Fails & Flavors

Roger Rankel: Wie man Herausforderungen annimmt und erfolgreich meistert

Dominik Groenen® / Roger Rankel Episode 22

In dieser spannenden Episode „Fails & Flavors“ hat unser besonderer Gast, Roger Rankel, das Wort. Roger ist ein erfolgreicher Unternehmer, Verkaufstrainer und Bestsellerautor, der seine Karriere nach einer inspirierenden Weltreise begann.

Mit charismatischen 19 Jahren begann er, Immobilien erfolgreich zu verkaufen und entwickelte im Laufe der Jahre eine meisterhafte Strategie zur Kundengewinnung. Roger teilt, wie er nie fest angestellt war und welche Bedeutung Fokus und Konsequenz für ihn haben. Unser Gastgeber, Dominik Groenen, bringt seine eigenen Erfahrungen aus der Finanzdienstleistungsbranche mit ein und betont die Notwendigkeit, Herausforderungen anzunehmen und Vertrauen in sich selbst zu haben.

Roger gibt Einblicke in seine Anpassungsstrategien an das veränderte Kundenverhalten im digitalen Zeitalter und spricht über die Balance zwischen Privatleben und beruflichem Erfolg. Er erzählt von den Herausforderungen einer Pandemie, dem Ausbau seiner Online-Präsenz und warum er mehr Wert auf "weniger ist mehr" legt.

Bleibt dran für inspirierende Geschichten und wertvolle Lehren aus dem Leben eines Mannes, der es geschafft hat, Risiken zu vermeiden, während er eine der beeindruckendsten Karrieren in der Branche aufgebaut hat.

Socials von Roger:
Instagram: https://www.instagram.com/roger.rankel?igsh=NGQ2aTB6eDc2cWc5

Website: https://www.roger-rankel.de/

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/roger-rankel

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Vielen Dank, dass Du Fails&Flavors hörst!

Dominik Groenen [00:00:01]:
Willkommen zu Fates & Flavors, wo wir das Scheitern feiern und den Geschmack des Erfolges entdecken. Tauche eine inspirierende Geschichten und wertvolle Erkenntnisse, die dein Leben verändern werden.

Roger Rankel [00:00:14]:
Ich bin damals aus der Narrität heraus in ein sehr großes Risiko gegangen, ohne dass es mir bewusst war. Und trotzdem hat es, glaube ich, was mit mir gemacht, sodass ich jetzt in der richtigen Zeit als Erwachsener, als Selbstständiger eher auch mal Risiko gemeidet habe und eher auch mal zwar immer auf hohem Niveau, aber alles sehr überschaubar gehalten habe.

Dominik Groenen [00:00:44]:
Willkommen zurück zum Fails and Flavors Podcast. Ich bin Dominik Grön, euer Host, und heute haben wir einen besonderen Gast, Roger Rankel. Roger Rankel, geboren 1971 in München, ist ein erfolgreicher Unternehmer, Verkaufstrainer und Autor zahlreicher Sachbücher. Bekannt für seine innovative Herangehensweise im Vertrieb und Marketing hat er seit 2002 unzählig Unternehmen und Verkäufer inspiriert und trainiert. Seine Bücher und Seminare wie die Grundlagen des modernen Verkaufens und So geht Kundengewinnung heute sind wegweisend in der Branche. Roger Rankel ist mehrfacher Bestsellerautor und Speaker des Jahres. In dieser Episode sprechen wir mit Roger über seinen Lebensweg bis heute, seine Herausforderungen und Methoden, wie er genau mit diesen umgeht. Roger, ich freue mich sehr...

Roger Rankel [00:01:33]:
Komm her, du machst mich so wütend. Das ist ja der Wahnsinn. Was soll ich jetzt machen? Roger, ich freue mich

Dominik Groenen [00:01:42]:
auf jeden Fall richtig, dass wir die Folge aufnehmen. Nicht nur, weil wir beide die gleiche Frisur haben. Ja, Andy, was? Ich

Roger Rankel [00:01:49]:
sehe deine nicht. Du versteckst das.

Dominik Groenen [00:01:50]:
Ja, also ich muss einmal zeigen, wir haben auf

Roger Rankel [00:01:53]:
jeden Fall die gleiche Frisur. Du kannst.

Dominik Groenen [00:01:55]:
Ähm, ich freue mich... Hier musst

Roger Rankel [00:01:56]:
du noch ein bisschen. Du hast

Dominik Groenen [00:01:59]:
ja noch ein bisschen Zeit, also. Nein, ich freue mich auf jeden Fall. Ich verfolge dich schon eine sehr lange Zeit und ich hatte ja eingangs schon mal gesagt, wo wir ein bisschen telefoniert haben vorher, dass ich auch viele Jahre in der Versicherungsbranche verbracht habe. Und Ich habe dich vor allen Dingen immer auch mit der MMM, ich hoffe, dass ich das jetzt richtig sage, MMM-Messe in München verbunden. Zumindest bist du mir da erstmalig so, sage ich mal, bekannt oder habe dich dort wahrgenommen. Also von daher freue ich mich sehr.

Roger Rankel [00:02:32]:
Dankeschön. Das interessante ist, ich halte 150 Vorträge im Jahr. Ja. Den einen, den du gerade gemacht hast, wird immer stark publiziert. Ja. Und das ist auch nur ein 150. Stellen wir mal dazu.

Dominik Groenen [00:02:44]:
Okay, krass.

Roger Rankel [00:02:45]:
Ja. Ja. Okay.

Dominik Groenen [00:02:47]:
Aber was

Roger Rankel [00:02:47]:
das für eine Wahrnehmung hier auslöst, interessant.

Dominik Groenen [00:02:51]:
Ja, Roger, vielleicht, ich habe ja so ein paar Sachen schon mal über dich erwähnt, aber erzähl vielleicht mal ganz kurz, wo du herkommst, was so dein Background ist und ja. Also,

Roger Rankel [00:03:04]:
ich habe, als ich 17 Jahre alt war, habe ich mit einem sehr, sehr guten Freund, auch heute noch einen sehr guten Freund, habe ich eine Blind-Date-Agentur gegründet. Okay, Krass.

Dominik Groenen [00:03:16]:
Zum Eigenbedarf. Also wirklich, die

Roger Rankel [00:03:19]:
waren auch ein bisschen aufgezogen, aber wir haben uns selber immer vermittelt. Also wenn da was adäquates reinkommt, haben wir uns das so geswitcht. Also

Dominik Groenen [00:03:37]:
man kann quasi sagen Tinder vor, sag ich mal, vielen, vielen, vielen Jahren.

Roger Rankel [00:03:43]:
Du hast jetzt meinen Jahrgang natürlich erwähnt, das ist natürlich unkonkret.

Dominik Groenen [00:03:50]:
Ihr wart quasi Wegweisend für Tinder.

Roger Rankel [00:03:53]:
Für alles, was danach kam. Und auf alle Fälle hat das ganz gut funktioniert. Also In jeder Hinsicht. Wir haben auch damit Geld verdient, tatsächlich. Weil die Agentur lief. Also der Münchner kennt sie sogar noch. Tabu, die Blind-Date-Agentur. Okay.

Roger Rankel [00:04:08]:
Da war ich der Gründer. Zusammen mit einem Bespitzel, zusammen haben wir das gemacht. Und lange Rede. Da habe ich dann ja nicht nur diesen Spaß gehabt, sondern auch Marketing verstanden. Ich habe Marketing gelernt. Ich habe auch ein Gefühl bekommen, wie Business geht. Und das als 17-, 18-Jähriger. Und habe dann zwei Jahre später gedacht, jetzt machst du was Seriöses.

Roger Rankel [00:04:31]:
Und bin dann mit 19 schon Finanzdienstleister geworden. Also habe dann mit einem anderen Bekannten, mit einem Rechtsanwalt zusammen eine Firma gegründet, Strategieaktiengesellschaft, und wir haben sehr viel Immobilien zur Kapitalanlage vermittelt und natürlich dann auch die Assequerance gemacht, also die ganzen Versicherungsthemen. Deswegen kennen mich aus dieser Zeit eben auch viele Finanzdienstleister. Ich habe diese Firma dann wieder verkauft 2001, war dann ein Jahr auf Weltreise, habe also das Leben genossen und ein bisschen Leben nachgeholt und habe auf dieser Reise mein erstes Buch geschrieben. Und als dieses Buch dann in Deutschland, Österreich, Schweiz verlegt worden ist, kamen die ersten Buchungen. Also ein Buch bringt Buchungen. Und es ist tatsächlich so, die Finanzdienstleister denken immer noch, ich schule den ganzen Tag diese Branche, aber mittlerweile schule ich zu zwei Drittel alles andere. Also mein größter Kunde ist beispielsweise Microsoft.

Roger Rankel [00:05:26]:
Ich mache aber auch das Karma für die Automobilindustrie etc. Pp. Und bin da sehr breit aufgestellt und genieße es auch da sozusagen jetzt branchenübergreifend meine Expertise zum insbesondere Thema Kundengewinnung dann hier in Vorträgen, Seminaren durch meine Bücher weiterzugeben.

Dominik Groenen [00:05:47]:
Roger, jetzt ich sag mal mit 18 oder 19 so einen Weg schon einzuschlagen und sich selbstständig zu machen ist natürlich schon besonders. Gab es das Thema, also was war so der Tipping Point? Gab es in irgendeiner Art und Weise schon Unternehmertum bei dir in der Familie, bei den Eltern, Geschwistern oder wie kam das?

Roger Rankel [00:06:07]:
Also ich könnte da jetzt eine riesen Self-Story draus machen, aber ganz im Gegenteil. Meine Eltern, also ich bin eigentlich bei meiner Mutter aufgewachsen und das meine ich wertschätzend, sie ist einfache Angestellte, keine Unternehmer so irgendwie im engeren Kreis gehabt. Ich habe vielleicht einfach nur Naivität gehabt. Und wenn ich es gedacht hätte, ich brauche das als Base oder dies oder jenes als Voraussetzung, erst dann geht es, dann hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht. Ich habe völlig naiv, weil ich auch nichts zu verlieren habe, habe ich einfach es gemacht. Also weniger Razu, mehr so aus der Intuition heraus. Ich glaube aber auch, so fair muss ich sein, das würde gerade als Finanzdienstleister beispielsweise heute auch nicht mehr gehen. Das muss man ganz klar sagen.

Roger Rankel [00:06:54]:
Das war so ein bisschen die Zeit. Ich glaube, vieles hat so seine Zeit. Vielleicht würde das damalige Geschäftsmodell von Mark Zuckerberg als ganz großes Beispiel in der Form heute auch nicht gehen. Ich glaube, dass viele Karrieren und meine ist vielleicht die kleine Karriere dagegen natürlich, aber viele Karrieren auch irgendwie zum richtigen Zeitpunkt entstanden sind. Und so würde ich es reichen.

Dominik Groenen [00:07:17]:
Wie du dich dann selbstständig gemacht hast, ihr habt das dann quasi, also wie, bist du morgens aufgestanden und hast gesagt, okay, ich mache jetzt irgendwie Finanzdienstleistung oder war es so, dass du angesprochen worden bist?

Roger Rankel [00:07:32]:
Nein, es war wirklich so. Ich habe eine Ausbildung gemacht in einem Münchner Traditionsunternehmen, Fröschl heißt es, Elekto Fröschl, und ich war als Auszubildender in der Privatabteilung. Und da hat einer nur seine Immobilien verwaltet, ein Mitarbeiter nur seine Versicherung gemacht, einen nur das gemacht, einen nur seine Stangen und so weiter und so weiter. Und wirklich aus der Naivität eines 19-Jährigen heraus habe ich mir gedacht, das, was wir hier zu sechst für die eine Person machen, kann ich doch für viele Personen machen. Und ein Freund von mir, der, wie gesagt, Anwalt ist, Der hat dann die Verträge mit den Baudrägern gemacht, mit den Versicherungsgesellschaften. Damals ist dieses Pool-Thema ja erst so ein bisschen entstanden. Und der hatte das fachlich-sachliche, juristische gemacht. Und ich hatte die Mütze des Vertriebes aufgehabt.

Roger Rankel [00:08:19]:
Und wenn ich das kurz erzählen darf, aus meinem Freundeskreis habe ich mir zwei rausgepickt. Der eine war beim ADAC dabei, der andere bei der Allianz. Und ich bin abwechselnd mit dem einen, dann mit dem anderen zum Mittagessen gegangen, weil das auch günstig war in der Kantine dort immer bei der ADAC oder Allianz. Und wie ist es da? Da sitzt er da so zusammen und immer, also bei der Allianz war es der Wolfgang Mattes, habe ich danach gesagt, der eine Kollege, glaube ich, der ist ganz sympathisch, da stelle ich mich mal ganz kurz vor. Nach dem Essen bin ich da an die Tür gegangen, ans Büro gegangen, habe geglauft, hallo, mein Name ist Roger Rank, ich betreue relativ viele hier von der Allianz, auch den Herrn Mattes und er hat gesagt, ich soll mit Ihnen auch mal einen Termin ausmachen. Dann habe ich mir da auch einen Termin ausgemacht Und so habe ich eigentlich jeden Mittag einen Neutkundentermin ausgemacht. Okay. An der fünften der Woche.

Roger Rankel [00:09:09]:
Ja, cool. Also das ist dann schon ein Brett, das war dann schon eine Nummer und habe dann sozusagen den Vorboten des Empfehlungsmarketings gehabt. Aber natürlich Anfang der 90er Jahre war das, also Vorboten. Ich habe das aber irgendwann mal in eine seriöse Systematik entwickelt. War ja dann auch 1997 der Vertrieb mit dem höchsten Pro-Kopf-Umsatz in Deutschland. Ich hatte 55 Berater, also ich bin dann schon expandiert und großgegangen in ganz Deutschland. Ich habe ja dann auch diesen Oscar bekommen, so heißt ja auch mein allererstes Buch, das Oscar-Prinzip. Wir waren der einzige Vertrieb und die einzigen Vertriebler, die nur auf Empfehlungsbasis gearbeitet haben.

Roger Rankel [00:09:50]:
Jetzt kommt das Interessante. Als mein erstes Buch dann auf den Markt kam, nach dem Firmenverkauf, nach der Wettreise, hat das L von MLP, das ist ein großer Finanzdienstleister der MLP, Also die Assistentin, der von Herrn Lautenschläger, hat dann gefragt, ob ich nicht mal eine Schulung halten kann zum Empfehlungsmarketing, weil jetzt bin ich ja kein Konkurrent mehr, jetzt bin ich ja irgendwie raus aus der Branche. Und dann war MLP mein erster Kunde, die haben mich dann ganz groß einfliegen lassen nach Kreta. Ich war dann vor Geschäftsstellenleiterin da gestanden und habe erklärt, wie es geht. Und die haben mich dann sozusagen so für zehn, zwei Tagesseminare dann richtig eingekauft und von jetzt auf gleich bin ich Verkaufstrainer geworden, ohne dass das auf der gesamten Weltreise oder überhaupt geplant war. Und Von MLP bin ich dann zu SAP gekommen. Die sind beide in Waldorf-Dilldorf. Von SAP zu Microsoft, wie gesagt, mein größter Kunde.

Roger Rankel [00:10:39]:
Und von Microsoft dann zu Volkswagen und dann dahin und dorthin. Und dann ist das so über die letzten Abschiede wieder viele Jahre dann so dementsprechend explodiert, dass ich 150 Vorträge im Jahr halte. So ist da tatsächlich die Geschichte.

Dominik Groenen [00:10:54]:
Wir haben auf jeden Fall in dem Bereich, haben wir was gemeinsam, weil MLP war auch mein erster großer Kunde, nachdem ich die Branche verlassen habe. Und zwar erkläre ich mal ganz kurz die Story. Es war so, dass ich bei der Provinzial Rheinland gelernt habe in Düsseldorf. Ganz klassisch gelernt. Spielfähig. Spielfähig, aber wir haben uns, sage ich mal, auf das Thema Hausverwaltung konzentriert. Das heißt also, wir sind nicht in Lebensversicherung oder BU gegangen, weil damals der Mentor und auch Geschäftsstellenleiter, den ich hatte, sagte immer, du pass auf, lass uns smartes Geschäft machen. Und das war Wohngebäude, ja, aber eben nicht eine Wohngebäudeversicherung, sondern halt mit Hausverwaltung, Immobilienverwaltung zu sprechen und mit denen so einen Rahmenvertrag zu machen.

Dominik Groenen [00:11:35]:
Naja, dann habe ich das auch viele Jahre gemacht und dann habe ich aber gemerkt, dass eben das ganze Geschäft viel innovativer und digitaler wird. Und dann habe ich quasi Seite gewechselt und dann haben wir ein Startup gegründet, wo wir eine Plattform entwickelt haben für so Kleinstversicherungen, also Handyversicherung, E-Bike-Versicherung und so kleinteiliges, genau, Brillenversicherung, so kleinteiliges Geschäft und dann haben wir das quasi als White-Label-Plattform entwickelt. Das heißt, wir haben es halt so gemacht, dass wir gesagt haben, du pass auf, wir verkaufen das quasi an Versicherer oder auch an Vertrieber. Und MLP war dann damals unser erster Kunde, auf dem knapp 2000 Berater dann quasi geschlüsselt worden sind. Und mit unserer Software haben die beim Kunden mit einem Tablet quasi die Handyversicherung und die E-Bike und Brillenversicherung on top verkauft zu ihren anderen Sachen. Deswegen war MLP auch so für mich ein Schlüsselerlebnis und war sehr geil. Also war auch nochmal eine Bestätigung auch so einen Kunden dann gewinnen zu können. Also nochmal richtig cool.

Dominik Groenen [00:12:34]:
Mega. Okay, gut. Das heißt, du hast dann quasi 55 Berater aufgebaut, hast die Firma dann verkauft, bist dann auf Weltreise und hast gesagt, okay, mal gucken, was kommt. Und dann ist das mit dem Thema Vortragsredner quasi.

Roger Rankel [00:12:48]:
Also das war mir wichtig. Ich habe auf der gesamten Weltreise nicht gedacht, ob und was ich danach machen werde. Und habe es wirklich ins Leben gelegt. Und das war eigentlich da das Richtige. Und dann hat durch dieses Buch es die ersten Buchungen eben gegeben.

Dominik Groenen [00:13:02]:
Das heißt also, du bist 1971 geboren und erstmalig hast du dich dann selbstständig gemacht so 1990 irgendwas? 1981? 1988. 88.

Roger Rankel [00:13:13]:
Krass. Also die bleibt SRU, eben.

Dominik Groenen [00:13:16]:
Krass. Und wenn du jetzt mal so zurückdenkst, ja, wenn du jetzt so zurückblickst, was war so eine Situation, oder was waren Situationen, wo du gesagt hast, okay, alles klar. Also gab es überhaupt diesen Moment, wo du gesagt hast, okay, du stellst das irgendwie in Frage und du wechselst lieber die Seiten ins Angestelltenverhältnis und sagst, nee, also nicht mehr irgendwie selber Unternehmer sein?

Roger Rankel [00:13:45]:
Das habe ich nie gehabt, ehrlicherweise nie. Richtig angestellt war ich in meinem ganzen Leben nicht, außer meine Ausbildung. Die habe ich gemacht als Angestellter. Sonst war ich nie Angestellter, außer dann als Vorstand meiner eigenen AG. Aber das ist ja dann wieder was anderes. Nein, ich habe auch Gott sei Dank, ich musste jetzt echt auf Holz klopfen, nie irgendwie da einen großen Rückschritt gehabt, einen großen Skandal, irgendwas Komisches gehabt. Gott sei Dank. Das Einzige, was ich durch diese Zeit von damals mittrage, ist, ich bin damals aus der Naivität heraus in ein sehr großes Risiko gegangen, ohne dass es mir bewusst war.

Roger Rankel [00:14:30]:
Und trotzdem hat das, glaube ich, was mit mir gemacht, sodass ich jetzt in der richtigen Zeit als Erwachsener, als Selbstständiger eher auch mal Risiko gemeidet habe und eher auch mal zwar immer auf hohem Niveau, aber alles sehr überschaubar gehalten habe. Also ich glaube, hätte ich mir damals mehr Zeit gelassen, wäre ich vielleicht am Ende doch größer geworden, weil ich jetzt in den letzten Jahren wahrscheinlich ein bisschen risikafreudiger geworden wäre. Und Jetzt habe ich es mir irgendwie auf natürlich sehr hohem Niveau, habe ich es mir aber sehr stabil und sehr sicher und sehr optimiert letztendlich eingerichtet.

Dominik Groenen [00:15:07]:
Aber wenn man jetzt so daran denkt, irgendwie so mit 17 oder 18, sage ich mal, in die Selbstständigkeit reinzugehen, ich meine, das ist ja auch so ein Thema, Es gibt ja nicht irgendwie eine Prüfung, die du ablegst. Du machst dich heute selbstständig, du meldest einen Gewerber an oder gründest eine GmbH und schwupps bist du, sage ich mal, in vielen Themen, mit denen du vorher so keine Berührung hattest. Wie war das bei dir? War das so quasi der Part, den du beschrieben hast mit dem Anwalt, der dir dann so

Roger Rankel [00:15:31]:
ein bisschen auch... Noch banaler. Ich habe damals im ersten Gespräch, im ersten Termin ja nur die Kundensituation aufgenommen. Und immer, wenn er mich gleich detailliert was gefragt hat, habe ich gesagt, gute Frage, bereite ich mich vor, damit das auch wirklich im Gesamtkontext passt, besprechen wir dann beim nächsten Mal mit. So. Was habe ich dann gemacht? Einfach nur von dem ersten auf den zweiten Termin mich aufgeschlaut, habe mir so für einen Moment einen Wissensvorsprung erarbeitet. Hätte er alles selber machen können, Gut, du hast natürlich als Finanzdienstleister vielleicht ein paar Zugänge mehr oder gehabt damals und habe ihm dann sozusagen beim nächsten Mal alles genau erklären können, aufbereitet, erklären können auf seine individuelle Situation. Also eigentlich habe ich nur durch Fleiß, durch Schnelligkeit mir da so ein Momentum, so ein Wissensmomentum aufgebaut.

Roger Rankel [00:16:22]:
Mehr war es ehrlicherweise nicht. Und dann habe ich aber auch natürlich, wenn du als 19-Jähriger dann eine Immobile für damals 280.000 DM verkaufst, Das ist ja auch eine Vertrauenssache. Ich habe mir natürlich auch das gesamte Repertoire der Verkaufspsychologie irgendwo angeeignet, dass dann die Leute, und das ging früher nach dem Verkaufsgespräch, Also wirklich Leute, die voll im Leben standen, einen guten Job hatten, zwei Kinder, die mit Frau da waren, die sind dann mit mir danach zum Notar gegangen und haben verbrieft. Also da war ich, also gab ja auch Zeitungsartikel darüber, wirklich sagte man, das ist immer blöd, wenn man selber sagt, aber Deutschlands erfolgreichste Immobilienverkäufer. Also wir haben Immobilien oder ich habe Immobilien verkauft, wie es Brezelbacken ist. War ich habe halt Berlin verkauft, sozusagen.

Dominik Groenen [00:17:11]:
Aber was war das, Roger? So rückblickend? Ich meine, du bist jetzt du bist jetzt, sage ich mal, viele, viele Jahre älter. Was glaubst du? Rückblickend war das. Warum haben die einem 17, 18, 19 jährigen vertraut? Also war das diese Vision, war das dieses sage ich mal einfach ja ich will was schaffen, diese Passion dahinter oder was war das? Weil normalerweise wäre doch die Reaktion gewesen, ich sage mal in Anführungsstrichen nett, du Schnösel, ja, was willst du mir hier von Immobilien erzählen? Also ich meine, woher das Wissen, woher im Grunde genommen die Ahnung, die du mitbringst? Was glaubst du war das?

Roger Rankel [00:17:48]:
Naja, da war alles dabei. Da war, glaube ich, ein ordentliches Auftreten. Ich war ja auch kein Hyopie, sondern ich habe mich auch voll reingeschmissen. Also wenn es irgendwas gab, habe ich, also der Kunde hat ja nicht nur das Produkt oder die Immobilie oder das Backpack bei mir gekauft, er hat auch meinen Rückgrat gleich mit dazu bekommen. Also ich habe mich da wirklich voll eingesetzt. Und ich habe natürlich auch durch Rhetorik ein bisschen was gut gemacht. Ich habe den Kunden gleich zu Beginn gefragt, Herr Kunde, wie stehen Sie dazu, dass ich jung bin, aber dennoch sachkompetent? Und Dadurch, dass ich das angesprochen habe, hat schon jeder gesagt, nee, nee, finden wir super. Und jetzt kommt das Entscheidende.

Roger Rankel [00:18:22]:
Dann bin ich ja immer nur auf Empfehlung zum nächsten Kunden gekommen. Das heißt, ich hatte ja einen Vorboten, also ein anderer hat gesagt, du, der Rangel ist saujung, aber der ist brutal gut. Also das war dann fast schon so, ich war da so ein bisschen so, so wie so ein Geheimtipp, so, boah, den musst du doch mal anschauen. Also das war so ein Zusammenspiel von sehr, sehr vielen, dass das dann wahrscheinlich gut funktioniert hat. Und dann hatte ich sau gute Referenzen, wenn du zu mir ins Büro reingekommen bist. Ich war ja hinterm Feinkost Käferhaus der Münchner Känzler, also in bester Lage in Altburghausen. Da ist dann erstmal ein Referenzordner dargelegen, wo sich ganz viele zufriedene Kunden verewigt haben. Das Büro an sich, die Mitarbeiter, das Sekretariat, das Ganze, die Objekte, wir waren die Ersten, die Objekte mit TÜV-Zertifizierung hatten.

Roger Rankel [00:19:13]:
Es war eine Kernsäule, also da war alles tippitoppi letztendlich. Das ist tippi-toppi letztendlich.

Dominik Groenen [00:19:17]:
Aber du hast dich einfach in dieses Thema reingearbeitet. Also weil, ja, okay, also im Grunde genommen einfach gesagt, hier ich interessiere mich so ein bisschen autodidaktmäßig, nicht irgendwie jetzt studiert, Immobilienwirtschaft, Ausbildung. Einfach rein und einfach dir das angeeignet.

Roger Rankel [00:19:35]:
Übrigens wie ein Spitzensportler. Das war ja damals die Zeit Boris Becker ist mit 17 Wimbledon-Sieger geworden. Das hat mich sehr inspiriert. Übrigens hat er ja von meinem Büro vielleicht gerade mal so 120 Meter weit weg gewohnt in Altbubenhausen. Das war immer so ein bisschen ein Hallo. Und das war so, dass ich wie ein Spitzensportler auch alles diesem Job unterstellt habe. Also ich habe wirklich richtig hart auch an mir gearbeitet. Also ich bin EKSler, das ist eine Managementlehre, abgeleitet aus der Natur, heißt Engpasskonzentrierte Strategie.

Roger Rankel [00:20:15]:
Und ich habe mich immer gefragt, wo ist jetzt der Engpass, den es zu lösen gilt? Wenn ich zum Beispiel gemerkt habe, ich habe nur sieben Fragetechniken drauf, aber 21 gibt es, dann habe ich mir die Fragetechniken angeeignet. Oder Abschlusstechniken gibt es. Oder Redefiguren aus der Dialektik. Also überall, wo ich gemerkt habe, da geht noch was, habe ich da zugelernt. Und das ist, glaube ich, der Unterschied zu den meisten. Ich habe nicht auf alles immer da draußen reagiert, sondern ich habe sehr stark agiert. Ich habe mich ein bisschen befreit von dem Wahnsinn. Ich habe gefragt, was ich brauche.

Roger Rankel [00:20:53]:
Management, abgeleitet aus der Natur, habe ich gesagt, was braucht meine Pflanze? Wenn meine Pflanze Stickstoff braucht, dann kriegt sie Stickstoff. Wenn sie Kali braucht, kriegt sie Kali und wenn sie Phosphat braucht, kriegt sie Phosphat. So bin ich an meinen Pflänzchen sozusagen rangegangen. Und wenn im Nachbarsgarten irgendwas funktioniert hat, Salz, dann habe ich noch lange nicht bei mir Salz drauf, weil der da drüben vielleicht einen ganz anderen Lichteinfall hat. Also ich habe immer überlegt, was brauche ich und habe das bei der Pflanze beigegeben, damit sie wachsen kann.

Dominik Groenen [00:21:21]:
Und gab es bei dir dann damals, sage ich mal, jemanden, einen Mentor, jemanden, der dich begleitet hat, was du dir ausso- oder den du dir so ein Stück als Vorbild genommen hast. Ich denke jetzt so ein Stück weit an meine Zeit zurück, wo ich gestartet bin. Ich bin auch quer eingestiegen in die Branche, aber bei mir waren es dann so Dinge wie, ich sag mal einfach, ich hatte einen Mentor, der aus der Branche kommt. Ich habe so Dinge aufgesogen wie Dale Carnegie, wie man Freunde gewinnt. Dr. Joseph Murphy, die Macht des Unterbewusstseins. Bernd W. Klöckner war eines meiner ersten Bücher mit die Magie des Erfolges.

Dominik Groenen [00:21:58]:
Gab es das bei dir auch, diese Dinge?

Roger Rankel [00:22:01]:
Nein, also ein klassisches, dieses eine Vorbild hatte ich nicht. Da habe ich auch dieses Sinnbild, da ist ein Bild dann davor. Also ich muss mich ja freischwimmen, weil der hat seine Karriere, seinen Weg, seine Philosophie und ich wollte meine Philosophie. Ich habe auch, wenn ich ein Buch geschrieben habe, selten andere Bücher in der Genre dann gelesen. Das mache ich heute mehr als früher, früher gar nicht, damit ich sozusagen gar nicht erst einen Einfluss bekomme. Was ich aber gemacht habe ist, eben nach EKS immer überlegt, was brauche ich gerade, wo habe ich gerade irgendwas. Also ich kann mich noch erinnern, vielleicht ein schönes Beispiel, als ich dann Verkaufstrainer und Speaker, wie wir ja neudeutsch sagen, geworden bin und dann so jeden Tag so vor vielen Leuten gesprochen habe, dann war das immer für mich wahnsinnig anstrengend. Ich war am Abend echt im Eimer.

Roger Rankel [00:22:46]:
So, dann habe ich gemerkt, das ist ein Engpass. Und was habe ich gemacht? Ich habe mir eine Stimm- und Atemtherapeutin genommen. Die hat wirklich die Regensburger Domspatzen geschult. Und ich will darauf hinaus, dann war das zwar kein Vorbild, aber dann war das für diese Sache die perfekte Person. Sprich, also ich habe nicht im klassischen Sinne, natürlich bin ich Fan von Arnold Schwarzenegger, aber ich habe nicht im klassischen Sinne dieses eine Vorbild gehabt, sondern ich habe mir immer für eine gewisse Situation einen Partner gesucht, einen Sparring-Partner, eher so.

Dominik Groenen [00:23:18]:
Und wie war das dann am Anfang? Also du hast dann so deine ersten Termine gemacht. Wie war die Resonanz? Also war das so, dass du dann gesagt hast, okay, hat direkt sofort funktioniert oder hast du gemerkt, okay, also wann war so der Moment, wo du gesagt hast, okay, alles klar, sag ich mal, das Produkt, die Strategie, deine Herangehensweise, die funktioniert und ist dann auch letzten Endes skalierbar?

Roger Rankel [00:23:45]:
Ich habe auf zwei Ebenen gearbeitet. Ich habe an mir gearbeitet. Also in jedem Gespräch habe ich mir vorher mein perfektes Drehbuch hergenommen, bin das nochmal durchgegangen, dann war der Kunde da, dann habe ich das weitgehend so hinbekommen, aber so, dass er nicht merkt, da ist jetzt irgendwie so ein Redemanuskript dahinter, sondern dass das so im Flow war. Und danach, das machen wahrscheinlich auch die Wenigsten, habe ich auch noch mal überlegt, was war gut, was geht noch besser und was muss viel besser werden. Also dieser KVP, dieser kontinuierliche Verbesserungsprozess, den habe ich auch auf mich selber adaptiert, so wie es viele an dem Produkt machen, dass immer wieder das Produkt noch besser werden muss. Aber auch da habe ich es gemacht, immer wieder überlegt, wie müssen wir die Unterlagen da erreichen, Wie muss die Präsentation sein, der Aufbau? Ich habe zum Beispiel dann eine Bauträgerfirma mitgegründet, Profipartner, wo wir gesagt haben, wir machen lieber ein bisschen weniger Provisionen als marktüblich, also können dadurch günstiger in den Markt rein. Also habe damals entschieden, lieber verdiene ich jetzt nicht so das ganz, ganz, ganz große Geld, das war immer noch gut, aber zugunsten davon, dass der Kunde wirklich auch was hat, also dass er auch eine Immobilie hat und eine Immobilie drin ist und nicht viele Weichkosten. Also ich habe bei allem geschaut, dass es irgendwie passt und ich glaube, das machen wenige, sondern die gehen oft auf Einzelaspekte.

Roger Rankel [00:25:12]:
Aber ich habe das schöne Sinnbild, ein Formel 1 Fahrer wird nicht Weltmeister, wenn er nur mal schaut, ob das Auto die höchste Höchstgeschwindigkeit hat. Sondern ich habe immer versucht, dass das Gesamtpaket passt aus allen Perspektiven. Auch zum Beispiel aus der Perspektive des Notares. Weil wenn der dann irgendwie an ein, zwei Stellen komisch dem Kunden das dann erklärt bei der Verbriefung, rutscht er mir vielleicht weg. Also habe ich das auch irgendwie tippitoppi gemacht. Ich habe dann nie geschaut, dass das eine einseitige Geschichte wird, sondern immer eine runde Geschichte. Man muss ja auch fairerweise sagen, bei den vielen Immobilien, die ich dann verkauft habe, ich habe ja keinen einzigen Kunden gehabt, der sich irgendwann mal beschwert hat. Das war ja genau das Gegenteil von dem, was da draußen passiert.

Roger Rankel [00:25:59]:
Jeder zweite Bauträger ist insolvent oder hat irgendwie Anleger, die enttäuscht sind und das habe ich ja alles nicht gehabt. Aber ich habe halt auch es nie ausgereizt. Dafür bin ich halt nicht multi, multi, multi geworden. Aber mir geht es ja trotzdem gut.

Dominik Groenen [00:26:12]:
Klar. Ich wollte gerade sagen, weil wenn man jetzt, sage ich mal, so Dinge hört wie Immobilien, Kapitalanlage, ja dann verbindet man zumindest aus der Vergangenheit ja oftmals auch mal das eine oder andere, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist. Ich wollte gerade sagen, was eigentlich komplett schade ist, einfach weil dann oftmals halt auch finanzielle Interessen, wie auch immer, dann im Vordergrund gestanden hatten. Das heißt, das ist ja schon so ein Stück weit unik bei dir gewesen, dass du das gemacht hast und eben, ja, einfach da ein super Modell aufgebaut hast, was dann letzten Endes eben zu einer hohen Zufriedenheit.

Roger Rankel [00:26:48]:
Übrigens jetzt als Speaker ja genauso. Auf meinem Level sind alle Kollegen von mir viel teurer. Ich muss das nicht ausreizen. Ich spüre, dass das, was ich berechne, schon viel Geld ist und alles ist gut. Ich bin dadurch der, der eher immer eine Übernachfrage hat und der, glaube ich, auch da viel entspannter rangehen kann. Und ich habe das Gefühl, dass Optimum oft besser ist als Maximum. Also ein bisschen weniger ist, glaube ich, wenn man es als Gesamtes sieht, am Ende doch mehr.

Dominik Groenen [00:27:32]:
Woher kommt das? Hast du dir irgendwann mal konkret oder war das so eine konkrete Entscheidung, ähnlich wie damals mit den Provisionen, dass du gesagt hast, du pass auf, du reizt das eben nicht aus, einfach auch im Sinne des Kunden und im Sinne auch von, auf jeden Fall auch Wettbewerbsvorteil, weil das ist ja ein ganz klarer Wettbewerbsvorteil in dem Moment. War das eine bewusste Entscheidung?

Roger Rankel [00:27:57]:
Ja, also das ist das, was ich dann so, ich hab dann natürlich schon mich viel weiter gebildet, ich hab glaube ich 200.000 Euro in Weiterbildung investiert. Ein guter Freund von mir ist der Professor Kurt Tepperwein. Kurt Tepperwein ist ja auch ein recht bekannter spiritueller Coach. Der hat mir vieles auf den Weg gegeben und eines davon war, dass du immer schauen solltest, was ist das Ziel hinter dem Ziel. Und das Ziel hinter dem Ziel ist immer ein Grundbedürfnis, also ein schneller Sidestep. Ich habe einen Pilotenschein gemacht und das ist sehr komplex, wenn du dann selber gerade auch einen kleinen Ultraleichthubschrauber ein paar Jahre... Und das ist sehr komplex so das Thema. Und ich habe mich immer wieder so während der ganzen Ausbildungszeit gefragt, warum machst du den Wahnsinn? Und das Ziel hinter dem Ziel ist bei mir, ich bin sehr freiheitsliebend.

Roger Rankel [00:28:47]:
Ja, also Das ist bei mir ein großer Wert. Das war auch das Motiv, warum ich das gemacht habe. Deswegen bin ich früh selbstständig geworden, fahre gerne Ski. Das sind alles Freiheitsideale, die ich da verkaufe. Und jetzt kommt... Ich habe mich dann hinterfragt, warum machst du das, was du machst? Und warum bist du Unternehmer geworden, so in der intuitiven Dings von damals? Und warum machst du es heute? Und das Ziel hinter dem Ziel ist bei mir, ich will ein lebenswertes Leben. Wo ich mir was gönnen kann, wo alles so irgendwo im Einklang ist. Und dann habe ich mir überlegt, ein lebenswertes Leben zu führen, will ich zum Beispiel sehr gut schlafen.

Roger Rankel [00:29:31]:
Ich finde Schlaf sehr wichtig. Das ist blöd. Wenn ich jetzt aber immer alles ausreize, dann kann ich nur mal so gut schlafen. Also ich will sagen, ich glaube, die Kunst ist es so, hinter die Oberfläche oder unter die Oberfläche zu schauen, was will man wirklich. Das geht es wahrscheinlich. Was ist es wirklich? Ich habe alle Autos gefahren, mir geht es gut. Ich lebe aber heute, meine Partnerin sagt immer, ich bin relativ verhalten oder sparsam oder so für das, wo ich sein könnte. Aber mir geht es ehrlicherweise gut damit.

Roger Rankel [00:30:07]:
Mir fehlt es an nichts, weil ich es nicht ausreize. Und ich habe so viele Leute mich herum oder auch schon begleiten dürfen, Die sind immer so nah an die Grenze gegangen. Irgendwann kommst du doch mal ins Schleudern.

Dominik Groenen [00:30:20]:
Total. Gab es denn, wenn du jetzt so zurückblickst auf deine Karriere, gab es da auch so einen Punkt, wo du gesagt hast, okay, da ist es mal jetzt nicht irgendwie nach oben gegangen, Oder du warst mal in einer Situation, wo das Gesamte, was du dir so aufgebaut hast, auch mal irgendwo drohte zusammenzubrechen oder sowas. Gab es sowas mal?

Roger Rankel [00:30:42]:
Erst nicht. Mit zwei, drei Vorhaben habe ich sehr viel Geld ins Sand gesetzt. Ich hatte einmal eine Firma gegründet, My Daily Health. Da ging es Nahrungsergänzung, die individualisiert ist. Also du kriegst sozusagen immer eine Monatspackung mit 30 Einheiten und so weiter. Und Das war vor zehn Jahren tatsächlich eine Phase, da war ich gerade selber Speaker auf einer großen Veranstaltung und vor mir hat ein Zukunftsforscher gesprochen und hat über zwei Megatrends gesprochen, wie Individualisierung und Gesundheit. Und mit dieser Idee, einer individuellen Nahrungsergänzung, habe ich gedacht, boah, Megatrend, das wird so was von brutal, das wird der Game Changer. Ich habe da zum Beispiel sehr, sehr viel Geld investiert.

Roger Rankel [00:31:27]:
Ich habe die Firma dann an Hermes Arzneimittel verkauft, aber für einen Schnaps, da ist zum Beispiel ein bisschen Geld auf der Stecke geblieben. Es war nie so, dass es so richtig meine Substanz angegriffen hat, aber ehrlicherweise, ich habe in meinem Leben auch schon Federn gelassen. Also Gottes Willen, das ist jetzt ein größeres Beispiel, Da gibt es aber auch 27 kleinere Beispiele. Ich habe viel Geld für Autos schon verbraucht und andere Dinge. Also ich habe das Leben schon genossen und habe mal daneben gelangt, aber ich habe nie mein Hauptbusiness in gefährdung gebracht. Das habe ich immer sauber durchmanövriert.

Dominik Groenen [00:32:07]:
Wenn du jetzt so zurückblickst, würde der Roger, der heute nochmal neu startet mit 17, Hätte der alle Dinge nochmal genauso gemacht oder gibt es Punkte, wo du sagst, rückblickend wäre ich die ein bisschen anders angegangen?

Roger Rankel [00:32:24]:
Ja, das Größte und da gibt es wahrscheinlich dann doch so ein höheres Gesetz, also sprich Karma. Ich habe selber sehr spät mit Immobilieninvestitionen angefangen, und zwar einfach in der Sache begründet, dass ich damals so brutal ausgepufft verkauft habe, dass ich selber dann mir keine eigene gekauft habe. Obwohl das ja tolle Objekte waren, also wirklich toppy. Aber weil ich so ausgebufft verkauft habe, habe ich immer irgendwie gedacht, ich kann das gar nicht erklären. Also lange Rede, ich habe leider zu spät da angefangen. Das ist so blöd. Aber auf der anderen Seite, da hast du gesagt, würdest du was anders machen? Die Frage ist schön, aber die ist eigentlich blöd zugleich, weil ich habe ja immer, und jeder Mensch, du auch, jeder Zuhörer hier, der Zuschauer, hat ja immer aus der damaligen Sicht eine Entscheidung gemacht. Und für damals war es wohl richtig.

Roger Rankel [00:33:22]:
In der Nachbetrachtung in völliger Scheiß. Aber damals war es halt richtig. Und von dem her, glaube ich, darf man da auch irgendwie mit sich Frieden schließen und ein Häkchen dahinter setzen. Alles ist gut, weil damals war es das Richtige.

Dominik Groenen [00:33:39]:
Ja. Glaubst du, dass das heute auch noch möglich wäre, die Vorgehensweise, wie du sie damals gewählt hast? Oder glaubst du, weil ich will auf einen Punkt hinaus, du hast ja vorhin auch so ein Stück weit gesagt, also es gibt ja bei, nehmen wir jetzt einfach mal Facebook oder auch andere, es gibt ja immer so ein Tipping Point, Warum funktioniert ein bestimmtes Geschäftsmodell zu einer bestimmten Zeit? So einfach, weil bestimmte Gegebenheiten so sind, wie sie sind. Das würde aber, sage ich mal, fünf Jahre vorher und fünf Jahre nachher würde es nicht funktionieren. Glaubst du, dass das so, wie du das aufgebaut hast und angegangen bist, heute auch noch funktionieren würde?

Roger Rankel [00:34:18]:
Nein. Da will ich mir auch keine... Nein. Weil jede Zeit seine Zeit hat und du heute diesen berühmten Tipping Point, übrigens ein tolles Buch, weil du diesen berühmten Tipping Point dann eben heute anders aufbauen musst. Und das ist glaube ich die große Stärke, die ich mitbringe, dass ich als Coach, als Berater, als Experte für Kundengewinnung zwar schon immer meine brutale Erfahrung und Expertise mit reinbringe, aber immer die Dinge neu bewerte und verwerte und schaue, wie geht es heute und wie muss man es heute machen. Weil viele sozusagen einmal mit einer Strategie Erfolg hatten, aber nicht erkennen, dass diese Strategie heute so nicht mehr geht. Die Dinge haben sich verändert, also musst du da mit der Zeit gehen, ohne dass du … Also das ist so ein bisschen das Altbewährte mit dem Neuen in Verbindung bringen. Und das ist, glaube ich, recht spannend, weil man auch manchmal nur intuitiv weiß, was da jetzt wie funktioniert.

Roger Rankel [00:35:24]:
Das ist so eine Kombination aus Ratse und Emotion und auch Risiko. Weil wenn ich heute ein größeres Unternehmen berate, dann stellen die da was dann werden Mitarbeiter eingestellt, ausgestellt. Da ist ja auch manchmal eine fette Investition dahinter. Und trotzdem geht es. Aber lange Rede. Das, was mich bis hierher gebracht hat, wird mich nicht weiterbringen. Es sind immer wieder neue Fähigkeiten und Qualitäten notwendig und das muss ich einfach akzeptieren und mich da immer wieder auch neu positionieren. Übrigens eines meiner Schwerpunkte inhaltlich die Positionierung und neu herangehen und auch Neues zulassen.

Dominik Groenen [00:36:04]:
Jetzt ist ja so dein Kernthema, auch wenn, also egal ob jetzt Bücher oder auch Vorträge, das Thema Kundengewinnung. Jetzt muss man ja einfach sagen, dass sich in den letzten Jahren, sage ich mal, das ganze Thema Kunde komplett verändert hat. Warum? Weil wir eben, sage ich mal, über online einen, sage ich mal, andere, glaube ich, einen anderen informierten Kunden haben, der im Vorfeld, bevor er sich für irgendetwas entscheidet, sei es ein Auto, sei es was auch immer, halt online geht, er informiert sich, also er hat schon einen ganz anderen Background. Inwiefern hat das, sage ich mal, einen Impact aus deiner Sicht so auf das Thema Kundengewinnung?

Roger Rankel [00:36:42]:
Naja, also die Kundenkaufreise ist wie sie ist. Die hat verschiedene Phasen, die Trigger-Phase, die Recherche-Phase und so weiter. Und jetzt haben sich einfach nur innerhalb dieser Phasen hat sich da das Kundenverhalten verändert. Also, klassisches Beispiel, wenn der Kunde heute auf irgendetwas getriggert ist, er sieht in der Stadt jemand mit schicken Schuhen oder er kriegt eine Empfehlung oder er kriegt eine Online-Werbung, also erste Trigger, Phase 1. Dann ist in der Phase 2, in der Recherche-Phase, das typische Verhalten, dass man erstmal schnell googelt. Also was heißt es? Du musst als Anbieter gut gefunden werden. Also gut gefunden in doppelter Hinsicht. Gut in Form von schnell und gut in Form, das was er da sieht, ist gut.

Roger Rankel [00:37:27]:
Und dem muss man jetzt gerecht werden. Jetzt mal oberflächlich in der Beratung gehen wir das natürlich noch ein bisschen tiefgründiger an. Weil in dieser Recherchephase, und das ist etwas, was sich zu früh total verändert hat, da findet die größte Umverteilung statt. Nämlich Kunden brechen die Kaufreise ab, lassen sie oder kaufen woanders. Also da, wo sie schneller fündig werden. Und das wird man dann dementsprechend schaffen. Aber es geht ja schon vorne los, wo setze ich denn die richtigen Trigger? Also wie wird gerade auch für unser Business Dominik Deins und Meins gerade getriggert, während wir hier eine Podcastinterview machen, dass du

Dominik Groenen [00:38:02]:
im klaren

Roger Rankel [00:38:02]:
und guten Geschäft weiterläufst. Und das ist das, was technisch gesehen immer gleich bleibt, aber was sich jetzt durch die digitalen Veränderungen und überhaupt durch das veränderte Kundenkaufverhalten, was einfach jetzt anzupassen ist. Ich hoffe, das war jetzt nicht nur abstrakt.

Dominik Groenen [00:38:23]:
Nee, nee, überhaupt nicht. Ist das auch was, was du dann für dich selber angewendet hast? Weil ich sag mal, heute ist es ja so ein Thema, ich sag mal, wenn man dich auch verfolgt, ich mein, du nimmst ja auch deine Community mit auf, zum Beispiel Instagram, ja, wo man ja einfach merkt, okay, das ist ja auch jetzt ein Medium, was es so vor vielen Jahren noch nicht gegeben hat und wo meiner Meinung nach halt auch heute es ja einen sehr großen Unterschied gibt von Coaches oder von, sag ich mal, Speakern oder in dem Bereich, wo wir sind. Die einen, die im Grunde genommen sagen, okay, ich starte das gerade so ein bisschen. Und andere, die im Grunde genommen hingehen und sagen, okay, die sind da schon ein paar Jahre und gefühlt Zeigt dir jeder, wie er in Dubai chillt und mit einem Smartphone direkt irgendwie ruckzuck Millionen verdient.

Roger Rankel [00:39:08]:
Mit der Chai Latte in der Hand.

Dominik Groenen [00:39:09]:
Mit der Chai Latte in der Hand, so ja. So und Das ist natürlich auch so ein Thema, wo man natürlich sagt, alle schön und gut, Coaching, Speaker und whatever. Aber am Ende des Tages wird natürlich auch ein Bild vermittelt, was sehr einseitig ist.

Roger Rankel [00:39:29]:
Da muss man aber dazu sagen, diese Phänomene gab es schon immer. Da hat sich etwas verändert auf der Welt. Ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren, als die Grenzen zur DDR wieder geöffnet wurden, haben es da drüben Bausparverträge verkauft. Auf einmal war jeder Metzger Bausparvertreter. Ich sage mal, das ist der Lauf des Lebens, dass es da immer so Phasen gibt. Wenn man genau dahinter schaut, sind die meisten irgendwie Luftpumpen. Da ist nicht viel dahinter. Ich hab das Gefühl, dass die viel zu viel Bedeutung bekommen.

Roger Rankel [00:40:05]:
Ich glaube, dass es da auch viele gibt, die komisch wohnen und das, was sie posten, nicht spricht und so weiter. Aber die werden weder eine ordentliche Referenzliste haben, weil die von ordentlichen Firmen nicht gebucht werden, noch haben die, wenn wir mal vom Steuerberater die Legibilität herumbekommen, mal die Zahlen anzuschauen, haben die interessante Zahlen noch. Da gibt es einige wenige Phänomene, wie es das immer gibt. Die machen teilweise ein gutes Business. Ich habe auch Kooperationspartner in Dubai. Ich bin übrigens auch nebenbei selber Dubai-Fan. Aber nicht dort zu leben, sondern dort mal ein paar Tage Zeit zu verbringen. Aber ich glaube, egal was du machst, du musst einfach dem Kunden Nutzen stiften.

Roger Rankel [00:40:53]:
Kunden kaufen wir immer aus zwei Motiven heraus, entweder aus Lust oder aus Frust. Also meine Partnerin ist Dirndl-Designerin, Eine Tracht, ein Dirndl, Lederhosen kaufst du aus Lust an der Freud, die Check ausschaust und weil du danach irgendwie aufs Oktoberfest oder auf eine schöne Hochzeit einfach mehr Spaß hast. Das ist ein Lustprodukt. Das ist die eine Genre. Also muss ich alles daran setzen, dass die Leute Freude an der Ware haben. Ein Thema wie dein Thema ist ein Frustthema. Ich kann jetzt für mich sprechen. Ich vermittle Techniken, wie du dich eben besser positionierst, besser in die Sichtbarkeit kommst, mehr verkaufst, mehr Zusatzumsätze.

Roger Rankel [00:41:35]:
Für das gleiche Geld, was ich koste, kann ja auch eine Firma einen Comedian einkaufen, der dann auch nur noch bespaßt. Es ist ganz gut, wenn man sich damit auseinandersetzt, weil da irgendwann ein Return of Invest kommt. Also muss ich sozusagen mehr diese Frustritze bedienen und ein anderer wieder die Lustritze. Aber eines von beiden, auf das musst du dich einlassen. Also ein Schlüssel-Notdienst ist Frust.

Dominik Groenen [00:41:59]:
Ja, Total.

Roger Rankel [00:42:01]:
Gehst du zu Chanel oder Gucci, das ist Lust. Deswegen arbeiten die mit Marketing, Dorman, hochfloriger Teppich, läschig angezogen. Das ist alles Lust, Lust, Lust. Und wie ist so Frust, Frust, Frust? Das Erste, was ich mache, wenn eine Firma mich anfragt und es gibt dann oft so größere Runden, wo dann wichtige Leute dabei ist, die sich fragen, was ist denn eigentlich in Ihrem Unternehmen oder Konzern Ihre Neukundengewinnungsquote? Und da kriegst du alle Schnappatmung, haben keine Ahnung. Und dann merke ich, wie ich denen gerade Kopfschmerzen verursache. Also Frust, Scheiße, da gibt es was und der Rankel weiß es, den brauchen wir. Also ich will darauf hinaus, wenn du weißt, in welche Richtung dein Geschäft geht, musst du alles daran setzen, diese Richtung dann dementsprechend zu bedienen.

Dominik Groenen [00:42:42]:
Wenn du jetzt mal, sag ich mal über die vielen Jahre, ich meine du bist jetzt gestandener Unternehmer, Hast du für dich eine Methodik oder auch irgendwie ein Ritual entwickelt, wenn du mal sagst, okay, komm, jetzt ist mal ein Tag oder auch ein Vortrag oder irgendwie ein Kunde, da ist es nicht so gelaufen, wie du dir das vielleicht gewünscht hast. Gibt es da was, was du immer wieder anwendest und was dir dann hilft, auch schnell wieder irgendwo den Turnaround hinzukriegen?

Roger Rankel [00:43:10]:
Ja, aber ich habe das nicht so als großes Ding, sondern ich schaffe mir sogar im Tag, im Tagesgeschäft, im Alltag kleine Zeitinseln. Immer wieder mal, und wenn es nur eine kürze Fahrtstrecke ist, wo ich Radio und Telefon aushabe, wo ich mal kurz nachdenke und vordenke. Also, ich versuche nicht immer alles so eng zu takten. Auch da weniger ist mehr. Und ich habe übrigens dazu mal ein tolles Interview zu Angela Merkel gelesen, egal wie man politisch zu ihr stehen mag, aber dass die was gemanagt haben muss auf der Management-Ebene, ist jedem klar. Und sie sagte, sie hat in Summe jeden Tag eineinhalb Stunden hat sie frei, freie Zeit, also freien Raum, einfach nur für Gedanken machen. Also eine Person, die das ganze Land regiert, also die vom Pensum her das größte von uns allen zu bewältigen hat, nimmt sich 90 Minuten am Tag einfach nur, nachzudenken. Fand ich hochartig spannend und habe ich auch davor schon für mich diese Inseln, dieses Nachdenken, also nochmal was im Nachhinein sortieren, reflektieren, Lehren daraus ableiten und Vordenken.

Roger Rankel [00:44:28]:
Also ich gehe dann Gespräche in ein Meeting, auch in unser Interview, oder natürlich in einem Vortrag sowieso, und machen wir da schon auch meine Gedanken. Das darf nicht zu straßig sein, sonst fehlt uns hier die Lockerheit. Aber im Großen und Ganzen habe ich ja auch eine Big Idea, und du ja auch, Und wir wollen ja dem Zuhörer auf einer gewissen Ebene auch nicht nur ein gesprochenes Wort hier darlassen, sondern auch Energy, ein bisschen.

Dominik Groenen [00:44:56]:
Ein bisschen

Roger Rankel [00:44:57]:
mehr so zu sagen.

Dominik Groenen [00:44:58]:
Ja, ja, total.

Roger Rankel [00:44:59]:
Nur wenn du gut aufgeräumt bist. Also im Grunde ist das ja so ein bisschen der Spiegel der Seele, die Worte. Wenn du gut aufgeräumt bist und klar bist im Kopf, dann glaube ich, dann kannst du auch klar im Außen sein.

Dominik Groenen [00:45:09]:
Ja, total. Jetzt ist ja, Roger, ein, sag ich mal, Grundbedürfnis des Menschen ist das Bedürfnis nach Sicherheit. Was ist das für dich, Sicherheit, wenn du so auf dich guckst? Was ist das und was bedeutet dir das?

Roger Rankel [00:45:26]:
Eine meiner größten Schwächen ist, ich bin schon in Kontrollfreak. Also nicht, dass ich andere kontrolliere, Ganz im Gegenteil, ich bin sehr entspannt, was das betrifft. Aber ich bin für mich manchmal zu kontrolliert. Gerade in den letzten Wochen habe ich öfter mal so, ich bin sehr kontrolliert, gespiegelt bekommen, direkt oder indirekt. Aber, das ist jetzt die Frage von dir gewesen, das gibt mir halt auch dementsprechend Sicherheit. Ich sehe zu viele Leute, gerade übrigens Leute, die es geschafft haben, die sind dann irgendwie out of control. Also das ist tatsächlich so. Ich war tatsächlich Samstag beim Mittagessen und da waren zwei sehr vermögender Menschen dabei und ernsthaft beim Mittagessen, der hat sich so die Kante gegeben, schläft der ein.

Dominik Groenen [00:46:15]:
Echt? Okay, krass.

Roger Rankel [00:46:16]:
So viel Millionen kann ich gar nicht auf dem Konto.

Dominik Groenen [00:46:18]:
Nee, selbst.

Roger Rankel [00:46:20]:
Nie in meinem Leben lebe ich gerade, dass erfolgreiche Menschen, Entschuldigung, wenn ich sage, auch ein Boris Becker, weil wir ihn vorhin schon mal erzählt haben, da ist auch ein bisschen was außer Kontrolle geraten. Und so viele Leute, denen das auch ein bisschen zu Kopf steigt. Und weil ich da so viel gesehen habe und weil mich das dann so erschreckt, bin ich wahrscheinlich so ein bisschen ins Gegenteil. Und manchmal Verhalten, Querstrich manchmal, für einige dann vielleicht Zuverhalten. Der eine legt es mir aus, der ist top professionell und der andere sagt, er ist ein bisschen unlocker und irgendwo das wird die Wahrheit sein. Aber das gibt mir Sicherheit und das ist mir so lieber, als wenn ich da irgendwann mal mich verliere, wie es bei vielen passiert. Weil Karriere und das gesamte Leben ist immer Langstrecke. Und ich bin bei allem, was ich gemacht habe, immer auf die Long Distance gegangen.

Roger Rankel [00:47:11]:
Ich war nie interessiert am schnellen Geschäft, mit der Gefahr, dass ich vieles liegen gelassen habe. Mit der Gefahr, dass ich teilweise auch, ja, weißt schon, aber auf lange Distanz, ich bin gesund, habe ein tolles Verhältnis zu meiner Familie, zu meiner Tochter, lebe ein, wie ich finde, sehr ausgewogenes Leben und das ist das, was ich jedem mitgeben kann. Das Ganze ist immer Langstrecke. Das ist immer Langstrecke. Und wenn du dir das anschaust, diese Erfolge, die haben entweder einen riesen Ranzen oder haben dies oder jenes, da ist dann dafür auf einer anderen Ebene oft was auf der Strecke geblieben.

Dominik Groenen [00:47:46]:
Total. Jetzt gab es ja auch so eine Phase, wenn wir mal so an die Pandemie denken, die, sage ich mal, für eine Branche, gerade in der du jetzt bist, ja auch ein Stück weit, eine Herausforderung sein konnte, ich sage mit Absicht konnte. Wie bist du damit umgegangen für dich? Gab es relativ schnell, sage ich mal, so dieses Umschalten, okay, ich muss mich jetzt mehr auf digital und online konzentrieren? Oder hast du gesagt, nee, du, pass auf, Das ist eigentlich so Kern dessen, was ich tue und ich warte einfach, bis diese Phase vorbei ist.

Roger Rankel [00:48:23]:
Also ich habe in der Woche des Lockdowns, ich glaube, 72 Vortragsstornos bekommen. Ich glaube, damit war ich die Nummer eins im deutschsprachigen Raum. Das liegt aber daran, weil ich ein bisschen mehr Tage habe als die meisten anderen. Das war brutal.

Dominik Groenen [00:48:40]:
72! 72! Krass! Ja,

Roger Rankel [00:48:44]:
also das Schöne, dass du das so weggest, wenn ich das manchmal draußen erzähle, das können manche andere gar nicht so einschätzen. Aber ich habe ja jetzt schon eine Zimmermitte 2024, aber jetzt schon für Ende 2025 buchen.

Dominik Groenen [00:48:53]:
Ja, ja, safe, klar. Ich meine, die Firmen, die buchen ja vor und es gibt ja Termine.

Roger Rankel [00:48:59]:
Ich habe ja in der Woche drei, vier Vorträge. Ehrlicherweise durch die Pandemie ist sehr viel online, was mein Leben brutal erleichtert hat. Also brutal.

Dominik Groenen [00:49:09]:
Aber wie bist du da damit umgegangen? Also in dem Moment, wenn du sagst, krass hier… Ich

Roger Rankel [00:49:12]:
gehe erst mal genau auf deine Frage. War das so wow, black und mure? Also Gott sei Dank, ich habe sehr schnell umgeschaltet, habe mir ein YouTube-Studio eingerichtet, konnte vieles dann wieder einfangen und habe viele große Firmen gehabt, die haben in ihrem Studio, also die großen Firmen haben alle ein eigenes TV-Studio, die Veranstaltung doch durchgeführt. Okay. War dann auch legitimiert, durch Deutschland zu reisen oder nach Österreich oder über die ganze Schweiz usw. Und am Schluss hat Corona mein Leben wirklich bereichert. Ich bin viel mehr Heimschläfer. Ich mache gleich viele Tage wie vorher, aber viel entspannter, weil jeder Zweite ist online. Wenn ich eine Anreise habe, keine Übernachtung, keinen Flug, aber ich bin

Dominik Groenen [00:50:03]:
komplett im Studio.

Roger Rankel [00:50:06]:
Hört sich jetzt sehr blöd an und ich glaube jeder weiß wie ich es meine, aber ich sage eigentlich Gott sei Dank, weil es für mich sehr sehr, also Game-Changer meines Lebens war.

Dominik Groenen [00:50:14]:
Ja total. Vor allen Dingen jetzt sieht man ja auch einfach, ich sag mal angefangen von Studio oder auch andere Dinge, was alles online geht und wie dann am Ende des Tages, wie du gerade gesagt hast, auch ein Stück weit, sage ich mal so, der Job oder die Tätigkeit entschleunigt wird. Buchungen hattest du oder 72 sind storniert worden. Ich hab mal mein Topjahr, weil ich nachdem ich dann auch die Branche verlassen hab, bin ich dann auch sehr stark in das Thema so als Speaker gegangen und hab auch für Versicherer wie Allianz, Ergo und was weiß ich nicht, Vorträge gehalten zu dem Thema digitale Geschäftsmodelle, Startups und alles sowas. Und mein Jahr war top oder das Topjahr waren 200 Hotelübernachtungen. Und wenn du 200 machst, ja, da hast du keinen Bock mehr, weil du weißt teilweise gar nicht mehr, wo du aufstehst, du weißt gar nicht mehr, in welcher Stadt du bist. Ja, also du musst im Grunde genommen in deinen Kalender gucken, damit du weißt, wo du bist. Also von daher ist Corona und auch, ich sag mal, die Vorteile, die es damit hat, auf jeden Fall schon, glaube ich, für unser Eins dankbar.

Dominik Groenen [00:51:16]:
Also das ist schon, das ist auf jeden Fall so. Roger, was würdest du, sag ich mal, wenn wir heute über Unternehmertum sprechen und jemand hingeht, der sagt, du pass auf, ich will mich heute selbstständig machen. Was wären so deine drei Tipps, die du jemandem mitgeben würdest, der sagt, unabhängig jetzt mal von der Branche, aber der sagt, ich will mich selbstständig machen und ich habe irgendwie Bock, eine eigene Unternehmung aufzubauen?

Roger Rankel [00:51:45]:
Also ich glaube, dass es gut hätte, dass man sich nicht zu sehr immer im Außen orientiert, sondern auch immer in die eigene Reflexion geht, in Mediasoesen mit sich selbst geht und reflektiert, wo sind meine Stärken, wofür stehe ich, was bin ich, was kann ich, was sind meine Fähigkeiten und die nach außen bringt. Also es gibt ja so diese nette Aussage, jeder hat so die mindestens eine Mozart-Fähigkeit und die musst du erkennen und die musst du nach außen bringen. Die meisten sind so nach außen orientiert, dass es nur noch sozusagen so Abziehbilder von anderen sind und so dann wird es so alles so gleich und ich glaube das ist das ist das was die ganz Großen auch alle geschafft haben. Ein Mark Zuckerberg, ein Elon Musk, die nie an andere orientiert ist in der City gar nicht, sondern der hat seinen Weg gegangen. Zack. Und das glaube ich, im Kleinen sollte jeder machen, zu sagen, so für was stehe ich. Als Pilot muss ich auch erst schauen, wo ist meine Position, von wo aus fliege ich los, wo bin ich hier, ach das sind meine Qualitäten, meine Fähigkeiten, meine Schwächen, meine Stärken und daraus mache ich das und das. Das ist glaube ich sehr wichtig.

Roger Rankel [00:52:46]:
Und dann gibt es noch eine weitere Managementlehre, wir hatten vorhin schon EKS, das ist via negativer. Via negativer, da gibt es ein schönes Sinnbild, und zwar Michael Angelo wurde mal gefragt, wie er es geschafft hat, die tolle David-Statue zu erschaffen, und er hat relativ trocken geantwortet, er hat alles, was nicht David ist, hat er weggenommen, also weggeschlagen. Es ist ein ganz interessanter Gedanke. Wir nehmen meist dazu. Also jemand kommt in meinen Vortrag, liest mein Buch oder hört irgendwas und baut noch in seinem Unternehmen dazu und irgendwann ist es ein Flickerlteppich, sagen wir in Bayern. Was viel besser ist, dass man sich immer wieder mal hinsetzt und nach via negativa alles erstmal wegnimmt, wegschlägt, was nicht den gewünschten Erfolg bringt, also was nicht die perfekte David-Statue ist, wegnehmen, wegnehmen, wegnehmen. Und dieses kreative Zerstören, das ist sehr wertvoll. Und wir wissen alle, wer aufsteigen will, der muss ja auch Ballast abwerfen können.

Roger Rankel [00:53:45]:
Und ich glaube, das ist das, was man viel konsequenter oder konzentrierter machen sollte. Immer wieder auch mal wegnehmen, wegnehmen, wegnehmen, wegnehmen. Auch wenn es manchmal liebgewonnene Gewohnheiten sind und dieser blinde Aktionismus einen erstmal vermeintlich ein scheinbar gutes Gefühl gibt, ist auch hier meine Philosophie eben weniger mehr.

Dominik Groenen [00:54:07]:
Super, Roger. Also, erstmal vielen, vielen, vielen Dank für die Zeit, vielen Dank für die Insights. Also, was auf jeden Fall bei mir hängen geblieben ist, ist 72 Stornüsse in einer Woche. Das ist krass.

Roger Rankel [00:54:21]:
Das sind 21. März war es da. Aber was hast du an dem

Dominik Groenen [00:54:24]:
Tag gemacht? Also dann, keine Ahnung.

Roger Rankel [00:54:27]:
Ja, Grandekalasso. Ich habe genau zu der Zeit in Berlin gewonnen. Ich habe zwei Jahre in Berlin gelebt mit meiner Downing-Partnerin und das waren schon harte Tage. Aber irgendwie so schlimm war es auch gar nicht. Keine Ahnung, ich bin bei sowas. Mein Vorteil und mein Nachteil ist zugleich, bei manchen Dingen mache ich mir keinen Kopf. Ich habe mir da nichts den großen Kopf gemacht. Ich habe so eine Grundeinstellung, alles im Leben hat seine Ordnung.

Roger Rankel [00:54:52]:
Wir leben in einer Welt, die man Kosmos nennt. Kosmos heißt Ordnung, das muss man wissen. Und alles, was hier passiert, hat eine gewisse Ordnung. Man kann ja nachweisen, sogar in Wirbelstürmen oder in Chaos-Situationen gibt es eine Ordnung. Also war mir klar, auch das hat seine Ordnung. Da wird aufgeräumt. Das ist die Kraft der kreativen Zerstörung. Das ist gut.

Roger Rankel [00:55:14]:
Das ist brutal. Das ist noch nie klar gewesen, aber das ist gut. Und von dem her habe ich bei sowas immer Gottvertrauen. Und ich bin ein Mensch. Das, was ich selber nicht ändern kann, das nehme ich an. Immer wenn was nicht ändert, da rede ich auch gar nicht viel drüber. Ich war, glaube ich, der, der am wenigsten darüber gesprochen hat, das ganze gequatscht hat und das hat mich nur irre gemacht und Kiran, das sind ja auch viele Wahnsinnige dann daraus entstanden, sondern ich habe es angenommen. Und das ist glaube ich das, ich habe immer die Einstellung, es kommt im Leben nie darauf an, welche Karte dir zugeteilt wird, sondern wie du damit spielst.

Roger Rankel [00:55:47]:
Und ja, die Plakate war saublöd und ich habe sie saugut gespielt und bin froh darum.

Dominik Groenen [00:55:52]:
Ja, ja, total. Also ich glaube, wie du gerade gesagt hast, also ich glaube, es geht wirklich dieses Annehmen, ne? Und in dem Moment, wo man Dinge annimmt und dann eben auch realisiert, dass du noch dein Bestes geben kannst. Ja, also du hättest jetzt auch noch, sag ich mal, jeden Kunden anrufen können und sagen können so und so und so, aber es hätte trotzdem nichts geändert. Und in dem Moment ist es halt so, die Situation annehmen und dann auch einmal. Und ich glaube, das ist halt auch das Wichtige, einfach dieses tiefe Selbstvertrauen in sich selber zu haben, dass dann eben diese Situation, egal wie sie ist, sich am Ende des Tages wieder dem Guten wendet. Weil am Ende des Tages, wie du sagst, ist das ein Gesetz oder ein Kosmos.

Roger Rankel [00:56:30]:
Dominik, wenn ich das so sagen darf, ich habe da Gespräche auch von Kollegen mitbekommen. Kunden riefen an oder haben erst geschrieben meist, stornen und dann noch mal nachtelefoniert. Und dann haben die Speaker-Kollegen von mir immer über die Pandemie gesprochen. Ich habe nicht über die Pandemie gesprochen mit meinen Kunden, sondern habe gesagt, passen Sie auf, sagen Sie den Teilnehmern oder den Mitarbeitern diesbezüglich noch nichts. Die sind mit allen anderen Netz beschäftigt. Das ist bis zur Veranstaltung so und so und so viele Monate hin. Und lassen Sie uns genau heute in einer Woche zur gleichen Zeit telefonieren. Jetzt habe ich mir wieder eine Woche Vorsprung sozusagen erarbeitet und habe in dieser Woche mein YouTube-Studio aufgebaut.

Roger Rankel [00:57:09]:
Also wie ich es damals schon gemacht habe mit meiner Zwei-Stop-Strategie in der Finanzberatung, habe ich einfach nur die Zeit dazwischen genutzt. Also Ich habe es gelöst. Problem heißt ja für mich, ist ja kein Kontraproblem. Ich habe nicht über das Problem gesprochen, sondern die Lösung zugelassen. Das ist der Unterschied zu anderen. Die anderen hatten dann den Nachteil, die Firmen haben die Veranstaltung gecancelt. Und bei mir haben sie nur mir gegenüber erstmal formal storniert. Ich habe eine Lösung geschaffen und dann konnte man einfach den Vertrag umswitchen.

Roger Rankel [00:57:41]:
Die Veranstaltung wird online durchgeführt. Ich habe zwar ehrlicherweise auch heute noch, Ich kriege natürlich weniger Honorar, wenn sie online ist, aber natürlich super praktisch. Also ja, und das glaube ich, das ist etwas, das… Oscar.

Dominik Groenen [00:57:55]:
Ja, mega. Also Roger, nochmal vielen, vielen Dank für deine Zeit. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, dass du auch so offen über die Dinge geredet hast. Es war super spannend und auch sehr inspirierend.

Roger Rankel [00:58:08]:
Du sitzt in San Diego, ist das richtig?

Dominik Groenen [00:58:11]:
Ja, ich bin jetzt Freitag gelandet, also in Deutschland, weil ich ein paar Termine diese Woche habe, aber ich lebe in San Diego. Also ich liebe es da drüben und wie gesagt, meine Tochter lebt noch hier, das ist auch so, sage ich mal, der einzigste Grund, also Tochter und Family, warum ich da noch in Deutschland bin, aber ich liebe es einfach da drüben und ich liebe es vor allen Dingen auch deswegen, weil so alles was irgendwie so mit Unternehmertum und Mindset ist halt noch mal was anderes. Und ich bin vor allen Dingen, weil ich ein paar private Termine habe, aber auch diese Woche ist ja das Greater Festival in Köln, wo ich bin und deswegen bin ich dann hier hingekommen. Okay, perfekt. Also danke nochmal. Falls euch der Podcast gefallen hat, dann lasst uns gerne eine Bewertung da. Wir werden auch nochmal den Link von Roger reinpacken und auch die Website und seinen Instagram-Account. Und dann erstmal vielen, vielen Dank, Roger.

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