Fails & Flavors

Von Venture Capital zu Whisky: Andreas Thümmler über tiefgreifende Lebensveränderungen

Dominik Groenen® / Andreas Thümmler Episode 18

Heute haben wir einen ganz besonderen Gast: Andreas Thümmler. Andreas ist nicht nur erfolgreicher Unternehmer und Venture Capitalist, sondern auch Gründer der St. Kilian Distillerie, die für ihre hochwertigen Whiskys international bekannt ist.

In dieser Episode sprechen wir über seine aufregende Reise von der Investmentbanking-Welt zur Whisky-Herstellung, die Herausforderungen und Erfolge auf diesem Weg sowie seine tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen, einschließlich eines lebensverändernden Ayahuasca-Retreats in den Anden.

Außerdem diskutieren wir die Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Unternehmertum, die Bedeutung von Familie und persönlichem Glück, und werfen einen Blick auf Andreas’ Visionen für die Zukunft.

Bleibt dran und verpasst nicht diese inspirierende und vielschichtige Unterhaltung!

Socials' von Andreas Thümmler:
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https://www.instagram.com/andreasthummler/
LinkedIn:  https://www.linkedin.com/in/andreasthuemmler/
Website: https://www.stkiliandistillers.com/

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Vielen Dank, dass Du Fails&Flavors hörst!

Dominik Groenen [00:00:01]:
Willkommen zu Fails & Flavors, wo wir das Scheitern feiern und den Geschmack des Erfolges entdecken. Tauche eine inspirierende Geschichten und wertvolle Erkenntnisse, die dein Leben verändern werden.

Andreas Thümmler [00:00:17]:
Investmentbanking ist halt, du arbeitest halt 100 plus Stunden die Woche. Also frühest, wenn du ins Office gehst, ist es dunkel und nachts, wenn du nach Hause gehst, ist es dunkel. Und wenn du Pech hast, bist du in einem Großraumoffice, wo kein Tageslicht ist.

Dominik Groenen [00:00:31]:
Liebe Leute, herzlich willkommen zu einer neuen Folge vom Fates & Flavors Podcast. Ich bin Dominik Gröhn, euer Host und heute haben wir einen ganz besonderen und spannenden Gast, Andreas Tümmler. Andreas war, nein, Andreas ist eine Legende im M&A-Geschäft und hat Deals im Milliardenbereich abgeschlossen. Doch das war ihm nicht genug. Er hat sein Leben komplett verändert und eine Whiskey-Brennerei in einem 600-Einwohner-Dorf gegründet. In dieser Folge erzählt Andreas, wie er von exzessiven Partys und Megadeals zu seiner Leidenschaft für Whisky gefunden hat und wie er mit der St. Killian Brennerei den nächsten großen Höhenflug plant. Ihr erfahrt, wie eine spontane Entscheidung und eine ganze Menge Kupferbrennblasen den Startstoss für sein Abenteuer gaben.

Dominik Groenen [00:01:17]:
Ebenso erfahrt ihr, was die Herausforderungen und auch schwierige Situationen für Andreas waren. Seid gespannt auf faszinierende Einblicke in das Leben eines Mannes, der es immer wieder schafft, aus Schnapsideen etwas Großes zu machen. Viel Spaß! Ich freue mich mega, dass wir heute diese Folge aufnehmen. Also, ich habe gerade schon beobachtet, du sitzt auf jeden Fall entspannt, du bist relaxed. Und erstmal vielen, vielen Dank, dass du gesagt hast, Du bist dabei.

Andreas Thümmler [00:01:46]:
Ja, sehr, sehr gerne, Dominik. Ich freue mich.

Dominik Groenen [00:01:52]:
Es gab ja so ein bisschen wie so ein Test irgendwie für mich, denn du hast dir sehr kritisch ein paar Folgen angehört, unter anderem die mit Markus Koch. Und vielleicht kannst du einfach mal erzählen, wie ist eure Verbindung? Also woher kennt ihr euch?

Andreas Thümmler [00:02:07]:
Markus ist ein Freund und wir haben auch ein Freundesnetzwerk, also von vielen Freunden und Bekannten, die sich irgendwie regelmäßig in der Welt treffen und austauschen und natürlich bin ich auch ein Follower von Markus und seinen Tipps und Börsenberichten, also schon seit ewigen Zeiten quasi, also auch bevor ich ihn persönlich kennengelernt habe. Und der Markus ist dann mal irgendwann hier bei St. Kilian in der Destillerie aufgekreuzt und hat sich sein eigenes Winkelpass gekauft.

Dominik Groenen [00:02:41]:
Achso, krass. Für drüben oder was? Für die USA?

Andreas Thümmler [00:02:45]:
Also er hat das jetzt mittlerweile geordnet, also abgefüllt und ich glaube, er hat das auf seinem Kanal irgendwie, hat er die Flaschen versteigert für einen guten Zweck und hat gemeint, die 40, 50 Flaschen waren so schnell weg, er könnte gleich zehnmal so viel nachbestellen.

Dominik Groenen [00:03:02]:
Okay, krass, mega. Ja, ja, also Markus ist ein geiler Typ. Also, schöne Grüße nochmal an Markus. Ey, ist ein mega Typ. Haben auch schon, ja, haben schon viel zusammen gemacht. War schon, war schon bei ihm in New York im Studio und sowas. Also, er ist einfach ein cooler Typ. Ich glaube, ich habe selten so viel gelacht, auch in einer Podcast-Folge.

Dominik Groenen [00:03:16]:
Das war also mit ihm echt super lustig. Ja. Aber erzähl vielleicht mal ein bisschen was über dich. Also, vielleicht geh mal direkt mal rein. Du bist ja auch ein Fan von Markus. Ja, ich bin ein Fan von Markus. Ich habe auch schon, ja, schon viel mit ihm gemacht. War schon, war schon bei ihm in New York im Studio und sowas.

Dominik Groenen [00:03:17]:
Also er ist einfach ein cooler Typ. Ich glaube, ich habe selten so viel gelacht, auch in einer Podcast-Folge. Das war so mit ihm echt super lustig. Aber erzähl vielleicht mal ein bisschen was über dich. Also vielleicht geh mal direkt mal rein. Wenn man so ein bisschen, sage ich mal, dich googelt, wenn man so ein bisschen auch das ganze Thema Startup-Szene sich anguckt und vor allen Dingen auch, sage ich mal, Venture Capital und alles, was irgendwie so mit Finance zu tun hat, dann stößt man auf dich, man stößt auf deinen Background mit deiner ehemaligen M&A-Company. Aber erzähl vielleicht mal so ein bisschen, woher kommst du, was ist so dein Background, dein Werdegang?

Andreas Thümmler [00:03:55]:
Ich komme tatsächlich aus diesem kleinen 700-Einwohner-Dorf Rüdenau, wo ich jetzt auch sitze und wo jetzt auch die Whiskey-Distillerie St. Kilian sich befindet. Ich Bin geboren hier und groß geworden und dann, wie das halt so immer ist, wenn man in die Pubertät kommt und alles irgendwie ein bisschen zu eng wird, dann will man raus in die große weite Welt. Und ich habe dann das Glück gehabt, dass ich ein Jahr an die High School durfte in die USA, so als Austauschschüler. Ich hatte mir damals, du hast ja deine Los Angeles Capi auf, ich hatte mir damals Los Angeles Malibu so vorgestellt, Beverly Hills 9210, Brenda und Brandon. Bin allerdings in Schukelhaven, Pennsylvania gelandet, also auch so ein kleines Dorf in Pennsylvania. Und einerseits war das ein ziemlicher Culture-Schock, andererseits habe ich in dem Jahr in den USA an der Highschool brutal viel gelernt. Also das hat mich total durchgeeicht und mir mal dieses Inside-Out-Amerika gegeben, wie es nicht im Fernsehen ist, sondern wie es tatsächlich ist.

Dominik Groenen [00:05:07]:
Also vielleicht dazu, wir haben da auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit. Ich bin nämlich auch nach der zehnten Klasse, habe ich mit meinen Eltern gesprochen und habe gesagt, Mama, Papa, ich will unbedingt irgendwie ein Austauschprogramm machen. Und ich bin auch in die USA gegangen und ich bin in diesem Jahr so selbstständig geworden. Und ich bin im Grunde genommen über so ein Programm in Düsseldorf, die haben das organisiert, bin ich wirklich in die in der Mitte von nirgendwo gekommen, nämlich nach Arkansas. Ungefähr so eine halbe Stunde von Little Rock. Und Das war genau so, wie du das beschrieben hast. Ein ganz kleiner Ort, ganz kleines Dorf. Aber ich bin da zur Highschool gegangen.

Dominik Groenen [00:05:52]:
Ich hatte eine geile Gastfamilie. Mein Gastvater hat für eine Firma gearbeitet. Tyson heißt die. Tyson Food. Die haben so Burger King und McDonalds mit den Chicken Produkten. Ja, die haben die beliefert. Und immer wenn ich Ferien hatte, dann hat er mich mitgenommen und hat dann gesagt, Dominik, bevor du jetzt hier zu Hause hockst, kommst du einfach mit. Und dann hat er mich erstmalig auch mitgenommen mit dem Truck nach New York.

Dominik Groenen [00:06:18]:
Da war ich 16 und bin dann mit dem Truck über New Jersey nach New York reingefahren. Es war so krass.

Andreas Thümmler [00:06:24]:
Es war geil, ja. War das STS, Student Travel School? IST. Ja, das war die andere Organisation. Ja, ja. Ja, damals in der Zeit war das noch so ein bisschen besonderes, so ein Austauschjahr zu machen. Heute sind die Kiddies ja schon auf der ganzen Welt unterwegs und hier und da. Aber was ich festgestellt habe, die meisten sind nicht weg für ein Jahr. Heute ist das mal zwei Monate, vier Wochen, drei Monate und so.

Andreas Thümmler [00:06:52]:
Aber ein ganzes Jahr in dem Alter mal in den USA zu sein, wo du unter 21 ja keine Rechte hast, wie du weißt. Also du darfst ja nichts. Das ist schon sehr, sehr interessant. Wenn du da im Outback bist, dann lernst du die USA kennen, wie sie wirklich ist. Weil 70, 80 Prozent der Leute leben halt nicht in den Metropolen, sondern eben auf dem Land. Das war geil.

Dominik Groenen [00:07:17]:
Aber es war halt auch so mit 16, du kommst halt darüber, ich bin in dem Jahr so selbstständig geworden und ich habe auch eins nicht gemacht, ich bin weder nach Hause geflogen, also ich bin nicht nach Hause geflogen und meine Eltern sind auch nicht gekommen, weil es gab andere Austauschschüler, Die haben dann irgendwie, ihre Eltern sind zu Weihnachten gekommen und ich habe gesagt, ich will das ja durchziehen, weißt du, so. Und das war echt geil. Also das

Andreas Thümmler [00:07:37]:
war richtig cool. Mich hat nur meine kleine Schwester besucht, aber die fand das total scheiße. Die wollte gleich wieder heim.

Dominik Groenen [00:07:46]:
Fand die nicht gut?

Andreas Thümmler [00:07:46]:
Die fand das nicht gut, nee. Aber ich war halt mitten in Pennsylvania, in der Coal-Cracking-Region, wie du in Arkansas. Ja. Aber weißt du, ich habe heute noch Kontakt zu den ganzen Leuten dort. Ich war ja in der High-School-Senior-Class. Und ich bin dann beim Football-Game, hat mich dann eine junge Amerikanerin irgendwie entdeckt. Und das war zufälligerweise die Beauty Queen vom letzten Highschooljahr. Und Die habe ich dann gedatet und mit der bin ich zusammengekommen.

Andreas Thümmler [00:08:21]:
Corinne hieß die und war sechs Jahre mit ihr zusammen. Die ist dann mit nach Deutschland gekommen. Wirklich? Und quasi zurückgekommen zu meinen Eltern und gesagt, ich bin nicht alleine. Ich habe so eine Amerikanerin dabei. Zum Glück konnte die ein bisschen Deutsch, weil die hatte deutsch-irische Vorfahren und in Pennsylvania an der High School konntest du Deutsch lernen, auch Walkus Deutsch, da sind ja viele Deutsche gewesen Und das hat mich noch weiter geprägt, dass ich diese ganz serious Relationship mit einer Amerikanerin hatte, die dann hier in Deutschland war. Wir hatten Culture-Shocks und Reverse-Culture-Shocks. Also wir sind ja nicht alles durchgegangen. Und leider war es nicht so eine Ewigkeit.

Dominik Groenen [00:09:08]:
War das nicht eine Option, dass du da bleibst? Dass du sagst, du gehst nicht zurück nach Deutschland, sondern du machst High School weiter und College?

Andreas Thümmler [00:09:14]:
Nee, komischerweise nicht. Ich war da in so einer Gegend in Pennsylvania. Ich wollte dann auch wieder zurück nach Deutschland.

Dominik Groenen [00:09:26]:
Okay, geil. Cool. Und Wie ist es dann weitergegangen? Wie war dann so dein Werdegang?

Andreas Thümmler [00:09:34]:
Ich habe dann das Abitur gemacht, musste ich dann nochmal machen, weil dieser Highschoolabschluss ist ja in Deutschland nicht anerkannt. Und nach dem Abi bin ich dann tatsächlich eigentlich eher durch einen Zufall an der EBS, an der European Business School gelandet. Das ist so eine private Elite-Uni für Manager im Rheingau und Österreich-Winkel, da mitten in den Weinbergen, auch bekannt als Party-Universität. Aber tatsächlich war das wirklich, wirklich eine sehr, sehr gute Schule auch für mich. Ich habe dort Wirtschaftsinformatik studiert. Im Rahmen dieses Studiums gab es dann auch die Möglichkeit, zwei Auslandssemester zu machen. Da war ich dann ein halbes Jahr in Italien, in Bologna. Und dann habe ich es tatsächlich nach Kalifornien geschafft, nach San Diego.

Andreas Thümmler [00:10:23]:
Krass. Echt?

Dominik Groenen [00:10:26]:
Also jetzt, wo ich sitze?

Andreas Thümmler [00:10:27]:
Ja, war in der San Diego State. Und war auf einmal mittendrin in Fraternity-Partys, Sorority-Partys, Montezuma Road, Pearl Jam Concerts, Mission Beach, Movies. Also das war echt wie eine andere Galaxie. Und das war dann das andere Amerika. Also die Metropole, das, was du so aus den Medien kennst und so. Das war echt ganz schön hart. Also das ist heftig. Und da war das dann so, dass ich so nebenbei schon bei so einer Brokerfirma gearbeitet habe, damals bei Smith Barney Pearson, und habe dann auch diese Brokerlizenz gemacht, Series 7.

Andreas Thümmler [00:11:13]:
Und dann hatte ich ein paar Freunde tatsächlich in Malibu. Also ich habe es tatsächlich geschafft, Beverly Hills 9210, ich war da noch mit Nuti da drin in dieser Clique und hatte Freunde, die in Malibu studiert haben, an der Pepperdine University. Und dort hätte ich die Möglichkeit gehabt quasi, es war ja damals so, du konntest in Deutschland das Vordiplom machen, dann hast du wie so heute einen BA-Abschluss und dann hätte ich quasi wechseln können an die Pepperdine University, wäre in den USA geblieben, hätte dort halt ein MBA oder einen Masterabschluss gemacht. Nur das war halt so schweineteuer. Also das hätte damals schon, keine Ahnung, 50 oder 100.000 Dollar gekostet. Das hätte ich mit meinen Eltern nicht leisten können. Und mit Ständien und so, das war so exotische Konstruktion, da ging nix. Da musste ich dann halt passen.

Andreas Thümmler [00:12:06]:
Da wäre ich wahnsinnig gern in den USA geblieben, das war 1993. Ganz ehrlich, ich hatte da ein Netzwerk. Ich kannte den Leiter, kenne ich heute noch guter Freund, der Jeff Grabo, der ist mittlerweile Leiter bei Ernst & Young, Palo Alto, ich kenne jeden CEO, Google, Microsoft, alle Leute da und Mit den Jungs bin ich da rum die Häuser gezogen. Ich war in so einem Club, The Churchill Club. Ich glaube, wenn ich dort geblieben wäre, ich weiß nicht, da wäre ich wahrscheinlich jetzt schon auf dem Plejaden gelandet.

Dominik Groenen [00:12:45]:
Aber gut, dann hast du mit Markus ja auch, sage ich mal, diese Gemeinsamkeit mit dieser Broker Lizenz. Also die hat er ja dann damals da auch in New York gemacht und so bist du dann so ein bisschen in die Szene da reingekommen, bist dann aber wieder zurück an die Apps gegangen.

Andreas Thümmler [00:13:00]:
Genau, ich musste dann wieder zurück nach Deutschland, also es gab keinen anderen Weg. Und dann habe ich halt das Studium an der EBS fertig gemacht und jede Menge Praktika gemacht halt bei Banken, bei der Deutschen Bank, bei Lehman Brothers und ein paar anderen. Und nach dem Studium war es dann so, da bin ich dann bei Rothschild gelandet. Das war quasi mein erster Job. Das war so ganz gediegenes, altehrwürdiges Investmentbanking. Ich war dann im Mergers und Acquisitions Bereich, also Firmenfusion und so ging das los. Da saß ich da in Frankfurt im alten Rothschild Pferdestall und dann haben wir da M&A Deals gemacht. Investment Banking ist halt, du arbeitest halt 100 plus Stunden die Woche.

Andreas Thümmler [00:13:49]:
Also frühest, wenn du ins Office gehst, ist es dunkel und nachts, wenn du nach Hause gehst, ist es dunkel. Wenn du Pech hast, bist du in einem Großraumoffice, wo kein Tageslicht ist. Also Vitamin D-Mangel, Scoreboot und so, das ist schon gesundheitsschädlich. Aber ja, war halt eine geile Anfangsphase. Hart, aber geil.

Dominik Groenen [00:14:12]:
War das, Andreas, irgendwie, Also gab es schon irgendwelche Vorzeichen in deiner Familie oder sowas in dieses Thema Investmentbanking? Oder weil ich sag mal, wenn man heute Apps hört, ich meine heute sind es wahrscheinlich nochmal andere Preise, aber es ist natürlich schon, du hast es vorhin selber erwähnt, so ein Stück weit so Elite. Uni, gab es einen Bezug von deinen Eltern?

Andreas Thümmler [00:14:35]:
Also meine Mutter war damals gastronomische Angestellte und mein Vater Polizeibeamter und ich habe eine kleinere Schwester gehabt, also da war nichts. Und tatsächlich hatte ich ein Stipendium an der EBS. Also ich bin halt reingekommen über einen sehr guten Notenschnitt und gute Leistungen und so. Aber klar, 50% oder 70% meiner Mitkommilitonen waren tatsächlich Jungs und Mädels aus Unternehmerfamilien oder aus einem Managerhaushalt. Also die waren anders drauf. Da waren dann BMWs und Porsche und fette Audis auf dem Uniparkplatz und so ein kleiner Fiat Panda Ciao, der war dann von klein an. Den habe ich 1919 bei der Fußball-WM im Preisausschreiben gewonnen. Sonst hätte ich gar kein Auto gehabt.

Andreas Thümmler [00:15:28]:
Echt? Ja. Ich habe einen Fiat Panda gewonnen damals. Das war echt irre. Und da ist ja, Deutschland hat ja gewonnen, also in Italien war ja noch das Krasse. Ich habe einfach ein paar Mal echt Glück gehabt im Leben und die richtige Abzweigung gekriegt und durfte dann halt Chancen kriegen oder verwerten, die vielleicht nicht so gewöhnlich sind.

Dominik Groenen [00:15:58]:
Okay und dann war die erste Station Rothschild und dann irgendwann war es ja so, dass du von der Corporate Seite gewechselt bist. Zumindest habe ich es halt so ein bisschen recherchiert und dann habt ihr Corporate Finance Partners gegründet als quasi eigenständiges.

Andreas Thümmler [00:16:14]:
Genau, Ich war dann zwischendurch nochmal bei Warbucks in London, also bei einer anderen Investmentbank für zwei, drei Jahre und habe dann London unsicher gemacht. Aber da gab es so ein internes Firmenprogramm, dass wenn du einen Kumpel rekrutierst, also wenn du quasi für die Investmentbank jemand rekrutierst, dann kriegst du irgendwie ein paar tausend Pfund Sonderbonus. Und dann habe ich irgendwie, keine Ahnung, meine 10, 12 besten Kumpels kontaktiert und gesagt, hier, ich bin bei einer geilen Investmentbank in London, habt ihr nicht Bock zu wechseln? Und irgendwie fast alle kamen und ich habe noch einen sonderbonus gekriegt und die ein teil von diesen typen hat mich dann aber überzeugt dass wir das die haben dann gesagt Ja das ist ja alles geil was wir was du da hier machst in London. Also ich war in so einer Abteilung für Tech und Telekommunikation. Ich war der einzige deutschsprachige junge M&A Banker. Also heute sagst du ja, also damals war ich ein paar und 20, was weiß ich, 25 und habe halt Milliardentransaktionen bewegt, E-Plus verkauft und war bei Mannesmann Vodafone Mercher Vorbereitung da dabei, ein Team und so Sachen. Heute ist, keine Ahnung, Musiala oder der Typ aus der amerikanischen Nationalmannschaft, die sind irgendwie in 17, 20 und da ist das jetzt nicht mehr so. Aber damals war das schon echt verrückt und dann kamen diese ganzen Kumpels zu mir und sagten, du weißt du was, mit den ganzen Kontakten und was du hier machst und die Kohle, die du da bewegst für die Investmentbank.

Andreas Thümmler [00:17:50]:
Wir könnten uns ja auch überlegen, nach Frankfurt zurückzugehen und eine eigene kleine Investmentbank zu gründen, für kleinere Deals und Startups und New Economy und so. Eigentlich wollte ich das gar nicht. Also irgendwie war halt so eine Idee und mir ging es ja gut, aber dann hatte ich so einen Urlaub in der Karibik, weiß ich noch, heute in Grenada, Barbados, Tobago bin ich da rum, ein paar Wochen, da kam ich so zurück mit Rasta-Loggen und komplett zugekauft mit allem Möglichen. Dann habe ich gemeint, du weißt, was ich hier, irgendwie ist mir das hier alles zu viel Anzüge und Krawatten, zu viel wir trinken jetzt einen Cappuccino Scheiße, dass wir uns da durchlegen und in Deutschland mal Rock'n'Roll machen. Und so kam das dann zustande, dass wir Corporate Finance Partners gemacht haben und eigentlich in Deutschland in eine totale Marktlücke gestoßen sind.

Dominik Groenen [00:18:52]:
Jetzt hast du vorhin an einer Stelle gesagt, du hattest ein paar mal Bisse richtig abgebogen, ein paar mal haste Glück gehabt. Wenn du jetzt mal so ein Stück weit zurück guckst, vielleicht auch so bis zu diesem Thema, können wir gleich nochmal reingehen, Corporate Finance Partners. Was war in der ganzen Zeit so eine Situation, wo du gesagt hast, okay, da hätte es eben auch in eine andere Richtung gehen können? Gab es so eine Situation bei dir, wo du gesagt hast, okay, jetzt wird es dünn oder da ist echt auch mal jetzt eine schwierige Situation, eine Herausforderung, wo du sagst, okay, die ist jetzt nicht so rosig?

Andreas Thümmler [00:19:25]:
Ich sag mal so, also never look back, aber Damals, wo ich in Kalifornien war, da wäre ich tatsächlich sehr, sehr gerne in den USA geblieben, im Silicon Valley. Also klar, alles super gelaufen bei mir und ich habe so viel Glück gehabt und alles, ja, also knock on wood. Aber ich glaube, wenn ich damals in den USA geblieben wäre, in Kalifornien, so wie ich auf war und so als Exotendeutscher und mit dem Netzwerk, was ich da schon im Aufbau hatte, das ist Wahnsinn, was da hätte draus entstehen können. Und das andere ist natürlich auch damals meine Freundin aus Pennsylvania. Ja, ich meine, wir waren sechs Jahre zusammen und sie war ein wahnsinnig hübsches Mädel, ja, und wir haben mehrere Sprachen gesprochen. Und Wenn ich mit der damals Kinder gehabt hätte, da wäre ich jetzt wahrscheinlich schon Großvater, also auf der privaten Seite. Dann hätte man dieses Leben in den USA Deutschland gehabt. Ich weiß nicht, wenn ich heute in Deutschland bin, dann denke ich, alles, was über die USA berichtet wird, ist immer so negativ, also in deutschen Medien.

Andreas Thümmler [00:20:37]:
Und das und das. Also ich weiß nicht, die deutschen Medien haben ein total gestörtes Verhältnis zu den USA. Immer wenn ich in den USA gelebt habe, habe ich das total entgeilt gefunden. Auch wenn da Herausforderungen waren und Challenges. Aber diese Freiheit, dass du dich selbst verwirklichen kannst, dass alles möglich ist, Dieses Think Big und dieses Lebensgefühl, was du in den USA hast, das hast du hier in Deutschland nicht. Und das ist im Nachhinein, muss ich sagen, das tut mir so ein bisschen leid.

Dominik Groenen [00:21:12]:
Also ich glaube einfach, wenn man einfach aus Deutschland auf die USA guckt, ich glaube, das kann man auch wirklich nur nachempfinden, wenn man hier drüben ist. Und ich habe mit Markus auch lange darüber gesprochen. Er hatte das ja damals auch so. Er ist nach New York gekommen, weißt du, so. Er war irgendwie ein junger Deutscher, der mit 5000 Euro dahin gekommen ist. Also wenn du wirklich hier Träume hast, wenn du wirklich was erreichen willst, dann hat es irgendwie auch so eine Anziehungskraft, finde ich. Und ich habe hier schon so krasse Leute getroffen. Ich erinnere mich an einen Uber-Fahrer in New York.

Dominik Groenen [00:21:47]:
Und der hat mir erzählt, mit ein paar tausend Dollar ist der nach New York gekommen und hat sich dann selbstständig gemacht mit Uber und hat dann irgendwie zwölf Autos gehabt. Der hat Monate, wo der so viel Geld verdient, wo er sagt, er ist einfach so dankbar. Auch wenn wir jetzt auch mal so ein bisschen auf neue Geschäftsmodelle kommen. Also ein Geschäftsmodell wie Uber, das ist ja einfach ein Thema. In Deutschland war das nicht mehr.

Andreas Thümmler [00:22:14]:
Die Bürokratie, die Taxivereinigung, die haben das weggeklagt. Wie geil wäre das, wenn wir hier Uber hätten. Auch für unsere Riesenkistele. Wir haben ein Taxiunternehmen hier. Verstehst du, das ist so scheiße. Also wenn du unternehmerisch bist, wenn du was bewegen willst, dann ist es total geil in den USA zu sein. Und ich meine, ich habe drei Kinder, ich habe drei Söhne. Der größte ist mittlerweile 20 und studiert in der Schweiz, Electroengineering.

Andreas Thümmler [00:22:46]:
Dem würde ich auf jeden Fall raten, mal in die USA zu gehen, nach MIT oder nach Stanford oder Berkeley, das mal zu erleben und zu spüren, dieses Lebensgefühl. Also ich bin ein total positiver Mensch, was die USA angeht, Aber hier in Deutschland, das ist schon, also wenn man das hier so jeden Tag miterlebt, die Berichterstattung und alles, da sagt man, greift euch doch mal selbst an die Nase, bevor ihr damit den Fliegen auf andere zeigt.

Dominik Groenen [00:23:16]:
Und ich fand es halt auch immer gut, diese Offenheit einfach. Also ich habe das immer so erlebt, egal wo. Ich merke das teilweise schon, wenn ich in den Flieger steige, wenn ich von USA nach Deutschland oder umgekehrt fliege und du dann so Deutschland, irgendwie wieder Kontakt so mehr mit Deutschen hast, dann merkst du schon, irgendwie ist es anders, weißt du? Also, es fängt bei Kleinigkeiten an, ob es jetzt die Freundlichkeit ist, ob es jetzt irgendwie... Kleinigkeiten, so der ganze Vibe, der ist irgendwie anders, weißt du? So, und ich finde irgendwie... Es sind wahrscheinlich auch andere Länder, Ich will jetzt gar nicht nur sagen, dass es nur in den USA ist. Also ich habe auch ein ähnliches Gefühl, wenn ich in Portugal bin oder so was. Ja, da geht mir das teilweise auch so. Aber ich habe schon den Eindruck, dass einige Länder halt einfach eine grundsätzlich andere Begeisterung und Offenheit ausstreiten.

Andreas Thümmler [00:24:06]:
Also wir sollten als Deutsche nicht immer das verurteilen, sondern lieber auf uns selbst blicken und gucken, was hier richtig läuft und was hier falsch läuft. Und vieles läuft hier falsch. Und klar, in den USA gibt es auch einen Haufen Probleme, ohne Zweifel. Aber es ist heute nach wie vor so wie früher. Wenn du etwas erreichen willst, wenn du einfach aus dem Nichts kommst und du willst Think Big, du willst irgendwas achieven und erreichen, dann ist das nach wie vor, kannst du mir erzählen, was du willst, das ideal. Ich würde niemals nach China gehen.

Dominik Groenen [00:24:40]:
Nee, ich auch nicht. Ich würde nur

Andreas Thümmler [00:24:43]:
in die USA und fertig.

Dominik Groenen [00:24:47]:
Ja, ist wirklich so. Stell dir mal vor, ihr wärt nicht nach Frankfurt gegangen. Ihr wärt gegangen und hättet gesagt, wir nehmen uns ein kleines Büro in Menlo Park oder so was. Hätte sich anders entwickeln können. Da

Andreas Thümmler [00:25:02]:
hatten wir einfach in einem kleinen Doma-Film-Gehirn geblendet, zu warten.

Dominik Groenen [00:25:06]:
Weil ihr wärt ja krass vor der Zeit gekommen. Ihr werdet ja schon ein Stück weit First Mover. Wir hätten

Andreas Thümmler [00:25:14]:
einfach nur in USA, in Kalifornien, in Silicon Valley Kapitalgewinn einsammeln müssen für deutsche Technologieunternehmen. Das wäre viel besser gewesen, natürlich. Aber ganz ehrlich, da hat mir irgendwie, ich weiß nicht, Keine Ahnung, vielleicht habe ich damals schon einen Whisky gepumpt oder so. Der Whisky hat mich eigentlich immer eher beflügelt und mutig gemacht. Also daran hat es nicht gelegen. Nee, nee.

Dominik Groenen [00:25:44]:
Und dann habt ihr Corporate Finance Partners mit ein paar Leuten gegründet und in Frankfurt gestartet und was war dann, sag ich mal, so der Fokus? Also ihr habt dann Geld eingesammelt?

Andreas Thümmler [00:25:56]:
Damals war ja der neue Markt schon da, waren so diese Börsengänge und Techfirmen und Startup-Firmen und wir haben halt Venture Capital Private Equity eingesammelt für diese Techfirmen. Und wir waren jetzt nicht die, die quasi diese Firmen an die Börse gebracht haben, sondern wir waren eher die, die gesagt haben, verkauf das Ding lieber. Also du kannst für eine Milliarde, damals noch D-Mark, an die Börse gehen, aber es ist vielleicht besser für 400 oder 500 Millionen zu verkaufen, Cash behind the firewall und danach nichts mehr damit zu tun zu haben. Und das hat sich auch bewahrheitet, weil ja dann der neue Markt komplett abgestürzt ist, also diese Technologie-Blase ist ja geplatzt und alle die börsennotiert waren, sind ja minus 90 Prozent, minus 95 Prozent gegangen, also wipe out, aber unsere Kunden, also diese 50 oder 100 Tech-Unternehmer oder Unternehmen, die wir begleitet haben da waren die schäfchen im trockenen und das war ein basisnetzwerk also ich kenne diese leute heute noch ja sind alles freunde und Characters und wahnsinnig interessante Leute. Viele haben auch ganz viel danach gemacht und dann rausgemacht und weitergemacht. Ich glaube, wir haben die Leute schon gut beraten und gut begleitet und ich glaube auch, dass viele aus der damaligen Zeit das damals sehr geschätzt haben und auch heute noch schätzen.

Dominik Groenen [00:27:26]:
Euer Geschäftsmodell war dann, dass ihr im Grunde genommen halt dann teil erfolgsabhängig bekommen hat, wenn der Deal geclosed ist.

Andreas Thümmler [00:27:35]:
Statt dass du einen Deal aufzuhalten, kannst du

Dominik Groenen [00:27:38]:
auch eine

Andreas Thümmler [00:27:38]:
Firma haben. Okay, Transaction-Fee. Und kriegst dann eine neue Fee. Verstanden, okay.

Dominik Groenen [00:27:45]:
Und wenn man so ein bisschen recherchiert, dann stößt man auch auf das Thema Daily Deal und Google, wo ihr auch mit, sage ich mal, beteiligt wart und die Deal gemacht habt.

Andreas Thümmler [00:27:53]:
Das war einer von 300 Deals, aber mit dem Fabi und Ferry Heilemann, also zwei geilen Brothers Tech-Unternehmern aus Deutschland.

Dominik Groenen [00:28:05]:
Die auch aus einem ganz kleinen Dorf kommen, aus Hameln.

Andreas Thümmler [00:28:08]:
Aus Hameln, ja. Also ganz ganz klein.

Dominik Groenen [00:28:11]:
Hameln ist

Andreas Thümmler [00:28:11]:
schon bekannter als Rüdenau, aber nicht mehr lange, wegen St. Heliant. Aber okay, anderes Thema. Aber die Heilemann Brothers, klar, die waren so geil drauf und so mutig. Die haben einfach gesagt, wir haben dieses Daily Deal Business. Wir sichern uns alle URLs weltweit von Daily Deal. Es gab ja schon Groupon. Groupon war ja der Große und Google wollte eigentlich Groupon kaufen.

Andreas Thümmler [00:28:41]:
Das Problem war, dass damals die Samwer-Brüder bei Groupon beteiligt waren und Google hätte so fünf, sechs Milliarden Dollar dafür bezahlt, aber die wollten halt 10, 12. Das war zu viel. Und wir kamen dann halt an mit Daily Deal und haben gesagt, ihr könnt Daily Deal hier kaufen für 100, 200 Millionen. Okay, war ein Unternehmen, was irgendwie 8 Millionen Umsatz gemacht hat und 15 Millionen Verluste. Aber es hatte quasi diese Plattform und alles, was wir dafür brauchen, Berlin, dieses Business für Google zu machen. Und hat halt Google gesagt, ey geil, kaufen wir und kippen wir nochmal 50 Millionen Dollar Working Capital rein und dann sollen die das halt hochpumpen. Das war ein smarter Deal, aber damals, das war so in Berlin, die Internet-Community, da sind viele so Deals gelaufen. Aber da musst du ein totaler Insider sein.

Andreas Thümmler [00:29:34]:
Also wenn du da nicht Inside-Out warst, hast du keine Chance gehabt.

Dominik Groenen [00:29:40]:
Aber was war das, wenn du so zurückblickst, Andreas, warum habt ihr diese 300 Deals gemacht? War das irgendwie, du warst lange dabei, du warst in der Szene drin oder was würdest du sagen, was war so der, sag ich mal, Erfolgsfaktor von Corporate Finance Partners? Warum das dann eben auch mit solchen Deals geklappt hat oder auch mit so vielen? Also was würdest du rückblickend sagen?

Andreas Thümmler [00:30:03]:
Normal ist ja Investmentbanker, das ist immer so Leute in Nadelstreifen, Anzüge, du trinkst da deinen Kaffee. Alles ganz formell und offiziell und so. Das war bei uns nicht so. Wir waren die Sex, Drugs und Rock'n'Roll Fraktion.

Dominik Groenen [00:30:23]:
Das war der Erfolgsfaktor. Wir

Andreas Thümmler [00:30:25]:
waren entweder auf der harten Partyseite oder nicht. Klar, dass natürlich die Corporates dann mit uns keine Deals gemacht haben, war klar, weil die ganzen Vorstandstypen, das waren ja auch so Nagelstreifen-Typen, konnten sich das nicht erlauben. Aber die ganzen Gründer, die geilen Typen, die Unternehmer und so, die sagten, ey, das ist halt eine geile Gang und mit denen traue ich das zu, dass sie diesen Deal hinkriegen und da haben wir auch noch einen Haufen Spaß dabei. Wir haben nur Party gemacht, das war Dining, Wining und Sex, Drugs and Rock'n'Roll, also darüber hinaus. Bei uns gab es keine Limits und jeder Mitarbeiter bis hin zum Associate hatte unlimited Spesenaccount. Ich hatte eine Mitarbeiterin, die war 26, die hatte, ich weiß nicht, eine halbe Million Spesen im Jahr, aber du hattest geile Deals gemacht. Und I don't care. Hauptsache die Kunden haben Spaß und das ging.

Andreas Thümmler [00:31:25]:
Ja, das ist geil.

Dominik Groenen [00:31:26]:
Das ist cool.

Andreas Thümmler [00:31:27]:
Mit großen Investmentbanken war das nicht möglich.

Dominik Groenen [00:31:32]:
Und wie lang habt ihr dann Corporate Finance Partners gemacht? Also wann, weil irgendwann hast du dann gesagt, okay, hier, du willst jetzt nicht mehr weitermachen?

Andreas Thümmler [00:31:44]:
Das ging von 1998 bis 2015 und dann habe ich die Firma funktioniert quasi mit einer anderen M&A Boutique mit mit Exit Capital und wir haben dann so eine Consolidation gemacht in Deutschland und haben vor ein paar Jahren das gesamte Kunstwerk an eine amerikanische Investmentbank verkauft, an Stiefel oder in den USA sagt man Streifel, so eine Mid-Market Investmentbank in New York. Und Dann bin ich aber rausgegangen. Also ich habe dann einen clean cut gemacht und gesagt, okay, I'm done. Ich mache da auch einen Exit und habe auch zu tun gehabt mit Whisky und Family und anderen Themen.

Dominik Groenen [00:32:30]:
War das so für dich, dass du gesagt hast, okay, jetzt geht so ein neuer Lebensabschnitt los? War es dann so, dass du gesagt hast, okay, jetzt reicht auch? Oder was war so der Hauptgrund? Oder einfach ein gutes Momentum?

Andreas Thümmler [00:32:43]:
Der Hauptgrund war, dass ich mit 50 zum ersten Mal geheiratet habe. Eine junge Zahnärztin. Und die hatte so den Plan, viele Kinder zu haben. Und ich habe gesagt, okay, let's do it.com. Dann war ich aber schon so selbstreflektiert und realistisch genug, dass ich gesagt habe, ey, scheiße, wie kriegst du das alles zeitlich hin? Weil ich will ja schon auch ein Real Daddy sein und für die Familie da sein und für die Kiddies und meine Frau. Und dann musst du halt dann eine Sache einfach beenden, damit du halt was Neues machen kannst. Und dann habe ich mir gedacht, okay, meine Karriere, wo ich hergekommen bin, da mache ich jetzt mal einen Cut. Das habe ich jetzt lange gemacht.

Andreas Thümmler [00:33:27]:
Da mache ich quasi einen Cut oder eine Pause oder auch eine lange Pause. Und dann kommt quasi an die Stelle erst mal Family, Kiddies und so halt, das Private Life.

Dominik Groenen [00:33:42]:
Und fiel dir das schwer oder war das so ein Stück weit auch, dass man so eine Phase auch mal brauchte nach der ganzen, also du hast so beschrieben Sex, Drugs und Rock'n'Roll sowas, so dass man einfach sagt, okay, jetzt ist man auch mal so ein bisschen einfach, weißt du, so ein, also nicht mal nur ein halbes Jahr oder so mal weniger, sondern wirklich mal eine richtige, richtige Ruhephase?

Andreas Thümmler [00:34:04]:
Also ich glaube normalerweise, wenn ich da zurückblicke, wäre mir das sehr, sehr schwer gefallen, weil ich habe ja wahnsinnig viel Spaß gehabt. Ich war eigentlich mit meinem Investmentbankerleben und was ich da gemacht habe ja total zufrieden. Und Never Change a Running Horse. Aber ein guter Freund, der hatte mich dazu verführt, mit ihm nach Peru zu fliegen, nach Moskau, in die Anden, in diese Stadt da, 3.500 Meter hoch in den Anden, und da so einen Retreat zu machen, so einen Ayahuasca-Retreat. Und da bin ich quasi damals so in der Zeit zum ersten Mal mit Psychedelika in Verbindung gekommen. Also ich habe viel Alkohol getrunken vorher, ich habe viel geraucht, also ich war kein Kind von Traurigkeit. Ich war nicht wie die ganzen anderen Investmentbanker in London und New York und Frankfurt, Kokain natürlich oder so. Das habe ich da immer mitgenommen.

Andreas Thümmler [00:35:04]:
Aber da war ich mit Whisky immer gut bedient. Aber Ich hatte mit Psychedelika, also mit Psychedelics, noch nie Erfahrung gehabt. Ich habe nie Magic Mushrooms oder LSD oder so etwas gehabt. Dann saß ich da auf einmal auf 4000 Meter Höhe in Anden mit einer Luftbeatmungsmaske und war auf einem Ayahuasca Retreat. Und das hat mich komplett gechanged. Also das hat mich komplett aus den Hufen geknallt. Und die nachfolgende Selbstreflexion war halt so, dass man gesagt hat, okay, es gibt nicht nur Arbeit und Karriere und erfolgreich sein im Leben, sondern es gibt auch halt so Sachen wie Partnerschaft, Family, Love und was kommt danach. Da haben sich die Werte komplett gedreht.

Andreas Thümmler [00:36:01]:
Ich bin aus der Katholischen Kirche ausgetreten, aus der FDP ausgetreten, habe damals mit meiner Freundin Schluss gemacht. Es hat sich alles gechanged.

Dominik Groenen [00:36:11]:
Hast du, also ich meine jeder der, ich meine du hast das ja schon am Anfang beschrieben, Investmentbanking, 100 Stunden die Woche ist nichts. Das ändert sich ja auch nicht, wenn du eine eigene Company hast. Ganz im Gegenteil, dann sind es vielleicht auch nochmal ein paar mehr. Also das ist ja nicht eher weniger, sondern da ist nochmal ein anderer Druck. Hast du da auch, sage ich mal, irgendwas gemerkt, so dass du sagst, okay, da gibt es irgendwie auch the price you pay für das, was du da gemacht hast, also gesundheitlich oder auch, sag ich mal, dann so an vielleicht körperlichen Erscheinungen oder so was?

Andreas Thümmler [00:36:44]:
Ja gut, ich meine, Ich habe regelmäßig Sport gemacht, also das war so eigentlich mein großes Glück, dass ich in mein Fitnessstudio gegangen bin und mich draußen dann abreagiert habe. Das war, glaube ich, ganz gut. Aber ja, Also im Ernst, ich weiß nicht, ob ich noch leben würde, wenn ich so weitergemacht hätte. Aber das war so living on the edge. Und es gibt tatsächlich, gibt zum Beispiel eine Kollegin, die hat es nicht überlebt. Also die tatsächlich von uns gegangen. Und das ist einfach, das ist ein ziemlich, ziemlich harter Lifestyle und schafft nicht jeder. Ich glaube, was bei mir das Gute war, ist, dass ich aus so einem kleinen Dorf da in Bayern gekommen bin und irgendwie so ganz bodenständig groß geworden bin.

Andreas Thümmler [00:37:34]:
Diese Bodenhaftung und so, das war schon mein großer Vorteil, dass ich immer wieder auch die andere Seite kannte, aber es gibt viele Leute, die gehen da dran zugrunde. Und wenn ich so weitergekommen hätte, ich weiß es nicht, vielleicht wäre ich noch hier, könnte sein, ja.

Dominik Groenen [00:37:52]:
Also war so ein Stück weit auch, sag ich mal, das Thema Privatleben, Partnerschaft und dann Kinder vielleicht auch so ein Stück weit so einfach positive Wendungen einfach, dass man eben jetzt nicht, also wenn du jetzt weitergemacht hättest, dann hätte vielleicht auch anders enden können. Das stimmt.

Andreas Thümmler [00:38:12]:
Wobei, wenn du kleine Kinder zu Hause hast wie ich, dann denkst du auch irgendwie überlebst du das Wochenende. Es ist einfach Der Wahnsinn geht einfach weiter, aber er ist anders. Ich glaube, er ist viel sinnerfüllender. Alles ist irgendwie eine Challenge, eine Herausforderung, ein Learning. Ich glaube, für mich war das der ideale Zeitpunkt, einen Cut zu machen und ein Change. Aber ohne diesen externen Effekt durch die Psychedelics, die ja verrückterweise immer noch illegal sind. Also das ist alles gutes Zeug, würde ich jedem empfehlen. Und es ist auch nicht schädlich.

Andreas Thümmler [00:38:54]:
Und ich habe das dann irgendwie ein halbes Jahr, eineinhalb Jahre lang alles mal ausprobiert, durchexerziert und gemacht und habe auch heute noch viele Freunde aus der Szene. Im August bin ich auf dem Kolibri Festival in Corfu. Also, das ist in Europa so das Mecca für die Szene. Aber das ist, Für mich war das echt ein wirklich guter, geiler Gamechanger. Also wirklich sehr, sehr sinnvoll. Und da bin ich sehr, sehr froh, ja.

Dominik Groenen [00:39:27]:
Und dieses Retreat, wie lang ging das? Wie viele Tage oder Wochen warst du da?

Andreas Thümmler [00:39:33]:
Ich glaube, wir waren so zwei Wochen in Peru und das Retreat ging so acht oder neun Tage. Und da ist es halt jeden Tag, bis du da so einmal in die Galaxie gebeamt warst. Und dann musstest du halt wieder gucken, wie du klarkommst und was du da gesehen oder erlebt oder gelernt hast. Und es waren auch sehr, sehr viele interessante Leute. Damals die Freundin von dem CEO von Google, die war dabei.

Dominik Groenen [00:40:01]:
Okay, krass.

Andreas Thümmler [00:40:03]:
Ein Regisseur aus L.A., aus Hollywood, ein ganz bekannter, also ganz interessante Leute. Und ich war der einzige Deutsche, wieder. Der einzige Deutsche, Der war auf einer, ich glaube, amerikanischen Militärbasis in Kanada, aber in einer Gruppe in Kanada, also so ganz, ganz oben im Norden, im Eis, in der Tundra, wo keine Autobahnen hin, du konntest da nur mit dem Flugzeug hinfliegen. Und ich weiß nicht, was die da gemacht haben, aber das war abgefahren. Also was der erzählt hat, da muss ich sagen, da ist jede Verschwörungstheorie wahr, die man sich auf YouTube anhört. Ja, also ich hatte, das war echt irre. Ich habe da Einblicke gehabt und das war wirklich beeindruckend.

Dominik Groenen [00:40:55]:
Und dann habt ihr Corporate Finance Partners, habt ihr dann fusioniert und an Stiefel verkauft. Das war dann 2015?

Andreas Thümmler [00:41:07]:
Nein, unsere Fusion war 2015 und der Deal war jetzt erst 2022.

Dominik Groenen [00:41:15]:
Okay krass, Also noch gar nicht so lange her.

Andreas Thümmler [00:41:18]:
Ich habe dann schon noch ein bisschen weiter gemacht, aber ich war eher nicht mehr so proaktiver Partner.

Dominik Groenen [00:41:27]:
Du warst dann einfach nur noch Shareholder.

Andreas Thümmler [00:41:28]:
Ich war Shareholder und Ich habe viel in der Origination gemacht, aus dem Netzwerk, habe Deals geholt. Aber ich war nicht mehr auf dem Fußballfeld und bin da hoch und runter gerannt.

Dominik Groenen [00:41:44]:
Jetzt Kommen wir mal zu deinem neuen Baby. Hast du das schon parallel gemacht mit der Distillerie? Also das fing da nicht erst an, nachdem du verkauft hast, sondern die Passion dafür war, wenn man dich hört, schon ein Leben lang da.

Andreas Thümmler [00:42:04]:
Ja, ich war seit meiner Zeit in London. Ein bisschen davor war ich schon auf dem Whiskey-Trip. Als ich in England stationiert war, bin ich jedes zweite, dritte Wochenende entweder allein oder mit Freunden hochgeflogen nach Schottland, da haben wir Whisky-Distillerien besucht und dann habe ich angefangen, Whisky zu sammeln. Also für mich war das auch Investment. Ich habe so viele Flaschen damals gekauft für 100 Pfund, für 200 Euro. Die sind heute 3000, 4000, 6000, 7000 Euro wert. Also das ist echt irre, wie sich das entwickelt hat. Das durfte ich dann halt auch alles beobachten und miterleben.

Andreas Thümmler [00:42:47]:
Dann war ich mir immer, ey, scheiße, wenn du einen Haufen von deiner sauer verdienten Kohle in Whisky investieren könntest, das wäre nicht verkehrt. Und tatsächlich, das war so 2010 rum, da war ich gerade in San Francisco, ich hatte eine Freundin in L.A., ich habe ein Büro in San Francisco, was ich hochgezogen habe, South of Market, und da kamen dann diese Anrufe aus der Heimat, also vom Bürgermeister, vom Banker, vom Onkel und dann zum Schluss von meiner Mama. Ich soll mal reinkommen, da ist so eine alte Textilfabrik in Insolvent und wenn ich die jetzt kaufe und was draus mache, dann wird da so ein Schrotthändler da draus Und dann bin ich halt zurückgeflogen, hab mir das halt angeguckt und hab's halt übernommen. Also das war ja riesig. Und dann musste ich mir überlegen, was machst du da draußen? Und dann hab ich mir gedacht, eigentlich wäre das ja geil, so eine schottische Whiskey-Distillerie in Deutschland. Dann hatte ich einen Geschäftsbekannten, also einen Freund, einen Geschäftsfreund, kann man sagen, der David Hines, der so der Top-Master-Distiller in Irland ist, aus Dublin. Und der war dann bei der Inter Whisky, das ist so eine Messe in Frankfurt hier, und da habe ich ihn überzeugt, dass er mal nach Rüdenau kommt, sich das anguckt. Und er meinte, ja, kann man super eine Whisky-Destillerie draus machen.

Andreas Thümmler [00:44:18]:
Hast du da Bock drauf? Und so ging das dann los. Ja, und dann habe ich gedacht, ey, scheiße, okay, dann machst du halt eine Whisky-Destillerie. Also so richtig los ging es dann 2012 und die Produktion gestartet 2016 und den ersten Hubschrauberkauf 2019. Jetzt sind wir gerade so halt voll expansiv, ja, also gut unterwegs.

Dominik Groenen [00:44:44]:
Aber war das so, Also war die Grundidee einfach nur, also du übernimmst das da und machst so ein bisschen Hobby oder war das von Anfang an auch dann schon so, ja, du willst da quasi so ein Business oder hat sich das mit der Zeit eher dann so entwickelt? Weil wenn man das jetzt beobachtet, ich habe mal auf deinem Insta geguckt und auch so ein bisschen recherchiert. Da gibt es ja auch das eine oder andere mit der Lufthansa, wo ihr dann irgendwie in der First Class da irgendwie positioniert wart. Also ich meine, du sagst gerade Expansion. Also das klingt natürlich jetzt schon nach einem Geschäftsmodell, also nach der richtigen Firma, also jetzt nicht nur ein Hobby.

Andreas Thümmler [00:45:18]:
Tatsächlich war es so, dass ich habe dem David damals gesagt, du komm doch mal nach Rüdenau. Ich habe so einen Whiskey-Club, die Whiskey-Freunde Rüdenau, das sind so 20 Leute und ich habe eine Whiskey-Villa, ich hatte eine eigene Villa, wo 2-3.000 Flaschen Whiskey stehen und er als großer Master Distiller aus Irland kann doch mal ein Whiskey-Tasting machen, so 8 oder 10 Whiskeys durchprobieren. Die kamen dann alle, die Freunde und der David hat dann losgelegt und nach dem 20. Whisky waren alle platt und nicht mehr da, auch bei mir. Ich glaube, so nach dem 23., 24. Whisky, wir hatten so ein Lagerfeuer in U-Bahn-Macht gefallen im Morgenraum. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Zwei Wochen später ruft mich dann meine Assistentin an, die Doris hier in Frankfurt, und sagt, du Andi, hast du da irgendwas in Schottland bestellt? Ja, also zwei Kupfer-Potstills, 6000 Liter, keine Ahnung, Anzahlung 480.000 Pfund pro Potstill, Anzahlung und sagt und klack klack mit dem Taschenrechner, ich habe schon 2, 3 Millionen Euro auf der Uhr und da sage ich, was geht denn da ab und er sagt, da ist so eine Firma, Tümmler GmbH, gibt es die eigentlich? Ne, also gibt es nicht und der Geschäftsführer ist der David Heinz, das ist mein irischer Freund.

Andreas Thümmler [00:46:45]:
Scheiße, ich muss den mal anrufen, was da los ist. Dann habe ich den angerufen und dann meinte er so, Andy, endlich meldest du dich mal. Ich habe schon gedacht, was ist denn los? Ich habe es genauso gemacht, wie wir es dann früh am Lagerfeuer besprochen haben. Ich bin nach Duxley geflogen, dann bin ich nach Edinburgh geflogen und bin zu den Equipment Manufacturers und habe die ganzen Placements gemacht. Und ja, super, wir bauen die größte Whisky Distillerie von Kontinental Europa da in Rüdenau. Und alles läuft und ich bin so happy. Und dann habe ich mich erst mal gleich geworden. Weil da war mir schon klar, da kommt noch einiges auf mich zu.

Dominik Groenen [00:47:29]:
Das heißt, Du hattest dann schon den Startschuss gemacht, weil du sagst 2, 3 Millionen waren auf der Uhr. Also du hast da schon richtig Kohle dann reingesteckt in die Übernahme des Objektes, in den Ausbau.

Andreas Thümmler [00:47:40]:
Ja, du kannst so sagen, du brauchst so 15 bis 20 Millionen Euro für so ein Ding. Ich habe damals, wo mich diese Nachricht sozusagen gehittet hat, habe ich gedacht, okay, wenn ich Glück habe, komme ich mit fünf, sechs Millionen davon, aber das war wishful thinking, weil die Größenordnung, also St. Kilian ist eigentlich so ein Market Maker hier in Deutschland. Und diese Größenordnung, das ist eigentlich eher was für so einen spirituosen Konzern, aber nicht für kleinen Andi. Also Der Pegel in meinem privaten Geldspeicher, der ist immer weiter gesunken und es ist nicht mehr so viel übrig. Also das Allermeiste steckt jetzt in St. Kilian drin.

Dominik Groenen [00:48:30]:
Du hast dann quasi am Lagerfeuer dein Commitment gegeben. Das hat dazu geführt, dass ein bisschen das Ganze aus dem Ruder gelaufen ist und er auch direkt so ein Macher war.

Andreas Thümmler [00:48:40]:
Und der war

Dominik Groenen [00:48:41]:
ein Whiskytrinker,

Andreas Thümmler [00:48:42]:
der hat das ausge... Für den waren irgendwie 25 Whiskys war ganz normal. Ich meine für mich wären so 10, 15 okay gewesen. Aber irgendwann konnte ich dann auch nicht mehr. Der hat sich dann immer noch alles mitgeschrieben, da früh drei Uhr. Und neun Uhr hat er dann mit seinem Mietwagen nach Frankfurt an den Flughafen gefahren. Auch noch sehr gut.

Dominik Groenen [00:49:05]:
Geile. Aber hast du das dann komplett alleine gemacht? Oder bist du dann so ein bisschen wieder, sag ich mal, back to the roots und hast gesagt, okay, du holst da auch irgendwie Kapital rein oder du holst dir irgendwie Strategien rein oder hast du gesagt, nee, mach ich alles selber?

Andreas Thümmler [00:49:21]:
Also bis heute, bis dato ist es tatsächlich so, dass ich alles selber gemacht habe. Also das ist schon, aber das ist nicht einfach, weil wie gesagt, also das capital requirement ist schon echt hoch wir haben bank und kfw und paar fördermittel und so aber der großteil ist von mir und ja also das ist schon ich sagen also ich sage mal so, wenn man das rational entscheiden und planen würde, würde man das nicht machen. Aber klar, komplett weggetrönt und im Nirvana. Und der David macht es dann einfach, Weil du im Zufall sagst, okay, let's do it. So steht man in solche Situationen rein.

Dominik Groenen [00:50:09]:
Und wenn du heute auf St. Kilian guckst, Kannst du mal ein paar Zahlen nennen? Also wie groß ist die, wie viele Leute habt ihr? Was sind so Umsatzgrößen, dass man mal so ein Gefühl hat?

Andreas Thümmler [00:50:22]:
Ja, also wir haben so fast 60 Mitarbeiter. Wir machen so einen zweistelligen Millionenumsatz. Wir haben letztes Jahr 300.000 Flaschen Whisky verkauft. Dieses Jahr werden es mehr. Wir sind in Deutschland, Schweiz, Österreich distribuiert. Aber wir sind jetzt schon in ein paar Länder am reingehen. Also Japan, Singapur, USA auch, Italien. Und wir haben seit 2019, da sind wir ganz stolz drauf, ungefähr 300 Goldmedaillen gewonnen bei internationalen Wettbewerben und da sind wir in der Top 3, Top 5 der besten Distiller in der Welt, also was die Bewertung angeht.

Andreas Thümmler [00:51:07]:
Und ich habe ein super Team hier und die treiben das halt nach vorne und ja, think big.

Dominik Groenen [00:51:16]:
Aber was ist jetzt, ich meine, du kommst jetzt aus dieser Welt, du kommst aus dem Investment Banking, du hast gerade gesagt Think Big, das ist im Grunde genommen jahrzehntelang auch dein Motto gewesen und deine Passion, deine DNA. Was ist jetzt so dieses Think Big für die Distillerie? Also was ist deine Vision damit, Wo willst du damit hin?

Andreas Thümmler [00:51:36]:
Ich meine, wenn du das Ding laufen lässt, wird das halt immer größer und immer potenter und irgendwann wird ein deutscher Spiritosenkonzern so a la Jägermeister daraus. Also das ist halt die eine Version und, ja, keine Ahnung, wenn es mir keinen Spaß mehr macht und irgendwie geht es mir auf den Sack, dann verkaufe ich an spirituosen Konzernen und haust ab auf irgendeine Insel und lässt es gut gehen. Im Moment ist es tatsächlich so, ich manage das nicht selbst. Ich habe ein Management-Team, das sind vier Leute, die sich sehr, sehr gut ergänzen, also alle unterschiedlich und die harmonieren. Und sie sind wahnsinnig motiviert und ambitioniert und aktiv. Das muss man einfach laufen lassen.

Dominik Groenen [00:52:27]:
Ist das so, wenn man jetzt auf die Distillerie guckt, dass das jetzt in Anführungsstrichen nur der Verkauf jetzt ist? Oder geht ihr auch so ein Stück weit in dieses Thema rein? Du hattest es vorhin ja auch schon mal erwähnt, Tasting, Events, Veranstaltungen, also dieses ganze Erlebnis.

Andreas Thümmler [00:52:43]:
Ja, wir sind ein Besucherdistilier. Wir haben so 20.000 bis 30.000 Besucher im Jahr. Wir hatten jetzt ein Whiskey-Festival, da waren 3.600 Besucher an einem Tag hier. Und das ist eine Erlebnis-Distillerie. Wir müssen uns nicht vor so Dingern in Schottland oder in den USA verstecken. Wir sind absolut endgeil, was das angeht. Natürlich durch diese Nähe zu Frankfurt auch geopolitisch total geil positioniert. Also Alle können relativ einfach zu uns kommen.

Andreas Thümmler [00:53:19]:
Wir haben ständig Führungen, Tastings, Events. Wir sind auch ganz viel auf Whisky-Messen. Bisher natürlich eher im deutschsprachigen Raum, ganz klar in den letzten Jahren. Aber das wird sich jetzt so Schritt für Schritt auch stärker internationalisieren. Jetzt in Japan, in singapur in chicago auf der whisky mess in usa und okay aber das ist sollte sagen jetzt kennst du jetzt mal live doktor alban kennst du es not my life weil weil wie gesagt also ich tue das jetzt nicht mehr proaktiv managen und vorantreiben. Ich bin gewissermaßen so operativ ein bisschen raus aus der Nummer und begleite das halt so im Hintergrund. Ich habe aber ein geiles Team und tolle Leute hier, die sich total damit identifizieren und ich glaube, die haben einfach wahnsinnig viel Spaß, diese Ambitionen umzusetzen.

Dominik Groenen [00:54:16]:
Wenn man sich jetzt mal auch so die Produkte anguckt, dann ist es jetzt nicht einfach nur, dass man sagt hier St. Kilian Whiskey, sondern du spielst ja hier auch so ein bisschen mit dem Thema Bud Spencer, Terence Hill. Wie kam das? Kannst du da mal was zu sagen? Weil ich, also ist halt Marketing technisch, ist das natürlich schon ganz cool.

Andreas Thümmler [00:54:35]:
Ich hatte Marketing bei dem Professor Meffert und eine 1.0 und er meinte, das hätte er noch nie gehabt. Daher war ich schon immer marketingmäßig gut unterwegs. Und ich habe gesagt, St. Kilian, klar, das ist jetzt ein eigener Brand, den musst du halt aufbauen. Da brauchst du 10, 20 Jahre, das bekannt zu machen. Du brauchst andere Marken, Zweitmarken die schon bekannt sind die Millionen Gruppen adressieren und aktivieren und dann haben wir uns eben diese markt aber spencer und terence hilfe für den spiritusen bereich gekauft weil ja es ist so wie hollywood stars also es nicht ganz aber hier in europa sind die halbanen nicht bekannt und Und wenn du dann so diese Flasche im Rewe oder im EDK Supermarkt hast, dann fühlen sich die Leute halt sofort angesprochen und aktiviert dadurch. Und dann haben wir auch Heavy Metal Bands, also wir sind auch ganz stolz darauf, dass wir Judas Priest mit Whisky covern. Also Judas Priest jetzt hier gerade mit Painkiller, wahnsinnig erfolgreich Nummer eins Album.

Andreas Thümmler [00:55:38]:
Also nach 50 Jahren Judas Priest haben die so einen Comeback und Revival und wir machen den Whisky für die. Demnächst kommen wir da noch raus mit König Ludwig, also mit dem Bayerischen Königshaus, auch da haben wir einen Deal. Neuschwanstein, Helm, Chiemsee, eine Ultra-Highlight Edition, auch für den asiatischen Markt. Also wir sind so ein Multi-Brand-Unternehmen. Einerseits ganz konservativ, schottische Whisky-Distille, made in Germany, Produktion high quality und so und alles. Aber nach vorne hin haben wir ein ganz, ganz modernes Marken, Multi-Marken Management. Und das in sich hat eine irres Skalierbarkeit und Potenzial.

Dominik Groenen [00:56:25]:
Total. Wenn du das jetzt so ein bisschen erzählst, erinnert mich das ein bisschen, den ich persönlich auch super spannend finde, ein bisschen so an MBG. Kennst du die aus Paderborn? Ja, weil die haben ja auch diese Multimarken-Strategie. Und das war so lustig. Ich bin gestern Abend aus Frankfurt nach San Diego wieder zurückgeflogen. Und dann sitze ich im Flugzeug und habe mir Ginger Ale bestellt und dann geben die der Goldberg. Und Goldberg wusste ich sofort, ok, MBG. Also ich finde krass.

Dominik Groenen [00:57:00]:
Ich habe mit dem Andreas auch eine Folge, die wir jetzt in Kürze aufnehmen. Aber ich finde halt krass einfach, wie viele Marken die haben. Du bestellst irgendwie Nachos, wir haben ja auch so einen Gastro-Arm bei den Sachen, die wir machen. Du bestellst Nachos und Henderson ist einfach MBG. Dann hast du Effekt, dann hast du dies, das. Also die haben das halt auch, finde ich, echt krass gemacht. Und jetzt gerade auch so mit deren Marketing, die gehen ja noch mehr so in die Music-Richtung, also vor allen Dingen schwerpunktmäßiger Hip-Hop. Finde ich, machen die auch ganz smart.

Dominik Groenen [00:57:28]:
Also das ist auf jeden Fall ein ganz cooler Ansatz von

Andreas Thümmler [00:57:29]:
denen. Definitiv. Also mit denen bin ich auch Social Media connected, aber persönlich sind wir uns noch nie über den Weg gelaufen. Vielleicht muss ich dann mal, keine Ahnung, auf der Beach in Magaluf, Mallorca oder so.

Dominik Groenen [00:57:40]:
Irgendwie sowas. Also auf jeden Fall. Also ich glaube, das kann auf jeden Fall spannend sein. Weil ich finde, wie gesagt, das Marketing finde ich echt gut und er macht es halt, finde ich, jetzt gerade auch gut. Er rückt halt auch immer so ein bisschen mehr jetzt in den Vordergrund, weil am Ende des Tages ist es auch ein Marketing, ähnlich wie du jetzt gesagt hast, bei euch. Ich meine, auch wenn man sich deine Story anguckt oder eure Story jetzt, ich meine dann stehst du ja auch da vorne und ich glaube das ist halt einfach das was am Ende des Tages dann eben auch so eine Brand so erfolgreich macht.

Andreas Thümmler [00:58:13]:
Das bin ich mit jedem Startup. Ich habe ja hunderte von Internet Startups vorangetrieben und da habe ich auch wahnsinnig viel gelernt daraus logischerweise. Du brauchst immer so einen Gründer oder ein Gründerteam, die das vorantreiben, die wie besessen sind von dieser Idee und Tag und Nacht arbeiten. Im Endeffekt sind das wie diese jungen Wilden in den Fußballteams, die schon seit kleinem Kind Muttermilch davon träumen bei Real Madrid oder FC Bayern zu spielen. Und die brauchst du in einer gewissen Phase, aber dann hast du auch so oftmals, nicht bei allen, aber bei sehr sehr vielen Firmen, hast du so einen Tipping-Point, wo es besser ist, wenn der Gründer sich ein bisschen zurückzieht und ein professionelleres Management-Team entsteht. Das ist so, wenn diese Klärbarkeit halt eintritt. Und Da muss man echt aufpassen, dass man da nicht einen Zug verpasst.

Dominik Groenen [00:59:12]:
Total. Und weil man dann natürlich auch irgendwann an dem Punkt ist, wo man sagt, okay, man selber kann eben bestimmte Dinge gut. Also ich sag jetzt einfach mal als Beispiel gerade diese Anfangsphase, die ich auch dann immer so in Startups oder bei Neugründungen mega spannend finde. Also ein bisschen Rock'n'Roll, wie du gesagt hast. Und wenn es dann hinterher so in diese Phase kommt, weißt du, wo es dann mehr irgendwie Strukturen geht und dieses ganze Ding, da brauchst du wieder andere. Da brauchst du einfach Leute, die da in diesem spezifischen Bereich einfach besser sind wie man selber. Und ich glaube, das ist dann auch die richtige Entscheidung. Da kann man auch ein

Andreas Thümmler [00:59:44]:
Ego-Trip sein. Ego ist ja bei so Gründern und Unternehmern immer sehr, sehr groß. Sehr wichtig. Manche sind ja nicht nur Egomane, sondern vielleicht sogar narzisstisch veranlagt. Das meine ich jetzt auch gar nicht böse, vielleicht braucht es das auch, irgendwas Verrücktes zu machen. Aber da haben die Psychedelics sehr geholfen. Wenn du da LSD oder Ayahuasca oder magische Pilze nimmst, dann wird dein Ego komplett ausgelöscht. Alles ist eins.

Andreas Thümmler [01:00:13]:
Du existierst gar nicht mehr als Ego, als Individuum. Und dieses Gefühl mal zu haben, das relativiert halt vieles. Und dann kannst du auch mal einen Schritt zurückgehen und sagen, okay, wie organisierst du das in deinem Leben sinnvollerweise? A, damit das funktioniert und B, dass du dann immer noch Spaß daran hast. Das ist ganz wichtig.

Dominik Groenen [01:00:38]:
Wenn du heute so auf St. Cillian guckst, du hast vorhin gesagt, dein Sohn, der ist jetzt 20, studiert in der Schweiz. Spielen die Kids auch, also gibt es jetzt schon mal so Interesse oder auch Überlegungen zu sagen, okay, weil ich meine ihr seid, also E-Commerce, ihr habt einen Online-Shop und so, also geiles Marketing. Gibt es da auch so Ambitionen in diese Richtung zu gehen oder haben deine Kids da andere Vorstellungen?

Andreas Thümmler [01:01:04]:
Die ganz Kleinen, die sind noch zu klein dafür, die verstehen das noch nicht, aber ich würde sagen, generell bin ich nicht so ein Typ, der jetzt sagt, das ist ein Familienunternehmen oder so. Wo du dann sagst, übergibst das an die nächste Generation. Das kann sein, dass dann einer sagt, okay, ich finde das geil, ich identifiziere mich damit, ich bin auch gut qualifiziert, aber ganz ehrlich, auch da Dallas, Denver Clan, mittelständische Unternehmen, da habe ich so viel gesehen und erlebt, wenn du ein Kind aus der eigenen Familie in so ein Unternehmen reinbringst ins Management, dann muss der doppelt oder dreimal so gut sein und so hart arbeiten und so intelligent sein wie dein bester Manager, weil sonst ist das scheiße. Sowohl für die Manager als auch für ihn selbst oder für sie. Ich glaube, dass da auch in Deutschland das total überbewertet wird mit diesen mittelständischen Familienunternehmen. Also ich glaube eher, dass viele Familien und mittelständische Unternehmer, dass das wirklich, das grenzt an Tierquälerei, was die mit ihren Kindern machen, indem die die quasi früh schon eichen aufs eigene Unternehmen und so. Ein Kind, jedes Kind, was geboren wird, ist ein ganz neues eigenes Kind. Und mit eigenen Qualitäten und Talenten und Interessen.

Andreas Thümmler [01:02:25]:
Ich glaube, als Elternteil kannst du das gut machen, wenn du dem Kind alles ermöglichst und ihm die große Welt zeigst. Und sagst, hey, wenn du... Alles, was dir Spaß macht. Ich meine, keine Ahnung, du bist Friseur oder Bäcker oder Polizist oder Surfer, oder ist egal. Also eher so. Aber klar kann schon sein, dass der eine oder andere dann sagt, nee, hätte ich Spaß dran. Aber mit Spaß allein ist es nicht getan. Nee, das ist echt so.

Andreas Thümmler [01:02:54]:
Ja.

Dominik Groenen [01:02:58]:
Wenn du jetzt mal so auf die deine komplette Karriere zurückguckst, ne? Hättest du dir gewünscht, Dinge anders zu machen oder sagst du, wenn du jetzt heute sitzt und so zurückblickst, dann Bist du zufrieden, bist mit dir selber, sag ich mal so, im Reinen und sagst, nee, ist alles cool, geile Zeit gehabt, Family gegründet, jetzt nochmal so ein neuer Lebensabschnitt mit der Distillerie. Oder gibt es einen Punkt, wo du sagst, hier irgendwie, Da hätte ich mir gewünscht, anders abgebogen zu sein oder irgendwie dieses, nicht vermissen, aber vielleicht so ein Thema, wo du sagst, das fehlt dir noch irgendwo. Oder da ist noch ein Thema, wo du sagst, okay, das würdest du gerne noch angehen?

Andreas Thümmler [01:03:49]:
Also normalerweise muss ich ja jetzt sagen, alles ist super gelaufen und I'm very happy und lucky und es ist auch so. Aber klar, der Mensch ist immer so strukturiert, dass er sagt, an der einen oder anderen Stelle hätte ich es vielleicht, wenn ich es anders gemacht hätte, wäre es ganz anders gekommen oder so. Ich glaube, jeder hat diese Punkte in der Vergangenheit. Aber bei mir war das vielleicht, wie ich vorhin gesagt habe, damals diese Geschichte, wo ich in Kalifornien war und wäre am liebsten in Silicon Valley geblieben und so. Manchmal überlege ich mir, was mache ich hier eigentlich noch in Deutschland. Ich könnte mir vorstellen, mit meiner Familie jederzeit, also morgen, komplett auszuwandern und alles hinter mir zu lassen. Ich hält nichts. Aber das ist alles relativ.

Andreas Thümmler [01:04:43]:
Ich glaube, das Wichtigste ist jetzt so, Familie und dass es denen allen gut geht und dass man sein Leben lebt. Und ich glaube so, dass was ich bis jetzt gemacht habe, das reicht dann auch irgendwann. Also das ist so, wenn ich sagen würde, nee, ich will jetzt noch mal und noch eins und noch eins oben drauf und keine Ahnung, manche gehen dann in die Politik oder das, ich habe das auch bei vielen miterlebt, wo das schief gegangen ist und ich, da habe ich überhaupt kein Interesse dran. Also meine Family, meine Kiddies und wenn die Zeit das erlaubt und die ein bisschen größer sind, dann habe ich zehn geile Hobbys, inklusive Wut, Wut, Wut, Wuchen und Whiskypulver, die ich mir vorstellen kann und mir fehlt es da an nichts. Aber so Ambitionen jetzt noch irgendwas großartiges zu machen, die habe ich tatsächlich im Moment nicht.

Dominik Groenen [01:05:42]:
Ja, aber ist auch gut. Also ich glaube einfach mit dem, was ihr jetzt da habt, Also ich meine es ist ja auch ein riesen Ding einfach wo einfach auch viel reingeflossen ist schon wo auch sage ich mal dann einfach auch schon ein riesen, ich meine immerhin 60 Mitarbeiter, ich meine da ist natürlich auch schon richtiger, ist ja nicht irgendwie mal so eine kleine Distillerie, sondern es ist halt eine Company.

Andreas Thümmler [01:06:05]:
Die größte Biskuitdistillerie in Deutschland und in kontinentaler Europa. Aber man muss einfach dann auch mal irgendwann im Leben, also das ist wahnsinnig schwierig das zu schaffen und sich einzugestehen, Aber du musst auch mal dann so selbstreflektiert sein, dass du einfach mal Ruhe gibst und sagst, okay, jetzt lasst es laufen. Und jetzt bin ich wirklich mal zufrieden und dankbar und lasse auch mal die anderen ran. Und das ist, glaube ich, ganz wichtig.

Dominik Groenen [01:06:36]:
Ich glaube, das ist auch die wirkliche Kunst. Ich habe das jetzt zum Beispiel gerade erlebt, bei mir ist das immer so ein Thema, dass man immer den Eindruck hat, in bestimmten Situationen nicht genug zu sein. Also egal, ob das jetzt irgendwie in der Company ist oder ob das jetzt im Privatleben ist. Und ich war jetzt gerade zwei Wochen mit meiner Tochter, die sieben gerade, und mit meinem Bruder und seiner Partnerin waren wir zwei Wochen auf Mallorca, haben uns einfach mal komplett abgeschottet von allem. Und das entschleunigt halt total, wenn du einfach mal nicht so getrieben bist von E-Mails, von Nachrichten, von irgendwelchen Video Calls, weißt du. So und ich habe da gestern, habe ich darüber nachgedacht, manchmal, also wir hatten so ein cooles Haus mit Pool und sowas im Nordosten. Und wenn man dann so irgendwie seine Tochter beobachtet und du siehst so, die hängt den ganzen Tag im Pool ab und die braucht nicht mehr als eine Taucherbrille und irgendwelche Gummitiere, die die aus dem Pool rausholen und ist irgendwie glücklich und den ganzen Tag damit beschäftigt. Da denkt man irgendwie auch so, mit welchen Dingen beschäftigt man sich manchmal, Probleme, die man hat, weißt du, wo man sagt, ey, was ist am Ende des Tages eigentlich wirklich wichtig, weißt du? So, klar, es ist immer cool, was Cooles zu machen.

Dominik Groenen [01:07:47]:
Man will sich verwirklichen, eine erfolgreiche Company aufzubauen. Aber am Ende des Tages, wir sind alle ohne irgendwas gekommen und wir gehen auch wieder ohne irgendwas, weißt du? So. Und am Ende des Tages ist, und das habe ich halt auch festgestellt, es ist jetzt nicht irgendwie das Thema Glück irgendwie. Du hast eine Firma mit hunderten von Mitarbeitern oder du machst geile Deals oder so. Das sind halt alles nur punktuelle Dinge, weißt du? Das ist

Andreas Thümmler [01:08:16]:
im Endeffekt wie ein Job. Wenn du Rockstar bist oder Heavy Metal Band und du gehst auf die Bühne und du performst dein Konzert und du machst dann wieder das nächste Album im Studio, das ist ja ein fucking Job. Es ist ein Job. Die sehen das vielleicht anders. Die Fans sehen, wow, das ist der Rockstar. Super, wir sind die Fans. Aber für denen ist es tatsächlich ein Job. Und vielleicht auch ein harter Job.

Andreas Thümmler [01:08:45]:
Klar, kann Spaß machen, aber kann auch mal hart sein. Und ich denke, das KBDM darf nicht zu kurz kommen. Du musst auch gucken, du bist Mensch, du lebst, bist jetzt hier auf der Erde und hast diese Chance, Sachen auszuchecken. Und das sollte man nicht vergessen.

Dominik Groenen [01:09:07]:
Und ich glaube, darum geht es am Ende des Tages auch wirklich. Dass die, sag ich mal, egal was jeder Einzelne hat, Talente, Fähigkeiten, dass wir die bestmöglich einsetzen. Unabhängig davon, was am Ende des Tages rauskommt. Aber das ist eigentlich so, auch für mich immer, wenn ich mich viel mit Spiritualität und sowas beschäftige, darum geht es eigentlich wirklich. Bestmöglich die Dinge einsetzen. Und wenn man dann einfach darüber nachdenkt und sagt, der eine ist gut in dem Ding, der andere in dem Ding, so dann haben wir alle die Aufgabe, unsere Fähigkeiten halt bestmöglich einzusetzen. Der eine ist ein guter Sportler, der andere ist ein guter Künstler musiktechnisch, der andere ist ein guter Dealmaker, ja so also bestmöglich unsere Fähigkeiten halt einsetzen, sage ich mal, das eben zurückzugeben, was uns geschenkt wurde, unabhängig davon, was es ist. Ich glaube, das ist das, was man im Laufe des Lebens einfach erkennt.

Dominik Groenen [01:10:03]:
Andreas, es war mega spannend. Ich habe mich richtig krass gefreut, vor allen Dingen, weil du ja am Anfang so ein bisschen überlegt hattest, machen wir die Folge, machen wir die nicht? Hast auch nicht sofort ja gesagt, hast gesagt, ich höre mir erstmal die Folge mit Markus an. Also von daher nochmal Shoutout an Markus. Aber es war geil. Also es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und war ein richtig cooler Talk. Es ist

Andreas Thümmler [01:10:26]:
immer eine gute Opportunity und natürlich, wenn die Zuhörer sich das anhören und so, dann sehen die hoffentlich, dass auch immer hinter jedem Unternehmen oder jeder Story halt auch ein Mensch ist, mit seiner eigenen privaten Story.

Dominik Groenen [01:10:44]:
Und ich

Andreas Thümmler [01:10:44]:
sage mal, dass, wie gesagt, im Nachhinein nochmal, was mich halt geprägt hat, sind schon tatsächlich diese frühen Erlebnisse in den USA, wo einfach dieses Think Big Denken, also Gang und Geh ist und wo nichts unmöglich ist. Und Das hat mir sehr geholfen, das hat mich sehr geprägt, da bin ich auch heute noch sehr dankbar.

Dominik Groenen [01:11:10]:
Aber hey, Corporate Finance Partners hätten Palo Alto starten können und die Distillerie hätte er auch irgendwo in Kalifornien auf dem schönen Land oder so. Aber ihr seid in Rüdenau, ist auch geil.

Andreas Thümmler [01:11:23]:
Aber gut, zum Glück sind wir in der Nähe von Frankfurt, wie gesagt.

Dominik Groenen [01:11:25]:
Ja, das ist eine tolle Idee. Ich würde mich freuen, wenn ihr das mal in die Kommentare schickt.

Andreas Thümmler [01:11:26]:
Wir sehen uns dann. Tschüss. Tschüss. Tschüss.

Dominik Groenen [01:11:30]:
Tschüss. Tschüss. Tschüss. Tschüss. Tschüss. Tschüss. Tschüss. Tschüss.

Dominik Groenen [01:11:38]:
Zehn Stunden im Flieger und du bist halt Shit happens. Shit happens. Mega. Also Andreas, nochmal vielen, vielen herzlichen Dank für deine Zeit, für deine Insights, die du gegeben hast. Also es war sehr spannend und hat mich sehr, sehr gefreut, dass du dir die Zeit genommen hast.

Andreas Thümmler [01:11:48]:
Sehr gerne, Dominik. Vielleicht sieht man sich mal im Flieger.

Dominik Groenen [01:11:52]:
Ja, oder wir machen es persönlich. Vielleicht machen wir auch mal eine Dreierrunde mit dem Markus zusammen, dass man sagt, wir machen mal was Geiles. Ein bisschen was Besuch. Irgendwas? Das ist geil.

Andreas Thümmler [01:12:04]:
Würde mich

Dominik Groenen [01:12:05]:
sehr freuen. Super. Also, wenn euch die Folge gefallen hat, dann könnt ihr Andreas und mir gerne ein Like da lassen. Wir werden auch nochmal die Kanäle von Zadkilian und von Andreas Instagram und auch LinkedIn und sowas verfolgen. Also er postet da ja auch relativ viel auch über die Distillerie und über das, was die 60 People da machen. Und wie gesagt, also vielen, vielen Dank noch mal, Andreas. Untertitel der Amara.org-Community

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