißt du, so ein bisschen immer dieses, so zwei, sag ich mal, Stimmen, die da irgendwie im Kopf sind. Ich weiß auch nicht, manchmal denke ich halt auch, ja, ich weiß nicht, ich würde jetzt gerne das Telefon mal ausmachen, aber ja, dann habe ich unterschwellig das Gefühl, ich werde meiner Sache nicht gerecht, weißt du?
Christoph Fahle [01:09:18]:
Ja, ja, das ist, das stimmt. Es gibt auch, also du hast natürlich irgendwie, ich weiß nicht, ob das hier in Deutsch, das ist auch wie spät aufstehen, ne? Es ist klar, dass es so Phänotypen gibt, die besser nachts arbeiten und spät aufstehen. Ich fühle mich, ich bin, Ich bin so am besten neun Uhr aufstehen, dann so ab elf Uhr anfangen zu arbeiten, dann spät, ne? Aber ich, das kannst du nicht machen. Erzähl das mal mit irgendjemandem, von dem du Geld haben willst. Oder die haben Hubermann Lab ordentlich gehört und dann checken die das. Vielleicht ist das auch eine Art … Ja, ja, safe. Safe, safe, safe.
Dominik Groenen [01:09:54]:
Ja, es ist einfach,
Christoph Fahle [01:09:56]:
ja. Aber du, ich meine, es ist eine Sache, die auch in so einem Entrepreneurleben oder die in so einer Entwicklung ja auch dazugehört, ist, dass man schon so zwischen 20 und 30, da musst du halt viel mit Beinarbeit machen und laufen und hoffentlich, Und dann ist auch sonst, glaube ich, meiner Meinung nach irgendwas falsch gelaufen, dass du so mit 30, 40 dann halt auch eine gute Organisation aufbauen kannst. Und wenn dann mal die Kacka am Dampfen ist, klar, all hands on deck und dann auch die Wochenenden durch. Aber Da ist irgendwas falsch, wenn das der Dauerzustand ist, oder du hast einfach wirklich Pech, aber du kannst schon irgendwie so ein paar so Banden aufbauen, sodass du halt als Organisation auch den Einzelnen jetzt nicht so krass irgendwie ausnutzen musst oder was, keine Ahnung.
Dominik Groenen [01:10:50]:
Was würdest du, wenn du jetzt mal in den, in den Christoph springst, der quasi heute nochmal vor der Gründung von BetaHAU stehen würde, ne? Der, keine Ahnung, Anfang 20-Jährige. Was wären so Dinge, die du anders machen würdest?
Christoph Fahle [01:11:07]:
Ja, boah, also ich schwanke zwischen alles und gar nichts, weil es war eine megageile Zeit. Aber wenn ich dann so an … Also eine Sache zum Beispiel, so ich weiß schon, damals, ich wäre so ein bisschen, also ich bin schon so ein Dogmat teilweise, vielleicht sogar heute auch noch. Und das versperrt mir dann manchmal den Weg, so ein bisschen pragmatisch vorzugehen. Ne? Also und das ist so eine, die ist vielleicht auch so ein Charakterteil von mir, der mich dann auch zum Durchhalten Weißt du, also ich hab halt so eine starre Vorstellung von Also mit Bethehaus, ich weiß ganz, ich hab das Gefühl, ich weiß genau, wo das alles auskommt und jetzt müssen wir da hinlaufen. Und dann zwischendurch einfach mal pragmatisch links und rechts anders abzubiegen, fällt mir schwer. Und das, glaube ich, ist durch Mentoren möglich. Also, und in dem Sinne, damals hätte ich vielleicht noch mehr nach Mentoren suchen müssen oder so. Ich habe das Gefühl gehabt, da gibt es keinen, der uns versteht.
Christoph Fahle [01:12:11]:
Also ich habe, die Idee ist ja schon immer, also jeder sagt ja mir, such dir Mentoren. Und das ist eine Sache. Und ansonsten, ja, einfach so ein bisschen, keine Ahnung, also ja, vielleicht mal zu realisieren, dass wenn da immer ein Fernsehteam drinsteht, dass das aber nicht bedeutet, dass du wirklich erfolgreich bist. Also, das war auch noch so diese
Dominik Groenen [01:12:34]:
… Auch, auch wenn du Investoren, also auch, wenn du Investoren drin hast oder wenn du eine Runde geclosed hast, heißt das gar nichts, ne? Und ich meine, das, was du beschrieben hast, ich habe das damals so ein bisschen beobachtet und zwar schöne Grüße an Sebastian Herfurt von Friendsurance. Der hat was ähnliches wie du gesagt. Der hat damals Friendsurance in Berlin gegründet. Und was dann passiert ist, er hat irgendwie… Der war
Christoph Fahle [01:12:56]:
bei uns. Ja, kenn ich, ja.
Dominik Groenen [01:12:57]:
So und er hat gesagt, Dominik, ich kam mir dann hinterher irgendwann wie im Zoo vor. Warum? Weil alle Versicherer sich bei dem gemeldet haben und gesagt haben, ja wir würden gerne mal vorbeikommen, wir würden uns gerne mal die Zukunft der Versicherung angucken, wie die aussieht. Und dann sind die da hingefahren, weißt du, und ähnlich wie du das jetzt beschrieben hast, ich meine, so stelle ich mir das Bild nicht vor, Die Leute kommen halt da rein, für die ist das so ein bisschen wie Zoo, weißt du? Die Leute sitzen da mit einem Chai und mit einem Laptop und mit Kopfhörern und dann stupst du dir denjenigen an, so nach dem Motto, hallo, weißt du? Also ich meine, das ist halt, klar du machst was cooles irgendwie, aber das heißt ja nicht irgendwie, dass alles rund läuft und genauso auch mit Investoren, weißt du. Nur weil du einen Investor gewinnst oder nur weil du eine Runde closet, heißt gar nichts. 0, 0, 0. Und du hast die gleichen Probleme wie vorher. Ist ja nicht so, dass du sagst, ja super, ich habe jetzt irgendwie fünf Millionen und jetzt ist irgendwie alles super, sondern ganz im Gegenteil. Dann kommt der Druck ja auch.
Dominik Groenen [01:13:55]:
Du musst halt gucken, du musst performen, du musst dies machen, das machen, jenes machen. Weißt du? Also du hast andere Probleme. Vorher hast du die Probleme, du hast kein Geld, dann hast du Geld, aber dann hast du halt andere Themen, die du dann einfach füllen musst.
Christoph Fahle [01:14:05]:
Ja, das ist auch immer geil. Also das habe ich, das finde ich total faszinierend, da hatte ich nie drüber nachgedacht, dass wenn du deine eigenen, wenn du was zähle oder träume und wenn du die dann erreicht hast oder näher kommst, dann tau, es ist wie so, du gehst auf den Berg so drauf und dann siehst du danach die ganzen anderen Sachen, die noch viel schwieriger sind, die du vorher gar nicht wusstest, dass das die Konsequenzen sind. Aber das ist, ja, jetzt weiß man, es geht immer, es ist nie so dieser geile Moment, jetzt hab ich's geschafft. Also, das kann ich, vielleicht mal, es wäre so ein Lotteriegewinn oder so, aber es ist einfach immer das nächste Ding. Aber das ist auch schön, wenn man das einmal akzeptiert hat, dass das so dann das Leben als Gründer ist und so irgendwas ist halt immer.
Dominik Groenen [01:14:46]:
Und am Ende des Tages a das und am Ende des Tages kann man, glaube ich, also so geht mir das einfach, man kann gar nicht erklären, warum man dann oftmals diese Dinge auch so lange macht oder durchhält oder was auch immer. Das ist einfach dann eine, ja, ist einfach eine Passion dafür, ne? Einfach diese, diese, diese, diese vielen Probleme und auch, sag ich mal, schwierigen Situationen, Ängste, die man dann einfach hat, aber am Ende des Tages ist es doch irgendwie dieses coole, was kreieren, weißt du, und auch dann zu sehen, okay, wenn Dinge funktionieren, Ja, selbst wenn es nur kleine sind, ja. Dass man einfach sagt, ey, pass auf, wir haben eine Einstellung gemacht. Oder wir haben irgendwas verändert und automatisch merkst du, ey, das funktioniert. Ja, also alleine dieses Gefühl, das ist halt so cool. Und eben auch Dinge irgendwie zum Leben zu erwecken, ne. Also dass man sagt, Okay, aus einer Idee, die irgendwie auf einem Blatt Papier ist oder die wir irgendwie jetzt verbal besprochen haben, entsteht dann hinterher ein Case, ne? Also, ich meine, ich meine, das ist bei Beta Haus ja genauso. Also, du hast so eine Idee und auf einmal kommst du in so Gebäude, 4000 Quadratmeter, Und du siehst, da sitzen einfach hunderte von Menschen, die das, was du dir überlegt haben, einfach annehmen und die da sitzen und arbeiten.
Dominik Groenen [01:15:52]:
Ja, das ist ja einfach ein krasses Gefühl.
Christoph Fahle [01:15:55]:
Ja, also, ich war mal in Taiwan eingeladen auf so eine Konferenz. Und da gab's ein Magazin, das ist jetzt viele Jahre schon her, das hat einfach über, über Berlin berichtet und da Beta was erwähnt. Und das war der Auslöser der taiwanesischen Coworking-Bewegung. Weißt du, da bin ich da häng… Wir haben dann die ersten Coworking-Space da besucht und ich hab gedacht so, hier, wir haben das gelesen über das Betas und dann haben wir unseren Space aufgenommen. Das ist so was, das ist geil. Das war irgendwie, das war so, dass du wirklich so einen Influen, also weißt du, so richtig so einen Impact hast. Und diese vielen Sachen, also bei Coworking ist ja das Schöne, da gibt es Paare, die sich finden, die heiraten, da gibt es Leute, die ihre Companies, so. Also ich fühle mich nicht verantwortlich, ich weiß, dass ich da als Einzelner in meinen Aktionen nichts jetzt dafür getan habe, aber dadurch, dass es diesen Space gibt, dann kommen die Leute zusammen und deren Leben ändert sich.
Christoph Fahle [01:16:52]:
Also das schon, also mein eigenes Leben hat sich geändert, aber deren Leben auch. Das ist schon echt cool.
Dominik Groenen [01:16:59]:
Ja. Okay, Christoph, es hat mega Spaß gemacht, also obwohl wir vorher schon so viel immer miteinander zu tun hatten und telefoniert haben und und und und auch auch wissenstechnisch was zu tun hatten, war es dann doch sehr ausführlich und mega Talk, also hat richtig Spaß gemacht, war
Christoph Fahle [01:17:19]:
cool. Gleichzeitig, gleichzeitig, Ich danke dir, dass du diesen Podcast machst und insgesamt noch weiter. Ich bin gespannt, wo das Ganze noch hinführt. Und freue mich natürlich, die Episode zu haben.
Dominik Groenen [01:17:33]:
Ja, mega. Also, wenn euch der Podcast gefallen hat, dann ihr könnt uns gerne eine Bewertung da lassen, beziehungsweise auch gerne einen Kommentar reinschreiben. Und wir werden auch noch mal OneCowork hinverlinken und auch noch mal das Profil von Christoph. Und falls es ein Corporate gibt, was in der nächsten Zeit einen Praktikanten sucht, also schickt gerne eine Nachricht. Wir werden es auf jeden Fall an Christoph weiterschicken. Also nochmal Vielen, vielen Dank, Christoph.
Christoph Fahle [01:18:16]:
SWR 2021