Fails & Flavors

Vom Startup-Chaos zur Cannabis-Gründung: Finn Hänsels unglaubliche Reise

Dominik Groenen® / Finn Hänsel Episode 19

Heute haben wir einen ganz besonderen Gast: Finn Hänsel. Viele von euch kennen ihn vielleicht als den ehemaligen Geschäftsführer von Rocket Internet in Australien oder als Gründer der bekannten Umzugsplattform Movinga. Doch Finns Reise führte ihn weiter - bis hin zur Gründung der Sanity Group, einem führenden Unternehmen im Bereich medizinisches Cannabis in Europa.

In dieser Episode spricht unser Host Dominik Groenen mit Finn Hänsel über seine beeindruckende Karriere, die Höhen und Tiefen des Unternehmertums und die Herausforderungen, denen er in der deutschen Start-up-Szene begegnete. Finn teilt seine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse, wie die Anpassung an den lokalen Markt und das liebevolle Management von The Iconic in Australien. Zudem hören wir, wie seine Leidenschaft für das Thema Cannabis bereits in jungen Jahren entflammte und welche Rolle seine politischen und familiären Hintergründe dabei spielten.

Von den aufregenden Tagen bei Movinga bis hin zur Gründung der Sanity Group – Finn gibt uns einen intimen Einblick in sein Leben als Gründer, seine Risikobereitschaft und seinen unermüdlichen Einsatz für seine Visionen. 

Bleibt dran für eine inspirierende und aufschlussreiche Episode mit einem der faszinierendsten Unternehmer Deutschlands!

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Willkommen zu Fates & Flavors, wo wir das Schaltern feiern und den Geschmack des Erfolges entdecken. Tauche eine inspirierende Geschichten und wertvolle Erkenntnisse, die dein Leben verändern werden. Ich habe nie Angst vor Risiko gehabt, weil ich immer dachte, wenn die Dinge dann schief laufen, ja gut, irgendwie schafft man es schon wieder, da rauszukommen. Und dementsprechend, glaube ich, war Rocket Internet wirklich für mich nur eine Zwischenstation, dann wirklich auch was Eigenes mit eigenem Risiko zu machen. Willkommen zurück zum Fails and Flavors Podcast. Ich bin Dominik Gröhn, euer Host und heute haben wir einen außergewöhnlichen Gast aus Berlin, Finn Hensel. Finn ist der Gründer und CEO der Sanity Group, einem der führenden Unternehmen im Bereich Medizin Cannabis in Europa. Mit über 100 Mitarbeitern und Standorten in Berlin, Frankfurt und der Schweiz revolutioniert die Sanity Group die Forschung und den Vertrieb von Arzneimitteln auf Cannabiodies-Basis. Aber das ist nicht alles. Fins beeindruckende Karriere umfasst Rollen als CEO der Umzugsplattform Movinga, Unternehmensberater bei BCG und Geschäftsführer von Rocket Internet in Australien, wo er die Modeplattform The Iconic zum Beispiel mit aufbaute. Außerdem war er Geschäftsführer des ProSiebenSat.1-Inkubators Epic Companies und Mitgründer der Craft Beer Bauerei Berliner Berg. Finn ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein engagierter Mentor und Unterstützer der Startup-Community in Deutschland. Im Jahr 2021 wurde er bei den German Startup Awards als Gründer des Jahres ausgezeichnet. Finn, ich freue mich mega, dass du zugesagt hast und dass wir die Folge heute aufnehmen und wir die Zeit haben, uns ein bisschen zu unterhalten über deine Reise, über das, was du erlebt hast in deinen ganzen Jahren und vor allen Dingen eben auch über die Herausforderungen, Rückschläge und ich sag mal auch die eine oder andere schwierige Situation, die du hattest. Ich hoffe, ich hab dich einigermaßen gut vorgestellt. Falls ich was vergessen habe, vielleicht ergänzt du noch mal ein, zwei Sätze. Vielleicht hab ich ja irgendwas vergessen. Ich glaube, du hast nichts Wichtiges vergessen. Tatsächlich, ganz im Gegenteil. Ich erinnere mich immer wieder, was ich auch schon alles im Leben gemacht habe, wenn du das so aufzählst. Und denke, wow, okay, daran merkt man, dass ich jetzt wirklich über 40 bin. Aber nein, also es fehlt nichts. Super zusammengefasst. Ja. Fynn, du hast, wie schon gesagt, du bist viele, viele Jahre in der Branche, bist ein erfahrener Gründer, hast eine Vielzahl von Unternehmen gegründet. Wie würdest du so ein Stück weit, sag ich mal, diese unternehmerische Laufbahn. Also woher kommt das? Ich meine, du hast einen Berater-Background, aber gab es irgendwie in deiner Familie, gab es in deinem Umfeld schon mal dieses Thema Unternehmer? Oder ist es eher durch, sage ich mal, so die, ich nenne mal Anführungszeichen – klassische Beraterkarriere gekommen? Ja, das ist eine gute Frage. Ich kann dir sagen, dass meine Reise damit begann, dass ich meine Eltern enttäuscht habe. Mein Vater ist tatsächlich siebte, achte Generation Ingenieur der väterlichen Familie. Tatsächlich auch große Ingenieure dabei gewesen. Also wer auf der Hamburger Alster die Wasserfontäne kennt, das ist ein Patent meines Opas. Das heißt also wirklich eine Familie, die sehr stolz auf ihre Ingenieurszeit ist. Und ich bin da als BWLer und Unternehmer eigentlich so ein bisschen die Odd Man Out in dieser Familie gewesen. Und ich habe auch lange darüber überlegt, wo kam das her? Ich glaube, verschiedene Dinge. Ich habe im Studium, aber auch davor in der Schule, immer gerne Dinge nebenbei gemacht. Ich habe mich politisch engagiert, ich war Schulsprecher an der Uni. Ich fand es immer irgendwie toll, Dinge voranzubringen, sowohl in der Politik, aber auch in der Gesellschaft. Und habe relativ früh angefangen schon, quasi im Abitur, schon ein relativ erfolgloses, aber doch nennenswertes Unternehmen zu gründen, sportsecondhand24.de. Das klingt zwar heute abgegriffen, war vor 25 Jahren aber noch revolutionär, dass man tatsächlich Sport Second Hand Klamotten online handeln konnte. Und ich glaube, irgendwie so dieses, dieser Hang, immer Dinge zu machen, mit gleichzeitig zumindest damals einem ausgeprägten Desinteresse an Mathematik und Physik, führte dazu, dass ich kein Ingenieur geworden bin, sondern tatsächlich mich überlegt habe, was kann ich tun, was kann ich machen. Tatsächlich kam meine Liebe zur Mathe denn erst später im BWL-Studium, wo ich dann irgendwann merkte, so schlimm ist es ja gar nicht. Aber vielleicht, was ich immer wieder denke, ist, Ingenieure machen ja auch. Ingenieure machen Dinge, Sie bauen Dinge, sie konstruieren Dinge und vielleicht ist das das Ingenieurtechnische, was bei mir hängen geblieben ist, weswegen ich mich am Ende für eine Unternehmerlaufbahn entschieden habe. Aber das war für mich relativ klar nach dem Studium zu BCG. Ich habe es gemocht, ich war gerne Berater, aber was mir bei BCG auch immer gefehlt hat, ist dieses Umsetzen. Auch wirklich zu sehen, was passiert denn jetzt mit den Dingen, die man bespricht. Und ich glaube, das hat echt dazu geführt, dass ich meine Passion quasi im Unternehmen bauen gefunden habe. Weil ich glaube, kein anderer Job gibt einem die Möglichkeit, so schnell Feedback auf die Dinge zu bekommen, die man macht. Und ich glaube, dieses Machen, Feedback bekommen, Dinge besser machen, irgendwie ist das eine Sache, die mir unheimlich Spaß macht. Und so ist es mit allen auch ins ABS dazu gekommen, dass ich Unternehmer geworden bin. Erzähl mal so ein bisschen, wo kommst du her? Also ich weiß, du kommst aus Norddeutschland. Wir hatten ja vor längerer Zeit, haben wir uns auch mal unterhalten zum Thema Flensburg und so ein bisschen die Area Flensburg. Erzähl mal so ein bisschen, wie ist so deine Kindheit gelaufen? Wie bist du so groß geworden? Also, ich habe ja schon gesagt, Ingenieursfamilie. Ich glaube, tatsächlich hatte ich eine sehr behütete Kindheit. Eine große Schwester, die ist Lehrerin geworden. Mutter eigentlich Buchhalterin, aber später Hausfrau gewesen. Mein Vater, wie gesagt, Ingenieur. Lange Jahre zur See gefahren, auf Schiffen Chefingenieur gewesen. Ich habe das nicht mitbekommen. Meine Schwester hat da mehr darunter gelitten, dass mein Vater selten zu Hause war. Aber ansonsten wirklich im Rheinhaus groß geworden, kleiner Garten. Später, dann haben meine Eltern ein Haus gebaut, als mein Vater kurz vor der Rente stand. Also wirklich sehr behütet in Flensburg groß geworden. Ist auch eine sehr behütete Stadt, direkt am Wasser, direkte Nachbarstadt zu Dänemark. Also eigentlich, sage ich mal, auch kein sozialer Brennpunkt. Das heißt also, wenn ich rundum würde sagen, Ich hatte eine sehr behütete Kindheit tatsächlich gehabt. Was glaube ich auch noch heute dazu führt, dass ich eigentlich ein Mensch bin, der sich nicht große Sorgen Sicherheit macht, weil ich halt irgendwie eine Grundsicherheit immer zu Hause mitbekommen habe, dass alles schon irgendwie gut werden wird. Und ich glaube, das hilft mir teilweise auch beim Unternehmen sein, weil ich kenne auch viele Leute, die immer Angst haben, dass was schiefgehen könnte. Das ist bei mir irgendwie nicht so ausgeprägt. Und von daher würde ich sagen, meine Kindheit war wirklich sehr prägend für mich, aber sehr im positiven Sinne, wenig traumatische Erlebnisse in der Kindheit gehabt. Und ich glaube, das ist auch sicherlich eine Sache, die mich zu der Person gemacht hat, die ich heute bin, ehrlich zu sein. Und dann hast du also studiert, du bist dann zur BCG gegangen und hast dann irgendwann den Entschluss gefasst, du gründest quasi ein Startup. Was ja, sag ich mal, wenn man sich so ein bisschen auch die Berater-Landschaft anguckt, beziehungsweise so ein Stück weit auch die Entwicklung von Startups, nichts Ungewöhnliches ist. Also, dass man hingeht und sagt, man hat verschiedenste Cases drauf, oder man ist in verschiedenen Cases drin, oder man hat sich verschiedene Dinge angeguckt und geht dann so aus dieser Beraterschiene raus und gründet was. Wie war das bei dir? Also, ich würde sagen, auf den ersten Blick hast du recht. Das ist so. Ich würde sagen, das ist eine ganz besondere Eigenschaft in Deutschland oder eine ganz besondere Prägung, weil was passiert ist, ist, dass damals zu meinen Studienzeiten eigentlich immer alle Lust hatten auf die Beratung. Und ich war selber jemand, ich habe in jedem Semesterferien ein Praktikum gemacht. Ich wollte möglichst viele verschiedene Dinge sehen, von Marketing über Finance bis hin zu Personal, zu Controlling, von Produktion zu Konsumgütern und und und. Und für mich war Beratung eigentlich eine Möglichkeit nach dem Studium, diese Breite an Interessen aufrecht zu erhalten. Weil auch bei BCG ist es so, du hast heute mal ein Praktikum im Marketing, oder ein Projekt im Marketing bei einer Bank, nächsten Tag bist du in der Produktion, dann bist du plötzlich in der Schokoladenfabrik. Das heißt, also diese Vielfalt, das wollte ich eigentlich machen. Und was dann passiert ist, dass irgendwann Rocket Internet mich proaktiv kontaktierte und sagte, hey, wir suchen Leute, die für uns Start-ups bauen. Und wenn ich sage, das ist typisch Deutsch, ist das, glaube ich, Rocket Internet, was ja viele noch kennen, also der größte eigentlich VC-Inkubator und sicherlich auch einer der Vaterfirmen der deutschen Start-up-Szene, sehr gezielt eben gesagt hat, wir haben keine Lust auf selber Großbewerbungsgespräche zu führen, also lassen wir die großen Beratungen die Bewerbungsgespräche führen und nehmen die Leute dann einfach nach zwei Jahren raus. Und so war es damals, gab es eine Phase, wo quasi fast BCG, McKinsey, Bain und wie sie alle heißen, eigentlich leer rekrutiert worden ist durch Rocket Internet. Und wenn man ganz ehrlich ist, für Berater war Rocket Internet super. Für die, die sich erinnern, es gab nie große Anteile, dafür gab es immer gute Gehälter. Und genau genommen, glaube ich, zeichnet viele Unternehmensberater aus, dass sie eigentlich risikoavers sind. Und dementsprechend war Rocket Internet so eine Art Gründung light für sie, dann halt eben quasi Gründungsluft zu schnuppern. Und das würde ich sagen, ist bei mir untypisch gewesen, weil ich war nie risikoavers. Das ist, glaube ich, eine Sache, die mich immer ausgezeichnet hat. Habe ich auch gerade schon gesagt, vielleicht basiert auch meiner Kindheit. Ich habe nie Angst vor Risiko gehabt, weil ich immer dachte, wenn die Dinge dann schief laufen, ja gut, irgendwie schafft man es schon wieder, da rauszukommen. Und dementsprechend, glaube ich, war Rocket Internet wirklich für mich nur eine Zwischenstation, dann wirklich auch was Eigenes mit eigenem Risiko zu machen, während viele andere Berater in der Zeit nach ihren ersten 1-2 Stationen bei Rocket Internet auch wieder zurück in die Beratung gegangen sind oder in Konzerne gegangen sind und gemerkt haben, so dieses richtige Startup-Leben ist dann doch nichts für sie. Und ich hab da halt den anderen Abzweig genommen und gesagt, ich kann eigentlich gar nicht genug bauen und gründen und immer wieder von vorne anfangen, weil jede Herausforderung ist irgendwie spannend und jedes Risiko treibt mich an. Und dementsprechend glaube ich vom Lebenslauf her ja typisch. Auf den zweiten Blick vielleicht doch gar nicht so typisch, berate eigentlich. Glaubst du, jetzt hast du gesagt, du hast nicht Risiko gescheut, glaubst du, gab es irgendwie einen Moment oder gab es irgendwie etwas, wo du sagst, da ist irgendwie der Ursprung drin oder sagst du, da hast du dich einfach so entwickelt über die Jahre oder kannst du dich an irgendwas erinnern, wo du, sag ich mal, jetzt darauf zurückschließen kannst, dass du diese Risikobereitschaft entwickelt hast? Ja, ich glaube, ich bin sicherlich im Leben öfter mal, auch als Jugendlicher, auf die Fresse gefallen. Aber ich habe mich irgendwie immer selber wieder rausgearbeitet aus solchen Löchern. Und habe sicherlich einen Respekt vor Niederlagen entwickelt in der Zeit, aber auch quasi eine Gewissheit, dass wenn man das richtig macht und, sag ich mal, sich nicht ganz dumm verhält und auch wirklich versucht zu lernen aus den Fehlern, die man macht, dass man sich eigentlich immer wieder hocharbeiten kann, wenn man den richtigen Ansatz hat. Und ich glaube, da gibt es jetzt nicht diesen einen Moment, wo ich sage, ach, da habe ich es verstanden, aber ich glaube, so verschiedene Erfahrungen, wo ich dachte, boah, shit, da komme ich jetzt nicht mehr raus, und dann gemerkt habe, durch harte Arbeit, aber auch irgendwie Einsicht und Dinge zu verbessern, kommt man halt doch wieder raus. Ich glaube, das hat mir quasi irgendwie so eine Prägung gegeben, zu sagen, egal was schief läuft im Leben, egal was du auch für Fehler machst, übernimm die Verantwortung und steh deinem Mann in dem Sinne und arbeite dich da wieder hoch. Das hat für mich halt immer geklappt und nie wirklich nicht geklappt. Und dementsprechend glaube ich, hat das einfach diese Charaktereigenschaft, gerne Risiken einzugehen, immer weiter verstärkt im Laufe meines Lebens. Mhm. Kannst du dich irgendwie an eine Situation erinnern, wo du das so umgesetzt hast? Also du hast jetzt gesagt, so als Jugendlicher, wo du sagst, okay, da war irgendwie die Kacke am Dampfen oder du warst irgendwie in einer schwierigen Situation und bist dann da rausgekommen? In meiner Jugend gab es das des Öfteren. Das hat nichts mit unternehmerischer Kacke zu tun, sondern einfach dumme Dinge, die ich getan habe, die wahrscheinlich jeder Jugendliche immer tut. Ich glaube, am Ende, als Beispiel kann ich dir, glaube ich, eher was Unternehmerisches nennen. Ich habe ja damals bei Movinga, du hast es ja eingangs gesagt, angefangen. Das war damals, glaube ich, die meistgehypte Plattform, das meistgehypte Startup in Berlin. Index Ventures hat direkt investiert damals bevor ich angefangen hatte glaube ich 20 millionen euro noch nicht mal ein halbes jahr nach gründung der firma Und da bin ich eigentlich damals reingegangen und ich werde es nicht vergessen, ein guter Freund von mir hat noch gesagt, Finn, also das ist quasi einfach nur, du gehst da jetzt rein, machst das zwei Jahre und dann segelst du den Sonnenuntergang und wirst erfolgreich. Und nicht, dass es jetzt unbedingt mein Maßstab gewesen wäre, aber mit der Prämisse bin ich dann doch reingegangen in die Firma und was dann relativ schnell klar war ist war alles ganz anders als gedacht die Gründe haben uns unter dem dann verlassen die Burnrate war irgendwie im mittleren hohen einstelligen Millionenbetrag im Monat und Plötzlich war die Firma kurz vor der Insolvenz und ich glaube das war so ein Thema, wo ich das erste Mal in meinem Leben wirklich dachte, oh shit. Und jetzt bin ich hier der einzige Geschäftsführer, muss eine neue Finanzierungsrunde raisen, nebenbei einen Laden restrukturieren. Und keiner wollte den Laden auch noch nur mit der Kneifzange noch anfassen, weil alle dachten, oh Gott, nee, mit der Geschichte dahinter und und Index Ventures wollte nicht mehr investieren, keiner wollte mehr investieren. Da glaube ich, habe ich das erste Mal gemerkt, okay, shit, das geht auch wirklich schlimm. Und auch eine Situation, die ich nicht vergessen werde. Ich war dann irgendwann, ich bin ja immer positiv, war ich dann irgendwann auf dem Weg zu meinen Eltern über Ostern und wollte irgendwie eine schöne Zeit zu Hause verbringen. Und mein CFO meinte zu mir, Finn, also vielleicht sollst du doch noch einmal mit dem Insolvenzverwalter, also Insolvenzberater, nicht Verwalter sprechen. Weil du sollst als Geschäftsführer natürlich wissen, wie es gerade steht. Und ich so, okay gut, ich muss eigentlich los 17 Uhr, aber lass noch mal zu dem Berater kurz hinfahren, war am Kudamm und mein CFO meinte, dann erzähl dir mal kurz die Geschichte, wie es gerade die Firma steht. Und ich habe dem Insolvenzberater die Geschichte erzählt und gesagt, ja, so sieht es jetzt aus, aber wir kriegen da einen bestimmten Termschied. Und ich muss jetzt übrigens auch wirklich los, weil meine Familie wartet. Und der Insolvenzberater schaute mich an und sagte, Hänsel, die sind ja komplett neben der Spur. Also es geht gar nicht mehr darum, ob sie ins Gefängnis gehen, sondern nur darum, wie lange sie ins Gefängnis gehen würden, wenn die Firma wirklich Insolvenz anmeldet, weil sie sind mitten in der Verschleppung drin. Und ich glaube, das war so das erste Mal in meinem Leben, dass mir mein Arsch wirklich, sorry for my French, auf Grundeis gegangen ist. Und sich da rauszukämpfen, hat mir sicherlich sehr viel im Leben beigebracht und war sicherlich bestimmt eine der härtesten Zeiten, die ich unternehmerisch hatte. Aber auch das muss ich sagen, auch da habe ich wieder danach die Erkenntnis gewonnen, wenn man hart arbeitet, die richtigen Dinge tut, versucht zu verstehen, was schiefgelaufen ist, das versucht besser zu machen, dann ist die Chance immer da, dass man sich wieder hocharbeitet. Und das hat die Movinga-Geschichte eigentlich sehr gut bewiesen. Jetzt ist die Firma inzwischen pleite, das ist jetzt aber eben, nachdem ich fünf Jahre lang da draußen bin, dass es doch immer wieder Möglichkeiten gibt, auch Dinge, an die andere Menschen nicht mehr glauben, doch noch zu retten. Und genau genommen von der großen Angst, jetzt endgültig zu scheitern, ist dann doch wieder die Erkenntnis rausgeworden, wenn man es richtig macht, kann man es doch retten. Und ich glaube, dementsprechend, ja, ist es meine Philosophie geblieben. Jetzt hast du ein Thema ja schon angesprochen, was ja auch, sag ich mal, so durch die Presse gegangen ist. Du warst dann so 18, 17, 18, 19? Ja, genau. War das die Zeit? Ja. 16, 17, 18. Ähm, okay. Du hast ja schon gesagt, gefühlt war es halt richtig krass gehypt, also Movinga war einfach ein krasser Name, so ich erinnere mich noch an die Werbung, an die Trucks und und und, also es war ja schon richtig heftig. Und wie bist du dann von Bord gegangen? Also du hast gesagt, da ist die Firma ja noch nicht in den Insolvenzbereich. Ne, genau. Also ich kann mal ganz kurz einen kleinen Abriss geben. Also es war so, dass ich damals quasi neben den beiden Gründern als dritter Geschäftsführer geheiert werden sollte. So ein bisschen als derjenige, der ein bisschen die Erfahrung mitbringt und ein bisschen die auch coacht. Das hat sich relativ schnell herausgestellt, dass da der Zug mehr oder weniger schon abgefahren war. Die Gründer haben das Unternehmen verlassen und dann war ich tatsächlich erstmal, ich würde mal sagen, fast eineinhalb Jahre in der Restrukturierung. Also eine Finanzierungsrunde ist geplatzt, dann haben die Investoren wirklich mit einer krassen Downround eine absolute Notfinanzierung gegeben. Dann haben wir eine Taskforce eingerichtet, die quasi eigentlich unsere Ausstehendenstände eintreibt von den Kunden, die nicht bezahlt haben. Was tatsächlich ungleich schwieriger ist, weil die kunden aber auch eine scheiß erfahrung hatten mit dem umzug und von denen geld einzutreiben war dann noch mal schwieriger Aber haben sie tatsächlich geschafft zu überleben durch die parallelität von Wir kriegen noch mal ein bisschen geld von investoren aber wir treiben auch noch mal sehr viel Geld ein von den Kunden, die ja ausstehend sind. Und so haben wir dann quasi eigentlich uns langgehangelt und uns dann bei Movinga wieder einigermaßen gut entwickelt. Das größte Problem bei Movinga war damals, es wurden Investoren als Tech-Company verkauft, die eigentlich alles automatisieren im Hintergrund, aber am Ende war es eigentlich nur ein vertriebsgetriebenes Callcenter, was einfach nur Strukturvertrieb an Konsumenten gemacht hat, die vorher bei Immo-Scout oder wo auch immer angegeben haben, dass sie gerne umziehen möchten. Und das so umzubauen, dass die Firma dann auch wirklich dem entspricht, was eigentlich ursprünglich der Pitch war, das war sicherlich eine sehr anstrengende Zeit, aber da bin ich auch heute noch dankbar, dass die Investoren wie Early Bird und auch Rocket Internet bei der Stange geblieben sind und die Firma zumindest, sag ich mal, geringen Summen weiterfinanziert haben, sodass wir halt diese Restrukturierung auch wirklich umsetzen konnten. Und das war dann, sag ich mal, mehr oder weniger erfolgreich. Die Firma hat sich daraufhin drei Jahre lang jedes Jahr verbessert und war dann auch irgendwann wieder finanzierbar. Wir haben dann auch durch die Strüngemann-Familie eine externe Finanzierung reinbekommen, den irgendwann wieder durch den Londoner-Fonds eine Finanzierung reinbekommen. Und da war eigentlich für mich so ein bisschen der Punkt, wo ich sagte, mein Job ist done. Ich war ja nicht der Gründer. Mein Herzblut hing an der Firma, weil ich einfach, sage ich mal, durch Schweiß und Tränen mit der Firma gegangen bin. Aber ich selber habe mich nie als den Restrukturierer gesehen, sondern ich bin eigentlich immer jemand, der Lust hat, etwas zu bauen, was eher Richtung Wachstum geht. Und so war es dann, als die Firma dann eigentlich fertig restrukturiert war, dass ich mir dann schon gesagt habe, okay, will ich das jetzt ewig weitermachen oder will ich noch einmal wirklich was bauen? Und so habe ich mich dann entschieden, nachdem das Cannabis-Gesetz 2017 für Medizinalcannabis in Deutschland kam, mit meinem Mitgründer gemeinsam zu sagen, komm, wir verlassen beide unsere jetzigen Jobs und wir machen was Neues. Und das hatte ich den Investoren dann, glaube ich, Ende 2017, Anfang 2018 mitgeteilt. Und dann habe ich dann angefangen, die Sanity Group zu bauen. Und das war eigentlich am Ende auch ein sehr guter Abschied. Auch die Investoren von Movinga zum Großteil hatten auch Interesse, in Sanity Group zu investieren. Dort habe ich quasi auch immer noch ein paar Investoren drin, die auch bei Movinga investiert waren. Aber am Ende war das dann für mich so der Abschluss. Ich bin auch noch an Bord geblieben. Dann wurden am Ende die Nachfolger für mich rekrutiert. Aber dann kam natürlich Corona, was natürlich für Umzugsunternehmen nicht so, sage ich mal, die tolle Phase war. Ein paar Dinge beim Winger haben sich dann wiederholt. Tatsächlich, dass das Tech-System nochmal umgestellt wurde und, und, und. Wirklich ist es auch ein schwieriges Geschäftsmodell geblieben. Und das führte jetzt eben dazu, dass es ja im letzten Jahr tatsächlich dort nochmal gekriselt hatte. Aber auch natürlich, weil die Finanzierungssituation im Markt jetzt gerade nicht die beste ist. Und dementsprechend Tut es mir natürlich sehr leid, so viel Herzblut in eine Firma gesteckt zu haben, genauso wie meine Nachfolger. Aber dann am Ende doch nicht erfolgreich gewesen zu sein, ist natürlich auch in gewisser Art und Weise eine Niederlage. Aber ich habe natürlich heute einen deutlich höheren Abstand zu, als ich jetzt vielleicht noch vor vier, fünf Jahren gehabt hätte. Erzähl noch mal ganz kurz der Pitch. Movinga, du hast jetzt gesagt, Umzugsunternehmen, aber gleichzeitig auch Tech-Company. Was war der Pitch von Fynn, wenn er Movinga damals gepitcht hat? Naja, es gab so den Pitch bevor ich wusste, wie der Hase wirklich läuft und danach. Also sage ich mal, als ich noch naiv war, habe ich genau das gleiche gedacht, was die investoren Auch gedacht haben und mir ja auch gepitcht haben warum ich an bord kommen soll nämlich dass quasi wir mit hervorragenden unternehmen arbeiten Die aber günstiger dadurch werden war movinga im back end die routen so optimiert dass die eine bessere Auslastung haben und dementsprechend den Kunden bessere Preise anbieten können und am Ende Movinga noch eine Marge hat. Also quasi eine Win-Win-Win-Situation. Die Umzugsunternehmen sind besser ausgelastet, Movinga hat die Marge und der Kunde spart noch ein bisschen Geld. Das war eigentlich so Quintessenz, worum es bei Movinga ging. Die Realität war, es wurde halt sehr wenig optimiert hintenrum. Es wurde halt quasi eigentlich nur Umzüge verkauft. Und die Umzugspartner, die man hatte, waren jetzt auch nicht immer die besten Umzugspartner. Was halt auch zu sehr schlechten Reviews führte. Und das war halt eben die Herausforderung. Und danach habe ich quasi, und ich glaube, das war auch die richtige Variante, ich sag mal so, auf neudeutsch, ich hab mich gnadenlos nackig gemasst, und dem Investoren wirklich erzählt, wie der Hase läuft, und hab den Weg gepitcht mit voller Ehrlichkeit. Hier stehen wir heute, aber da wollen wir hin. Das ist der Nordstern, das ist die Vision. Wir wollen eigentlich dahin, zu dem, was wir eigentlich ursprünglich immer gepitcht hatten. Und ich glaube, das haben wir auch tatsächlich sehr erfolgreich dann gemacht in den darauffolgenden drei Jahren. Tatsächlich bessere Unternehmen ranzubekommen, mehr zu optimieren im Hintergrund, ein Routenplanungstool zu implementieren, wirklich eben den Unternehmen die Chance geben, ihre Fahrten zu optimieren. Und da statt jetzt irgendwie ein Umzug von Hamburg nach München und zurück leer zu fahren, Montag von Hamburg nach München, Dienstag von München nach Frankfurt, Donnerstag von Frankfurt nach Köln und dann wieder zurück nach Berlin und so quasi die ganze Woche ausgelastet zu sein. Das war dann der Pitch und dem haben wir auch irgendwann, sage ich mal, irgendwann ging auch der Anspruch und die Realität waren dann mehr in Balance als zur Anfangszeit. Hast du dich da jetzt so rückblickend so ein bisschen auch, ja, ich nenne es jetzt mal nett formuliert, so ein bisschen geblendet gefühlt, weil ich sage mal, das, was im Endeffekt dir verkauft wurde, ja, so bei dem Thema Einstellung, wie die Uni Company gekommen ist, nicht so das war, was du dann hinterher erfahren hast, also ich sag mal so Richtung ehemaliges Management oder Gründer, oder schon? To be honest, ich bin halt jemand, der überhaupt nicht nachtragend ist. Sicherlich hab ich da heute noch Fragezeichen und denke mir, wie konnte das so geschehen, wie es geschehen ist. Ich bin da jetzt aber niemandem persönlich böse. Ich war nur wirklich sehr überrascht, wie wenig am Ende eigentlich von dem da war. Und wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist, wie gut man das vor Investoren verheimlichen konnte, wie wenig eigentlich da war. Und das war für mich auch ein Learning zu sagen, wow, also wenn ich bei allem, was ich künftig mache, immer noch lieber zweimal unter die Motorhaube gucken, bevor ich das glaube. Und Dementsprechend glaube ich keine bad feelings, aber natürlich, wie gesagt, eine harte Zeit hatte ich danach. Das Umzudrehen war sicherlich die größte Herausforderung bisher meines beruflichen Lebens. Dementsprechend, würde ich sagen, bin ich daraus erstärkt hervorgegangen, aber hatte sicherlich eine lange, lange, sehr schlechte Phase, auch persönlich, weil man solche Sachen natürlich auch mit nach Hause nimmt, wenn man von der Arbeit kommt und nicht irgendwie abends 20 Uhr den Kopf abschaltet und sagt, jetzt ist alles wieder gut und morgen geht's wieder los, sondern natürlich gab's da schlaflose Nächte. Ich glaube, mein Gewicht ist irgendwie hoch und runter gegangen, je nachdem, was für eine Phase ich gerade hatte. Also das war schon wirklich, das ging schon an die Substanz tatsächlich. Aber wie gesagt, am Ende jetzt de facto heute doch kein Happy End. Aber ich glaube, Als ich die Firma nach vier Jahren verlassen habe, konnte man schon sagen, okay, sie steht jetzt deutlich besser da, als sie da stand, als ich reinkam. Und das war am Ende auch für mich dann irgendwie ein persönlicher Abschluss. Hast du für dich irgendwie in der Zeit dann auch, sag ich mal, einen Ausgleich oder ein Ventil oder eine Methodik entwickelt, wie du dann, sag ich mal, mit dem Thema umgehst. Weil ich sag mal, ich kenn selber, weil wir selber auch mal in so einer Situation waren und das ist natürlich ein Thema, wie du sagst, von morgens bis abends kümmerst du dich eigentlich nur darum, wie kannst du, sag ich mal, Ratenzahlungsvereinbarung machen, wie kannst du quasi mit deinen Gläubigern sprechen, ja, Und das von morgens bis abends. Man kommt sich schon relativ eintönig vor. Es sind keine angenehmen Gespräche. Die Gespräche sind im Grunde genommen echt kräftezehrend. Hast du für dich da irgendwie was entwickelt wie du damit umgehst? Ich muss sagen ehrlich leider nein. Also ich wünschte ich hätte damals einen Mechanismus oder eine Vertrauensperson gehabt aber ich neige leider sehr dazu Dinge in mich reinzufressen und sich sehr mit mir selber zu beschäftigen, das nicht zu teilen, nicht oft über Themen zu reden, weil ich immer aus irgendeinem Grund so einen Charaktereignizug habe, weil ich immer denke, ich belaste andere Leute damit, mit meinen Problemen. Und Tatsächlich muss ich ganz ehrlich sagen, ging das dann sehr bei mir an die Substanz. Und schlaflose Nächte, Leute sagen, Mensch, du siehst aber ungesund aus. Und ich habe dann auch noch meinen Vater und meine... Also eigentlich alle Ingenieure, von denen ich von Sprache filterlicherseits bin, sind alle nacheinander in einem Herzinfarkt gestorben. Mein Vater, Gott sei Dank, dank der Schulmedizin heute, lebt noch, aber hat auch mehrere Herzinfarkte gehabt. Ich dachte schon die ganze Zeit, das ist jetzt nur eine Frage der Zeit, bis mich der auch dahin rafft, weil ich wirklich darunter gelitten hatte. Aber auf der anderen Seite, so einen ganz irren, ich hab's mal preußische Disziplin genannt, so einen Anspruch an mich selbst hatte, ich will es aber auch schaffen, ja, ich will jetzt hier nicht rausrennen und sagen, hey, ich schaffe es auch nicht, sondern ich habe irgendwie das Gefühl gehabt, was ich angefangen habe, muss ich auch zu Ende machen. Und Unter diesem Anspruch habe ich aber auch sehr oft gelitten, weil halt eben ich diesen Ausweg nicht gesehen hatte und aber auch nicht wusste, wie ich diesen Ausgleich, von dem du sprachst, irgendwie hinbekomme. Heute würde ich da anders rangehen, würde wirklich sehr destiniert sagen in solchen Phasen ganz klar Sport, Meditation Auch gerade bei Schlaf. Ich bin ja auch selber Cannabis-Patient. Jetzt nicht häufig, aber wenn ich mal merke, es überkommt mich gerade, und ich grübel einfach den ganzen Tag, dann kann das auch helfen. Während bei Movinga ich die Gedanken wirklich mir ins Bett genommen habe und bis nachts vier nicht schlafen konnte, wenn irgendwas war. Da muss ich ganz ehrlich sagen, da habe ich heute andere Mechanismen, die mir helfen. Aber damals wünschte ich, ich hätte das Wissen, was ich heute habe und hätte die innere Ruhe auch, die ich heute habe. Aber wir sprachen ja eingangs über Niederlagen. Das war so eine Phase, wo ich wirklich, wahrscheinlich in meinem Leben, die größte Unsicherheit verspürt habe. Ich finde es immer so heftig, weil, ich sage mal, dieses Thema, du hast ja gesagt, Index Ventures hat investiert, Rocket Internet, you name it, Early Bird. So, im Grunde genommen ist es ja so, dieses Thema Start-up, ja, du bist auf so einen Hype, du hast Geld geraced, ja, du stellst Mitarbeiter ein, so. Es ist natürlich auch immer eine Gefahr und ich erlebe das halt bei mir oder bei uns halt auch. Und ich habe zum Beispiel in dieser Phase so Situationen gehabt, die ja irgendwie dann unsichtbar sind für andere. Also bei mir fing das dann an, ich hab auf einmal so schwitzige Hände gekriegt. Ja, ich saß auf einmal da und hab halt so schwitzige Hände gekriegt, dass ich gesagt hab, Alter, das ist doch irgendwie nicht normal. Ja, so und dann sind es halt andere Dinge. Auf einmal hast du hier und da so ein Piepsen, ja, und du denkst so, ja, okay, ist das jetzt mal. Und ja, und, und, und, und dann sind es halt so Dinge, ich kann mich noch ganz genau erinnern, ich habe dann auch eine Phase gehabt, wo ich super viel geflogen bin und ich habe dann halt schon so eine Art gehabt, ich bin in Flughafen reingekommen und hab so eine Panik einfach bekommen. Ich hab so weiche Knie bekommen, wenn zu viele Menschen da waren. Ich hab so krass mit Reizüberflutung zu tun gehabt, dass ich gesagt hab, okay, ich kann nicht Auto fahren, gleichzeitig Musik hören und auch noch auf den Verkehr achten. So und ich glaube, das ist halt ein Thema, wenn man halt über Start-ups spricht, wenn man über Venture Capital spricht, das ist alles schön, aber ich merke halt auch einfach, immer mehr kommt halt auch so ein Thema, Es ist halt auch ein krasser Workload einfach. Es ist halt irgendwie auch, es ist alles cool, es ist alles geil, wenn du ein cooles Geschäftsmodell hast und die Leute schmeißen dir 20 Millionen hinterher, mega. Aber die Medaille hat halt zwei Seiten. Ganz im Ernst, wenn wir auch mal so philosophisch jetzt sind über die Startup-Szene, ich bin da selber immer hin und her gerissen. Die Leute sehen dann immer nur bei erfolgreichen Gründungen, ach guck mal, der Felix ist ein tolles Auto und der macht viel Urlaub und dies und das. Die sehen halt nur die Spitze des Eisberges, aber unten drunter ist jahrelang Blut, Schweiß, Tränen, Existenzängste und so weiter. Und man fragt sich natürlich auch immer, wie offen man das kommunizieren soll. Ich meine, heute reden wir da sehr offen drüber, aber auf der anderen Seite, ich bin ja auch im Startup-Verband immer weiter im Vorstand, da war natürlich auch immer das Thema, wir müssen positive Role Models sein, damit halt mehr Leute gründen in Deutschland. Sie sehen, guck mal, wenn du dich richtig anstrengst, dann kannst du auch so erfolgreich werden. Und dementsprechend neigt man auch tatsächlich dann so, in diesem Gedanken, also Role Model sein zu wollen und mehr Leute zum Gründen zu bewegen, dass man vielleicht selber auch manchmal sich dabei ertappt, diesen Job der Gründung ein bisschen positiver darzustellen, als es eigentlich ist. Man blendet dann selber, glaube ich, die negativen Aspekte aus. Aber wenn man sich mal ganz ehrlich und nackig macht und sagt, wie ist es eigentlich wirklich, dann gehört dazu, dass du auch richtig viele Scheißtage hast, muss man ganz ehrlich sagen. Und im Nachhinein lache ich drüber und ich bin wirklich im Leben immer eine frohe Natur und immer positiv, aber es sind wirklich meine besten Freunde, die ansprachen und sagen, boah, du siehst echt gerade nicht gut aus, du lachst ja gar nicht mehr. Da ist dir dann spätestens klar, okay, das ist so diametral anders als mein Charakter eigentlich, Also irgendwas muss gerade wirklich im Argen liegen. Und das muss man sich halt schon auch bewusst sein. Weil ich glaube, irgendwie nur die Sonnenseite vom Gründen mitzunehmen und dann hofft man, wird damit erfolgreich. Und eigentlich ist es ja viel easier, als wenn man irgendwie alles andere macht. So ist es halt aber nicht. Und diese Abkürzung zum Erfolg, die gibt es vielleicht manchmal, aber nicht in der Regel. Ja, und das ist immer auch so ein Stück weit so Engelchen und Teufelchen. Das, was du vorhin gesagt hast, klar, es ist geil, du setzt Ideen du baust Produkte, du kriegst das Kundenfeedback, du merkst hinterher, ein Produkt wird angenommen oder auch ein Case wird angenommen. Das ist halt einfach mega, aber es gibt dann eben auch einfach die Downside. Und die Downside ist halt, manchmal gibt es halt einfach Tage, wo du dann echt sagst, okay, wir wissen nicht, wie wir den Tag überstehen sollen, wir wissen nicht, wie wir die Woche irgendwie überstehen wollen. Gelder bezahlen, Ende des Monats, Insolvenz-Termin so. Ja, Alter, ja, das sind halt so Dinge, wo du denkst, ja, das sieht immer alles so einfach aus, aber nichts ist im Grunde genommen einfach, sondern da ist halt richtig, richtig viel auch einfach, ja, Unsicherheit, wie du gesagt hast, oder Angst, oder auch okay, wie schaffen wir das? Und ich sage halt auch immer, wenn ich nicht irgendwie halt meinen Bruder hätte, mit dem ich im Grunde genommen seit Jahren alles mache, dann wäre ich echt eine ganz arme Sau manchmal, ja, weil es ist einfach, es gibt dir so viel Kraft, es gibt dir so viel Stärke in Situationen, wo du selber manchmal aufgeben würdest. Und dann sehen die Leute immer nur und sagen, ja, okay, der Typ, krass, was der gemacht hat und das und das und das. Und ich meine, das ist in Berlin ja noch viel krasser, aber die Leute sehen halt nicht, wie viel ist einfach auch dann Unsicherheit dahinter, oder auch Angst. Gerade bei Instagram, Niemand postet bei Instagram irgendwie Scheißtage, sondern alle irgendwie nur, ach, wieder Januar in Kapstadt, Mensch, ist das Wetter schön und so weiter. Allerdings, wenn das Gründerleben ist, ist es ja eigentlich richtig geil. Aber niemand fotografiert dich, wenn du irgendwie den Tränen nachts drei im Büro hockst und denkst, Scheiße, Wie kann ich die Gehälter diesen Monat zahlen? Also meine schwierigste Diskussion, die ich bei Movinga mal hatte, war, ich war absolut positiv, dass wir Geld vom Investor bekommen, die Idee dauerte aber länger, und wir hatten am Ende des Monats nicht mehr genug Geld, die Gehälter zu zahlen. Und da hab ich dann quasi an unser weiteres Management gegangen und gesagt, guck mal, wir verdienen so viel Geld, für jedes Gehalt von uns, auf das wir diesen Monat verzichten, können wir fünf oder vier niedrigere Gehälter zahlen. Und dadurch, dass wir ja auch relativ viel verdienen, haben wir vielleicht auch höhere Reserven. Und wirklich dem Management zu sagen, wir müssen jetzt mal zwei Monate auf Gehalt verzichten, damit wir die anderen Mitarbeiter zahlen können und dann die Finanzierungsrunde hoffentlich drin ist, das war wirklich eine Diskussion, wo ich sage, heute noch wow, dass da das Management komplett nicht gegangen ist und wir uns wirklich zwei Monate die Gehälter radikal gekürzt haben, wo ich auch denke, Wahnsinn, das hätte auch ins Auge gehen können und wenn dann das Geld nicht gekommen wäre von dem Investor, dann mag ich mir gar nicht ausmalen, wie dann die Situation gewesen wäre. Also es ist tatsächlich auch, ich will jetzt auch nicht alle schlecht reden, ja, ich habe auch die geilsten Tage meines Lebens als Gründer gehabt, aber es ist halt eine Nassterbahnfahrt, ne? Es ist halt einfach ein Rollercoaster und damit muss man sich halt, dem muss man sich halt bewusst werden. Jetzt, wie war das dann? Also du bist dann raus, also du hast die Restrukturierung abgeschlossen bei Movinga. Und wie lange hat das dann gedauert zwischen, sag ich mal, so mit dem alten Stück weit abschließen und sagen, okay, ihr macht jetzt Sanity Group? Oder war das so ein Stück weit auch, ich nenne es jetzt mal irgendwie so, sich einen neuen Hafen suchen oder ein neues Thema, wo man einfach wieder nach vorne positiv guckt? Nee, ach du, ich hatte quasi in den letzten ein, zwei Jahren von Movinga, hatte ich schon meinen Frieden damit gemacht. Das war jetzt nicht so, dass ich jetzt irgendwie jeden Tag sagte, Gott, ich muss hier jetzt raus. Es hätte sicherlich ein Szenario gegeben, wo ich länger bei Movinga geblieben wäre, aber ich habe am Ende mir selber überlegt, so wo will ich hin mit meinem Leben, wie alt bin ich jetzt, wie viele Unternehmen gründe ich noch, bin ich Gründer oder bin ich eingestellter Manager? Und ich glaube, die Konstellation von Themen, Movinga hat eine harte Zeit hinter mir gehabt, kein Gründer gewesen, sondern eben angestellter Manager, weil sie natürlich auch den Anteil einer Firma geäußert hat und und und, versus nochmal ein Herzensthema, eben in dem Falle Cannabis, nochmal neu starten zu können, auf eine Pionierwelle zu springen, wo ich einer der ersten noch im Markt bin, die es machen. Das war einfach damals eine Sache, die habe ich mir in meinen letzten 4, 5 Monaten bei Movinga, ist es halt irgendwie so entstanden, weil damals war eben gerade das Gesetz kam, mein Mitgründer hatte irgendwie mega Bock auf das Thema, also mein Sanity Group Mitgründer Fabian und ich hatte bis zum Schluss immer noch die Option, okay, vielleicht bleibe ich doch bei Moving Garm und Ab dann aber umso mehr ich auch mit den Investoren gesprochen habe, wo sie sehen, dass der Laden hingeht, wo ich eigentlich hin möchte, was eigentlich mein so Dinge sind, die ich noch verwirklichen möchte, wurde mir im Laufe der Zeit einfach klar, ich will noch was Neues machen. Und ich glaube, ich habe das sehr fair gespielt, ich habe den Investoren das sehr früh gesagt, ich habe ihnen angeboten, auch noch sehr lange an Bord zu bleiben. Irgendwann haben wir uns dann geeinigt, dass ich doch ein bisschen früher rausgehe, weil sie dann sagen, gut, wenn du schon mit dem Gedanken eigentlich schon bei dem neuen Thema bist, dir bringt es jetzt auch nichts, wenn du hier noch irgendwie weiter bei Movinga Dinge tust. Nicht, dass ich ein Lame Duck geworden wäre, aber es macht ja schon was mit einem, wenn man eigentlich ein neues Thema am Kopf hat. Und dementsprechend, glaube ich, war damals die Trennung bei Movinga, nachdem ich dann den Investoren kommuniziert hatte, ich möchte was Neues machen, die war dann halt auch sehr gut. Und wie gesagt, ich hatte auch das Angebot direkt von den Investoren, zum Großteil meines Cap-Tables, dass die alle mitgekommen wären, aber hatte da schon in der Tat hintenrum schon eine ganz andere Finanzierung für die Sanity gestrickt. Von daher war das aber am Ende gut, aber tatsächlich war es dann auch, das war mir dann gar nicht so bewusst, es wurde mir erst hinterher bewusst, schon, dass mir Steine von den Schultern fielen. Also wirklich das Gefühl zu haben, wow, das Thema ist jetzt abgeschlossen, ich kann jetzt wirklich frisch in was Neues starten. Da denke ich so manchmal, da hätte ich vielleicht mich doch mal drei, vier Wochen zwischendurch nehmen sollen und da noch mal irgendwie auch noch mal zu reflektieren. Aber auch das ist typisch Gründung. Die Möglichkeiten warten nicht auf einen, sondern man muss dran aufspringen, wenn sie da sind. Und dementsprechend gab es die Option gar nicht zu sagen, ich mache jetzt nochmal einen Monat Pause, sondern es ging halt nahtlos weiter. Und dementsprechend war es ein frischer Start, Wieder komplett back to 0, zwei Mitarbeiter, kleines Büro angemietet, und die ganzen Waren sind wieder von vorne. Und wie kam generell das Thema? War es nur, weil es irgendwie ein Hype-Thema war, oder hast du vorher schon Bezug zu dem ganzen Thema gehabt? Ja, ich oute mich jetzt mal, die Leute die mich verfolgen, die wissen das. Also in zweierlei Hinsicht sogar tatsächlich. Ich oute mich als jemand, der auch schon in der Jugend auch hier und da mal konsumiert hat, aber Ich oute mich auch als CDU-Mitglied. Und diese Kombination ist natürlich relativ wild, weil ich damals relativ engagiert in der CDU war. Ich war junger Unionsvorsitzender in Flensburg. Habe ich ja vorhin schon gesagt, ich war früher politisch aktiv und heute eigentlich auch immer noch ein bisschen. Und war, glaube ich, wahrscheinlich, ohne das jetzt als Fakt beweisen zu können, der erste JU-Vorsitzender einer größeren Stadt in Deutschland, der sich mit der JU für eine Legalisierung von Cannabis ausgesprochen hat. Das schon 2001. Das hat damals sehr komplexe Gründe gehabt. Ich kannte jemanden, der hatte Familien, die betroffen waren von einer Krankheit, die er sich dann selber illegal mit Cannabis therapiert hat, was wiederum sehr erfolgreich war. Da habe ich mit Ärzten damals gesprochen. Ich habe sogar einen verrückten Arzt in Kiel kennengelernt, der hat im Keller Cannabis angebaut für seine Schmerzpatienten illegal. Der wurde auch irgendwo hochgenommen, hat seine Approbationen verlieren und und und. Auf jeden Fall wurde das quasi für mich ein Herzensthema. Da war ich damals überhaupt nicht so in der Schule der Kiffer oder so, ganz im Gegenteil. Ich war eher so wahrscheinlich der spießige J.O.U.L.A. Aber war halt diesem Thema nie gegenüber abgeneigt. Und hab mich dann halt wirklich intellektuell damit beschäftigt und wollte damals überhaupt nicht einsehen wollen, warum die CDU eigentlich so gegen die Legalisierung ist. Und als dann 2017 plötzlich das Gesetz kam, jetzt ist Medizinalcannabis erlaubt, das hat natürlich schon was an mir gemacht. Weil diesen Gedanken, dass Cannabis eigentlich nicht illegal sein sollte und vor allen Dingen medizinisch besser genutzt werden sollte, den habe ich in all den 20 Jahren nie verloren, den Gedanken. Und dementsprechend war die Mischung aus, hier entsteht ein neuer Markt, ich kann nochmal echt was from scratch neu bauen, ich bin inhaltlich im Thema drin, ich kann mein Herzblut da reingeben, Klammer auf, bei Umzügen eher nicht so, Klammer zu. Die Kombination, wo ich sagte, so now or never, das hat die Möglichkeit, das Thema meines Lebens zu werden. Und ich glaube, jetzt führe ich die Firma, früher mit meinem Mitgründer, inzwischen mit meinem C-Level, jetzt seit fast fünf Jahren und habe immer noch genauso viel Spaß wie am Anfang, obwohl auch da wieder gehört die Ehrlichkeit dazu. Auch Bei der Handy Group gibt es natürlich Achterbahnen auf und ab, mal wieder Leute entlassen und dann doch wieder Existenzängste. Und kommt das Gesetz jetzt? Kommt es nicht? Was heißt das für uns dann, wenn es nicht kommt? Aber am Ende ist das schon ein Thema gewesen, wo ich sage, die Passion für das Thema und die Passion, Firmen aufzubauen, Die hat da wirklich Ende 2017, Anfang 2018 in einer Konstellation plötzlich stattgefunden, die meines Erachtens eine Lifetime Opportunity waren. Und dementsprechend war dann am Ende auch die Entscheidung ziemlich klar, Wenn ich Movinga verlasse, dann ist das das neue Thema, was ich machen möchte. Jetzt, wenn man sich Sanity Group, also ich war, ich glaube wirklich auch so mit einer der ersten oder so am Anfang, Kunde, hab bei euch bestellt und hab das auch ausgetestet und das, was bei mir hängen geblieben ist, war am Anfang ja so ein bisschen so auf Lifestyle ausgerichtet. Also ich erinnere mich an die Produkte, wenn die ankamen, dann war so eine kleine schwarze Tasche dabei, da konntest du die Produkte und die Vapes und sowas reintun. Also ich habe immer ordentlich bestellt. Und was würdest du sagen, was hast du so, sag ich mal, am meisten von Movinga mit zu Sanity genommen? Also was war das, wo du gesagt hast, okay, die Dinge, die sind gut gelaufen oder sind schlecht gelaufen. Was würdest du sagen, was waren so die Key? Also erstaunlich inhaltlich würde ich sagen erstaunlich wenig, weil am Ende Movinga war am Ende eine reine Tech-Company, natürlich mit ein bisschen Vertrieb dazu, aber es war Optimierung von Websiten, es war Optimierung von Prozessen, Es war am Ende eine User Experience aufbauen, die Leuten gefällt, die dann auch konvertieren. Das ließ sich in einem Cannabis-Startup nur so semi-gut umsetzen. Du hast natürlich komplett recht. Diesen Teil, den du gerade ansprichst, unsere CBD-Marke Y, Die war natürlich eine Online-Marke. Dementsprechend ließ sich da das ganze Thema meine Passion für UX, gutes Webdesign und performancegetriebene Marketingkanäle, das ließ sich natürlich schon in gewisser Art und Weise mitnehmen. Das ist aber nur ein super kleiner Aspekt der Firma gewesen. Der war früher noch viel größer. Heute ist die Marke, von der du damals die Produkte bekommen hast, Weih, macht weniger als 5% uns Gesamtumsatzes aus. Auch wieder Rollercoaster, weißt du, Pioniermarkt. Man weiß nicht, was sich am Ende gut entwickelt und was nicht. Zu Weih, ja, ich glaube einfach die Erwartungshaltung der Leute, die das damals gekauft haben, war schon so ein bisschen, da passiert jetzt was, was ich spüre. Und so funktioniert CBD halt einfach nicht. Und das war halt der Grund, warum nach so einem CBD-Hype-Cycle der Hype-Cycle auch relativ schnell wieder abgeflacht ist. Und jetzt die Leute haben, die langfristig CBD konsumieren und das nutzen, aber nicht mehr die Leute, die sich da auch gehofft haben, so ein bisschen Mini-THC-Effekt zu haben. Und dementsprechend, ja, habe ich, glaube ich, wenig mitgenommen für das, was ich heute tue. Aber ich glaube, so das ganze Thema Resilience, durchhalten und auch mal durch Tal der Tränen gehen und nicht gleich die Flinte ins Korn zu schmeißen und gleich zu sagen, nee, jetzt nicht mehr, sondern eben abzuwarten und gucken, dass sich die Erde auch weiter dreht und die Opportunitäten auch in der Firma wiederkommen, Das habe ich wahrscheinlich von Movinga weiterhin mir beibehalten. Und das hat sich, glaube ich, dann auch jetzt gerade nach dem Gesetzentwurf, der jetzt hier im April durchging, der jetzt ein Riesen-Game-Changer für uns als Firma ist, hat sich auch als richtig wieder erachtet, zu sagen, eben nicht bei jedem Gegenwind gleich die Fahne in den Wind schmeißen, sondern an Bord bleiben und immer besser werden. Ich hab mir damals die Frage gestellt, wenn man sich das Marketing angeguckt hat, ist das im Grunde genommen alles komplett eigenentwickelt? Oder ich mein, du warst jetzt bei Rocket, und Rocket ist ja bekannt dafür, auch zu sagen, ey, wir müssen nicht alles selber entwickeln, sondern es gibt eben auch bestimmte, ich nenne es jetzt einfach mal Inspiration, derer wir uns bedienen. War das bei euch damals auch der Fall? Also ich sag mal so Richtung USA, weil ich meine, ihr kamt für mich ja schon so krass als Lifestyle-Marke rüber. Ja, also es war ja auch bis heute noch natürlich eine wellness-orientierte Lifestyle-Marke, weil natürlich schon, sag ich mal, das ist jetzt nicht so wie Coca-Cola, das trinkst du jetzt nicht, weil es gut schmeckt, sondern du willst natürlich schon einen Effekt haben. Das heißt also, natürlich musst du das Lifestyle mit irgendeiner Art und Weise auch mit dem Wellness-Aspekt verbinden. Aber, jetzt sage ich das nicht ohne Stolz, ich war schon bei Rocket Internet eher so ein bisschen der komische Rocket Internet Gründer. Wenn du mal anguckst, wie alle Rocket Internet globalen Fashion Companies aussahen von der Website her, und wie im Vergleich dazu The Iconic, also meine australische Firma aussah, du wirst sehen, die kann ich sagen, sah immer anders aus. War viel mehr angepasst auf den lokalen Markt, es war viel mehr Liebe in der Marke, Die Marke wurde viel mehr gelebt, wo halt normalerweise im Rocket Internet Empire halt immer die Marke eigentlich nur, sage ich mal, ein Logo ist, was von irgendeinem Designer nachts drei entwickelt wurde. Und dann wird der Traffic draufgeschmissen. So habe ich nie gedacht, weil ich tief in meinem Herzen doch jemand bin, der Brands liebt und auch Brands aufbaut und auch zu Brands eine starke Meinung hat. Und dementsprechend habe ich so auch die Sanity Group und so haben wir auch Vi aufgebaut. Und sicherlich heißt das nicht, dass jetzt irgendwie alles bei Vi komplett irgendwie aus meinem Gehirn, dem Gehirn meines Teams entstanden ist. Natürlich guckst du mal in den USA und sagst, da gibt es Dinge, die wir irgendwie vielleicht übersehen. Eine Sache, die ich mir von der US-Brand abgeguckt habe, die ich mega cool fand damals, war, dass du quasi Playlists für die Produkte erstellst, die quasi die Stimmung unterstützen, für die die Produkte sind. Also wir haben zum Beispiel einen Schlafspray mit Melatonin und CBD im Portfolio. Da haben wir so eine Meditationsschlaf-Playlist auf die Produktseite gestellt. Genauso haben wir ein Sportgel, was halt eben antientzündlich ist, was du vor dem Sport und nach dem Sport nimmst. Und da sind dann eher so Dinge, so eine Playlist, die halt quasi dich eher motiviert. Dann haben wir halt das CBD-Öl, was normalerweise die Leute nicht zum Schlafen nehmen, sondern eher so zum Runterkommen am Nachmittag. Da haben wir dann eher so, nicht zum Einschlafen, aber so eine Entspannungsmusik dahintergepackt. Und das sind so Dinge, die hab ich mir abgeguckt, aber nicht, weil ich sage so, krass copy-based und ich mach's einfach, sondern immer schon mit sehr viel Liebe noch angepasst auf den deutschen Markt. Und ich glaube, dementsprechend hat das Thema CBD in Deutschland nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte, muss ich ganz ehrlich sagen, auch zum Thema Niederlagen. Aber ich glaube, wir haben damals die Marke schon ziemlich gut durchdast. Aber ich glaube einfach, CBD hat bei den Leuten, die es damals gekauft haben, nicht das erfüllt, was sie erwartet haben. Und dementsprechend ist der CBD-Markt auch tatsächlich sehr schnell wieder geschrumpft in den letzten drei Jahren. Würdest du sagen, dass das, was du so dann, sage ich mal, bei Mowinga erlebt hast, beziehungsweise auch das, was da so passiert ist, auch in Verbindung mit deinem Namen. Also ist da irgendwas hängen geblieben so Richtung Sanity? Oder würdest du sagen, nee, eigentlich nicht? Also nur positiv, tatsächlich. Also ich würd mal sagen, Du hast ja in Deutschland sehr viele Cannabis-Firmen inzwischen, aber du hast keine Cannabis-Firma, die so durch den Tech-VC-Bereich finanziert ist wie wir. Ich meine, wir haben Rocket Internet an Bord, wir haben Hull Spring Ventures an Bord, wir haben Red Alpine an Bord, wir haben Cherry Ventures an Bord, Wir haben Atlantic Food Labs an Bord. Also wir haben eigentlich genau genommen fast das Who-is-Who der deutschen VC-Szene an Bord. Das hat keine andere Cannabis-Firma in Deutschland. Und ich habe das, das müsst ihr die VCs selber fragen, aber immer so gedeutet, als ob das auch schon eine gewisse Anerkennung der Restrukturierungsarbeit war, die ich bei Movinga gemacht habe. Nicht nur vom Ergebnis her, sondern auch mit welchem Mindset ich daran gegangen bin, zu sagen, ich schmeiße eben nicht die Flint ins Korn, ich bleibe an Bord, ich ziehe das durch, ich versuche das Investorengeld irgendwie noch zu retten. Und mit harter Arbeit und langen Nächten versuche ich die Firma umzudrehen. Und ich glaube, das hat mir tatsächlich in manchen Kreisen schon den Ruf als disziplinierten, hartnäckigen Restrukturierer, der sein Leben in den Dienst der Sache stellt, gebracht. Und ich glaube, das war auch schon der Grund, warum dann eben auch viele VCs bei uns investiert haben. Ich glaube, dementsprechend, auch wenn es eine harte Zeit war und ich sicherlich auch nicht als reicher Mann aus Movinga rausgegangen bin, ist es schon so wahr, dass der Ruf, den ich mir da erarbeitet habe, eher ein positiver war, der mir wahrscheinlich heute noch in Teilen nachklingt. Und dementsprechend glaube ich, das war am Ende für mich, für meine Karriere, durchaus ein positiver Schritt. Würdest du auch sagen, dass das schon dann logischerweise auch einen Impact hatte auf wie du in den fünf Jahren, sag ich mal, mit dem einen oder anderen Up and Down umgegangen bist bei Sanity jetzt? Also die Erfahrung, die du bei Movinga gemacht hast. Also ich meine wirklich, ich habe, es gibt ganz verschiedene Gründertypen, weißt du? Es gibt Gründertypen, die haben nur Bock auf die Anfangsphase und sobald es irgendwie langsamer wird, denken sie, okay, I'm onto the next thing. Es gibt die Gründer, die ihr Thema, was sie haben, auf Gedeih und Verderb totreiten und nicht bereit sind, anzupassen. Es gibt wiederum Gründertypen, die sofort beim ersten Gegenwind aufgeben und sagen, nee, es hat nicht geklappt, der Markt wollte es nicht. Und ich glaube, ich bin irgendwo so dazwischen. Ich bin so der Gründertyp, der auf seinem Thema sitzen bleibt, aber versucht, das Thema immer wieder an den Markt anzupassen und in kleinen Schritten dann auch wieder zu pivoten. Zu Zeiten, als du wahrscheinlich dein CBD-Produkt von uns bekommen hast, von Vi, war wahrscheinlich 99 Prozent unseres Umsatzes CBD und 1 Prozent Medizinalcannabis. Heute ist es 92 Prozent Medizinalcannabis, 7 Prozent Genussmittelcannabis in der Schweiz und eben nur die 2%, die dann übrig bleiben, CBD. Und das ist natürlich auch, das zeigt, dass ich dem Thema halt treu bleibe, aber innerhalb des Themas natürlich gucke, wie optimiere ich jetzt die Firma und was sind die wichtigsten Bereiche, auf die man jetzt seine Ressourcen stecken sollte. Und ich glaube, das ist durchaus eine Sache, die ich bei Movinga gelernt habe. Auch radikal zu sagen, wir machen jetzt ein Land zu, das andere machen wir auf, wir machen jetzt dies, wir machen das, wir gehen jetzt von rein Sales zu Sales und Tech. Das sind schon so Themen, wo ich glaube, da kann man noch viel im Geschäftsmodell machen, bevor man Geschäftsmodell allgemein begräbt. Und ich glaube, das ist eine Sache, die habe ich bei Movinga sehr verinnerlicht und die habe ich dann wahrscheinlich auch bei Sanity 1 zu 1 so weiter gemacht. Und gerade jetzt mit der Gesetzesänderung und dem Erfolg jetzt für Medizinalkannabis, da daraus entsteht noch mal mehr, habe ich wieder das Gefühl, ich habe da irgendwie die richtige Entscheidung getroffen, das so zu machen. Jetzt ist es ja so, du bist ja auch so in der Start-up-Szene engagiert, du bist jetzt viele Jahre selber auch so als Mentor und sowas. Ein Thema ploppt ja immer wieder auf, ne, finde ich. Und das ist das Thema CEO in einem Startup zu sein, so ein Stück weit auch Einsamkeit, beziehungsweise auch so diese, ja doch vielleicht auch manchmal das, wo wir vorhin schon drüber gesprochen haben, so die negative Seite. Wie siehst du das so aus der Brille? Jetzt gar nicht so sehr jetzt auf Moving On Sanity, aber so einfach generell. Wie ist da deine Sicht drauf? Ich hab mal selber für mich definiert, ich bin ein sogenannter Introvert, Extrovert. Ich bin eigentlich jemand, der sehr gerne mit Leuten arbeitet, aber noch immer seine Ruhe braucht und alleine ist. Und ich mag Einsamkeit zu einem gewissen Punkt. Allerdings meinst du wahrscheinlich eine andere Einsamkeit, und das ist die Einsamkeit, alleine an der Spitze einer Firma zu stehen. Und das ist ganz interessant, weil wenn du einen Mitgründer hast, den du schon ewig kennst, wo du sagst, mit dem gehst du durch dick und dünn, ist das ein himmelweiter Unterschied. Und So haben wir die Firma angefangen, als es dann danach war, als mein Mitgründer ausgeschieden ist und ich plötzlich alleine CEO war, wie bei Moringa halt auch. Dann ist halt durchaus die Frage, wem kann ich jetzt hier vertrauen? Wer hat eigene politische Agenda? Wer geht eigentlich den Weg mit mir oder wer arbeitet vielleicht gegen mich? Das sind natürlich schon Gedanken, die einen umtreiben. Und meines Erachtens ist das Schlimmste, was man dann tun kann, ist paranoid zu werden und zu denken, oh Gott, ich muss noch mehr heimlich tun, weil alle anderen arbeiten gegen mich und ich muss jetzt irgendwie im Hintergrund lieber gegen die anderen arbeiten. Weil dann ist, glaube ich, dann ist wirklich Hauptfundmalz verloren. Ich glaube am Ende, ich bin ein Typ, der immer Leute sich rum involviert und vor allen Dingen der vielen Leuten Vertrauensvorschuss gibt. Alle Leute denken immer so, Gott, im schlimmsten Falle bezeichnen sie es als naiv im Sinne von Gott, du darfst doch nicht den Leuten so viel erzählen und so vertrauen und so weiter. Wer weiß, ob die nicht böse Gedanken haben. Aber ich habe meistens immer die Erfahrung gemacht, wenn man in den Spiegel hinein lächelt, lächelt er meistens zurück. Und das ist bei Menschen ähnlich. Und ich habe eigentlich damit immer sehr gute Erfahrungen gemacht, immer sehr inklusiv zu sein. Also auch in Entscheidungen Leute einzubeziehen, nicht alleine immer im Elfenbeinturm zu sitzen und zu sagen, wir machen das jetzt so. Das kann aber auch aus Schwäche ausgelegt werden. Es wird sagen, ja, du hast ja quasi gar keine Meinungsstärke. Aber auf der anderen Seite, Gerade wenn man so eine Firma auch mal durch eine Krise leitet, ist es immer besser, seine Entscheidung zu erklären, Meinung nochmal aufzunehmen. Und ich glaube auch, das ist das, was die moderne Arbeitswelt ausmacht und warum Start-ups erfolgreich sind. Dass eben nicht der irre Patriarch da oben sitzt und den Leuten sagt, wie es zu laufen hat und dann eben doch sehr einsam ist, sondern eben, was mein Führungsstil ist, ist immer die Leute mitzunehmen, Dinge zu erklären, auch mal, wenn es denn wirklich gute Argumente gibt, seine Meinung durchaus mal zu ändern. Und das macht einem tatsächlich, glaube ich, weniger einsam an der Spitze, weil man immer das Gefühl hat, das, was man selber denn entscheidet, ist auch in gewisser Art und Weise immer durch die Gruppe mitgetragen. Kann in Krisenzeiten nochmal schwierig sein, weil in Krisenzeiten und Demokratie, das versteht sich nicht so gut. Da gibt es auch, glaube ich, so einen Spruch zu, irgendwie in Kriegen und auf dem Schiff gibt es nur einen Kapitän oder sowas in die Richtung. Das ist sicherlich auch manchmal so. Ich fühle mich aber deutlich wohler, wenn ich tatsächlich das Gefühl habe, dass die Entscheidungen, die ich getroffe, die ich treffe, auch tatsächlich von den wichtigen Leuten mich herum mitgetragen werden. Wenn du heute nochmal, sage ich mal, eine Company gründen würdest, wenn wir jetzt mal zurückgehen, so du bist, sage ich mal, machst den Absprung gerade bei BCG und beschäftigst dich damit, selbst zu gründen. Was würdest du anders machen rückblickend? Ich glaube tatsächlich, Ich bin ein Rocket-Internet-Tier und habe immer quasi, immer meinem Leben lang immer gesagt, so viel Geld wie möglich zu so hohen Bewertungen wie möglich und dann wirklich Rambazamba Vollgas, mach sie alle platt. Das war quasi immer so ein bisschen mein Credo. Es hat bei Iconic hervorragend funktioniert, bei Movinga mittelgut, aber auch da haben wir irgendwann unseren Webwerber Move24 niedergerungen. Bei Sanity ist jetzt ein bisschen ein anderes Szenario. Ich glaube, der Zahn wurde mir so ein bisschen gezogen, weil viele Köche verderben den Brei. Umso mehr Investoren du wirklich mit hohen Investitionen an Bord holst, desto mehr Leute wollen auch mitreden und haben andere Gedanken als du. Ich glaube tatsächlich, das ist aber auch eine Frage der Lebensphase und nicht der generellen Philosophie, Wenn ich jetzt nochmal neu gründen würde, ich würde wahrscheinlich so lange wie möglich bootstrappen und so lange wie möglich wirklich selber Mehrheitseigner der Firma bleiben, wirklich mich nicht unnötig rechtfertigen zu müssen zu jedem Zeitpunkt. Und das heißt jetzt nicht, dass ich nicht gerne mit Investoren arbeite, ganz im Gegenteil. Ich habe tolle Investoren immer gehabt, mit wenigen Ausnahmen eigentlich. Und trotzdem sage ich, wenn am Ende, gerade in Krisenzeiten, ein Großteil deiner Arbeit eigentlich dahingeht, Investoren zu managen und nicht die Firma auf Kurs zu bringen. Das sind schon die Dinge, wenn ich so überlege, was eigentlich schlecht lief in der Vergangenheit, das hat sich immer wieder so wiederholt, dieses Moment. Deswegen würde ich wahrscheinlich sagen, wenn ich irgendwann das Geld hätte, ganz ohne Investoren eine Firma aufzubauen oder halt eben deutlich vorsichtiger sein und nicht gleich irgendwie Riesenrunden zu den Riesenbewertungen zu raisen. Ich glaube, das merkt man jetzt auch so in Krisenzeiten. Es kann ja auch auf die Füße fallen, wenn ein Markt gehypt ist und man eine riesige Bewertung einsammeln kann. Und dann hat der Markt irgendwie im nächsten Jahr ist der Hype weg und plötzlich merkst du, du bist auf einer viel zu hohen Bewertung eigentlich für das, was du gerade machst. Und du hast halt quasi das Risiko einer Downround. Das sind glaube ich so Dinge, das sind glaube ich wahrscheinlich so die Generationen von mir, die Startups gegründet haben, als es nur einen Weg gab und zwar nach oben. Die ticken vielleicht noch so, aber ich glaube, die letzten drei, vier Jahre haben uns da alle so ein bisschen Demut gelehrt und ich glaube, die Erfahrung nehme ich so ein bisschen mit in meine nächste Gründung, wenn da nochmal eine kommt. Seid ihr jetzt eben schon eine ganze Zeit in dem Markt mit Sanity Group? Würdest du sagen, der Markt hat immer noch das Potenzial zu sagen, man startet heute komplett neu? Oder sagst du, das muss schon dann ein richtig gutes Business Model sein oder ein gutes Thema, weil andere zu viel Vorarbeit gemacht haben? Nein. Ich würde sagen, jetzt wieder. Durch die Gesetzesänderung jetzt ist es wieder nicht mehr ganz so krass wie vor fünf Jahren noch, aber doch wieder so ein bisschen, in Anführungszeichen auch nicht das Wort, ich mag Goldgräberstimmung. Es öffnet sich jetzt einen Markt. Nur mal so als Beispiel, was ich immer wieder faszinierend finde. Deutschland hat seit sechs Jahren Medizinalcannabis legalisiert. Wir haben in Deutschland 200.000 Patienten. Das heißt, 0,2 Prozent der Bevölkerung sind Cannabis-Patienten. In Israel hast du 1,9 Prozent. In Australien hast du 2,6 Prozent. In jedem Land der Welt, wo Cannabis auch schon länger verfügbar ist in der Medizin, hast du ein 10-faches bis 20-faches Volumen an Patienten. Und die Gesetzesänderung, die wir jetzt im April hatten, nämlich die Herausnahme von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz, die gibt uns jetzt eigentlich die Rahmenbedingungen, genau das zu erreichen. Dementsprechend glaube ich schon, dass jetzt die Chance ist, auch nochmal neue Firmen zu gründen. Ich glaube, dass die Firmen, die jetzt noch im Markt sind und schon seit 5 Jahren sind, die haben viel Lehrgeld bezahlt, inklusive uns. Das heißt, die haben natürlich so ein bisschen ihren Rucksack hintendran mit Legacy-Investments, die sie gemacht haben. Das haben jetzt neue Firmen nicht. Trotzdem glaube ich aber auch, dass natürlich die Firmen, die wie wir jetzt schon länger am Markt sind, natürlich auch Erfahrungen gemacht haben, die andere jetzt erst mal machen müssen. Deswegen glaube ich, nach wie vor haben wir einen großen Wettbewerbsvorteil. Wir haben jetzt, glaube ich, so 10-15% Marktanteil im deutschen Markt medizinal. Da wird jetzt keiner so schnell kommen und sagen, hey, innerhalb von fünf Wochen bin ich jetzt auf eurem Level. Aber ich glaube schon, hättest du mich im letzten Jahr gefragt, hätte ich gesagt, auf gar keinen Fall. Jetzt nach der Gesetzesänderung, glaube ich, ist der Kuchen groß genug, dass auch neue Spiele an den Markt kommen können und alle an dem Markt Spaß haben können. Nice. Mega. Was sagt die Family dazu, dass du im Cannabis-Business bist? Ja, du achten. Wirklich, weil mein Vater ist auch CDU-Mitglied. Ich glaube, der ist dabei sehr indifferent, tatsächlich. Also der ist quasi, da gibt es auch noch so Geschichten, als ich mal als 16-Jähriger ein paar Jungs zu Hause hatte und wir irgendwie The Big Lebowski geguckt haben und irgendwie einer davon eine Bong dabei hatte, brach das ganze Haus nach Hanf und meine Eltern wollten eigentlich die Nacht über in Hamburg verbringen und kamen plötzlich 11 Uhr nach Hause und meinten, nö, wir sind doch nach Hause gekommen. Und mein Vater so, oh, das erinnert mich an meine Jugend. Und es hat dann irgendwie angefangen, irgendwelche Festivals auf den er war aufzuzählen und es riecht nach Cannabis. Und ich dachte, ach krass, scheinbar weißt du, wie der Hase läuft. Also von daher, meine Familie war da immer ganz entspannt. Als es irgendwann in der Zukunft stand, hatte meine Mutter mir irgendwie so ein WhatsApp-Nachrichten von ihren Freunden gezeigt, so, oh, wenn dein Sohn nächstes Mal was mitbringt, dann lassen wir den Sekt mal weg. So eine Geschichte. Also ich gehe damit nicht so voll Meine Frau sowieso. Die Eltern meiner Frau sind vielleicht ein bisschen konservativer, was das angeht. Das sind Franzosen. Denen ist es immer noch ein bisschen suspekt. Die betonen immer gerne den CBD-Aspekt und weniger den THC-Aspekt, wenn die Leute sich fragen, was ich eigentlich mache. Aber ansonsten glaube ich, was mich familiär eher betrifft, ist eher, dass tatsächlich eben glaube ich mit einem Gründer verheiratet zu sein, der eben 24-7 Gas gibt und dann dauernd irgendwie auch im Urlaub erreichbar sein muss. Themen im Kopf, nachts drei stehe ich auf, schreibe auf ein Blatt Papier, was ich mir bis morgen merken möchte. Ich glaube, das ist eher der Stress, den das in die Beziehung bringt. Aber das habe ich meiner Frau schon immer gesagt, Darauf hat sie sich nur mal einlassen müssen. Watcha sees, watcha get. Exactly. Okay. Mega. Cool. Also, Finn, vielen, vielen Dank für deine Zeit. Danke für die sehr offene Darstellung auch. Fand auch mega spannend so diese ganzen Insights von Mowinga und was dich da so beschäftigt hat. Also von daher danke, danke für deine Zeit und vor allen Dingen auch danke für die offene Diskussion. Sehr gerne, hat Spaß gemacht. Perfekt, super. Also, wenn euch der Podcast gefallen hat, dann könnt ihr uns gerne eine Bewertung dalassen oder den Podcast Fades & Flavors auch abonnieren. Wir werden auch nochmal in die Kommentare bzw. Unten in die Beschreibung den Link von Finn reinpacken und vor allen Dingen auch nochmal den Link zur Sanity Group, also checkt das gerne mal aus. Und ja, erstmal danke Fynn. Copyright WDR 2021

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